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Die USA wird reicher, und Europa, besonders Deutschland, ärmer

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Piranha

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Noch gibt es zwei globale, nicht ausgeschöpfte große Märkte, nämlich Indien und Brasilien. Noch kann der globale Kapitalismus wachsen, noch finden Produkte neue Absatzmärkte.

Nein, gibt es nicht und nein, finden sie nicht, weil Indien und Brasilien eigenständige Währungen haben.
Es war einer der wichtigsten Gründe warum die deutsche Industrie für die Einführung des Euro war, nämlich weil sie es satt hatten, dass Italiener, Spanier, Griechen, usw., ihre Handelsbilanz-Defizite immer mit der Druckerpresse, sprich Abwertung ihrer Währung bezahlt haben, wodurch sich der Wert der Bezahlung deutscher Exporte auf dem Überweisungsweg in Luft aufgelöst hat.
Die deutsche Industrie hat zwar mittlerweile begriffen, dass auch mit einer gemeinsamen Währung niemals etwas von Wert in Deutschland ankommt, weil die Defizit-Staaten halt immer nur auf Pump kaufen und ihre Schulden niemals bezahlen, aber deswegen nun Exportüberschüsse nach Indien oder Brasilien zu exportieren macht auch keinen Sinn, weil das dasselbe Spiel wäre was es vor dem Euro mit Südeuropa war.

Die Industrie der Welt müsste mal begreifen, dass Wohlstand immer nur im eigenen Land entstehen kann, wenn Arbeiter die höhere Löhne bekommen mehr Zeug kaufen können, wodurch die Industrie mehr Umsatz und mehr Gewinn macht, wovon sie den Arbeitern die nächste Lohnerhöhung geben kann, so dass sich das gesamte System aneinander hoch schaukelt, aber das geht der Industrie halt zu langsam, denn dabei kommen pro Jahr real (nach Inflationsausgleich) nur so ca. 1,5% Wohlstandszuwachs raus.
Die Reichen haben die Vorstellung, dass wenn sie den Arbeitern deren 1,5% reale Loherhöhung vorenthalten, sie selber mehr Profit machen würden und dass dem nicht so ist, weil Arbeiter ohne reale Lohnerhöhung auch nicht 1,5% mehr Zeug kaufen können, wollen sie nicht wahr haben.

Heiner Flassbeck hat es mal (sinngemäss verkürzt) so gesagt: Kapitalismus funktioniert nur dann, wenn ALLE die im System leben am System beteiligt und auf dem Weg nach oben mitgenommen werden, sobald man anfängt Leute unten aus dem System rausfallen zu lassen beginnt das System zu kollabieren, weil diese Leute dann nicht mehr einkaufen können und dadurch der Industrie die Umsätze einbrechen.
 
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Nein, gibt es nicht und nein, finden sie nicht, weil Indien und Brasilien eigenständige Währungen haben.
Es war einer der wichtigsten Gründe warum die deutsche Industrie für die Einführung des Euro war, nämlich weil sie es satt hatten, dass Italiener, Spanier, Griechen, usw., ihre Handelsbilanz-Defizite immer mit der Druckerpresse, sprich Abwertung ihrer Währung bezahlt haben, wodurch sich der Wert der Bezahlung deutscher Exporte auf dem Überweisungsweg in Luft aufgelöst hat.
Die deutsche Industrie hat zwar mittlerweile begriffen, dass auch mit einer gemeinsamen Währung niemals etwas von Wert in Deutschland ankommt, weil die Defizit-Staaten halt immer nur auf Pump kaufen und ihre Schulden niemals bezahlen, aber deswegen nun Exportüberschüsse nach Indien oder Brasilien zu exportieren macht auch keinen Sinn, weil das dasselbe Spiel wäre was es vor dem Euro mit Südeuropa war.

