Versuche ich mal eine völlig andere politische/gesellschaftliche Betrachtungsweise darzustellen.
Das scheint mir vonnöten zu sein, denn die bisherigen Sichtweisen sind allesamt untauglich resp. sagen auf verschiedene Art und Weise immer das Gleiche aus.
Determinismus durch Gott oder Götter bei den Deisten ("Fundamentalisten") oder eine zum unentrinnbaren Naturgesetz erhobene geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklung bei den Materialisten.
Im Zeichen des so genannten "Realismus" werden Sein und Sollen in Eines gesetzt und jedes vom Sein unabhängige Sollen aus dem Denken eliminiert.
Verachtung der Welt und des Menschen nicht ob ihrer Fehler (da gäbe es viel zu verachten), sondern weil man sich qua Beziehung zu Gott oder eine bestimmten Menschengruppe (Klasse, Klassenfraktion, "Volk", "Nation") über die Welt und seine Mitbewohner in ihr erhaben dünkt.
Dabei Aufgabe all dessen, was einen als Mensch über ein Werkzeuge gebrauchendes Tier erhebt. Nur im Teil eines Mainstreams zu sein, der sich ziellos im Kreis dreht oder irgendwann doch den Abgrund herunterfällt. Weil die ökologische Nische für Ungeziefer schon von Schaben und Käfern besetzt ist und für Menschen da doch kein Platz ist. Weil die Natur mit Leuten, die nichts weiter sein wollen als eine Seuche, das macht, was sie mit Seuchen letztendlich immer macht: wenn sich der Erreger ausgetobt hat, stirkbt er aus, weil er seine Lebensgrundlage zerstört oder seine Opfer Abwehrkräfte entwickeln.
Die Anarchie ist kein geschlossenes Gedankengebäude, sie reicht von einem Laotse, Diogenes, über William Godwin, Proudhon, Kropotkin, Stirner, Mühsam, Tolstoi, Gandhi, Goldman, Mancho ... Stowasser ... über IAA, FAU, Graswurzelrevolution bis ...?
"Anarchie" ist mir da schon zu eng gefasst und manchmal doch sehr utopisch. Mir würden schon Dinge wie "Humanismus", "Utilitarismus" oder "kritischer Rationalismus" reichen. Oder - falls alles nichts fruchtet - das hier: