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Tja...
Mit 87 Jahren kann man schon mal sterben. Soweit sein Tod für ihn eine Erlösung war, möge er ihm gnädig gewesen sein.
An seiner Leistung kann kein Zweifel bestehen, egal, wie man ihm politisch gegenübergestanden hat. In der Tat ein Großer, der hier abgetreten ist.
Es heißt ja so schön: nihil mortui nisi bene. Zu recht, denn schließlich können sich die Toten nicht mehr verteidigen. Für mich - und meine Generation, Geburtsjahrgang 1967 - war und ist er der "Kanzler der Einheit". Eher: der Kanzler der "Wiedervereinigung". Gefragt hat uns keiner, ob wir das wollen. Wir sind nur die, die es bezahlen und ausbaden dürfen.
Für uns, also: meine Generation, wird er immer die nicht wirklich ernst zu nehmende Bundesbirne bleiben. Ein Vollidiot, der es dennoch immer geschafft hat, die Massen hinter sich zu scharen und sich von Wahlsieg zu Wahlsieg zu mogeln, ohne irgend etwas geleistet zu haben, geschweige denn Wahlversprechen eingelöst zu haben. Bis zu jenen Tagen, in denen ihm der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostblocks alle Möglichkeiten geschenkt hat - und er den Instinkt besessen hat, zuzugreifen und Fakten zu schaffen, bevor einer auf die Idee gekommen wäre, nachzuhaken.
Ganz sicher war er der erste, der es verstanden hat, einen Medienhype zu inszenieren und in der Folge optimal zu nutzen. Über Nacht und ohne, daß irgend jemand hätte den Finger darauf legen können, war aus: "Wir sind das Volk!" und der Forderung der Ostdeutschen nach Freizügigkeit der Wunsch nach einer "Wiedervereinigung" geworden. Einer Wiedervereinigung, die im Grunde keiner derjenigen wollte, die damals vereinigungsfähig gewesen wären, das waren nämlich exakt meine Jahrgänge.
Für die Ostdeutschen waren wir der Klassenfeind, den bekämpfen zu müssen ihnen von Geburt an eingebläut worden war in ihren staatlichen Erziehungsanstalten (die wir, in unserem Wahn der Solidarität mit den Minderbemittelten, gar nicht erst kritisch hinterfragen durften, sondern gleich als kulturellen "Gewinn" kritiklos übernommen haben). Und uns war jeder Holländer kulturell verwandter und näherstehender als irgend ein Ostdeutscher - das fing schon mit der Sprache an.
Er ist damit durchgekommen. Er hat, buchstäblich, die Gunst der Stunde genutzt und Fakten geschaffen, die alle Nachfolgenden abzuarbeiten hatten und haben. Im Grunde gebührt IHM und keinem anderen die Ehre, den, erst viel später erfundenen, Begriff "postfaktisch" realisiert zu haben.
Für mich warst Du immer ein überdimensioniertes Rektum und wirst immer eines bleiben. Aber zumindest warst Du als solches originell, auch wenn Du das nicht selbst verursacht hast. Als Aussitzer warst Du Spitze und Deine Nachfolgerin muß und kann noch viel von Dir lernen... was macht da schon die Selbstaufgabe einer Generation oder einer ganzen Nation aus, nach Deinem Vorbild.
DU hättest Macron nicht nur die Hand geschüttelt, Du hättest ihm die Spalte ausgeleckt. Da wird sich Merkel noch ganz ordentlich strecken müssen, damit die Zunge noch in die tiefsten Ritzen langt...
Ruhe in Frieden, Birne.
Mäßig betroffene Grüße -
Bendert
Mit 87 Jahren kann man schon mal sterben. Soweit sein Tod für ihn eine Erlösung war, möge er ihm gnädig gewesen sein.
An seiner Leistung kann kein Zweifel bestehen, egal, wie man ihm politisch gegenübergestanden hat. In der Tat ein Großer, der hier abgetreten ist.
Es heißt ja so schön: nihil mortui nisi bene. Zu recht, denn schließlich können sich die Toten nicht mehr verteidigen. Für mich - und meine Generation, Geburtsjahrgang 1967 - war und ist er der "Kanzler der Einheit". Eher: der Kanzler der "Wiedervereinigung". Gefragt hat uns keiner, ob wir das wollen. Wir sind nur die, die es bezahlen und ausbaden dürfen.
Für uns, also: meine Generation, wird er immer die nicht wirklich ernst zu nehmende Bundesbirne bleiben. Ein Vollidiot, der es dennoch immer geschafft hat, die Massen hinter sich zu scharen und sich von Wahlsieg zu Wahlsieg zu mogeln, ohne irgend etwas geleistet zu haben, geschweige denn Wahlversprechen eingelöst zu haben. Bis zu jenen Tagen, in denen ihm der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostblocks alle Möglichkeiten geschenkt hat - und er den Instinkt besessen hat, zuzugreifen und Fakten zu schaffen, bevor einer auf die Idee gekommen wäre, nachzuhaken.
Ganz sicher war er der erste, der es verstanden hat, einen Medienhype zu inszenieren und in der Folge optimal zu nutzen. Über Nacht und ohne, daß irgend jemand hätte den Finger darauf legen können, war aus: "Wir sind das Volk!" und der Forderung der Ostdeutschen nach Freizügigkeit der Wunsch nach einer "Wiedervereinigung" geworden. Einer Wiedervereinigung, die im Grunde keiner derjenigen wollte, die damals vereinigungsfähig gewesen wären, das waren nämlich exakt meine Jahrgänge.
Für die Ostdeutschen waren wir der Klassenfeind, den bekämpfen zu müssen ihnen von Geburt an eingebläut worden war in ihren staatlichen Erziehungsanstalten (die wir, in unserem Wahn der Solidarität mit den Minderbemittelten, gar nicht erst kritisch hinterfragen durften, sondern gleich als kulturellen "Gewinn" kritiklos übernommen haben). Und uns war jeder Holländer kulturell verwandter und näherstehender als irgend ein Ostdeutscher - das fing schon mit der Sprache an.
Er ist damit durchgekommen. Er hat, buchstäblich, die Gunst der Stunde genutzt und Fakten geschaffen, die alle Nachfolgenden abzuarbeiten hatten und haben. Im Grunde gebührt IHM und keinem anderen die Ehre, den, erst viel später erfundenen, Begriff "postfaktisch" realisiert zu haben.
Für mich warst Du immer ein überdimensioniertes Rektum und wirst immer eines bleiben. Aber zumindest warst Du als solches originell, auch wenn Du das nicht selbst verursacht hast. Als Aussitzer warst Du Spitze und Deine Nachfolgerin muß und kann noch viel von Dir lernen... was macht da schon die Selbstaufgabe einer Generation oder einer ganzen Nation aus, nach Deinem Vorbild.
DU hättest Macron nicht nur die Hand geschüttelt, Du hättest ihm die Spalte ausgeleckt. Da wird sich Merkel noch ganz ordentlich strecken müssen, damit die Zunge noch in die tiefsten Ritzen langt...
Ruhe in Frieden, Birne.
Mäßig betroffene Grüße -
Bendert
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