Die Industrie der Welt müsste mal begreifen, dass Wohlstand immer nur im eigenen Land entstehen kann, wenn Arbeiter die höhere Löhne bekommen mehr Zeug kaufen können, wodurch die Industrie mehr Umsatz und mehr Gewinn macht, wovon sie den Arbeitern die nächste Lohnerhöhung geben kann, so dass sich das gesamte System aneinander hoch schaukelt, aber das geht der Industrie halt zu langsam, denn dabei kommen pro Jahr real (nach Inflationsausgleich) nur so ca. 1,5% Wohlstandszuwachs raus.
Die Reichen haben die Vorstellung, dass wenn sie den Arbeitern deren 1,5% reale Loherhöhung vorenthalten, sie selber mehr Profit machen würden und dass dem nicht so ist, weil Arbeiter ohne reale Lohnerhöhung auch nicht 1,5% mehr Zeug kaufen können, wollen sie nicht wahr haben.

Heiner Flassbeck hat es mal (sinngemäss verkürzt) so gesagt: Kapitalismus funktioniert nur dann, wenn ALLE die im System leben am System beteiligt und auf dem Weg nach oben mitgenommen werden, sobald man anfängt Leute unten aus dem System rausfallen zu lassen beginnt das System zu kollabieren, weil diese Leute dann nicht mehr einkaufen können und dadurch der Industrie die Umsätze einbrechen.
Doch, ich bin unbedingt der Meinung, dass diese Märkte auch ohne gemeinsame Währung funktionieren. Schließlich gibt es den Internationalen Währungsfonds und Bretton-Woods, nicht nur Währungshüter in der EU. Ich sehe durchaus den riesigen Vorteil des Euro für den gleichnamigen Wirtschaftsraum, aber es ist einfach nicht so, dass Wertschöpfung nur im eigenen Land und den "hauseigenen" Märkten machbar ist. Vom Handel mit China lebt die deutsche Automobilwirtschaft seit Jahren und das ist auch die Bedingung für das Funktionieren des Inlandsmarktes. Den Preis macht u.a. auch die Stückzahl und ohne die hunderttausende von Fahrzeugen, die wir sogar in China produzieren, wären die Fahrzeuge auf dem heimischen Markt nicht mehr bezahlbar. Der chinesische Markt bricht gerade weg und das wird nicht ohne Folgen bleiben.

Flassbeck hat natürlich trotzdem recht.
 

Piranha

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Vom Handel mit China lebt die deutsche Automobilwirtschaft seit Jahren und das ist auch die Bedingung für das Funktionieren des Inlandsmarktes.

Das liegt daran, dass Deutschland gegenüber China keinen Handelsbilanz-Überschuss, sondern ein Defizit hat.
Wo kein Überschuss, da muss man auch keine Bezahlung in einer Währung mit Schwindsucht annehmen und DANN funktioniert internationaler Handel prima.
Man KANN sogar über mehrere Länder hinweg, mal Defizite und mal Überschüsse haben, solange die Gesamtsumme keinen Überschuss ergibt ist alles in Butter.
Deutschland hat aber einen permanenten Exportüberschuss und auch wenn der 2022 aufgrund der hohen Preise für importiertes Öl und Gas "nur" noch knappe 100 Mrd. € war, heisst das trotzdem, dass Deutschland im letzten Jahr Waren im Wert von 100 Mrd. € glatt verschenkt hat, einfach weil als Bezahlung entweder Schuldscheine aus Südeuropa (die nie bezahlt werden) kamen, oder Überweisungen von Währungen mit Schwindsucht.

Ganz offensichtlich gewinnt man aber keinen Wohlstand, wenn man nur einen Typ Produkte (aus Deutschland vorwiegend Autos) gegen einen anderen Typ Produkte (aus China vorwiegend Elektronik) tauscht, dabei steigt zwar die Vielfalt der Waren im Angebot, aber nicht deren Menge oder Wert.
Auf dem Binnenmarkt dagegen, wo höhere Löhne zu höherer Kaufkraft führen, die zu steigender Nachfrage nach Produkten führt, was zu steigender Produktion führt, für die die Industrie mehr Arbeiter braucht, die wieder mehr Geld verdienen, wodurch die Kaufkraft steigt, usw., usw., wächst der materielle Wohlstand, weil sich Löhne, Kaufkraft, Produktion und Jobs aneinander hochschaukeln.
 
