Fortsetzung 6 (von Teil 2a Das Verhalten der Menschen nach dem Mauerfall)
Als meine Frau später, als sie wieder Arbeit hatte, für ihren Sohn ein gebrauchtes Auto kaufte, wollten die Verkäufer nicht glauben, dass wir keine Schulden haben. Die Verkäufer wurden richtig unruhig, weil sie meinten, jeder hätte Schulden. Vielleicht lag es auch nur an den Kunden, die zu diesem Auto-An-und-Verkauf gingen. Dieses Geschäft gibt es heute nicht mehr, wie viele andere ebenfalls. Damals gab es einen regelrechten Boom, in dem sehr viele auf die Idee kamen, ebenfalls Autos aufzukaufen und zu verkaufen. Ich denke aber spätestens nach der Euroeinführung hatte einer nach dem anderen sein Geschäft aufgelöst.
Mit dem Euro wurde das Einkommen halbiert, wogegen die Preise teilweise verdoppelt wurden, ohne dass die Masse eine Chance hatte, ihr Einkommen entsprechend anzupassen. Auch weil sich die Händler viel zu dicht nebeneinander platziert hatten, blieb für sie ebenfalls nicht mehr viel übrig. Daran kann man die beschriebene Dummheit der Leute erkennen, die der Auffassung sind, wenn sie einen Imbissladen aufmachen, würden sie ein besseres Geschäft machen, als der, neben den sie sich platziert haben. Die kommen nicht auf die Idee, dass sich dann das gesamte Geschäft auf beide Imbissstände aufteilt. Somit musste es damals so kommen, dass auch jede Menge Imbissstände ihren Standplatz wieder verließen. Einige erkannten nicht, dass sie ihren Kunden gegenüber ehrlich und sauber sein müssen. Das Geschäftsgebaren sprach sich herum und die Kunden blieben dann weg. Andere mussten aufgeben, weil mit dem Euro die Kunden weniger wurden, oder ganz ausblieben.
In der Zeit nach dem Mauerfall reisten im Winterurlaub alle in den Süden, oder ins Ausland. Wir fuhren einen Winter in den Norden, an die Nordsee und wollten am Strand Ebbe und Flut erleben. Das war eine Fahrt ins Blaue, ohne irgendwelche Reservierungen. Dann besuchten wir die Insel Helgoland ein paar Tage und fuhren die restlichen Tage zur Ostsee rüber. Das war ein richtig schöner erholsamer Urlaub, ohne Menschengedränge. Das ist meine persönliche Einstellung. Ich bin schon immer gerne allein gewesen. Darum hatte ich über 20 Jahre keine Probleme in meiner Selbstständigkeit, wo ich fast alles allein tat.
Ich gehe immer, und sehr gerne allein im Wald spazieren, weit ab von demonstrationsähnlichen Wanderungen. Darin verbirgt sich der Vorteil, dass man den Wald genießen und seine Tiere bemerken kann. Meine Frau hat zwar Angst, allein im Wald, oder im Watt, wo weit und breit kein Mensch zu sehen war, aber ich versuche sie dann auf einige Einzelheiten aufmerksam zu machen, was sie dann wieder schön empfindet.
Erst später, als der Ansturm der Touristen zum Mittelmeer abebbte und die Preise zurück gingen, reisten wird ebenfalls dort hin in den Urlaub. Allerdings hatte ich bei all diesen Reisen zum Mittelmeer, immer wieder die Erfahrung gemacht, dort möchte ich nie wieder sein. Deren Wasser schmeckt nicht und die haben viel zu wenige Bäume, dafür viel zu viel Sand. Die Bewohner vom südlichen Mittelmeer (Tunesien und Ägypten) waren mir viel zu aufdringlich. Sie sahen immer nur den Touristen, von dem sie Geld haben wollten. Das sind schreckliche Menschen, die ich mit ihrer aggressiven Einstellung sogar als Bedrohung ansehe. Das sind genau dieselben Menschen, die unfähig sind, sich andere Wege zu suchen, als ihr Nachbar. Sie machen genau dasselbe wie ihr Nachbar, auf engstem Raum und verkaufen dieselben Artikel. In ihrer aggressiven Art zerrten sie die Kunden in ihren Laden und schimpften, wenn man nichts kaufte. Nach der Euroeinführung werden dort viele Touristen ausgeblieben sein, weil sie begonnen hatten mit ihrem Geld umsichtiger um zu gehen. Da will ich ebenfalls nie wieder hin. Die möchte ich aber auch nicht in meinem Umfeld in Deutschland sehen. Es gibt genug Deutsche, die eine ähnlich hässlich dumme Einstellung anderen Menschen gegenüber besitzen.