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Neoliberalismus: Ein sozialdarwinistisches Paradoxon

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 4 «  

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Und da diese Politik von allen Parteien, ausgenommen der Linken, betrieben wird, sind sie nicht wählbar. Wer wählt schon Menschenverachter?
Piratenpartei wendet sich auch eindeutig gegen Neoliberalismus.
Im Grundsatzprogramm steht, dass man eine einseitig auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik ablehnt.

Wirtschaft sollte sich an den Menschen orientieren, nicht nur am Geld allein. Nur dann ist sie nachhaltig zum Nutzen beider (der Menschen und der Wirtschaft).
 
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Deshalb war die Idee Prechts ja auch nur ein ideeles Gedankenspiel. Dass in der Praxis Leistung völlig unabhängig von Erfolg und Reichtum ist, zeigen zig Beispiele aus der "High Society" und den Vermögensten 10%. In eine reiche Familie geboren zu werden oder einen reichen Mann zu heiraten ist eigentlich keine wirkliche Leistung. Trotzdem haben es diese Menschen fast ohne jede Anstrengung zu Reichtum gebracht.

Das meinte ich nicht. Es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob ein Busfahrer, ein Herzchirurg oder ein Topmanager mehr leistet. Der Leistungs-Begriff des Liberalismus hat keine physikalische Definition. Leistung ist Arbeit/Zeit, aber das ist natürlich nicht gemeint.
Arbeiter strikt nach Leistung zu bezahlen macht soviel Sinn wie zu sagen, Arbeiter werden strikt nach Fluidum bezahlt. Das Fluidum nicht definierbar ist, kann ich nicht feststellen wieviel Fluidum ein Arbeiter hat und ihn daher nicht nach Fluidum bezahlen. Man kann es natürlich einfach willkürlich festlegen, aber damit funktioniert das Gedankenspiel dann nicht mehr.
 
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Das meinte ich nicht. Es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob ein Busfahrer, ein Herzchirurg oder ein Topmanager mehr leistet. Der Leistungs-Begriff des Liberalismus hat keine physikalische Definition. Leistung ist Arbeit/Zeit, aber das ist natürlich nicht gemeint.
Arbeiter strikt nach Leistung zu bezahlen macht soviel Sinn wie zu sagen, Arbeiter werden strikt nach Fluidum bezahlt. Das Fluidum nicht definierbar ist, kann ich nicht feststellen wieviel Fluidum ein Arbeiter hat und ihn daher nicht nach Fluidum bezahlen. Man kann es natürlich einfach willkürlich festlegen, aber damit funktioniert das Gedankenspiel dann nicht mehr.

Doch, es gäbe Möglichkeiten, so etwas wie Leistung zu definieren. Wie zureichend solche Konstruktionen wären bleibt natürlich umstritten. Aber wenn es Matheformeln gibt, die die perfekte Absatzhöhe für Frauen definiert, könnte auch Formeln konstruiert werden, die einen Begriff wie "Leistung" definieren. Denkbare Paramter wären zum Beispiel:
-Zeit
-Investitionen in die Ausbildung,sowie Umfang der Ausbildung
-Benötigte Qualifikationen
-Gesundheitliche Belastungen
-Physische Belastungen

Ein solches Gedankenmodell würde funktionieren, wenn zunächst im gesellschaftlichen Kontext der Begriff Leistung aus verschiedenen Parametern definiert werden würde. Bedeutet: Die Gesellschaft definiert, dass Leistung z.B. aus den oben genannten Parametern errechnet werden kann. Dann könnte eine fancy Matheformel entstehen, auf deren Grundlage dann errechnet werden kann, wieviel jeder individuell leistet (gemäß der Definition) und dementsprechend entlohnt werden sollte.
 
