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    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Worte für das sinnliche Auge (Gedichte)

OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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Eigene Gedichte, darf ich? :)
Ja klar. Bei eigenen Sachen, kann das Nachsinnen gesehen werden, bei fremden, die man anschleppt, ist es ja lediglich nur ne Zustimmung oder Sympathie, doch kein Funke, was man sich selbst für Gedanken machte. Und gerade das ist doch für uns im Austausch wichtiger als "ich kann FC Bayern nicht ausstehen, mag lieber Werder Bremen".

Ausgerechnet im Jahr 2001, noch vor dem Fall der Türme, fragte ich mich, wo mein Platz wäre:

Zeig mir (2001)

Zeig mir
den Platz, der mir gehört,
wo keiner auf den Teufel schwört,
wo jeder Tag in Frieden enden kann.

Zeig mir den Ort, wo Macht nicht zählt,
wo jeder nur das Gute wählt,
wo jeder Mensch den Andern lieben kann.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir den Platz für jedes Kind,
wo Schwache nicht mehr Opfer sind,
wo jede Nacht ohne Ängste vergeht.

Zeig mir den Ort für jedes Tier,
für jeden Mensch, ohne Revier,
wo jedes Herz ohne "Aber" versteht.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir das Herz, das in sich blickt,
das Andre nicht an Nerven zwickt,
das eingesteht, verzeih, ich ging zu weit.

Zeig mir das Wir in jedem Land,
wo wir zusammen Hand in Hand,
wo jeder zeigt, es tut mir wirklich leid.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir das Herz, das eingesteht,
ich weiß noch nicht, worum es geht,
aus meinen Fehlern habe ich gelernt.

Zeig mir den Mensch, der oft verliert,
mitten ins Herz gestoßen wird,
der dadurch sich für lange Zeit entfernt,
der dadurch sich für lange Zeit entfernt.
 

Pommes

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Ja klar. Bei eigenen Sachen, kann das Nachsinnen gesehen werden, bei fremden, die man anschleppt, ist es ja lediglich nur ne Zustimmung oder Sympathie, doch kein Funke, was man sich selbst für Gedanken machte. Und gerade das ist doch für uns im Austausch wichtiger als "ich kann FC Bayern nicht ausstehen, mag lieber Werder Bremen".

Ausgerechnet im Jahr 2001, noch vor dem Fall der Türme, fragte ich mich, wo mein Platz wäre:

Zeig mir (2001)

Zeig mir
den Platz, der mir gehört,
wo keiner auf den Teufel schwört,
wo jeder Tag in Frieden enden kann.

Zeig mir den Ort, wo Macht nicht zählt,
wo jeder nur das Gute wählt,
wo jeder Mensch den Andern lieben kann.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir den Platz für jedes Kind,
wo Schwache nicht mehr Opfer sind,
wo jede Nacht ohne Ängste vergeht.

Zeig mir den Ort für jedes Tier,
für jeden Mensch, ohne Revier,
wo jedes Herz ohne "Aber" versteht.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir das Herz, das in sich blickt,
das Andre nicht an Nerven zwickt,
das eingesteht, verzeih, ich ging zu weit.

Zeig mir das Wir in jedem Land,
wo wir zusammen Hand in Hand,
wo jeder zeigt, es tut mir wirklich leid.

Nicht nur für heut,
nicht nur für heut - für alle Zeit.

Zeig mir das Herz, das eingesteht,
ich weiß noch nicht, worum es geht,
aus meinen Fehlern habe ich gelernt.

Zeig mir den Mensch, der oft verliert,
mitten ins Herz gestoßen wird,
der dadurch sich für lange Zeit entfernt,
der dadurch sich für lange Zeit entfernt.
Für Kenner.


von Heinrich Heine, scheinbar ein Brief von der Bäckerstochter Elfriede Bohrer an ihrem Freund.