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Das liegt daran, dass Deutschland gegenüber China keinen Handelsbilanz-Überschuss, sondern ein Defizit hat.
Wo kein Überschuss, da muss man auch keine Bezahlung in einer Währung mit Schwindsucht annehmen und DANN funktioniert internationaler Handel prima.
Man KANN sogar über mehrere Länder hinweg, mal Defizite und mal Überschüsse haben, solange die Gesamtsumme keinen Überschuss ergibt ist alles in Butter.
Deutschland hat aber einen permanenten Exportüberschuss und auch wenn der 2022 aufgrund der hohen Preise für importiertes Öl und Gas "nur" noch knappe 100 Mrd. € war, heisst das trotzdem, dass Deutschland im letzten Jahr Waren im Wert von 100 Mrd. € glatt verschenkt hat, einfach weil als Bezahlung entweder Schuldscheine aus Südeuropa (die nie bezahlt werden) kamen, oder Überweisungen von Währungen mit Schwindsucht.

Ganz offensichtlich gewinnt man aber keinen Wohlstand, wenn man nur einen Typ Produkte (aus Deutschland vorwiegend Autos) gegen einen anderen Typ Produkte (aus China vorwiegend Elektronik) tauscht, dabei steigt zwar die Vielfalt der Waren im Angebot, aber nicht deren Menge oder Wert.
Auf dem Binnenmarkt dagegen, wo höhere Löhne zu höherer Kaufkraft führen, die zu steigender Nachfrage nach Produkten führt, was zu steigender Produktion führt, für die die Industrie mehr Arbeiter braucht, die wieder mehr Geld verdienen, wodurch die Kaufkraft steigt, usw., usw., wächst der materielle Wohlstand, weil sich Löhne, Kaufkraft, Produktion und Jobs aneinander hochschaukeln.

Daran kann kein Zweifel herrschen, wenn wir mit "Binnenmarkt" den EU-Wirtschaftsraum bezeichnen (was wir unbedingt sollten :) )
Auf dem Binnenmarkt dagegen, wo höhere Löhne zu höherer Kaufkraft führen, die zu steigender Nachfrage nach Produkten führt, was zu steigender Produktion führt, für die die Industrie mehr Arbeiter braucht, die wieder mehr Geld verdienen, wodurch die Kaufkraft steigt, usw., usw., wächst der materielle Wohlstand, weil sich Löhne, Kaufkraft, Produktion und Jobs aneinander hochschaukeln.
Allerdings dürfen wir bei solchen Überlegungen den Schwund an Bürgern nicht vergessen. Wohlstand braucht Bevölkerungszuwachs.

heisst das trotzdem, dass Deutschland im letzten Jahr Waren im Wert von 100 Mrd. € glatt verschenkt hat, einfach weil als Bezahlung entweder Schuldscheine aus Südeuropa (die nie bezahlt werden) kamen, oder Überweisungen von Währungen mit Schwindsucht.
In diesem Punkt teile ich deinen Pessimismus nicht. Ich gehe im Gegenteil davon aus, dass Handel zumindest mit Schwellenländern wie z.B. Brasilien eine sehr fruchtbare Investition in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität und somit in eine prosperierende Zukunft für alle Partner darstellt.
Die Zustände in Osteuropa sind beklagenswert, und man könnte schnell versucht sein, die bestehenden EU-Mitgliedschaften in Frage zu stellen. Ich bin aber sicher, dass die Weltwirtschaft in Zukunft von starken Allianzen bestimmt wird, so wie sie China jetzt mit RCEP, der weltweit größten Freihandelszone geschaffen hat. Auch Europa muss sich so stark aufstellen wie möglich und den Partnern zu wirtschaftlicher Stärke verhelfen, was direkt zur Rückkopplung auf die eigene Volkswirtschaft führt.