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Doch, es gäbe Möglichkeiten, so etwas wie Leistung zu definieren. Wie zureichend solche Konstruktionen wären bleibt natürlich umstritten. Aber wenn es Matheformeln gibt, die die perfekte Absatzhöhe für Frauen definiert, könnte auch Formeln konstruiert werden, die einen Begriff wie "Leistung" definieren. Denkbare Paramter wären zum Beispiel:
-Zeit
-Investitionen in die Ausbildung,sowie Umfang der Ausbildung
-Benötigte Qualifikationen
-Gesundheitliche Belastungen
-Physische Belastungen

Ein solches Gedankenmodell würde funktionieren, wenn zunächst im gesellschaftlichen Kontext der Begriff Leistung aus verschiedenen Parametern definiert werden würde. Bedeutet: Die Gesellschaft definiert, dass Leistung z.B. aus den oben genannten Parametern errechnet werden kann. Dann könnte eine fancy Matheformel entstehen, auf deren Grundlage dann errechnet werden kann, wieviel jeder individuell leistet (gemäß der Definition) und dementsprechend entlohnt werden sollte.


Eine Berechnung nach den von dir genannten Parametern würde allerdings das Einkommensgefüge wie ein Kartenhaus zusammenbrechen lassen. Ich denke wenn man das machen würde, wäre das im Gegensatz zu dem von diesem Precht prognostizierten eher dem sozialen Frieden zuträglich. Dann müssten die ganzen Manager und Banker den Gürtel enger schnallen, das Einkommensgefälle würde wahrscheinlich drastisch reduziert.

Ich sehe auch die befürchteten Frustgefühle der "Minderleister" nicht. Denn Leistungsfähigkeit im sagt ja nichts über den Wert oder die Nützlichkeit der geleisteten Arbeit aus.
 
A

aristo

IWF tötet Kinder in Griechenland


Der kontinuierliche Anstieg der Morbidität und Mortalität der Bevölkerung in Griechenland lässt eine ungeheure humanitäre Krise befürchten.

Die Fakten, die auf dem 43 Pädiatrischen Symposium Nordgriechenlands präsentiert wurden und die Politiken extremer Austerität mit der Verschlimmerung der Gesundheit der Kinder in Zusammenhang setzen, sind dramatisch.

Im alltäglichen Leben wird als “Armut” das Unvermögen definiert, eine würdige Lebensweise zu erreichen. Verursacht wird die Armut durch die Minderung des Einkommens und die Arbeitslosigkeit. Folgen der Armut sind: schwierigerer und nicht rechtzeitiger Zugang zu Gesundheitsstrukturen, mangelhafte Versorgung, unzureichende pharmazeutische Behandlung, Abwertung der präventiven Medizin. All dies führt zu einem tragischen Anstieg der Morbidität speziell bei den Kindern.


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appeal to the English speaking Greek population for testimonies

Dear ladies and gentlmen,

at the 21.11.2012, I have filed at the International Criminal Court (ICC) at The Hague a charge against unknown for the suspicion of a crime against humanity because of intentious and, at the same time, systematic and broad-scale damage to the health of the Greek population (art.7 par. 1 lit. k Roman Statute).
Everyone has the human right to the, for the respective person, highest attainable standard of physical and mental health (art. 12 UN Social Pact). In addition to that, the human right to health is protected for women by art. 12 of the UN women's rights convention (CEDAW) and for children by art. 24 UN childrens rights convention (CRC). Furthermore, children have to be protected, according to art. 19 CRC, against damages. As a result, the human right to health needs to be less affected by austerity measures than any other social human right.


weiterlesen....

Man darf gespannt sein, wie das Verfahren beim ISGH verläuft.
 
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Eine Berechnung nach den von dir genannten Parametern würde allerdings das Einkommensgefüge wie ein Kartenhaus zusammenbrechen lassen. Ich denke wenn man das machen würde, wäre das im Gegensatz zu dem von diesem Precht prognostizierten eher dem sozialen Frieden zuträglich. Dann müssten die ganzen Manager und Banker den Gürtel enger schnallen, das Einkommensgefälle würde wahrscheinlich drastisch reduziert.

Ich sehe auch die befürchteten Frustgefühle der "Minderleister" nicht. Denn Leistungsfähigkeit im sagt ja nichts über den Wert oder die Nützlichkeit der geleisteten Arbeit aus.

