Gedanken zur Angstvermeidung
Bei Angst muss man als erstes überlegen, was man sinnvollerweise tun kann, z.B. eine Gefahr meiden. Wenn man nichts tun kann, versucht man die Angst zu unterdrücken, zu beherrschen. Man kann unvernünftige Ängste (z.B. Spinnen) möglichst vermeiden aber man kann sich auch gegen unvernünftige Ängste trainieren.
Es könnte total viel (Ungünstiges) passieren, man könnte andauernd Angst haben aber natürlich wäre das nicht zweckmäßig.
Vielleicht ist ein Aspekt unnötiger Ängste, dass es einem in der modernen Welt so gut geht und man selten vor realen Gefahren steht. Wer keine Probleme hat, macht sich welche (um beschäftigt zu sein, um ein Ziel, ein Sinn zu haben); wer keine Gründe zur Angst hat, hat vielleicht mitunter einfach so Angst.
Wie auch immer, zu viel Angst ist ein Problem. Ein paar vielleicht hilfreiche Gedanken:
- Der Klassiker: man kann sowieso nicht viel machen, zu viel Angst ist unnötig. Man überlegt sich, was man sinnvollerweise tun kann und das war's. Dann kann immer noch massenweise Ungünstiges passieren aber Angst hilft dann auch nicht weiter, im Gegenteil: Angst kann lähmen. Man sollte zu viel Angst bekämpfen.
Man kann z.B. Angst haben, dass der Kühlschrank oder die Waschmaschine kaputt geht, dass es einen Rohrbruch/-leck gibt, ein Heizungsrohr leckt, usw. Man kann Angst vor einem Brand haben. Der Klassiker: Angst vor Krankheiten und noch häufiger: Angst vor Versagen, z.B. in der Öffentlichkeit, beim Sex, usw.. Angst vor Ansehensverlust (aber auch:
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert, bzw.: ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert - aber natürlich darf man es auch dann nicht übertreiben). Es gibt schon eine Menge Möglichkeiten, Angst zu haben.
Einiges muss man bei zu viel Angst meiden, z.B. wer echte Schwierigkeiten mit Beziehungen hat, der muss erstmal seine Probleme lösen und echt lockerer werden aber er sollte sich u.U. sich nicht zu einer Beziehung zwingen.
Anderes kann man trotz Angst tun, ja man sollte es sogar, nämlich Notwendiges, wie z.B. aus dem Haus gehen und einkaufen oder als Kind in die Schule gehen. Da gibt man sich dann halt so gut es geht Mühe, dass das das gelingt. Zur Schule gehen ist Pflicht aber man kann auch schauen, ob das Kind da zu viele und behebbare Probleme hat, was man da tun könnte.
- Man kann auch Angst um andere haben, z.B. um die eigenen Kinder aber mehr oder weniger ist das auch eine direkte Angst vor (infolge) eigenen Problemen, einer auch für einem selbst ungünstigen Lage, auch direkter über Mitgefühl.
- Man sollte sich nicht unnötig Stress machen. Einerseits kann es was bringen, wenn man übliche Sachen (z.B. Tanzschule) einfach mitmacht, weil es trainiert aber man kann auch schauen, was man vermeiden kann (z.B. die Tanzschule). Man sollte sich nicht überfordern, gerade auch beim Job: lieber etwas suchen, was man hinreichend gut kann als sich überfordern.
Wer z.B. im Studium Prüfungsangst hat, der kann vorher ordentlich lernen aber wenn der Stoff einfach zu schwer für ihn ist, dann ist es eine echte Option, das Studium aufzugeben und sich eine leichtere Ausbildung zu suchen. Derzeit gibt es in Deutschland ca. 3 Millionen Studenten ("... Im Wintersemester 2021/2022 waren in Deutschland insgesamt rund 2,95 Millionen Studierende immatrikuliert. ..."
Anzahl der Studierenden in Deutschland im Wintersemester 2021/2022 nach Hochschulart) aber vielleicht wäre es für z.B. eine Million (weiß nicht) besser, nicht zu studieren.
- Apropos Versagensängste: es ist normal, auch mal zu versagen. Andererseits gibt es auch einen Durchschnitt, an dem man sich orientieren kann und das heißt,d ass es eine Menge Unterdurchschnittliche gibt. No worries, die können dann bestimmte Risiken einfach vermeiden.
- Du hast Angst, ohne dass du auf der Folterbank eines perversen Sadisten liegst? Klasse, denn dann könnte es offensichtlich schlimmer sein. Meist hat man vor Sachen Angst, die nicht ganz so schlimm sind - logisch, denn wirklich Schlimmes überlebt man nicht so oft.
- Man sollte nicht Angst vor der Angst haben, man sollte nicht die Angst fürchten. Wenn man ein bisschen Angst hat, kann man das solange es nun mal dauert zulassen und interessiert betrachten. Vielleicht ein bisschen in Richtung interessante Spannung, so wie einige gezielt Gefährliches/Aufregendes machen. Dabei sollte man sich nicht an Angst gewöhnen, denn zu viel Angst kann psychisch/körperlich problematisch sein.
- Ein bisschen Angst haben ist eine Chance, die Angstunterdrückung/Angstvermeidung zu trainieren. Einfach so geistig, indem man mit der Angst umgehen lernt.