Wer heute noch von "Rückbesinnung auf eigene Werte" schwadroniert, einen neuen Nationalismus fordert, der wird sich spätestens ab 2030 erstaunt umsehen, was diese Werte auf dem Weltmarkt wert sind. Die Zeiten von Festungsbau zum Schutz nationaler Werte sind endgültig vorbei. Der irrwitzige Bevölkerungszuwachs einerseits und der schwere Raubbau an Geo-Ressourcen andererseits wird entweder zu fürchterlichen Verteilungskriegen führen oder eben zu großen wirtschaftlichen Allianzen, in denen der Starke den Schwachen hilft, was ihn direkt noch stärker macht und Frieden sichert.
 
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Daran kann kein Zweifel herrschen, wenn wir mit "Binnenmarkt" den EU-Wirtschaftsraum bezeichnen (was wir unbedingt sollten :) )

Allerdings dürfen wir bei solchen Überlegungen den Schwund an Bürgern nicht vergessen. Wohlstand braucht Bevölkerungszuwachs.


In diesem Punkt teile ich deinen Pessimismus nicht. Ich gehe im Gegenteil davon aus, dass Handel zumindest mit Schwellenländern wie z.B. Brasilien eine sehr fruchtbare Investition in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität und somit in eine prosperierende Zukunft für alle Partner darstellt.
Die Zustände in Osteuropa sind beklagenswert, und man könnte schnell versucht sein, die bestehenden EU-Mitgliedschaften in Frage zu stellen. Ich bin aber sicher, dass die Weltwirtschaft in Zukunft von starken Allianzen bestimmt wird, so wie sie China jetzt mit RCEP, der weltweit größten Freihandelszone geschaffen hat. Auch Europa muss sich so stark aufstellen wie möglich und den Partnern zu wirtschaftlicher Stärke verhelfen, was direkt zur Rückkopplung auf die eigene Volkswirtschaft führt.

Wer heute noch von "Rückbesinnung auf eigene Werte" schwadroniert, einen neuen Nationalismus fordert, der wird sich spätestens ab 2030 erstaunt umsehen, was diese Werte auf dem Weltmarkt wert sind. Die Zeiten von Festungsbau zum Schutz nationaler Werte sind endgültig vorbei. Der irrwitzige Bevölkerungszuwachs einerseits und der schwere Raubbau an Geo-Ressourcen andererseits wird entweder zu fürchterlichen Verteilungskriegen führen oder eben zu großen wirtschaftlichen Allianzen, in denen der Starke den Schwachen hilft, was ihn direkt noch stärker macht und Frieden sichert.
Deutschland hat sich erst kürzlich Rechte am Lithium-Abbau in Chile gesichert. Warum wohl?
 

sportsgeist

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Es ist tatsächlich nicht so, dass man unbedingt persönlich an Orten gewesen sein muss, um kompetent über deren inneres Wesen berichten zu können.
das kommt darauf an, was genau man berichtet
Nimm mal zum Beispiel den Affenarsch. Niemand war da jemals persönlich drin und doch hat die Veterinärmedizin sehr klare Vorstellungen davon, wie es dort drinnen aussieht. So ähnlich möchte ich mein Verhältnis zu den USA beschreiben. Ich habe meine Leute vor Ort, ich habe Ton- und Bildmaterial in schier unüberschaubarer Menge, massenhaft Printunterlagen und den Wetterbericht per Internet für jeden einzelnen Quadratmeter.
klingt "überzeugend"

aber ich habe auch schon die wildesten Theorien über amerikanische Immigration, Verkehrskontrollen, ganze Downtowns die in Obdachlosigkeit vesinken sollen und ständige Straßenschießereien gehört und gelesen ... nicht nur, wie schlecht es angeblich in amerikanischen Krankenhäusern und im US Gesundheitssystem zugeht

gut, die ein oder andere Schießerei habe ich tatsächlich schon erlebt, zumindest in Hörreichweite
der Rest gehört oft ins Reich der Mythen

aber wenn du durch Dunkeldeutschland schlenderst, killt und meuchelt dich ja auch nicht an jeder Straßenecke so ein rechter Reichsbürger
... höchstens an jeder zweiten
 

sportsgeist

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Nein. Gottlob bin ich keineswegs gezwungen und ich sehe mich auch sonst in keiner Weise veranlasst, mich für einen deiner Irrtümer zu entscheiden.