Nicht nur die Manager und die Banker, auch die ganzen Erbmillionäre und -milliardäre, die in ihrem Leben noch nie wirklich etwas leisten mussten.
Aber:
Die Frustgefühle können immer noch entstehen, weil trotz einer objektiv-sachlich gelieferten Definition des Begriffs Leistung die individuelle Beurteilung der Belastung davon stark abweichen kann. Heißt:
Wenn ein Fließbandarbeiter nun entsprechend der Definition einen bestimmten Betrag ausgehend seiner Leistungsparameter ausgezahlt bekommt, ist er u.U. damit konfrontiert, dass er, anders als beispielsweise ein Lehrer, viel weniger bekommt, obwohl er das Gefühl hat, sich den "Arsch abzuarbeiten". Erschwerend kommt wie gesagt hinzu, dass er sich nicht mehr rausreden kann und direkt damit konfrontiert ist, dass er weniger leistet, weniger Wohlstand erarbeitet und die Arbeit trotzdem noch einen Großteil seiner Lebenszeit in Anspruch nimmt
 
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Erschwerend kommt wie gesagt hinzu, dass er sich nicht mehr rausreden kann und direkt damit konfrontiert ist, dass er weniger leistet, weniger Wohlstand erarbeitet und die Arbeit trotzdem noch einen Großteil seiner Lebenszeit in Anspruch nimmt

Das ist immer noch zehnmal besser als das jetzige System und rausreden kann man sich immer noch, wie du selber schriebst, ist die Festlegung des Begriffes Leistung zwar möglich aber eben willkürlich. Außerdem hat "Wohlstand erarbeiten" nichts mit dem Leistungs-begriff zu tun. Ich kann eine Top-Ausbildung haben, 70 Wochenstunden arbeiten und überhaupt keinen Wohlstand erarbeiten.

Wie man an gewissen Bankmanagern sieht, sogar Wohlstand vernichten und das massiv.
 
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Das ist immer noch zehnmal besser als das jetzige System und rausreden kann man sich immer noch, wie du selber schriebst, ist die Festlegung des Begriffes Leistung zwar möglich aber eben willkürlich. Außerdem hat "Wohlstand erarbeiten" nichts mit dem Leistungs-begriff zu tun. Ich kann eine Top-Ausbildung haben, 70 Wochenstunden arbeiten und überhaupt keinen Wohlstand erarbeiten.

Wie man an gewissen Bankmanagern sieht, sogar Wohlstand vernichten und das massiv.

Das "Rausreden" würde nur erheblich erschwert werden. Und fast alles ist zehnmal besser als das jetzige System^^ Es ging mir nur darum zu zeigen, dass sich eine Gesellschaft weniger durch Werte wie Leistung, Konkurrenz und Radikalindividualismus definieren sollte, sondern beispielswese über Werte wie Solidarität, Gemeinschaft, Rücksichtnahme usw. weil die erst genannte Wertegruppe zur Stabilisierung von Gesellschaften und kollektiven Strukturen wenig bis gar nicht taugt.
 
OP
Redwing

Redwing

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Ah, ich muß hier doch noch mal kurz drauf eingehen.

weil dieses in der Proportion immer geringer werdendes Hyänen-Rudel nicht bereit ist, auch nur minimal zu teilen, was zu teilen möglich und gerecht wäre. Stattdessen dagegen nimmt..und nimmt dieses, was anderen zu nehmen übrig bleibt. Das nenne ich Kapitalismus-Diktatur. Redwing heißt das nicht ganz falsch: Wirtschafts-Kannibalismus.
Und der aktuelle Neo-Liberalimus der letzten zwanzig Jahre ist dessen bester Diederich Heßling.

