Auch wenn ich das zunächst mal als Horror empfinde, ändert sich doch erstmal gar nix zu bisher. Und 2014 hätten wir das problemlos geschluckt, weil das derzeitige Verfahren "uns" letztlich ungerecht bevorteilt.
Das war uns doch die letzten 3 Jahre auch völlig egal, ob die Leute schon mal irgendwo ne EU-Außengrenze passiert haben. Und auch das "rauspicken" eines Wunschlandes ist in der Praxis nicht anders als bisher. In Italien haben sie sogar noch Bahntickets geschenkt bekommen, bzw. ne Busverbindung organisiert. Der Türkei schenke wir Mrd. um uns die (ganz besonders schwierigen) Fälle mit dem Fliegen abholen zu dürfen.
Die Frage wäre eher, was als Asylgrund gilt (nach Grundgesetz nur politisch!), wie derjenige in der Zeit versorgt wird (Pull-Kriterien) und was passiert wenn das Asylverfahren negativ verläuft.
Das sind aber doch jetzt schon die Hasenfüße an dem ganzen Vorgang.
Unser Problem sind ja nicht die "paar" bestätigten Asylfälle ... unser Problem ist, dass die Abgelehnten (und alle anderen) einfach mit fadenscheinigen Argumenten hier weiterhin bis zum St. Nimmerleinstag durchgefüttert werden. Und ... und das sollte man durchaus nicht außer Acht lassen, wir irgendwelche Kriegsflüchtlinge aufnehmen, die durch X sichere Drittstaate reisen konnten und für die wir uns mit den wahnwitzigsten Herleitungen irgendwie verantwortlich fühlen sollen. Und das zumindest mir, weder für die Begründung des Herkommens, noch für die Rückführung ein irgendwie geartetes Konzept bekannt wäre.
Und von dem ganzen Dublin-Gedönse abgesehen muss man halt "unattraktiver" werden. Nicht mehr und nicht weniger. Und das scheint mir trotzdem noch möglich (z.B. Sachleistungen, konsequentes Abschieben, Alterskontrolle, Herkunftskontrolle, Finanzbeteiligung an den Verfahrenskosten bzw. dem Aufenthalt, ...)
Aber es ist "interessant", dass sowas zufällig während der Fußball WM fern der Heimat beschlossen wird. Wäre das überhaupt Gesprächsthema, hätte Seehofer das Thema nicht hochpoppen lassen?!
Und auch zu diesem Abkommen müssen die Oststaaten erstmal zustimmen. Ich sehe das nicht als so selbstverständlich an, wie manche hier anscheinend. Es ist und bleibt eine "Abgabe" einiger hoheitlichen Grenzaufgaben an die EU. Das mag im Statusquo für einige nicht schlimm wirken ... aber manche Staatschefs denken ja auch langfristiger.