So ist es grundsätzlich.


So ist es grundsätzlich nicht.
wenn der Kapitalist ausbeutet, weil er dem Wertschöpfer den Mehrwert "klaut" ist logischerweise der Staat ein Riesendieb, denn er klaut dem Wertschöpfer ja einen wesentlich höheren Anteil seines wertgeschöpften Mehrwerts

so viel Marxsche Logik muss dann schon sein
 
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wenn der Kapitalist ausbeutet, weil er dem Wertschöpfer den Mehrwert "klaut" ist logischerweise der Staat ein Riesendieb, denn er klaut dem Wertschöpfer ja einen wesentlich höheren Anteil seines wertgeschöpften Mehrwerts

so viel Marxsche Logik muss dann schon sein
Quak Quak. Von unrechtmäßigem Besitz ("klauen") kann nicht die Rede sein. Das Unternehmen fügt sich freiwillig in bestehende Regeln der Gemeinschaft. Es steht im jederzeit frei, die Gemeinschaft zu verlassen. Von dieser Möglichkeit machen nicht wenige Unternehmen Gebrauch und produzieren im Ausland, früher gerne in Osteuropa. Davon sind aber viele wieder abgekommen...
 
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das kommt darauf an, was genau man berichtet

klingt "überzeugend"

aber ich habe auch schon die wildesten Theorien über amerikanische Immigration, Verkehrskontrollen, ganze Downtowns die in Obdachlosigkeit vesinken sollen und ständige Straßenschießereien gehört und gelesen ... nicht nur, wie schlecht es angeblich in amerikanischen Krankenhäusern und im US Gesundheitssystem zugeht

gut, die ein oder andere Schießerei habe ich tatsächlich schon erlebt, zumindest in Hörreichweite
der Rest gehört oft ins Reich der Mythen

aber wenn du durch Dunkeldeutschland schlenderst, killt und meuchelt dich ja auch nicht an jeder Straßenecke so ein rechter Reichsbürger
... höchstens an jeder zweiten
:) Nein, mich nicht. Meine Hautfarbe ist guter deutscher Durchschnitt, meine Physiognomie ist erkennbar zentraleuropäisch mit überaus gewinnenden Gesichtszügen, mein Gang beinahe aufrecht, meine Kleidung ist unauffällig. Nur meine Sprache ist provokant, das könnte ein Problem sein. Ich spreche akzentfreies Hochdeutsch mit großem Wortschatz und Akzentuierung wichtiger Satzbestandteile. Kommas, Ausrufe- und Fragezeichen sind deutlich an der Sprechweise erkennbar. Deutsch ist unverkennbar meine Muttersprache und so gut wie gar nicht mit dem Gestammel sächsischer Reichsbürger kompatibel.

Aber so ein Durchschnittsneger, deutlich angedunkelt, eventuell grell gekleidet, was so einen schönen Kontrast bildet, Sprechweise eher das Turkdeutsch der heutigen Straßenjugend, sein Gang und sein Grinsen direkt animalisch, der hätte nichts zu lachen. Teleskopschlagstock raus und dann wird der Eventualmesserer vorsichtshalber eingereichsbürgert, es sei denn, man hält ihn wegen seiner turkdeutschen Sprechweise doch für ein menschliches Wesen.

Du verstehen, sonst isch disch erklären tu.
 