Stimmt zwar, aber der Redwing hat es "Wirtschaftsfaschismus" genannt. ;-) Und zwar, weil alles stramm nach den Interessen der Wirtschaftslobby zu marschieren hat und sich den Interessen der reichen, nimmersatten Minderheit um jeden Preis unterordnen soll. Den Kannibalismus bezog ich auf das System selbst, da es sich immer wieder irgendwann selbst der größte Feind ist und sein eigenes Blut aussaugt: das in der Masse des Volkes zirkulierende Geld. Denn dieses System benötigt den Konsum einer möglichst großen Masse, doch es ist ebenso systemimmanent, daß sich diese Kaufkraft zunehmend bei einer Minderheit akkumuliert und aus dem aktiven Zyklus schwindet. Das bestätigt jede objektive Gefällestatistik. Also bricht der Konsum zusammen und somit auch das System. Die paar Reichen allein werden den Laden nicht am Laufen halten - und auch keine verarmte Masse. Ob man das nun alles wahrhaben will oder nicht. Und ich frage mich, was das für Stümper da oben sind, diese "Experten", daß sie diese simple Entwicklung immer wieder ignorieren. Sind sie wirklich so unfähig oder wissen sie es ganz genau und versuchen einfach nur, diese Bonzendiktatur um jeden Preis noch möglichst lange künstlich am Leben zu erhalten? Wobei diese Gefälleausbaupolitik den Niedergang letztlich eher noch beschleunigen dürfte. Aber die charakterschwachen Bonzen wollen halt einfach nichts abgeben; auch wenn das den Niedergang des Systems nur noch forciert. Wie triebgesteuerte Bestien.

IWF tötet Kinder in Griechenland

...
Man darf gespannt sein, wie das Verfahren beim ISGH verläuft.

Ich hab da wenig Hoffnung, da die Bonzokratie alles durchsetzt und in diesem Lobbysumpf in der Regel eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Allein schon, was das für ein Krampf ist, dieser politischen Mafiaconnection Berlusconi endlich im Ansatz beizukommen. Und die eiskalte neoliberale Hexe Lagarde scheint sich auch ihrer gerechten Strafe entziehen zu können, sofern man diesbezüglich denn auf die "Justiz" dieses Systems baut... Diese "Troika" und ihre Mittäter sind einfach nur ein skrupelloser, sozialdarwinistischer Soziopathenverein, der kühl berechnend über Leichen geht und nur im Dienste der globalen Wirtschaftsmafia agiert. Sind Griechenland und Co. schon beinahe handlungsunfähig totgespart und alle bis auf die Knochen be- und überlastet, nur nicht die, die zuviel haben, so schreit dieser Drecksverein so kurzsichtig wie realitätsfern weiter nach Kürzungen, um die Binnenkaufkraft auch ja vollends abzuwürgen. Der IWF hat schon immer Länder erpreßt und ihnen entwürdigend die Daumenschrauben angelegt. In Argentinien z.B. stürmten die Leute einst schon die Läden, um wenigstens was zu Essen zu haben, und der IWF beharrte gegenüber der Regierung weiter auf Totsparerkurs gegen das Volk. Ein eiskaltes, neoliberales Syndikat, das abgeschafft gehört.

So, da wir hier ja nun ausführlich erörtern konnten, welches System NICHT funktioniert, will ich denn auch noch mal auf meine funktionierende Alternative dazu hinweisen ;-): http://www.politik-sind-wir.de/show...zialismus-vs-Kapitalismus?p=129457#post129457

Redwing over
 
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Und ich frage mich, was das für Stümper da oben sind, diese "Experten", daß sie diese simple Entwicklung immer wieder ignorieren. Sind sie wirklich so unfähig oder wissen sie es ganz genau und versuchen einfach nur, diese Bonzendiktatur um jeden Preis noch möglichst lange künstlich am Leben zu erhalten?
Zum Glück haben in letzten Jahren auch konservative Hardliner eingesehen, dass Neoliberalismus eingedämmt gehört. Die CDU ist sehr viel sozialer geworden, wohingegen die SPD sich vom Linken Flügel immer mehr verabschiedet (und sich damit quasi selbst die Grundlage entzieht).

