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Würde ist für mich etwas, dass ich in meinem Inneren fühle, ganz besonders stark, wenn sie verletzt wird.Die Sache mit der Würde ist schwierig. Erarbeiten kann man sich Würde jedenfalls nicht, denn dann unterläge sie automatisch kapitalistischen Vorstellungen von Leistung.
Würde ist also eher ein Gefühl und eine Ausstrahlung.
Sie versuchten damit den Menschen vom Tier abzugrenzen. Wobei auch Tiere Würde haben können, denn auch sie sind verletzlich und spüren und verstehen Zwang.Die Formulierung im GG und in der AEMR geht auf die Einzigartigkeit des Menschen als Geschöpf Gottes zurück. Das ist, bei allem Respekt, ebenfalls problematisch, weil geisteswissenschaftliche Prämissen eigentlich einem methodischen Atheismus unterliegen müssten. Wohlgemerkt einem methodischen, denn in den Monismus kann man ja einen Gott setzen. Aber die MW wäre dann von der Setzung abhängig, das funktioniert also auch nicht.
Das war ein übles Verbrechen, wo wohl die Verletzung der Würde der Betroffenen noch zu den kleineren Übeln gehörte.Insofern ist die Nicht-Verletzung von User SchwRose zunächst ein besserer Ansatz. Er scheitert leider ebenfalls. Man könnte die Menschen dann einfach nur sich selbst überlassen, dann besorgt das die Wüste. Der Massenmord an den Armeniern wäre dann keine Verletzung der MW gewesen.
Ja, unser Grundgesetzt wird ständig von der Regierung gebrochen in der Beziehung, und keinem ist das so richtig bewußt.So kann das Problem also nicht gelöst werden. Die Würde wird ja gerade durch ignorierende Nichtintegration und Mundtotmachung extrem verletzt.
Das greift auch zu kurz.Plausibel wäre es, die Gesamtheit seiner legitimen Bedürfnisse, in Rechten und Pflichten als Würde zu definieren.
Um sich der Würde würdig zu erweisen, müssten wir Alle freie und selbstbestimmte Menschen sein. Wir müssten erst mal begreifen, dass es sowas wie Würde überhaupt gibt.
Etwas was nicht greifbar ist, ist wohl auch schwer zu definieren. Jeder kann sich wohl etwas drunter vorstellen, aber in Worte fassen können es die wenigsten.Das konnte sich aber nicht durchsetzen.
Nachdem das GG verabschiedet war, drängten viele Juristen auf die Definition. Das wurde aber absichtlich unterlassen, damit die MW undefiniert blieb und so kann sie, wie User frustriert richtig bemerkt, jeden Tag mit Füßen getreten werden, was auch geschieht.
Doch wir haben an der kurzen Erörterung gesehen, dass die Definition nicht einfach ist. Übrigens unterliegt die Ehrfurcht vor dem Leben ähnlichen Schwierigkeiten.
Und die Ehrfurcht vor dem Leben ist inzwischen genauso abhanden gekommen. Spätestens seit der Giftspritze, aber eigentlich schon lange vorher.
Was genau unterscheidet den Menschen vom Tier? Er hat ein paar Fähigkeiten mehr, okay, aber auch Tiere sind Geschöpfe des Universums und sie leben auch. Nur weil wir sie als unser Vieh halten und essen oder sie sonstwie zu Nutztieren gemacht haben, weil wir sie als niedere Wesen ansehen? War das schon immer so?Im Grad der Fähigkeit zur Dialektik unterscheidet sich der Mensch vom Tier. Das ist durchaus bedeutsam, aber andererseits könnte man die Frage stellen, warum ausgerechnet die Fähigkeit zur Dialektik den Ausschlag geben sollte und nicht die Fähigkeit Fußball zu spielen. MMn gibt es diesen Unterschied zwar, aber er ist äußerst komplex.
Man würde sich eine einfachere Definition der Würde wünschen.
Wenn mal drüber nachgedacht wird, wäre das besser wie nur heiter. Vielleicht würde es auch Einfluss auf den Umgangston hier im Forum haben, wo ja manche User sogar den Russen oder den Ungeimpften schon die Menschlichkeit abgesprochen haben..Das kann ja ein heiterer Diskussionsstrang werden.