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So, jetzt habe ich mich bei der Wissenmanufaktur eingelesen und zumindest die beiden Texte von Andreas Popp und Rico Albrecht durchgelesen. Der "Plan B" Text gefällt mir sehr gut. Popp hat ein Talent Zusammenhänge griffig und ein einleuchtend darzustellen und er bietet sogar eine Lösung an, den "Plan B" - sozusagen ein Popp'sches Manifest.
Plan B:
Eine Kombination aus Freigeld (fließendes Geld) Grundeinkommen und sozialem Bodenrecht (Eine Art Grundsteuer).
Rund 400 Mrd. Euro werden jährlich in der BRD durch Zinszahlungen von "fleißig nach reich" übertragen. Also von den Arbeitenden erwirtschaftet und an die Kapitalbesitzer übertragen. Durch das Freigeld wird dieser Betrag an den Staat übertragen anstatt an die Kapitalbesitzer und damit das bedingungslose Grundeinkommen finanziert. Das ist der Kerngedanke von Plan B.
Sehr einleuchtend erklärt, kann die Lektüre nur empfehlen: Wissensmanufaktur
Im Zweite Text "Steuerboykott" geht es darum, was man persönlich tun kann, um Plan B durchzusetzen und das jetzige System zu Fall zu bringen. Da war ich besonders gespannt drauf und später leider enttäuscht.
Da stehen Sachen drin, wie dass die Beamten verpflichtet gewesen wären die Regierung wegen des Ankaufs von "Steuerdaten CDs" wegen Hehlerei zu verhaften. Ein Staatsstreich wegen einer Lappalie. Wer dann regieren soll, nachdem die Beamten die Regierung eingeknastet haben, schreibt er nicht. Solche Kindereien haben nach meiner Ansicht in einem ernstgemeinten Text nix verloren.
Außerdem fehlt es an elementarer Logik. Der Autor erläutert, dass es zwecklos ist, eine Partei zu gründen, weil die Massenmedien von den Kapitalbesitzern kontrolliert werden. Statt dessen soll das System durch direkte Aktionen destabilisiert werden, Steuerstreik, Geld von den Banken abheben, usw.
Wieso es aber möglich sein soll, einen großen Prozentsatz der Bürger dazu zu bringen das System zu destabilisieren, wenn man sie nichtmal dazu kriegt ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu machen, erklärt er nicht.
Außerdem halte ich die Einschätzung für übertrieben pessimistisch, so konnte etwa die Tatsache, dass Berlusconi die Medien kontrolliert nicht verhindern, dass Grillo gewählt wurde.
Die Analyse der Machtfrage und der Interessengegensätze scheint mir eh die Schwäche nicht nur bei ihm sondern auch bei Popp. Wenn er z.B. das Leben des indischen Millionärs hinter hohen Mauern (gated society) schildert und meint, auch dieser habe ein Interesse "Pan B" einzuführen.
Der eigentliche Punkt ist aber, dass die meisten Leute das System gar nicht zum Zusammenbruch treiben wollen. Das mag man etwas gelassener betrachten, wenn man wie Popp Häuschen und Staatsbürgerschaft in Kanada hat, aber die meisten sitzen hier fest und sind auf das System angewiesen. Da ist es nicht sonderlich attraktiv das Banksystem zum Zusammenbruch zu bringen (da hebe ich immer das Geld ab um mir was zu essen zu kaufen) und eine Parteigründung erscheint als sicherere Variante.
Plan B:
Eine Kombination aus Freigeld (fließendes Geld) Grundeinkommen und sozialem Bodenrecht (Eine Art Grundsteuer).
Rund 400 Mrd. Euro werden jährlich in der BRD durch Zinszahlungen von "fleißig nach reich" übertragen. Also von den Arbeitenden erwirtschaftet und an die Kapitalbesitzer übertragen. Durch das Freigeld wird dieser Betrag an den Staat übertragen anstatt an die Kapitalbesitzer und damit das bedingungslose Grundeinkommen finanziert. Das ist der Kerngedanke von Plan B.
Sehr einleuchtend erklärt, kann die Lektüre nur empfehlen: Wissensmanufaktur
Im Zweite Text "Steuerboykott" geht es darum, was man persönlich tun kann, um Plan B durchzusetzen und das jetzige System zu Fall zu bringen. Da war ich besonders gespannt drauf und später leider enttäuscht.
Da stehen Sachen drin, wie dass die Beamten verpflichtet gewesen wären die Regierung wegen des Ankaufs von "Steuerdaten CDs" wegen Hehlerei zu verhaften. Ein Staatsstreich wegen einer Lappalie. Wer dann regieren soll, nachdem die Beamten die Regierung eingeknastet haben, schreibt er nicht. Solche Kindereien haben nach meiner Ansicht in einem ernstgemeinten Text nix verloren.
Außerdem fehlt es an elementarer Logik. Der Autor erläutert, dass es zwecklos ist, eine Partei zu gründen, weil die Massenmedien von den Kapitalbesitzern kontrolliert werden. Statt dessen soll das System durch direkte Aktionen destabilisiert werden, Steuerstreik, Geld von den Banken abheben, usw.
Wieso es aber möglich sein soll, einen großen Prozentsatz der Bürger dazu zu bringen das System zu destabilisieren, wenn man sie nichtmal dazu kriegt ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu machen, erklärt er nicht.
Außerdem halte ich die Einschätzung für übertrieben pessimistisch, so konnte etwa die Tatsache, dass Berlusconi die Medien kontrolliert nicht verhindern, dass Grillo gewählt wurde.
Die Analyse der Machtfrage und der Interessengegensätze scheint mir eh die Schwäche nicht nur bei ihm sondern auch bei Popp. Wenn er z.B. das Leben des indischen Millionärs hinter hohen Mauern (gated society) schildert und meint, auch dieser habe ein Interesse "Pan B" einzuführen.
Der eigentliche Punkt ist aber, dass die meisten Leute das System gar nicht zum Zusammenbruch treiben wollen. Das mag man etwas gelassener betrachten, wenn man wie Popp Häuschen und Staatsbürgerschaft in Kanada hat, aber die meisten sitzen hier fest und sind auf das System angewiesen. Da ist es nicht sonderlich attraktiv das Banksystem zum Zusammenbruch zu bringen (da hebe ich immer das Geld ab um mir was zu essen zu kaufen) und eine Parteigründung erscheint als sicherere Variante.