Ich hab da wenig Hoffnung, da die Bonzokratie alles durchsetzt und in diesem Lobbysumpf in der Regel eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Allein schon, was das für ein Krampf ist, dieser politischen Mafiaconnection Berlusconi endlich im Ansatz beizukommen. Und die eiskalte neoliberale Hexe Lagarde scheint sich auch ihrer gerechten Strafe entziehen zu können, sofern man diesbezüglich denn auf die "Justiz" dieses Systems baut... Diese "Troika" und ihre Mittäter sind einfach nur ein skrupelloser, sozialdarwinistischer Soziopathenverein, der kühl berechnend über Leichen geht und nur im Dienste der globalen Wirtschaftsmafia agiert. Sind Griechenland und Co. schon beinahe handlungsunfähig totgespart und alle bis auf die Knochen be- und überlastet, nur nicht die, die zuviel haben, so schreit dieser Drecksverein so kurzsichtig wie realitätsfern weiter nach Kürzungen, um die Binnenkaufkraft auch ja vollends abzuwürgen. Der IWF hat schon immer Länder erpreßt und ihnen entwürdigend die Daumenschrauben angelegt. In Argentinien z.B. stürmten die Leute einst schon die Läden, um wenigstens was zu Essen zu haben, und der IWF beharrte gegenüber der Regierung weiter auf Totsparerkurs gegen das Volk. Ein eiskaltes, neoliberales Syndikat, das abgeschafft gehört.
Griechenland ist ein spezielles Problem.
Ein Land in dem Unternehmer keine Steuer abführen kann auf dauer nicht wirtschaftlich überleben, korrupte Bürokratie und korrupte Regierungen tun dann noch was drup setzen.
Jede Partei versprach vor Wahlen neue Arbeitsplätze, und nach der Wahl setzten sie neue Arbeitsplätze so um, dass neue Stellen im Staatsapparat geschaffen wurden.
Sowas kann nicht gut gehen, aber dennoch: die Griechen muckten dagegen nicht auf, solange genug davon profitierten...
Als das System aufflog, hatten die Reichen bereits schon ihre Schäfchen ins Ausland geschafft (sie erfuhren als erste davon).
Was übrig bleibt ist ein ausgesogener Staat, ohne Steuereinnahmen und Riesenberg an Schulden.

Ohne Sparen wird Griechenland nicht wieder an Fahrt gewinnen. Ohne Sparen wäre nie aufgeflogen dass Griechenland statt 2 Mio Staatsangestellte nur 700.000 hatte, der Rest waren zweit-, dritt- und viert-Jobs, die aber alle entlohnt wurden. Ohne Sparen wäre auch nie aufgeflogen, dass Unternehmen seit Jahren keine Steuern mehr gezahlt haben.

Die Einsparungen sind hart.
Der kleine Gemüsehändler hat jetzt weniger Umsatz, muss plötzlich wirklich MwSt an den Staat abführen und muss auf seine Erträge sogar noch Steuern zahlen (was er bislang nie musste) - da schwinden die Erträge des Gemüsehändlers schnell auf ein Drittel des vorherigen Einkommens - und geht unter Umständen pleite...
Fakt ist jedoch, dass er davor durch seine Steuerhinterziehung schon zu viel Geld einnahm, das ihm eigentlich nicht gehörte...

Ich habe mich schon immer gewundert, warum es den Griechen mit EU so gut ging. Die haben kaum Industrie.
Lebst Du über Deine Verhältnisse, so hast Du 150% ausgegeben. Musst Du sparen um die Schulden zu tilgen, so kannst Du nur noch 75% ausgeben.
Realer Einkommensverlust: 50%.
... und das ist, was den Griechen gerade widerfährt.

Ich kenne einige deutsche Griechen sehr gut. Die haben mir auch bestätigt, dass es in Griechenland so nicht weitergehen konnte.
Der 75-jährige Opa eines Freundes hat in Griechenland eine Olivenplantage, gleichzeitig war er beim Staat angestellt - er war dafür Zuständig die Straßenbeleuchtung des Ortes auf einwandfreie Funktion ständig zu überprüfen, und erhielt dafür ein Gehalt von etwa 400 Euro im Monat vom Staat. Steuererklärungen für seine Olivenplantage hat er seit Jahrzehnten nicht gemacht. Wenn das FA aufmuckte zahlte er paar tausend Eus und Ruhe war. Und jetzt: seinen Job beim Staat isser los (der stand aber quasi auch nur auf dem Papier), das FA verlangt nun Steuererklärungen und droht mit Strafe wenn er keine abgibt, der Staat hat sein Land vermessen und nun soll er auch noch Grundsteuer zahlen - der Mann fühlt sich völlig beraubt und geht natürlich mit seinen 75 Jahren auf die Barrikaden...
... in Deutschland hingegen hätte er keinen Staatsjob erhalten um abends bei Straßenlaternen nachzuschauen ob Glühbirnen kaputt sind, das FA hätte immer Steuererklärungen gewollt oder ihn schlichtweg auf Steuer geschätzt wenn er keine abgibt, und Grundsteuer hätte er auch immer jedes Jahr einen Steuerbescheid bekommen. Er hätte in Deutschland nie so viel Nettoeinkommen gehabt, wie er in Griechenland früher hatte.
 