Piranha

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Sollten vielleicht, aber in der Praxis funktioniert das nicht.
Heiner Flassbeck hat auch das mal sehr anschaulich erklärt.
Inflation kommt nicht aus der Geldmenge, sondern aus der Relation zwischen Produktivität und Löhnen, sprich den Lohnstückkosten, darum bekommt man das Inflationsziel von 1,9% was die EU in ihren Verträgen festgeschrieben hat nur dann raus, wenn man die Löhne um 1,9% schneller erhöht als die Produktivität der Arbeiter wächst.
Wenn ein gemeinsamer Binnenmarkt über Staatsgrenzen hinweg funktionieren soll, der im Gesamtsystem zu wachsendem Wohlstand für alle führen soll, setzt das voraus, dass ALLE die an diesem Binnenmarkt beteiligt sind ihre Löhne immer um relativ zu ihrer Produktivität um 1,9% schneller erhöhen und wenn nur EINER der beteiligten Staaten sich nicht daran hält bricht auf lange Sicht das System zusammen, weil daraus Handelsbilanz-Ungleichgewichte entstehen.
Ganz offensichtlich hat Deutschland diese EU-Verträge gleich zu Anfang massiv unterlaufen, hat in den ersten ca. 10 Jahren der Währungsunion die Löhne GAR NICHT erhöht, sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Südeuropa erschlichen, der BIS HEUTE bedeutet, dass deutsche Produkte weltweit so ca. 20% billiger sind als vergleichbare Produkte aus anderen Ländern.
Daraus folgt für die deutschen Arbeiter, dass sie viel zu wenig verdienen, weil sie halt mit fälligen Lohnerhöhungen so ca. 10 Jahre hinterher hinken und für die Unternehmen in anderen Staaten bedeutet es, dass sie Pleite gehen, weil ihre Produkte 20% teurer sind als die deutsche Konkurrenz.

Solange es in der EU keinen Mechanismus gibt, der derartige Vertragsverletzungen nicht von Anfang an verhindert, kannst du das mit dem gemeinsamen Binnenmarkt schlicht vergessen, weil die Deutschen sich von Anfang an nicht an die Regeln halten wollten und auch heute noch nicht die geringste Absicht haben ihr Verhalten zu ändern.

Allerdings dürfen wir bei solchen Überlegungen den Schwund an Bürgern nicht vergessen. Wohlstand braucht Bevölkerungszuwachs.

Nein, braucht es nicht, denn wenn dem so wäre, wäre Afrika der reichste Kontinent der Welt und Europa der Ärmste.
Es ist aber genau umgekehrt.
Warum?
Na weil es vollkommen schnurz ist wie viele Einwohner ein Staat hat, es zählt immer nur wie viel Zeug ein Arbeiter im Durchschnitt produzieren kann.
Solange ein deutscher Arbeiter dank moderner Technik und Automatisierung jedes Jahr 1,5% mehr Zeug herstellen kann als im Jahr vorher, ist es vollkommen schnurz wie viele Einwohner Deutschland hat, denn in jedem Fall wächst der materielle Wohlstand für alle um 1,5% pro Jahr.

Ob dieser Wohlstand für 84 oder für 100 Mio. Einwohner um 1,5% pro Jahr wächst ist für jeden einzelnen Einwohner des Landes vollkommen bedeutungslos.

Mehr noch, mehr Einwohner brauchen mehr Platz, mehr Platzverbrauch durch die Einwohner bedeutet weniger Platz für die Industrie und darum hast du ab einer bestimmten Zahl von Einwohnern pro km² das Problem, dass die Wirtschaft schrumpft, weil sie keinen Platz hat sich auszudehnen.

Bei schrumpfender Bevölkerung hast du das Problem, dass dann demografisch eine dicke Beule von unten nach oben wandert, die halt so ca. 60 Jahre später dazu führt, dass es sehr viele Rentner gibt, die nichts mehr produzieren, so wie zur Zeit in Japan.
Aber das ist halt vorübergehend, denn 20 Jahre später sind diese Rentner gestorben und der Staat funktioniert mit geschrumpfter Bevölkerung bei wachsendem Wohlstand für alle.
 
