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Europa in der Rezession

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Heil Keynes!



Wie Iphigenie schon anmerkte habe ich nichts derlei geschrieben!




Lassen wir doch zuerst den weißen ritter, unterwegs zur rettung des kapitals selbst zu wort kommen:

"Ja, ich will nämlich verhindern, dass die EZB mit Hochzinspolitik Europa in die nächste Rezession treibt[...]"
:D

Mal ein paar fragen:
  • Befindet sich gegenwärtig der kapitalismus (mal wieder) in einer krise?
  • Offenbaren sich dabei verelendungstendenzen?
  • Inwieweit sind Marxisten konkret (!) an entscheidungen beteiligt, die diese tendenzen aktiv im nationalen bzw internationalen rahmen befördern?

Der weiße ritter zur rettung des kapitalismus glaubt mit ein wenig herumgedrehe an der zinsschraube könne die macht der weltkonzerne gebrochen bzw deren manager zum einlenken und überdenken ihrer strategien bewegen. Das ist an den symptomen rumgedoktort die ursachen, geld (kapital -> kapitalimus), shareholder value über alles & daraus resultierend ausbeutung und verarmung, werden nicht angetastet.
Da nützt auch keine tatsachenverdrehung:
Der Kapitalismus verelendet und nicht "die Marxisten".​
Keynes Heil!​

ahead, SAUBER kommentiert !!!
 
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Mal ein paar fragen:
  • Befindet sich gegenwärtig der kapitalismus (mal wieder) in einer krise?
  • Offenbaren sich dabei verelendungstendenzen?
  • Inwieweit sind Marxisten konkret (!) an entscheidungen beteiligt, die diese tendenzen aktiv im nationalen bzw internationalen rahmen befördern?

Das habe ich eigentlich schon oft genug beantwortet:

Nicht "der Kapitalismus" befindet sich in einer Krise. Dem Kapitalismus geht es seit der Durchsetzung des Neoliberalismus zu Beginn der 80er Jahre und der monetaristischen "Stabilitätspolitik" blendend: die Profite sind seitdem enorm gestiegen.

Auch in der Zeit der Großen Depression befand sich nicht "der Kapitalismus" in der Krise, sondern es gab Interessen, die mit dieser Großen Depression verfolgt und erreicht wurden.

Und ja, die "Marxisten" haben wieder einmal dabei mitgeholfen, mit der Geldpolitik Rezession und Massenarbeitslosigkeit zu erzeugen und die Voraussetzung für die Verelendung von Abermillionen zu schaffen. Nur mitgeholfen, sicher waren sie nicht maßgeblich, aber die Opposition gegen diese Geldpolitik wird immer noch spürbar durch die Marxisten behindert.
 
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Das habe ich eigentlich schon oft genug beantwortet:

Nicht "der Kapitalismus" befindet sich in einer Krise. Dem Kapitalismus geht es seit der Durchsetzung des Neoliberalismus zu Beginn der 80er Jahre und der monetaristischen "Stabilitätspolitik" blendend: die Profite sind seitdem enorm gestiegen.

Auch in der Zeit der Großen Depression befand sich nicht "der Kapitalismus" in der Krise, sondern es gab Interessen, die mit dieser Großen Depression verfolgt und erreicht wurden.

Und ja, die "Marxisten" haben wieder einmal dabei mitgeholfen, mit der Geldpolitik Rezession und Massenarbeitslosigkeit zu erzeugen und die Voraussetzung für die Verelendung von Abermillionen zu schaffen. Nur mitgeholfen, sicher waren sie nicht maßgeblich, aber die Opposition gegen diese Geldpolitik wird immer noch spürbar durch die Marxisten behindert.

Ich glaube mich erinnern zu können,das ahead die " Medaille " von immer NOCH ZWEI SEITEN aus betrachtet....

RESPEKT DAFÜR !!!

Ist der STEMPELGLANZ und die GRAVIERUNG etwa bei Dir SPEZIELL auf beiden Seiten GLEICH,Hellmann ?
 
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Heil Keynes!

Das habe ich eigentlich schon oft genug beantwortet:
Nein.