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Ohne Sparen wird Griechenland nicht wieder an Fahrt gewinnen. Ohne Sparen wäre nie aufgeflogen dass Griechenland statt 2 Mio Staatsangestellte nur 700.000 hatte, der Rest waren zweit-, dritt- und viert-Jobs, die aber alle entlohnt wurden. Ohne Sparen wäre auch nie aufgeflogen, dass Unternehmen seit Jahren keine Steuern mehr gezahlt haben.

Inwiefern "aufflog"? Das war doch seit langen Jahren bekannt, dass das so gepraxt wird, oder nicht?

Ich habe mich schon immer gewundert, warum es den Griechen mit EU so gut ging.

Das hat mich ehrlich gesagt auch gewundert, dass das so einfach sein soll. Und nicht nur bei Griechenland. Einfach in die EU und den Euro und schon macht die Wirtschaft die Rakete.
 
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Das hat mich ehrlich gesagt auch gewundert, dass das so einfach sein soll. Und nicht nur bei Griechenland. Einfach in die EU und den Euro und schon macht die Wirtschaft die Rakete.
BIP Griechenland 2000: 100,0 %
BIP Griechenland 2007: 129,7 % (Durchschnittliches Wachstum seit 2000: 3,9%)
BIP Griechenland 2012: 103,7 % (Durchschnittliches Wachstum seit 2007: -4,4%)
... Wirtschaft steht da wie im Jahre 2000...
 
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Zum Glück haben in letzten Jahren auch konservative Hardliner eingesehen, dass Neoliberalismus eingedämmt gehört. Die CDU ist sehr viel sozialer geworden, wohingegen die SPD sich vom Linken Flügel immer mehr verabschiedet (und sich damit quasi selbst die Grundlage entzieht).

Zunächst einmal hat Gerhard Schredder die durch seinen rabiaten Rechtsruck plötzlich etwas profillos gewordene CDU ein ganzes Stück weiter nach rechts gerempelt. Nun mag es sein, daß die CDU manchmal auch kurz links überholt, da es ja kaum weiter nach rechts geht, wenn sie den ohnehin lächerlichen Titel: "Volkspartei" noch behalten will. Auf jeden Fall sind sich beide Parteien NOCH ähnlicher geworden - und auch Grüne und FDP passen da sehr gut rein in diesen neoliberalen Einheitsmatsch -, so daß diese Form der "Demokratie" stärker denn je zur Farce wird. Von der meinungsmanipulierenden, betuchtengesteuerten Medienplage einmal ganz abgesehen.

Griechenland ist ein spezielles Problem.
...

