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"Wir haben ein Europa der Banken und Bankiers, ein Europa der Unternehmen und der Unternehmer, ein Europa der Polizeibehörden und Polizisten, und demnächst werden wir ein Europa der Armeen und Soldaten haben"
Pierre Bourdieu
Die mathematische Theorie des Marktes wird als absolut rationales und widerspruchsfreies System dargestellt. Eine vollkommene Ordnung deren Logik sich ihren Weg bahnt und jede Übertretung ihrer Gesetze unverzüglich selbst straft.
Diese Darstellung hat nichts mit der Realität des Marktes zu tun, sondern ist Teil der neoliberalen Doktrin.
Was heißt Herrschaft?
Das Recht des Stärkeren.
Eine Glorifizierung und Ratifizierung der Herrschaft was man heute Finanzmärkte nennt, also Rückkehr zum Raubtierkapitalismus, der kein anderes Gesetz kennt als den maximalen Profit, Rückkehr zu einem ungebremsten Kapitalismus, der gleichzeitig immer stärker rationalisiert, an die Grenzen seiner ökonomischen Effektivität getrieben wird, durch die Einführung moderner Herrschaftsformen wie dem Management und den Einsatz manipulativer Techniken, wie der Marktforschung und der Werbung."
Die ökonomische Theorie weigert sich Bildung in Rechnung zu stellen, und das in einer Zeit, die immer wieder von den Ökonomen selbst als Wissensgesellschaftbezeichnet wird.
Es kommt zu einem tiefen Schnitt zwischen dem Ökonomischen und dem Gesellschaftlichen, das beiseite geschoben wird und den Soziologen überlassen wird, wie eine Art Ausschussware.
Konservative think tanks[/COLOR] erzeugen mit Hilfe von Zeitschriften, Klubs, Vereinigungen von Unternehmen, Intellektuellen und Journalisten neoliberale Ansichten und Theorien - mit denen die Öffentlichkeit bearbeitet wird.
Es entstehen Selbstverständlichkeiten und ein Vokabular, das von Journalisten und Kommentatoren gedankenlos verwendet wird, um die Welt zu erklären. Ein kollektiver Glaube an die neoliberale Sichtweise entsteht.
Der Neoliberalismus hat den Status einer Sozialphilosophie für sich beansprucht, die jede einzelne Facette des gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Lebens beeinflussen darf und dies auch in Anspruch nimmt .
Dieses neoliberale Modell basiert auf drei Prinzipien:
1.) Die Wirtschaft ist ein vom Sozialen getrennter Bereich, in dem "Naturgesetzte" und universelle Gesetze herrschen, die die Regierungen nicht konterkarieren sollten.
2.) Der Markt ist das optimale Mittel, um die Produktion und den Austausch in demokratischen Gesellschaften auf effektive und gerechte Weise zu organisieren.
3.) Die Globalisierung erfordert eine Reduzierung der öffentlichen Ausgaben, vor allem im sozialen Bereich. Soziale Rechte in den Bereichen Arbeit und Sozialversicherung gelten als kostenaufwendig und dysfunktional.
Die gedanklichen Führer dieser neoliberalen Denkweise sind wenige institutionelle Investoren, in deren Händen das Kapital konzentriert ist und die dieses auch vermehren wollen .
Dadurch wird auf die Unternehmen und die Politik ein Zwang ausgeübt, der das Ziel dieses neoliberalen Modells widerspiegelt: die Maximierung der kurzfristig zu erzielenden Gewinne.
Wie schon erwähnt beruht diese Sicht auf der Annahme, dass das neoliberale Modell, neben der ökonomischen Ebene, auch noch einen sozialphilosophischen Anspruch erhebt. Dies zeigt sich deutlich im so genannten "ökonomischen common sense".
Dieses System beruft sich auf eigene Überzeugungen und Werte und eine eigene moralische Weltsicht.
Diese Gefüge verbinden sich mit sozialen und kognitiven Strukturen einer bestimmten sozialen Ordnung. Hier tritt der Fall des US-amerikanischen Modells in den Vordergrund. Der neoliberale, ökonomische Weg, der in den Ländern Europas eingeschlagen wurde, ist die Universalisierung dieses Systems.
Daher ist man gezwungen bei einer Kritik des Wirtschaftssystems der europäischen Staaten, dieses mit einer Kritik des US-amerikanischen Systems gleichzusetzen.