Die Frage war:

Befindet sich gegenwärtig der kapitalismus (mal wieder) in einer krise?
Nicht "der Kapitalismus" befindet sich in einer Krise. Dem Kapitalismus geht es seit der Durchsetzung des Neoliberalismus zu Beginn der 80er Jahre und der monetaristischen "Stabilitätspolitik" blendend: die Profite sind seitdem enorm gestiegen.
Wo sind die profite gestiegen?
Warum ist der kapitalismus in eine glaubwürdigkeitskrise geraten und hat, nach den letzten umfragen (sofern nicht irgendwelche interessen oder gar mal wieder die intelligence die umfrage oder medien manipuliert hat :D ) so wenig rückhalt in der bevölkerung wie schon lange nicht mehr?

Die Frage war:
Offenbaren sich dabei verelendungstendenzen?

Auch in der Zeit der Großen Depression befand sich nicht "der Kapitalismus" in der Krise, sondern es gab Interessen, die mit dieser Großen Depression verfolgt und erreicht wurden.

Tja, wenn es dem kapitalismus so prächtig ging und geht, ist ein weißer ritter zur rettung des kapitalismus überflüssig, offensichtlich ist ein keynesianismus überflüssig.

Die Frage war:
Inwieweit sind Marxisten konkret (!) an entscheidungen beteiligt, die diese tendenzen aktiv im nationalen bzw internationalen rahmen befördern?
Und ja, die "Marxisten" haben wieder einmal dabei mitgeholfen, mit der Geldpolitik Rezession und Massenarbeitslosigkeit zu erzeugen und die Voraussetzung für die Verelendung von Abermillionen zu schaffen. Nur mitgeholfen, sicher waren sie nicht maßgeblich, aber die Opposition gegen diese Geldpolitik wird immer noch spürbar durch die Marxisten behindert.
Konkret? - mal wieder fehlanzeige!
Aktiv? - mal wieder fehlanzeige!



Keynes Heil!
 
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Die Frage verstehe ich nicht. :kopfkratz:

Aber dat weiß man doch bei dir ...

Keine EIGENE Erfahrung bei Wechselschichten...aber sie

anderen AUFSCHWATZEN !!!

Zum quasi NULLTARIF !!!

Brav,wie Du funktionieren kannst,WENN es nur zu Deinem VORTEIL gereicht !!!
 
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OP
I

Iphigenie

@jezisabagut

Du fragst Hellmann:
Ist der STEMPELGLANZ und die GRAVIERUNG etwa bei Dir SPEZIELL auf beiden Seiten GLEICH,Hellmann ?

Darauf sagte Hellmann:
Die Frage verstehe ich nicht.


Darauf hast Du gesetzt:

Aber dat weiß man doch bei dir ...

Keine EIGENE Erfahrung bei Wechselschichten...aber sie

anderen AUFSCHWATZEN !!!

Zum quasi NULLTARIF !!!

Brav,wie Du funktionieren kannst,WENN es nur zu Deinem VORTEIL gereicht !!!

Ich verstehe das auch nicht und werde irgendwie das Gefühl nicht los, daß Du uns alle hier auf den Arm nehmen willst.

Die Gravierung ist auf beiden Seiten einer Münze stets die gleiche (natürlich nicht dieselbe!). Stempelglanz ist ein feststehender (genormter?) Qualitätsbegriff bei Münzen, und selbstverständlich auf beiden Seiten einer Münze vorhanden.

Was willst Du also mit einer Frage, die kein Mensch außer Dir verstehen kann?
 
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Ja, ich will nämlich verhindern, dass die EZB mit Hochzinspolitik Europa in die nächste Rezession treibt, mit Unterstützung der Marxisten, was eben kein Zufall ist.

schreiben Sie diesen satz in hexametern, so dass seine Logik jedermann heimleuchtet. Tut mir leid, aber dass Marxisten (die ja offenbar derzeit eine ungeheure Machtbasis haben müssen!) der EZB bei irgendwas behilflich ist - oder dass die EZB sich der Hilfe von marxisten vergewissern muss...das ist nun ein so ausgemachter Unsinn, da bleibt mir die Sprache weg.

Ich will gar nicht in Untergang machen, sehe aber derzeit - ich habe das lange nicht wahrhaben wollen - neben einer sotospeak relativ unproblematischen, weil zyklische rezession doch erhebliche weitere Probleme auf uns zukommen. Stichwort bankenkrise. Wie seht ihr es: Sind die unglaublichen Kosten des sog. kriegs gegen den Terror ein weiterer krisenverschräfender faktor? Oder sorgt das, volkswirtschaftlich gesprochen, eher für eine künstliche Binnenachfrage (eben durchden Staat/das Militär)?
 
