Es steht die Frage, ob unterm Strich die Emanzipation gescheitert ist bzw. zum Scheitern führt.
"unterm Strich" gibt es in dieser Frage nicht, sondern nur "auf dem Strich"
kleiner Scherz am Rande.
im Kern aber richtig, da man immer berücksichtigen muss, aus welcher Warte erfolgreich und/oder gescheitert.
Das Frauenbild kommt in Europa aus einer ziemlich abstrusen Ecke:
1. Petrus - Kapitel 3
Mahnungen an die Frauen und Männer
1 Desgleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf daß auch die, so nicht glauben an das Wort, durch der Weiber Wandel ohne Wort gewonnen werden, (1. Korinther 7.16) (Epheser 5.22) 2 wenn sie ansehen euren keuschen Wandel in der Furcht. 3 Ihr Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, (Jesaja 3.18-24) (1. Timotheus 2.9) 4 sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geiste; das ist köstlich vor Gott. 5 Denn also haben sich auch vorzeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren, 6 wie die Sara Abraham gehorsam war und hieß ihn Herr; deren Töchter ihr geworden seid, so ihr wohltut und euch nicht laßt schüchtern machen. (1. Mose 18.12)
7 Desgleichen, ihr Männer, wohnet bei ihnen mit Vernunft und gebet dem weiblichen als dem schwächeren Werkzeuge seine Ehre, als die auch Miterben sind der Gnade des Lebens, auf daß eure Gebete nicht verhindert werden. (1. Korinther 7.5) (Epheser 5.25)
1. Diese und ähnliche Stellen, weltlich chauvininstisch ausgelegt, prägten das Frauenbild bis zur Suffragettenbewegung. "Weitgehend" muss man hinzufügen, denn es gab auch im Spätmittelalter schon Frauen, die sich aufgrund ihrer hochentwickelten Persönlichkeit aus dieser engen Rolle verabschiedet hatten. Das Frauenbild der Spätromantik war demgegenüber ein derber Rückschritt. Interessanterweise enthält selbst der Bibeltext die Korrektur des romantischen Schwachsinns, dort steht nämlich, 6b:
die ihr wohltut und euch nicht lasst schüchtern machen. Also schon lesen hätte den Altvorderen geholfen.
Die Vostellung einer braven dummen Putte wurde durch die Emanzipation aufgehoben, das ist ein großer Erfolg. Also Erstens: Dummheit korrigiert und glücklicherweise NICHT GESCHEITERT.
2. Heute sehen wir zwar nicht das genaue Gegenteil dieses Fortschritts, aber es wäre sinnvoll gewesen, Frauen zB. aus dem Militär weitgehend herauszuhalten. Das spätromantische Frauenbild hatte nämlich zur Folge, dass Frauen sehr ganzheitlich gebildet waren. Zwar hatte niemand was davon und ihre Bildung blieb meist im Wohnzimmer, aber immerhin, sie war vorhanden. Später wurde diese Bildung auch bei Frauen auf blose Qualifikation zuückgefahren. Die Frauen haben da ihre Möglichkeiten nicht genutzt. An dieser Stelle ist die Manzipation leider GESCHEITERT.
3. Aus der Sicht der Industrialisierug und noch mehr der Globalisierung ist die Emanzipation ein voller Erfolg. Frauen, die früher vor Ausbeutung durch Dritte gut geschützt waren, mussten, wie die Männer, jetzt Sklavenarbeit verrichten. Angebot und Nachfrage machts möglich. Die Nachfrage war da, die Frauen machten das Angebot und schwupps war Arbeit nur noch die Häfte wert. Emanzipation gelungen, Menschlichkeit GESCHEITERT.
Diese Kombination prägt heute leider weitgehend das Gesamtergebnis.
Es gibt noch weitere Unterscheidungen aber lange Texte werden ja nicht gelesen.