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Sollten vielleicht, aber in der Praxis funktioniert das nicht.
Heiner Flassbeck hat auch das mal sehr anschaulich erklärt.
Inflation kommt nicht aus der Geldmenge, sondern aus der Relation zwischen Produktivität und Löhnen, sprich den Lohnstückkosten, darum bekommt man das Inflationsziel von 1,9% was die EU in ihren Verträgen festgeschrieben hat nur dann raus, wenn man die Löhne um 1,9% schneller erhöht als die Produktivität der Arbeiter wächst.
Wenn ein gemeinsamer Binnenmarkt über Staatsgrenzen hinweg funktionieren soll, der im Gesamtsystem zu wachsendem Wohlstand für alle führen soll, setzt das voraus, dass ALLE die an diesem Binnenmarkt beteiligt sind ihre Löhne immer um relativ zu ihrer Produktivität um 1,9% schneller erhöhen und wenn nur EINER der beteiligten Staaten sich nicht daran hält bricht auf lange Sicht das System zusammen, weil daraus Handelsbilanz-Ungleichgewichte entstehen.
Ganz offensichtlich hat Deutschland diese EU-Verträge gleich zu Anfang massiv unterlaufen, hat in den ersten ca. 10 Jahren der Währungsunion die Löhne GAR NICHT erhöht, sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Südeuropa erschlichen, der BIS HEUTE bedeutet, dass deutsche Produkte weltweit so ca. 20% billiger sind als vergleichbare Produkte aus anderen Ländern.
Daraus folgt für die deutschen Arbeiter, dass sie viel zu wenig verdienen, weil sie halt mit fälligen Lohnerhöhungen so ca. 10 Jahre hinterher hinken und für die Unternehmen in anderen Staaten bedeutet es, dass sie Pleite gehen, weil ihre Produkte 20% teurer sind als die deutsche Konkurrenz.

Solange es in der EU keinen Mechanismus gibt, der derartige Vertragsverletzungen nicht von Anfang an verhindert, kannst du das mit dem gemeinsamen Binnenmarkt schlicht vergessen, weil die Deutschen sich von Anfang an nicht an die Regeln halten wollten und auch heute noch nicht die geringste Absicht haben ihr Verhalten zu ändern.
Ja, so ist das, da widerspreche ich nicht. Meine Bemerkung bezog sich aber rein auf die Definition, was mit "Binnenmarkt" gemeint ist, ein Hinweis auf die Sprachregelung, damit wir nicht aneinander vorbeireden.

Nein, braucht es nicht, denn wenn dem so wäre, wäre Afrika der reichste Kontinent der Welt und Europa der Ärmste.
Es ist aber genau umgekehrt.
Warum?
Na weil es vollkommen schnurz ist wie viele Einwohner ein Staat hat, es zählt immer nur wie viel Zeug ein Arbeiter im Durchschnitt produzieren kann.
Solange ein deutscher Arbeiter dank moderner Technik und Automatisierung jedes Jahr 1,5% mehr Zeug herstellen kann als im Jahr vorher, ist es vollkommen schnurz wie viele Einwohner Deutschland hat, denn in jedem Fall wächst der materielle Wohlstand um 1,5% pro Jahr.

Ob dieser Wohlstand für 84 oder für 100 Mio. Einwohner um 1,5% pro Jahr wächst ist für jeden einzelnen Einwohner des Landes vollkommen bedeutungslos.

Mehr noch, mehr Einwohner brauchen mehr Platz, mehr Platzverbrauch durch die Einwohner bedeutet weniger Platz für die Industrie und darum hast du ab einer bestimmten Zahl von Einwohnern pro km² das Problem, dass die Wirtschaft schrumpft, weil sie keinen Platz hat sich auszudehnen.
Der zweite Absatz ist in Teilen nicht logisch, zu sehr emotional. Das Thema triggert dich mächtig, das fällt ja schon länger auf. ich komme darauf zurück.
 

Piranha

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Der zweite Absatz ist in Teilen nicht logisch, zu sehr emotional. Das Thema triggert dich mächtig, das fällt ja schon länger auf. ich komme darauf zurück.

Ok, ich bin gespannt wie du begründen willst, dass meine simple Feststellung der Tatsache, dass der Wohlstand eines Staates nahezu präzise umgekehrt proportional zum Bevölkerungswachstum ist, emotional und unlogisch sein soll.