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@hartmut

Krieg ist natürlich konjunkturbelebend, was schon der Zweite Weltkrieg bewiesen hat, nachdem die fortdauernde Rezession in den USA dann endlich überwunden werden konnte. :mad:

Ansonsten sind die Marxisten in ihrer Nische dieser Gesellschaft durchaus wichtig, weil sie eben dafür sorgen, dass ein weites Spektrum oppositioneller Bürger auf "Wertkritik" und dergleichen macht, statt gegen die geldpolitisch herbeigeführte Massenerwerbslosigkeit und gegen den Neoliberalismus aufzutreten.

Ich habe da lange genug Erfahrung mit dem "Marxismus", wenn ich das so schreibe.

Natürlich wäre mir auch die "Weltrevolution" lieber als keynesianische Konjunkturpolitik im Kapitalismus. ;)
 
OP
T

Turandot

schreiben Sie diesen satz in hexametern, so dass seine Logik jedermann heimleuchtet. Tut mir leid, aber dass Marxisten (die ja offenbar derzeit eine ungeheure Machtbasis haben müssen!) der EZB bei irgendwas behilflich ist - oder dass die EZB sich der Hilfe von marxisten vergewissern muss...das ist nun ein so ausgemachter Unsinn, da bleibt mir die Sprache weg.

Ohne jetzt explizit zum Marxismus Stellung zu nehmen, möchte ich doch nochmals erklären, wie Hellmann das m.E. meinte. (Hellmann, korrigier mich, wenn ich das falsch verstehe.)

Von der Psychologie her weiß man, dass Menschen sehr manipulierbar sind. Angenommen ich möchte einen Termin mit jemandem vereinbaren, um ihm was aufzuschwatzen. Es ist erwiesen, dass die Frage:

"Möchten Sie einen Termin?"

Wesentlich häufiger mit nein beantwortet wird als die Frage:

"Wann haben Sie besser Zeit, Dienstag oder Donnerstag?"

Der Mensch ist von der Frage abgelenkt, ob er diesen Termin braucht und denkt über Dienstag oder Donnerstag nach.

Auf höheren/ komplexeren Ebenen ist das auch so. Wenn jetzt jemand gegen den uneingeschränkten Kapitalismus ist, sucht er sich eine Alternative. Und es ist gut, eine gleich mit zu liefern, die nicht zum Kern der Sache kommt.*

Zum Beispiel: Der gängige Gegensatz zum Darwinismus ist der Kreationismus. Und jeder, der Darwin in Frage stellt, wird gleich mit "Du willst doch nicht zu den rechten Hillbillies der Kreationisten gehören?!" Der Mensch erschrickt und kehrt doch lieber zum Darwinismus zurück. Denn die meisten prüfen nicht, ob es jenseits des Mainstream noch Alternativen gibt.

Und da Marx relativ wenig mit Geldpolitik am Hut hat - kann man sagen, dass er die Zentralbanken indirekt schützt - denn der Marxismus ist die gängige Alternative zum Kapital. Und gutmütige Leute bleiben dann bei dem Gedanken stehen, dass diese Welt die best mögliche Welt ist, weil "der Kommunismus leider gescheitert ist. Schade."



Weiß nicht, ob ich mich klar ausgedrückt habe :kopfkratz:

-------------------------------


* Aber ich will nicht behaupten, dass der Marxismus "nicht machbar ist". Ich habe mich zu wenig damit beschäftigt. Und im Gegensatz zu Hellmann bin ich nicht so sehr von Keynes überzeugt - wobei man von radikaleren Änderungen vielleicht nur träumen kann, weil sie nicht zugelassen werden.
 
OP
T

Turandot

Ich will gar nicht in Untergang machen, sehe aber derzeit - ich habe das lange nicht wahrhaben wollen - neben einer sotospeak relativ unproblematischen, weil zyklische rezession doch erhebliche weitere Probleme auf uns zukommen. Stichwort bankenkrise.

Die Bankenkrise würde ich nicht von der "natürlichen" Rezession trennen. Das hängt m.E. ganz stark zusammen.



