Es wäre sicherlich schön, gerade weil die Briten auch kulturell für Europa ein bedeutendes Volk darstellen und ich sie persönlich schätze.
Dagegen bin ich aber, weil beide Wege, wie das passieren könnte, eigentlich ungangbar sind.
Der erste Weg bestünde darin, dass man den Volksentscheid ignoriert, der wenn auch nicht rechtlich bindend, aus ethsichen und philosophischen Gesichtspunkten trotzdem einen bindenden Charakter haben sollte. Dazu gehört dann natürlich auch, dass die Briten mit den negativen Konsequenzen leben müssen, aber ich sehe nichts gutes darin, eine momentane Stimmung in der Bevölkerung, gegen eine tatsächliche Wahlentscheidung derart schwer aufzuwiegen. Auch wenn das eine generationenübergreifende Entscheidung war, die gegen den Willen der kommenden Generation getroffen wurde, führt kein Weg daran vorbei, dass die Briten den Ausstieg gewählt haben.
Der zweite Weg, über eine erneute Abstimmung, scheint mir letztlich sogar noch fataler. Wenn bei jeder Stimmungsänderung im Volk sofort eine neue Abstimmung über solche grundlegenden Entscheidungen angesetzt wird, dann wird ein solches Medium ad absurdum geführt und verliert jegliche Bedeutung. Dass es sich um ein Mammutprojekt mit möglichem negativem Ausgang handeln kann, muss dem mündigen Bürger im Vorhinein klar gewesen sein und damit kommt es auch völlig folgerichtig, dass die Konsequenzen jetzt auf sie zurückfallen. Abstimmungen wie diese haben einen endgültigen Charakter.