Am 1.April 1815 wurde der Reichskanzler Graf Otto von Bismarck geboren.
Sein Wirken und seine Leistungen wurden nach 1945 durrch die alliierte Siegerpropaganda negativ verzerrt dargestellt und von Gefälligkeitshistorikern eilfertig aufgegriffen und kolportiert.Doch mittlerweile wird der Reichsgründer zunehmend zwar kritisch, aber objektiv und unvoreingenommen gewürdigt. Sichtbares Zeichen seiner inzwischen wiedererlangten öffentlichen Wertschätzung ist die Herausgabe einer neuen Briefmarke mit seinem Konterfei.
>>Bismarcks politische Erfolge bei der Verwirklichung der nationalen Einheit der Deutschen beruhte darauf, daß er als scharfsinniger Realpolitiker die Interessen von Fürsten, Adligen, Militärs und des zu Einfluß gekommenen Großbürgertums gleichermaßen zu berücksichtigen verstand. Es war ihm gelungen, seine Erkenntnis in einfallsreiche und klug abwägende, in ebenso phantasievolle wie raffinierte Politik umzusetzen. Begabt mit der seltenen Fähigkeit, über sich selbst hinauswachsen zu können. Als Vollblutpolitiker wurde er Reichsgründer, weil er konnte, was er wollte und weil er wollte, was er konnte<<.
So beschrieb ihn Ernst Engelberg, der als ausgewiesener ehemaliger DDR-Historiker einer undifferenzierten Verherrlichung Bismarcks absolut unverdächtig war.
Engelberg war beeindruckt vom politischen Realismus Bismarcks, seiner geistigen Umsicht und Phantasie, dem Ernst seiner Politik außenpolitischen Ausgleichs, seiner Bereitschaft, das Heraufkommen einer neuen Zeit anzuerkennen.
International galt er bei Freund und Feind als >>ehrlicher Makler<<. Gemessen an den aktuellen Politzwergen war er - auch zu seiner Zeit- eine alles überragende politische Persönlichkeit.
GP