Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, will heißen, sehen wir mal was von Trump übrig bleibt.
Genau!!!
Volle Zustimmung. Abgerechnet wird am Schluß... Ich persönlich zähle zu der (zumindest wurde es medial so dargestellt) irregeleiteten und darob zu bedauernden Minderheit, die Trump stets als nächsten Präsidenten und vor allem als das bei weitem kleinere Übel angesehen hat. Was ich wirklich interessant finde, ist zu beobachten, wie die deutsche Journaille reagiert:
Da hatte man sich sooooo ins Zeug gelegt - und dann wählen die Amis trotzdem, wie sie wollen!!! Das geht doch gar nicht!!! Und nu!!!??? Och, nööööö... Alle amerikanischen Wähler für bekloppt erklären geht nicht wirklich, völlig unerklärlich, daß die deutsche Stimme der Volkserziehung in den USA so überhaupt gar kein Gehör gefunden hat... wo rudert man jetzt hin mit der "öffentlichen Meinung", von der man behauptet, sie gepachtet zu haben!? Herrlich, das: die besten Komödien schreibt immer noch das Leben.
Erheblich erheiterte Grüße -
Bendert
P.S.: Man muß sich mal vor Augen führen, was genau geschehen ist: die Amerikaner haben sich für einen von zwei möglichen Kandidaten für das höchste Amt in ihrem Staat entschieden. Per Wahl. Der Kandidat war und ist Kandidat einer demokratischen Partei, genauso, wie sein Rivale. Er und seine Partei stand dabei für die eine Richtung (Konzentration auf die eigenen Interessen des Landes, in dem er gewählt worden ist), sein Kontrahent für eine andere (weiter, wie gehabt). Ersteres verspricht die Chance auf einen Wandel, idealerweise zum Besseren, letzteres für Stillstand im, euphemistisch formuliert, absoluten Mittelmaß unter einer Präsidentschaft, deren Amtsträgerin auf dem harten Bett absoluter politischer Erfolglosigkeit zu Grabe getragen werden kann - insofern ist die Wahl der Amerikaner durchaus nachvollziehbar und plausibel.
DAS und nichts anderes ist passiert - ein völlig normaler Vorgang in einer parlamentarischen Demokratie... es ist eben NICHT so, daß die Hunnen die Vereinigten Staaten überrannt hätten - EIGENTLICH. Wenn man nach der Inszenierung einer Vorfeldhysterie und dem systematischen Niederschreiben eines Gegenkandidaten zur aktuellen, wohl zu den erfolglosesten aller Zeiten zu zählenden Regierung allerdings vermeiden will, als kompletter politischer Blindgänger und Vertreter einer Meinungsdiktatur entlarvt zu werden,
muß man als Politiker zum Ausdruck bringen, daß man dieses unfaßbar harte Los halt zu tragen und das Beste daraus zu machen habe; als Journalist, insbesondere aus dem bequemen Stall der öffentlich-rechtlichen Medienlandschaft heraus, macht man hingegen betroffenheitstriefende Sondersendungen zum Thema: kommt immer gut, so nach nach Naturkatastrophen...
P.P.S.: Es ist ein Kreuz mit der Didaktik: da müht man sich, ein Volk zu schulen und zu indoktrinieren - und dann kommt ein anderes und lehrt einen Mores... Blöd, das. Aber: WIR SCHAFFEN DAS!!! Das wäre ja gelacht, wenn beim nächsten Mal die Leute anderswo wieder so abstimmen, wie sie es für richtig halten und nicht, wie es die deutschen Volkspädagogen lehren!!!!! Am Ende wählt das deutsche Volk auch noch wie es will!!!??? Nix da: am deutschen Politik- und Medienwesen sollen demnächst die USA und, im moralischen Endsieg, auch die ganze Welt genesen, wollnich!?