In diesem Konflikt auf jeden Fall werden äußere Kräfte sich einmischen. Dennoch hier - mindestens glaube ich so - ist etwas anderes als in Syrien. So wie ich über Syrienkonflikt verstanden habe, es war große Unzufriedenheit in Bevölkerung. Durch Dürre war unteren Schicht noch mehr verarmt als sowieso schon war, mit der Öffnung der Grenzen (wüsstet ihr, dass Assad-Vision war so etwas wie EU - mit einem Wirtschaftsraum - zu schaffen) hat technologisch stärkere Türkei einheimischen Unternehmer in Knie gezwungen. Da Assad auch politisch den Westen "auf Fuß" getreten hat, hat man diese Unzufriedenheit benutzt.
In Azerbaidjan und Armenien ist es anders. Hier geht es
nicht um Regierungssturz. Hier geht es um zwei Länder, die ihre Widersprüche schon seit Jahrhundert und länger tragen. In SU waren alle Brüder, war Konflikt irgendwie eingefroren. Ausgebrochen ist es in
Baku Pogrom 1990. Es war die Zeit der nationalistischen separatistischen Bewegungen. Die waren schon zu SU Zeiten vorhanden (nicht zu vergessen: finanziert und unterstützt durch Ausland, da es müsste die kommunistische Regime schwächen), mit der Schwäche Zentralmacht und der Wirtschaft könnten sie sich richtig an Kraft gewinnen. Nichts anders war auch bei uns in Litauen. Dort habe ich abgesandten aus Armenien kennengelernt, die Verbündete suchten. Was man da über dieses Pogrom erzählte, es könnte es einfach nicht glauben, dass in einem zivilisierten Land (man hat sich doch dazu gezählt
) so etwas passieren kann. Dann zeitnah hatte ich Gelegenheit nach Armenien zu reisen, ihre Geschichte und Kultur mindestens annähernd kennengelernt. Ich hatte auch meine armenische Freunde getroffen.
Das Karabach war für sie eine blutende Wunde. Allgemein Stimmung war so, dass man opfert alles und geht nach Karabach, dort zu leben und ihn zu verteidigen.
Mir - aus meiner perspektive und meiner Erfahrung - sah so aus, dass Armenier haben viele interne Probleme, die sie lösen müssten. Z.B. heiratete man gern Russinen oder Ukrainerinen (wie Statussymbol), Kinder in russische Schule zu schicken war schick. Da fragte ich, müsstet ihr nicht zuerst hier etwas machen, bevor man nach Karabach fährt und sein leben opfert? Nein, es war für meistens meine Bekannte nicht zu hinterfragen.
Nicht zu vergessen auch
Genozid auf Armenier vor hundert Jahren. So was hinterlässt tiefsten Wunden. Es ist aber m. E. macht auch Türkei schwerer in dieses Konflikt zu offensichtlich eingreifen. Da, denke ich, wird zwischen seinen NATO Partnern großer Widerstand sein.