Zugegeben, da spielen ausser der Produktivität noch andere Faktoren mit, Religion z.B.
Die Verteufelung von Verhütung ist eine religiöse Idee, Religion ist ein massiver Bremsfaktor für jedweden Fortschritt, ergo sind Staaten in denen mangels Verhütung viele Kinder geboren werden in den meisten Fällen technologisch rückständig und damit auch beim Wohlstand hinten dran.
 
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Ok, ich bin gespannt wie du begründen willst, dass meine simple Feststellung der Tatsache, dass der Wohlstand eines Staates nahezu präzise umgekehrt proportional zum Bevölkerungswachstum ist, emotional und unlogisch sein soll.

Zugegeben, da spielen ausser der Produktivität noch andere Faktoren mit, Religion z.B.
Die Verteufelung von Verhütung ist eine religiöse Idee, Religion ist ein massiver Bremsfaktor für jedweden Fortschritt, ergo sind Staaten in denen mangels Verhütung viele Kinder geboren werden in den meisten Fällen technologisch rückständig und damit auch beim Wohlstand hinten dran.
Eben. Da hast du es ja schon selbst gesagt. Andere Faktoren spielen eine große Rolle. Religion, Bildung, Klima, Wetter, überhaupt die Umgebungsparameter eines Lebensumfeldes.

Lassen wir mal das Emotionale weg. Das ist schwierig zu begründen. Dass du bei diesem Thema emotional reagierst war mehr mein Bauchgefühl als meine rationale Erkenntnis. Irgendwie logisch... 😅.

Unlogisch ist deine Annahme natürlich erstens, weil deine Behauptung nicht frei skalierbar ist. Ein Staat mit genau 1 Bürger ist nicht doppelt so wohlhabend wie einer mit 2 Bürgern. Eher ist das Gegenteil der Fall. Es gibt aber diese ganze Proportionalität nicht, erstens wegen der genannten zusätzlichen Faktoren, zweitens aber auch, weil wir es nicht mit einer stetigen Funktion zu tun haben.

Das Geheimnis liegt in der Individualität der Menschen. Je mehr Menschen es in einer Gemeinschaft gibt umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Fähigkeiten der einzelnen zu einer Stärke der Gemeinschaft summieren, die höher ist als die Summe der Einzelfähigkeiten. Man nennt das nüchtern den Synergieeffekt.

Leider bedeutet das nicht, dass man dieses Spiel bis ultimo spielen kann. Irgendwann begrenzen die anderen Umstände das Anwachsen des Wohlstandes., z.B. wenn nicht mehr genügend Nahrung zur Verfügung steht, oder wenn die Bildung nicht ausreicht, die verfügbaren Ressourcen angepasst zu benützen, oder wenn die Religion ein vernünftiges Begrenzen der Menge an Menschen verbietet.

In Afrika finde wir in einigen Teilen des Kontinents sehr schlechte Bedingungen vor. Das Klima kann nicht genügend Nahrung für eine anwachsende Menschenmenge gewährleisten. Der Bildungsstand ist weiträumig niedrig und es gibt z.Tl. auch religiöse Schranken für eine Geburtenkontrolle. Dies führt zu einem starken Anwachsen der Bevölkerung bei gleichzeitigem Niedergang des Wohlstandes. Dieses Beispiel ist dir fahrlässigerweise entschlüpft. Es ist richtig beobachtet, kann aber nicht als Nachweis für deine These dienen. Wie gesagt, es spielen auch andere Faktoren eine große Rolle.

Umgekehrt läuft es in Deutschland. Wir sterben mit einer Geburtenrate von 1,5 langsam aus. Allen voran äußeren die deutschen Arbeitgeber ihre große Sorge um den deutschen Wohlstand, weil sie als Folge der negativen demoskopischen Entwicklung zu wenig inländische Arbeitskräfte finden und deswegen auf einen Zuzug von außen angewiesen wären. Dieser erfolgt wegen der derzeitigen politischen Lage und der totalen Unfähigkeit der Politiker nicht in geregelten Bahnen. Zu viel, zu schnell, zu unorganisiert. Das schafft rassistischen und/oder nationalistischen Kräften genügend politischen Spielraum, den Zuzug von außen ähnlich planlos generell abzuwürgen.
 

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