Die gedanklichen Führer dieser neoliberalen Denkweise sind " wenige institutionelle Investoren " , in deren Händen das Kapital konzentriert ist und die dieses auch vermehren wollen. Dadurch wird auf die Unternehmen und die Politik ein Zwang ausgeübt, der das Ziel dieses neoliberalen Modells widerspiegelt:
die Maximierung der kurzfristig zu erzielenden Gewinne.
Der Staat hat sich dem Druck der neoliberalen Wirtschaft unterworfen und seinen Kampf als Balanceelement zwischen Wirtschaft und Sozialsystem aufgegeben. Der Staat und das politische System unterliegen dem Zwang der institutionellen Investoren. Diese haben, durch ihr angesammeltes Kapital, die Möglichkeit ihre Interessen, im Sinne der kurzfristigen Profite, durchzusetzen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist hier die Verschmelzung der Politik mit der Wirtschaft.
Die sich an der Macht befindenden Regierungen, <rot>AUCH die sozialdemokratischen, verbünden sich mit der Wirtschaft und bilden ein wirtschaftlich - politisches Gefüge. Sozialdemokratische Regierungen übernehmen neoliberale Sichtweisen und die ökonomischen Modelle in ihre Sichtweisen und arbeiten diese, unter dem Deckmantel der "Reform des Sozialstaates", aus.
Sie kürzen den Kranken die Zuweisungen und bedauern sie gleichzeitig auf der anderen Seite.
Das US-amerikanische Wirtschaftsmodell wird hier als Ideal angestrebt.
Die Universalisierung des US-amerikanischen Systems spielt hier eine wichtige Rolle, da sich der Staat in den Vereinigten Staaten völlig aus der Regulierung der Wirtschaft zurückgezogen hat .
Darüber hinaus hat er viele öffentliche Güter wie Gesundheitswesen, Sozialversicherungen, Bildungswesen, Wohnungsbau usw. privatisiert und die Kontrolle dieser Institutionen der Wirtschaft überlassen .
Diese Güter wurden zu Handelsgüter und deren Nutzer zu Kunden verwandelt.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Daraus ergab sich der Begriff des "self help" (dieser Begriff und seine Bedeutung leitet sich aus dem calvinistischen Glauben ab, dass Gott angeblich jenen hilft, die sich selber helfen) .
Pierre Bourdieu
Die mathematische Theorie des Marktes wird als absolut rationales und widerspruchsfreies System dargestellt. Eine vollkommene Ordnung deren Logik sich ihren Weg bahnt und jede Übertretung ihrer Gesetze unverzüglich selbst straft.
Diese Darstellung hat nichts mit der Realität des Marktes zu tun, sondern ist Teil der neoliberalen Doktrin.
Was heißt Herrschaft?
Das Recht des Stärkeren.
Eine Glorifizierung und Ratifizierung der Herrschaft was man heute Finanzmärkte nennt, also Rückkehr zum Raubtierkapitalismus, der kein anderes Gesetz kennt als den maximalen Profit, Rückkehr zu einem ungebremsten Kapitalismus, der gleichzeitig immer stärker rationalisiert, an die Grenzen seiner ökonomischen Effektivität getrieben wird, durch die Einführung moderner Herrschaftsformen wie dem Management und den Einsatz manipulativer Techniken, wie der Marktforschung und der Werbung."
Die ökonomische Theorie weigert sich Bildung in Rechnung zu stellen, und das in einer Zeit, die immer wieder von den Ökonomen selbst als Wissensgesellschaftbezeichnet wird.
Es kommt zu einem tiefen Schnitt zwischen dem Ökonomischen und dem Gesellschaftlichen, das beiseite geschoben wird und den Soziologen überlassen wird, wie eine Art Ausschussware.
Konservative think tanks[/COLOR] erzeugen mit Hilfe von Zeitschriften, Klubs, Vereinigungen von Unternehmen, Intellektuellen und Journalisten neoliberale Ansichten und Theorien - mit denen die Öffentlichkeit bearbeitet wird.
Es entstehen Selbstverständlichkeiten und ein Vokabular, das von Journalisten und Kommentatoren gedankenlos verwendet wird, um die Welt zu erklären. Ein kollektiver Glaube an die neoliberale Sichtweise entsteht.
Der Neoliberalismus hat den Status einer Sozialphilosophie für sich beansprucht, die jede einzelne Facette des gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Lebens beeinflussen darf und dies auch in Anspruch nimmt .
