Putin fordert strategische Parität und Respekt
Wladimir Putins Ankündigung neuer Waffensysteme zur Schaffung eines nuklearen Gleichgewichts sei das Ergebnis einer Erosion des Rüstungskontrollsystems durch das unkluge Ausscheiden der USA aus dem ABM-Vertrag im Jahr 2002, erklärt Ray McGovern.
(...)
Wie es aussieht, ist Präsident Putin ebenso daran interessiert, das strategische Wettrüsten zu stoppen, wie es Gorbatschow war. Am Donnerstag sprach Putin davon, dass dieser Moment eine Grenzsituation darstellt, „einen Wendepunkt für die ganze Welt“, wie er sagte. Wird in Washington jemand ans Telefon gehen, wenn Moskau anruft? Wenn allerdings der Militärisch-Industrielle-Geheimdienstlich-Kongressionell-Mediale Komplex den Hörer abnimmt, dann werden die Hersteller von Massenvernichtungswaffen weiterhin ihre Bankkonten füllen und die Zukunft unserer Kinder verspielen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich an die Mahnung von Präsident Dwight D. Eisenhower zu erinnern, die er bei einer Rede vor 65 Jahren äußerte:
„Jede produzierte Waffe, jedes auslaufende Kriegsschiff, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztendlich einen Diebstahl an denen, die hungern und man gibt ihnen kein Essen, an denen, die frieren und keine Kleidung erhalten. Diese waffenstarrende Welt verschwendet nicht nur Geld, sie opfert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, das Genie ihrer Wissenschaftler, die Hoffnungen ihrer Kinder.
Ein einziger Zerstörer wird mit neuen Häusern bezahlt, in denen mehr als 8.000 Menschen wohnen könnten. … Dies ist nicht die Art, wie wir leben wollen, im wahrsten Sinne des Wortes. Unter der Wolke eines drohenden Krieges hängt die Menschheit am Eisernen Kreuz. Gibt es keine andere Art zu leben?“
Damit ist alles gesagt.
Nun ja,
ein Interesse, das Wettrüsten zu stoppen hat wohl zu Wahlzeiten jeder Politiker, aber es gibt Hinweise,
dass Putin daran nicht wirklich interessiert sein sollte.
https://www.wiwo.de/politik/ausland...-welt-mit-neuartiger-atomrakete/21021094.html
Bei der Beachtung bzw. Vergleich mit den Zerstörern und den Häusern, sollte Putin doch einmal die Versprechen einlösen, den
armen Russen helfen zu wollen. Er verspricht wieder mehr Geld für die Rentner, die Mütter, die Soldaten, die Lehrer, die Ärzte
das hat er in den vergangenen Jahren bereits getan. Umgesetzt hat er davon wenig, zu teuer waren und sind die Versprechen.
-Auszug aus Spiegel-Artikel- (siehe Eröffnungsbeitrag)
Die anstehende Wahl ist z.B. vergleichbar mit der Präsidentenwahl in Venezuela.
Die Opposition wird in Schach gehalten, Oppositionspolitiker mit merkwürdigen und zweifelhaften
Gerichtsurteilen an der Wahl behindert usw.
Auch stehen der russischen Opposition kaum TV- und Printmedien zur Verfügung.
Seit 2010 gibt es den Fernsehkanal Doschd - russisch für "Regen". Sein Ziel: ein Programm mit freien,
unabhängigen Nachrichten. Nachdem der Sender aus Kabelnetzen und Satelliten-Angeboten entfernt wurde,
verlor er 70 Prozent seiner Zuschauer. Heute kann man ihn - als kostenpflichtiges Angebot - im Internet verfolgen.
Unliebsame kritische Print-Redaktionen oder Journalisten können in Russland kaum frei ihre kritische Meinung zu Putin
öffentlich verbreiten:
http://www.zeit.de/politik/ausland/...-medien-zensur-praesidentschaftswahl-soldatow