Und ich frage mich, was das für Stümper da oben sind, diese "Experten", daß sie diese simple Entwicklung immer wieder ignorieren. Sind sie wirklich so unfähig oder wissen sie es ganz genau und versuchen einfach nur, diese Bonzendiktatur um jeden Preis noch möglichst lange künstlich am Leben zu erhalten?
Zum Glück haben in letzten Jahren auch konservative Hardliner eingesehen, dass Neoliberalismus eingedämmt gehört. Die CDU ist sehr viel sozialer geworden, wohingegen die SPD sich vom Linken Flügel immer mehr verabschiedet (und sich damit quasi selbst die Grundlage entzieht).
Ich hab da wenig Hoffnung, da die Bonzokratie alles durchsetzt und in diesem Lobbysumpf in der Regel eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Allein schon, was das für ein Krampf ist, dieser politischen Mafiaconnection Berlusconi endlich im Ansatz beizukommen. Und die eiskalte neoliberale Hexe Lagarde scheint sich auch ihrer gerechten Strafe entziehen zu können, sofern man diesbezüglich denn auf die "Justiz" dieses Systems baut... Diese "Troika" und ihre Mittäter sind einfach nur ein skrupelloser, sozialdarwinistischer Soziopathenverein, der kühl berechnend über Leichen geht und nur im Dienste der globalen Wirtschaftsmafia agiert. Sind Griechenland und Co. schon beinahe handlungsunfähig totgespart und alle bis auf die Knochen be- und überlastet, nur nicht die, die zuviel haben, so schreit dieser Drecksverein so kurzsichtig wie realitätsfern weiter nach Kürzungen, um die Binnenkaufkraft auch ja vollends abzuwürgen. Der IWF hat schon immer Länder erpreßt und ihnen entwürdigend die Daumenschrauben angelegt. In Argentinien z.B. stürmten die Leute einst schon die Läden, um wenigstens was zu Essen zu haben, und der IWF beharrte gegenüber der Regierung weiter auf Totsparerkurs gegen das Volk. Ein eiskaltes, neoliberales Syndikat, das abgeschafft gehört.
Griechenland ist ein spezielles Problem.
Ein Land in dem Unternehmer keine Steuer abführen kann auf dauer nicht wirtschaftlich überleben, korrupte Bürokratie und korrupte Regierungen tun dann noch was drup setzen.
Jede Partei versprach vor Wahlen neue Arbeitsplätze, und nach der Wahl setzten sie neue Arbeitsplätze so um, dass neue Stellen im Staatsapparat geschaffen wurden.
Sowas kann nicht gut gehen, aber dennoch: die Griechen muckten dagegen nicht auf, solange genug davon profitierten...
Als das System aufflog, hatten die Reichen bereits schon ihre Schäfchen ins Ausland geschafft (sie erfuhren als erste davon).
Was übrig bleibt ist ein ausgesogener Staat, ohne Steuereinnahmen und Riesenberg an Schulden.
Ohne Sparen wird Griechenland nicht wieder an Fahrt gewinnen. Ohne Sparen wäre nie aufgeflogen dass Griechenland statt 2 Mio Staatsangestellte nur 700.000 hatte, der Rest waren zweit-, dritt- und viert-Jobs, die aber alle entlohnt wurden. Ohne Sparen wäre auch nie aufgeflogen, dass Unternehmen seit Jahren keine Steuern mehr gezahlt haben.
Die Einsparungen sind hart.
Der kleine Gemüsehändler hat jetzt weniger Umsatz, muss plötzlich wirklich MwSt an den Staat abführen und muss auf seine Erträge sogar noch Steuern zahlen (was er bislang nie musste) - da schwinden die Erträge des Gemüsehändlers schnell auf ein Drittel des vorherigen Einkommens - und geht unter Umständen pleite...
Fakt ist jedoch, dass er davor durch seine Steuerhinterziehung schon zu viel Geld einnahm, das ihm eigentlich nicht gehörte...
Ich habe mich schon immer gewundert, warum es den Griechen mit EU so gut ging. Die haben kaum Industrie.
Lebst Du über Deine Verhältnisse, so hast Du 150% ausgegeben. Musst Du sparen um die Schulden zu tilgen, so kannst Du nur noch 75% ausgeben.
Realer Einkommensverlust: 50%.
... und das ist, was den Griechen gerade widerfährt.
Ich kenne einige deutsche Griechen sehr gut. Die haben mir auch bestätigt, dass es in Griechenland so nicht weitergehen konnte.
Der 75-jährige Opa eines Freundes hat in Griechenland eine Olivenplantage, gleichzeitig war er beim Staat angestellt - er war dafür Zuständig die Straßenbeleuchtung des Ortes auf einwandfreie Funktion ständig zu überprüfen, und erhielt dafür ein Gehalt von etwa 400 Euro im Monat vom Staat. Steuererklärungen für seine Olivenplantage hat er seit Jahrzehnten nicht gemacht. Wenn das FA aufmuckte zahlte er paar tausend Eus und Ruhe war. Und jetzt: seinen Job beim Staat isser los (der stand aber quasi auch nur auf dem Papier), das FA verlangt nun Steuererklärungen und droht mit Strafe wenn er keine abgibt, der Staat hat sein Land vermessen und nun soll er auch noch Grundsteuer zahlen - der Mann fühlt sich völlig beraubt und geht natürlich mit seinen 75 Jahren auf die Barrikaden...
... in Deutschland hingegen hätte er keinen Staatsjob erhalten um abends bei Straßenlaternen nachzuschauen ob Glühbirnen kaputt sind, das FA hätte immer Steuererklärungen gewollt oder ihn schlichtweg auf Steuer geschätzt wenn er keine abgibt, und Grundsteuer hätte er auch immer jedes Jahr einen Steuerbescheid bekommen. Er hätte in Deutschland nie so viel Nettoeinkommen gehabt, wie er in Griechenland früher hatte.