Dieses neoliberale Modell basiert auf drei Prinzipien:
1.) Die Wirtschaft ist ein vom Sozialen getrennter Bereich, in dem "Naturgesetzte" und universelle Gesetze herrschen, die die Regierungen nicht konterkarieren sollten.
2.) Der Markt ist das optimale Mittel, um die Produktion und den Austausch in demokratischen Gesellschaften auf effektive und gerechte Weise zu organisieren.
3.) Die Globalisierung erfordert eine Reduzierung der öffentlichen Ausgaben, vor allem im sozialen Bereich. Soziale Rechte in den Bereichen Arbeit und Sozialversicherung gelten als kostenaufwendig und dysfunktional.
Die gedanklichen Führer dieser neoliberalen Denkweise sind wenige institutionelle Investoren, in deren Händen das Kapital konzentriert ist und die dieses auch vermehren wollen .
Dadurch wird auf die Unternehmen und die Politik ein Zwang ausgeübt, der das Ziel dieses neoliberalen Modells widerspiegelt: die Maximierung der kurzfristig zu erzielenden Gewinne.
Wie schon erwähnt beruht diese Sicht auf der Annahme, dass das neoliberale Modell, neben der ökonomischen Ebene, auch noch einen sozialphilosophischen Anspruch erhebt. Dies zeigt sich deutlich im so genannten "ökonomischen common sense".
Dieses System beruft sich auf eigene Überzeugungen und Werte und eine eigene moralische Weltsicht.
Diese Gefüge verbinden sich mit sozialen und kognitiven Strukturen einer bestimmten sozialen Ordnung. Hier tritt der Fall des US-amerikanischen Modells in den Vordergrund. Der neoliberale, ökonomische Weg, der in den Ländern Europas eingeschlagen wurde, ist die Universalisierung dieses Systems.
Daher ist man gezwungen bei einer Kritik des Wirtschaftssystems der europäischen Staaten, dieses mit einer Kritik des US-amerikanischen Systems gleichzusetzen.
Die gedanklichen Führer dieser neoliberalen Denkweise sind " wenige institutionelle Investoren " , in deren Händen das Kapital konzentriert ist und die dieses auch vermehren wollen. Dadurch wird auf die Unternehmen und die Politik ein Zwang ausgeübt, der das Ziel dieses neoliberalen Modells widerspiegelt:
die Maximierung der kurzfristig zu erzielenden Gewinne.
Der Staat hat sich dem Druck der neoliberalen Wirtschaft unterworfen und seinen Kampf als Balanceelement zwischen Wirtschaft und Sozialsystem aufgegeben. Der Staat und das politische System unterliegen dem Zwang der institutionellen Investoren. Diese haben, durch ihr angesammeltes Kapital, die Möglichkeit ihre Interessen, im Sinne der kurzfristigen Profite, durchzusetzen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist hier die Verschmelzung der Politik mit der Wirtschaft.
Die sich an der Macht befindenden Regierungen, <rot>AUCH die sozialdemokratischen, verbünden sich mit der Wirtschaft und bilden ein wirtschaftlich - politisches Gefüge. Sozialdemokratische Regierungen übernehmen neoliberale Sichtweisen und die ökonomischen Modelle in ihre Sichtweisen und arbeiten diese, unter dem Deckmantel der "Reform des Sozialstaates", aus.
Sie kürzen den Kranken die Zuweisungen und bedauern sie gleichzeitig auf der anderen Seite.
Das US-amerikanische Wirtschaftsmodell wird hier als Ideal angestrebt.
Die Universalisierung des US-amerikanischen Systems spielt hier eine wichtige Rolle, da sich der Staat in den Vereinigten Staaten völlig aus der Regulierung der Wirtschaft zurückgezogen hat .
Darüber hinaus hat er viele öffentliche Güter wie Gesundheitswesen, Sozialversicherungen, Bildungswesen, Wohnungsbau usw. privatisiert und die Kontrolle dieser Institutionen der Wirtschaft überlassen .
Diese Güter wurden zu Handelsgüter und deren Nutzer zu Kunden verwandelt.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Daraus ergab sich der Begriff des "self help" (dieser Begriff und seine Bedeutung leitet sich aus dem calvinistischen Glauben ab, dass Gott angeblich jenen hilft, die sich selber helfen) .
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