Die Frage habe ich eigentlich schon beantwortet. Eine Ideologie ist nach meinem Verständnis wesentlich und primär politisch und aufgrund einer klar definierten Doktrin weitgehend statisch, Kommunismus, Faschismus, das sind für mich klassische und extreme Beispiele für Ideologien. Innerhalb einer Weltanschauung ist der politische Aspekt zwar wichtig, aber eben nur einer unter vielen. Mag sein dass mein Verständnis dieser Dinge idiosynkratisch ist oder von gängigen Definitionen abweicht, aber ich kann es nur so beschreiben wie ich es eben sehe.
Und, wie ein anderer Benutzer sinngemäß geschrieben hat: richtig, eine Weltanschauung muss wandelbar sein, bzw den Wandel akzeptieren, sich an die Welt, an die Erkenntnisse der Wissenschaft, an Neues anpassen, muss formbar und flexibel bleiben, ohne deswegen "beiliebig" zu werden. Diskutabel und nicht einer festzementierten Doktrin verhaftet, außer in einigen wenigen Punkten, die möglichst wissenschaftlich abgesichert sein sollten, jedoch wenn die Erkenntnisse der Wissenschaft sich wandeln auch diskutabel werden.
Eine Weltanschauung sollte sich, kurz gesagt, im besten Falle an der Natur und der natürlichen Ordnung der Dinge orientieren, nicht daran, was irgendwann mal vor hundert Jahren ein mehr oder weniger schlauer Kopf als "ideologische Grundprinzipien" in irgendeinem politische Manifest formuliert hat.
Natürlich ist man auch als Verfechter einer Weltanschauung immer in Gefahr, sie für sich selbst zur Ideologie erstarren zu lassen, vor allem mit zunehmendem Alter. Eine Möglichkeit dagegen anzukämpfen ist vielleicht, sich in politischen Foren wie diesen einem Trommelfeuer kontroverser Meinungen auszusetzen, um das, woran man festhält, permanent kritisch zu hinterfragen und darauf zu prüfen ob es festhaltenswert ist oder adaptiert werden sollte.