Na, nun muß ich aber doch noch mal nachlegen. Wenn in Griechenland arbeitslose Systemopfer nach einem Jahr VÖLLIG im Stich gelassen und sich selbst überlassen werden, dann ist das nicht hinnehmbar. Auch nicht, daß immer mehr Menschen krepieren, weil es an der nötigsten ärztlichen Versorgung mangelt. Usw.. Und GERADE wenn zuvor viel Beschäftigungstherapie herrschte, wird die Zahl der AL noch mal abgehen wie Schmidts Katze, wenn die jetzt alle an die frische Luft gesetzt werden. Sieht man ja. Gerade bei der Jugend, und ich hoffe, das birgt Zündstoff. :cool: Ich seh nur wieder, wie die Bonzenschicht, wegen der und derer Überflußakkumulation alle immer stärker zurückstecken "müssen", als einzige weitgehend verschont wird oder sich wieder mal irgendwie rauswindet. Aber das juckt die neoliberale Troika einen Dreck. Die geben ihr Totsparerdiktat vor, doch wie die lokalen Re-Gierungen das dann umsetzen, bleibt ihnen überlassen. Ob das auf Kosten von Volksmassen geht, interessiert die Daumenschrauber nicht. Ob Arme dabei verrecken, auch nicht. Und es läuft halt wie überall im Kapitalismus: Die Bonzen- und Wirtschaftslobby gibt insgeheim den Ton an und ist verstrickt mit den Polit- und "Justiz"-Kaspern. Also wird die sich schon nicht "zu hart belasten" und zieht stattdessen alles andere heran. Und so sieht dann auch die Politik aus. So oder so wird die ohnehin schon lädierte Kaufkraft des Volkes auf diese kurzsichtige Art noch weiter erodiert. Was zu zusätzlichen Einbrüchen bez. der Binnenwirtschaft führt - und zu einer Verschärfung der Krise. Das sehen wir überall: Griechenland, Spanien, Portugal,... Man muß auch nur einen Hauch logisch und vorausschauend denken können, um das zu realisieren. Aber das will man da oben offensichtlich nicht. Pfründe, Macht und Stati wahren um jeden Preis - bis zum Kollaps, der, so hoffen sie, erst posthum stattfindet. Aber das können die meisten von ihnen vergessen. :cool:
Und letztlich sollte man sich auch die Frage stellen, ob die "Leistung und Wirtschaftswachstum um jeden Preis"-Doktrin der Nordländer und insbesondere Deutschlands die richtige ist - ob das der letztlich zielführendere Weg ist. Zumindest bez. der breiten Masse des Volkes. Vielleicht sind die Südländer ja etwas schwächer oder langsamer in ihrem Arbeitsleben, aber vielleicht lebt es sich dort dennoch angenehmer. Vielleicht gibt es dort ja weniger Burnout und Co.. Vielleicht gibt es auch andere Werte im Leben als Leistung und das Erfüllen einer Funktion. Vielleicht will man auch sowas wie Spaß und Freizeit haben noch und Arbeitsplätze, wo der Streßfaktor einen NICHT erdrückt. Ferner wird die Arbeit im Großen und Ganzen, ungeachtet aller Propaganda, weniger, bei steigender Bevölkerungszahl, und so kann ein besseres Aufteilen dieser Arbeit nur das A und O sein. Damit mehr Menschen partizipieren, aber auch keiner überlastet ist. Und bei einer gleichzeitigen gerechteren Aufteilung des Wohlstands/Geldes müßte es dennoch keine finanziellen/materiellen Abstriche geben. Im Gegenteil. Aber dazu sagte ich ja schon genug... ;-)

Ach, und...ich würd auch gern Straßenlaternen auf ihre Leuchtfunktion überprüfen; ist der Job zufällig zu haben? :-D
 
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Ich habe in vielen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute, die den Neoliberalismus als etwas Negatives ansehen, gar nicht wissen, was dieser Begriff bedeutet.
 

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Ich habe in vielen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute, die den Neoliberalismus als etwas Negatives ansehen, gar nicht wissen, was dieser Begriff bedeutet.

Dann erkläre es ihnen doch :giggle:
 

bakunicus

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Ich habe in vielen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute, die den Neoliberalismus als etwas Negatives ansehen, gar nicht wissen, was dieser Begriff bedeutet.

es gibt keine klassische definition des begriffs neoliberal.

umgangssprachlich ist damit eine wirtschaftsliberale haltung gemeint, die den abbau von arbeitnehmer-rechten meint, umfassende privatisierung staatlicher unternehmen wie bahn, wasserwerke, post etc., die forderung nach dem möglichst schlanken staat und geringen steuern, abbau von regularien des finanzwesens, shareholder value, ablehnung von starken gewerkschaften und mindestlöhnen.

da muß man nicht wiki bemühen.
denn niemand hat die eindeutige deutungshoheit über diesen begriff ...
 

That's me

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da muß man nicht wiki bemühen.

Mehr kann man von Sal halt nicht erwarten. Da er meinte ER erklärt es den Leuten, wurde ich neugierig.
Aber immerhin kommt wenigstens ein Link. Bei sonstigen konkreten Nachfragen kommt von ihm üblicherweie nichts.
 
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