- Man kann sich gezielt kontrollierten Gefahren aussetzen und damit die Angstbeherrschung an einem für einem harmloseren Fall trainieren (z.B. angeseilt an einer Kletterwand im Verein, bodennahes Balancieren oder gar bodennahes Slacklining).
- Religionen und der Glaube an Allah können helfen aber das sollte man nicht überschätzen, denn auch Gläubigen kann Ungünstiges passieren. Der Glaube an Allah sichert einem kein supergutes und problemfreies Leben, sondern mit einem möglichst guten und gottgefälligen Leben kann man dann die Höllenstrafe vermeiden, was ja auch was ist aber im Leben kann eine Menge passieren, vor dem man auch Angst haben kann.
- Du bist ein übler Sünder und Gotteslästerer? Nun, dann hast du anscheinend keine Angst vor der Höllenstrafe und wenn doch, dann ist vielleicht deine Lösung, die Existenzs von Allah und Hölle zu leugnen. Wenn man dann keine Angst hat, dann hat man dieses Angstproblem gelöst aber wenn man dann weiterhin Sünden begeht, anstatt sich reuig zu Allah zu bekehren, dann landet man vielleicht in der Hölle und dort ist Angst für die meisten schwer zu vermeiden.
- Angst vor dem Tod ist auch ein Klassiker, irgendwie eine Urangst aber berechtigter ist vielleicht die Angst, unschön zu sterben. Der Tod ist die individuelle Endlösung - unvermeidlich und wiederkehren (Wiedergeburt).
Es ist ein Mißstand der Endzeit, dass man den Menschen einen freiwilligen und leichten Suizid verwehrt (siehe auch
Menschenrecht/Grundrecht auf Suizid). Allerdings kann man auch argumentieren, dass wenn man weiterlebt, bloß weil man nicht so leicht aussteigen kann, dann hat man vielleicht kein so großes Problem - außer natürlich, wenn man auf hilflos der Intensivstation liegt aber viele Fälle haben es dann auch zeitnah hinter sich.
- Man geht nicht so gerne zum Zahnarzt und das ist ein Beispiel dafür, dass man Mißstände/Ängste abwägen kann: was ist schlimmer: der Zahnarztbesuch oder dessen fortgesetzte Vermeidung?
- Man kann Angst umlenken, d.h. zwar Angst haben aber die Ursache der Angst austauschen. Wenn man vor etwas Angst hat, dass man tun sollte, kann man versuchen, stattdessen Angst vor der Vermeidung dessen zu haben, um so dann das Notwendige zu tun.
Eine ungewöhnliche Idee (obiges) aber andererseits ist das so ähnlich gar nicht so selten, nämlich in Form von Zwängen, z.B. Putzzwang. Zwänge sind vielleicht eine Art Angststörung ohne Angst: man tut etwas, damit man das Gefühl haben kann, dass alles in Ordnung ist, was Angstvermeidung vermuten läßt.
- Talismane (Gegenstände, die angeblich Glück bringen) sind fragwürdig aber sie können einen psychische Hilfe sein. Reale Gegenstände kann man verlieren, können kaputt gehen - dagegen hilft es, wenn man sich in dem Fall problemlos einen neuen Talisman sucht.
- Rituale sollten begrenzt sein. Es ist problematisch, wenn man immer eine Phrase denken will.
- Don't worry, be happy. Irgendwie hat man ein Schicksal, Leben vor sich und irgendwie wird man das unvermeidlich schaffen. Je schlimmer ist ist, desto eher kann man hoffen, dass dann vielleicht die Höllenstrafe geringer wird oder gar (dieses Mal) ausfällt.
- Spekulationen sind ggf. problematisch: wenn Ungünstiges passiert, kann man hoffen, dass es nicht gleich zu einer Unglücksserie wird aber so was (Unglücksserie) gibt's. Wenn länger nix Problematisches passiert ist, dann kann man deswegen Angst haben, dass bald was passiert.
- Man sollte positive/nützliche Zukunftsgedanken haben. Negative Zukunftsgedanken sind problematisch.
- Es könnte schlimmer sein. Im Sinne von "Glück im Unglück" ein positiver Gedanke.
- Nimm's wie ein Mann. Man kann Pech haben und dabei Stärke zeigen.
- Unglücke können auch Chancen sein.
- Man kann sein Leben etwas distanzierter sehen und dass man aufgrund von Schicksal/Vorherbestimmung sowieso nix ändern kann. Man sollte sich trotzdem Mühe geben aber man braucht sich nicht unnötig verrückt zu machen.
- Man kann zum Psychologen gehen, wobei es dieser Tage jedoch auch schlechte Psychologen gibt.
Puh, das ist ja wieder etwas mehr geworden. Anfangs hatte ich quasi nur den Gedanken, noch etwas dazu zu schreiben, vielleicht mit ca. 2-3 Ideen dazu. Die restlichen Punkte habe ich quasi beim Schreiben gefunden (mir ausgedacht).
Zu gängigen Problemen sollte es eine gute staatliche Webseite mit Lösungsmöglichkeiten geben, die professionell erarbeitet wurden. Die ultimative Lösung sind KI: zukünftige KI können sowohl Lösungen erarbeiten als auch einfache, kostengünstige, neutrale, freundliche, perfekte Ratgeber sein. KI können in Zukunft viel bessere Psychotherapeuten und Ratgeber als Menschen sein. (alles imho)