Seit acht Tagen hast Du mich nicht ge-
grüßt. Deinen Besuch hast du immer aufge-
schoben. Du glaubst nicht, wie mir die feige
Eifersucht keine Ruhe lässt, wie mir das Herz oft
juckt, wenn ich an Deinen heftigen Liebes-
verkehr mit der schönen Bäckerstochter Elfriede
Bohrer denke. Am liebsten ließe ich mich dauernd
schlagen vor Eifersucht. Was wollen die anderen hässlichen
Bürsten von Dir! Weißt Du noch, wie wir zusammen im
Mai traumverloren spazieren gingen und so allein im
Walde saßen? Wie Du meine wunderschöne Fot-
ographie betrachtet hast und mich an Dein Her-
ze drücktest? Wie Du mit heißer Liebe meine Beine
bewundert hast und ganz plötzlich Deine Arme
ganz weit auseinander machtest und mich so heiß und innig
geküsst hast? Wie Du mir einen Platz in Deinem Herzen
versorgt hast? Wie war das so herrlich und schön als der
Wind über die Felder strich und reife Blüten-
Samen so langsam und leise an meinen Füssen
geweht hat und dort ein munteres Bächlein ins Tal
hinunterfloss? Ach könnte ich doch immer mit Dir
lauschen dem Zwitschern von
Vögeln, es ware für mich das Paradies.


Ein scheinbar harmloses, unschuldiges Liebesbriefchen, nicht wahr? Wer das glaubt, möge nur die ungerade Zeilen lesen!
 
OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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von Heinrich Heine, scheinbar ein Brief von der Bäckerstochter Elfriede Bohrer an ihrem Freund.
Der Text zeigt etwas ganz anderes als dass der Brief von der Bäckerstochter stammen könnte. Wer beschwert sich denn bei jemandem fürstlich über sich selbst? 😊 Eher eine "Andere", die eifersüchtig auf Elfriede war.
 

Pommes

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Kein Gedicht, fällt eher unter Philosophie

Ein Sohn fragt seinen Vater: „Papi, was ist Politik?“
Da sagt der Vater: „ Das ist ganz einfach! Sieh mal,
ich bringe das Geld nach Hause, ich bin der KAPITALISMUS.
Deine Mutter verwaltet das Geld, also ist sie die REGIERUNG.
Der Opa passt auf, dass hier alles seine Ordnung hat, er ist die GEWERKSCHAFT.
Unser Dienstmädchen arbeitet für uns, sie ist die ARBEITERKLASSE.
Wir alle haben nur das eine im Sinn: nämlich dein Wohlergehen, daher bist du das VOLK. Und dein kleiner Bruder, der noch in den Windeln liegt, ist die ZUKUNFT.

Hast du das verstanden?“

Der Sohn überlegt und erklärt, noch eine Nacht drüber schlafen zu wollen.

In der Nacht wird der kleine Junge vom Gebrüll seines Bruders wach, der die Windeln voll hat.
Da er nicht weiß, was er machen soll, geht er ins Schlafzimmer seiner Eltern.
Seine Mutter schläft so fest, dass er sie nicht wecken kann, das Bett seines Vaters ist leer.
Da geht er zum Dienstmädchen, mit der sich der Vater vergnügt, während der Opa unbemerkt durchs Fenster guckt.

Keiner nimmt den Jungen wahr.

Da geht er unverrichteter Dinge wieder ins Bett.

Am nächsten Morgen fragt der Vater, ob er nun wisse, was Politik sei.

„Ja!“ antwortete der Sohn.

„Der KAPITALISMUS missbraucht die ARBEITERKLASSE und die GEWERKSCHAFT schaut zu, während die REGIERUNG schläft.
Das VOLK wird ignoriert und die ZUKUNFT liegt in der Scheiße.“
 
OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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Kein Gedicht, fällt eher unter Philosophie
Sowas ähnliches hab ich auch anzubieten. Allerdings von mir persönlich kreiert. Einmal über den Klapperstorch, über des Einhorns Rätsel und über die Säuglingstaufe.