[COLOR="DarkOrange"]No manufacturing. No new ideas. What's our economy based on?
By Joseph Stiglitz / September 3, 2008[/COLOR]


More than 75 years ago, confidence in the market economy got a rude shock as the world sank into the Great Depression. Adam Smith had said that the market led the economy, as if by an invisible hand, to economic efficiency and societal wellbeing. It was hard to believe that Smith was right when one in four Americans was out of a job. Some economists held true to their faith in self-regulating markets; they said, just be patient, in the long run the market's restorative forces will take hold, and we will recover. But Keynes's retort ruled the day: In the long run, we are all dead. We could not wait. Today, even conservatives believe that government should intervene to maintain the economy at or near full employment

Those who believe in free markets have now received another rude shock: We have not yet sunk into an "official" recession, but it has been more than half a year since any new jobs were created, and, meanwhile, our labor force continues to grow. If the Great Depression undermined our confidence in macroeconomics (the ability to maintain full employment, price stability, and sustained growth), it is our confidence in microeconomics (the ability of markets and firms to allocate labor and capital efficiently) that is now being destroyed. Resources were misallocated and risks were mismanaged so severely that the private sector had to go running to the government for help, lest the entire system melt down. Even with federal intervention, I have estimated the cumulative gap between what our economy could have produced--had we invested in actual businesses, rather than, say, mortgages for people who couldn't afford their homes--and what we will produce over the period of our slowdown to be more than $1.5 trillion.

Blame has rightly fallen on the financial markets because it is their responsibility to allocate capital and manage risk, and their failure has revived several old concerns of the political (and economic) left. Some looking at the U.S. economy's decreasing reliance on manufacturing and increasing dependence on the service sector (including financial services) have long worried that the whole thing was a house of cards. After all, aren't "hard objects"--the food we eat, the houses we live in, the cars and airplanes that we use to transport us from one place to another, the gas and oil that provides heat and energy--the "core" of the economy? And if so, shouldn't they represent a larger fraction of our national output?

The simple answer is no. We live in a knowledge economy, an information economy, an innovation economy. Because of our ideas, we can have all the food we can possibly eat--and more than we should eat--with only 2 percent of the labor force employed in agriculture. Even with only 9 percent of our labor force in manufacturing, we remain the largest producer of manufactured goods. It is better to work smart than to work hard, and our investments in education and technology have enabled us to enjoy higher standards of living--and to live longer--than ever before. America's dominance in so many aspects of high-tech is testimony to the real returns to these soft expenditures. Indeed, I would argue that we would do even better if we had more resources in these sectors.

But the view that our recent success is based on a house of cards has more than a grain of truth to it. In recent years, financial markets created a giant rich man's casino, in which well-off players could take trillion dollar bets against each other. I am among those who believe that consenting adults should be allowed great freedom in what they do--as long as they don't harm others. But there's the rub. These high-rollers weren't just gambling their own money. They were gambling other people's money. They were putting at risk the entire financial system--indeed, our entire economic system. And now we are all paying the price.




Financial markets have been likened to the brain of the economy. They are supposed to allocate capital and manage risk. When they do their job well, economies prosper. When they do their job badly, as we are once again learning, everyone suffers. Financial markets are amply rewarded for their work--in recent years, they have received over 30 percent of corporate profits--and the standard mantra in economics was that these rewards were commensurate with their social return. That is, financial wizards might walk off with a great deal of money, but the rest of society is better off because our capital generates so much more productivity than in societies with less well-developed--and less rewarded--financial markets. Part of the rewards that accrue to financial markets are thus for encouraging innovation--through venture capital firms and the like.

But not all innovations enhance welfare, even when they increase profits. For instance, cigarette profits may have increased when the tobacco industry developed products that were more addictive, but those who died as a result, and their families, were hardly better off; nor were the taxpayers who had to pick up the tab for the increased health care costs. Food companies that, today, taking a page out of the same playbook, develop products that lead to compulsive eating--and the resulting obesity epidemic--may be increasing profits, but not societal well-being. Microsoft was ingenious in its strategies to leverage the monopoly power it had from controlling the PC operating system; it increased its profits, but, in killing rivals like Netscape, it had a chilling effect on innovation.

The task of unraveling all that went wrong in our financial system is a difficult one, but in essence the financial system's latest innovation was to devise fee structures that were often far from transparent and that allowed it to generate enormous profits--private rewards that were not commensurate with social benefits. The imperfections of information (resulting from the non-transparency) led to imperfections in competition, helping to explain why the usual maxim that competition drives profits to zero seemed not to hold. One should have suspected that something was wrong when bank after bank made so much money year after year. One should have suspected that something was wrong with the economic system when millions of Americans owed billions to credit card companies and banks in "late fees," "penalties," and a variety of other charges, transforming a high annual interest rate of 20 percent into a truly usurious effective interest rate of 100 percent or more for those who fell behind in their payments.

Perhaps the worst problems--like those in the subprime mortgage market--occurred when non-transparent fee structures interacted with incentives for excessive risk-taking in which financial managers got to keep high returns made one year, even if those returns were more than offset by losses the next. Behind the subprime crisis were mortgages designed to encourage repeated refinancing of homes--a pyramid scheme that generated billions of dollars in fees for the mortgage company as long as home prices continued to soar. It was inevitable that the bubble would break. But, by then, the profits that had been pocketed would make these financial wizards secure for life--or, at least, that was their hope.

To put it another way, had those in the financial sector allocated capital and risk in a way that fueled the economy, they would have had handsome profits. But they wanted more, and so established incentive structures that encouraged gambling. If they gambled and won, they could walk away with a share of the profits. If they gambled and lost, the investors would bear the consequences. It was almost as if the entire financial system was converted into a giant casino in which the system was rigged to guarantee those running the games huge returns, at the expense of the players. But in Las Vegas and Atlantic City, the games are near zero-sum: The gains of the casino owners approximately equal the losses of the players. The financial-system-as-casino, on the other hand, is a negative-sum game. Those on Wall Street may have walked off with billions, but those billions are dwarfed by the costs to be paid by the rest of us. Some have lost their homes and life savings--to say nothing of their dreams for their own futures and those of their children. Others are innocent bystanders who resisted the false promises of the mortgage brokers and the credit card companies, but now find themselves out of jobs as the economy weakens. And the poor are hurt as state revenues plummet, forcing cutbacks in public services.

The current woes in America's financial system are not an isolated accident--a rare, once-in-a-century event. Indeed, there have been more than one hundred financial crises worldwide in the last 30 years or so. Here in the United States alone, we have had the S&L crisis in 1989, the dot-com/WorldCom/Enron problems of the early years of this decade, and now the subprime-morphing-into-the-beyond-subprime collapse. In addition to these national problems, there were regional troubles--real-estate crises fed by excessive lending in Texas and the Southwest in the mid-'80s, and in California and New England in the early '90s. In each of these instances, financial markets failed to do what they were supposed to do in allocating capital and managing risk. In the late '90s, for instance, so much capital was allocated to fiber optics that, by the time of the crash, it was estimated that 97 percent of fiber optics had seen no light.

In short, the problem with the U.S. economy is not that we have allocated too many resources to the "soft" areas and too few to the "hard." It is not necessarily that we have allocated too many resources to the financial sector and rewarded it too generously--though a strong argument could be put forward to that effect. It is that too little effort was devoted to managing real risks that are important--enabling ordinary Americans to stay in their homes in the face of economic vicissitudes--and that too much effort went into creating financial products that enhanced risk. Too much energy has been spent trying to make an easy buck; too much effort has been devoted to increasing profits and not enough to increasing real wealth, whether that wealth comes from manufacturing or new ideas. We have learned a painful lesson, both in the 1930s and today: The invisible hand often seems invisible because it's not there. At best, it's more than a little palsied. At worst, the pursuit of self-interest--corporate greed--can lead to the kind of predicament confronting the country today.

[Joseph Stiglitz is University Professor at Columbia University, winner of the 2001 Nobel Memorial Prize in Economics, and co-author of The Three Trillion Dollar War.]

© The New Republic 2008

Source / The New Republic / Post date September 10, 2008
 
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Hallo Turandot

es ging mir einzig um hellmanns "preussischen regierungsagenten"!.

Klar, dass man per Verwechslung von konträrem und kontradiktorischem Widerspruch viel Unheil anrichtet "Du bist gegen blau? Also bist Du für gelb!" ("Nein, ich bin für grün, begreif es doch...")

Und klar ist auch, dass derzeit - da der neoliberalismus tot ist, versagt hat - verzweifelt die LiPa mit ihren 10-20 % als bedrohung in Szene gesetzt wird (bekanntlich stehen wir kurz vor der Einführung des Kommunismus, schuld daran sind Gregor und Oskar, die beiden pöhsen Buben...). So herr Koch, so herr Huber jüngst...und niemand stellt sich hin und bricht in schallendes Gelächter aus.

darum gings mir aber nicht.
 
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Hallo Turandot

Zu Stiglitz: Interessant, zweifellos.

Er schreibt:
Too much energy has been spent trying to make an easy buck; too much effort has been devoted to increasing profits and not enough to increasing real wealth,

ja eben. Wo widerlegt es mich? Das sind Sonderprobleme, die bis dato in normalen Rezessionskrisen nicht vorhanden waren. Sie haben damit zu tun, dass ichweißnichtwieviel Kapital weltweit "verzweifelt" (haha) nach renditeträchtigen Anlagemöglichkeiten sucht...
 
OP
T

Turandot

Wo widerlegt es mich?


Ich meinte nur, dass wir es nicht mit einer "natürlichen Rezession" zu tun haben, die auf eine Bankenkrise trifft. Denn erstens war der "Aufschwung" sehr kurz und zweitens kann man sagen (und das ist einer von Stiglitz Punkten), dass der Boom imaginär war, da er nicht auf Produktion basierte, sondern auf Innovationen am Finanzmarkt (die uns jetzt in die Tiefe reißen) und steigenden Häuserpreisen (nunmehr fallend). :nono:

Nur mal eine kurze Anekdote: ich war in Budapest und habe mich gewundert, wie schick ein jeder umhergeht, alles sah nach blühender Wirtschaft aus, die Autos waren sämtlich neu. Und ich fragte mich, ob der Westen denn nach Osten umgezogen ist. Aber Frau die dort lebte, erzählte mir, dass die Autos alle geleased waren ... Und jetzt wollen die Leute nur noch arbeiten und die Autos abzahlen.

(Übrigens, ganz nebenbei, ich spreche unheimlich ungern von "natürlich" oder "Zyklus" in der Wirtschaft, so als handele es sich bei Geldgeschäften um Gezeiten oder dgl.)



und ergänzend: Dass die Löhne in Boomzeiten (wobei der deutsche sog. "Boom" mit zweikommascheißmichan Prozent die letzten jahre weißgott sehr relativ war!) stagnierten war auch neu!

So neu eigentlich nicht, denke ich. Beispielsweise das gesamte Konzept von Outsourcing und andere Arten der Effektivitätssteigerung hängen ganz direkt mit Reallohnsenkungen zusammen. ZB. möchte die deutsche Post ihre Läden zumachen und kleine Postschalter in Supermärkten aufmachen, wo Subunternehmer dann für 7,00 € pro Stunde arbeiten.

Wenn es dich interessiert, hier ein längerer Vortrag von einer Juraprofessorin von Harvard mit dem Titel "The coming collapse of the middle class". Etwas sehr analoges ist in Europa und Japan vermutlich auch passiert.


Elizabeth Warren

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=akVL7QY0S8A"]YouTube- The Coming Collapse of the Middle Class[/ame]
 
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Hallo

nein, Naturgesetze sinds nicht, aber dass der letzte (übrigens, da dürften wir einig sein, sehr bescheidene!*) Aufschwung atypisch war, ist doch unstreitig, oder?

Nun, in den USA war es, soweit ich weiß (Du scheinst mir kompetenter und ch bin belehrbar ;-) ), auch eine Binnenkonjunktur auf Punp gegeben zu haben - nicht nur beim Hauskauf/bau. (Hausbau ist übrigens schon was handfestes...nur eben: auf Pump). Gelder kamen überwiegend aus China.

Ob wir das Nemaxdesaster ab 2000 bereits als vollgültige Rezession beschreiben dürfen, oder ob es eine atypische Delle war und die eigentliche Rezession jetzt beginnt...keine Ahnung. Bin kein Wirtschaftswissenschaftler. Als Laie vermeine ich zu beobachten: Da AHMAZ gilt, scheint es immer wieder unterschiedliche konkrete Anläße für eine schwerwiegende Rezession zu geben.

Die besonbders heftigen Krisen (Gründerkrach, 1929, vielleicht jetzt) scheinen indessen vielleicht mit Verwerfungen am Kapitalmarkt zusammenzuhängen die dann auf eine zyklische Depression treffen und per positiver Rückkopplung so richtig abwärts führen. Einfach mal drauflosspekuliert...

* ist schon verrückt, wie einem von einer Meute völlig verrückt gewordener Journalisten 2kommascheißmichan als "Wirtschaftswunder 2.0" verkauft wurde. Man hatte da zum Teil den Eindruck, es mit Wahnsinnigen zu tun zu haben...
 

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