Die Säuglingstaufe

Es war so weit. Der kleine Knabe von 3 Monaten lag gewickelt und vermummt in seinem Körbchen bereit, die heilige Seelentaufe des Dorfes über sich ergehen zu lassen. Seine Mutter war auch dagegen, doch ihr Gatte, der durch ein querschlägiges Ereignis einem katholischen Taufpriester sein Weitersterben verdankte, ließ sich nicht umstimmen. Er war seit diesem Tage in Kehrtwendung umkonvertiert und seine Frau musste es hinnehmen oder sich trennen.

Als nun jedoch der Tag sich neigte, die Kirche sich füllte, die Familie vor dem tröpfelnden Throne, gemein Altar, stand und in Erwartung die Worte des Priesters in Vernehmung harrte, räusperte sich der Knabe in glucksendem Summen. Der Priester lächelte, der Knabe lächelte, jedoch unabhängig aus unterschiedlichen Motiven.

Als der Priester nun den Knaben anhob, ihn halb entwickelte, ihm das geweihte Handtuch unterlegte, mit der Hand ins Beckengriff, da.....

..... bekam die Säuglingstaufe in jenem Dorfe zum ersten Male die echte Bedeutung dieses Begriffes geschenkt. Denn, der Knabe pieselte hochwärts, noch bevor der Priester seine Hand tröpfelnd über das Haupt des Knaben senken lassen konnte.

Der Knabe hatte den Priester [Im Namen des ........] rechtzeitig zuerst getauft, bevor dieser es bei ihm vollziehen konnte.

Da der Knabe ja geweiht war, war auch dieser Fluss des jungen Nasses "Heiliges Weihwasser".

Der Klapperstorch

Immer wenn die Rede um den Klapperstorch ihre Runde kreist, gibt es die einen, die kichern, die nächsten, die spotten, und die anderen, die sich zeigen, ob sie es ernst meinen würden, als ob sie die Offenbarung scheuten.

Richard: "Mama, Mammaaaaa.."
Elfriede: "Was schreist du denn so, Richard?"
Richard: "Da, schau mal, die bringen was über den Klapperstorch."
Elfriede: "Ach, so ein Unsinn. Musst du dich mit diesen Ammenmärchen abgeben?"
Richard: "Mama, ich glaube, das sind keine Ammenmärchen sondern Ammengeschichten."

Die Mutter hatte ihre liebe Not mit ihrem Sohn Richard, er war unbelehrbar und suchte, sich die Antworten selbst zu geben, bis sie am Ende für ihn stimmig waren.

Elfriede: "Ok, du Dreinasehoch. Dann sag mir doch mal, was tut der Klapperstorch? Glaubst du wirklich, dass er die Kinder zur Welt bringt?"
Richard: "Nöö, das sind verlogene Erwachsenenmärchen."
Elfriede: "Wie? Ja, was tut er dann, wenn er keine Kinder bringt?"
Richard: "Er bewacht die ausgesetzten Findelkinder, wenn er sie entdeckt. Er wird von Gott geschickt, damit ihnen nichts passiert und sie in gute und liebende Hände kommen. Und da klappert er dann immer, wenn er nach guten Menschen Ausschau hält. Deswegen klappert er auch nicht ständig. Nur bei Menschen, die Kinder liebhaben und welche haben wollen, dann klappert er."

Der Mutter traten die Ohren hervor. Sowas hatte sie noch nie gehört, doch langsam legte sie ihr Arbeitszeug beiseite, setzte sich auf einen Sessel, und hörte mit weit geöffneten Augen, ihrem siebenjährigen Knaben zu.

Elfriede: "Nun mal langsam. Wie kommst du darauf?"

Richard: "Heute Nacht habe ich geträumt. Und da habe ich einen Ritter gesehen, der Angst um sein Baby hatte. Er liebt das kleine Bündel sehr viel, das konnte ich sehen. Doch sprach er immer davon, dass er das Kind nicht behalten könnte. Sie würden es ihm sonst wegnehmen und....und....umbringen. Er ritt aus dem Hof, das Baby warm und geschützt umwickelt, hielt er im Arm. Er sprach beruhigende Worte und sang. Als er an dem Ort angekommen war, wo er hinwollte, fing er an zu weinen. Dann stieg er vom Pferd, betete zum Himmel und hörte gar nicht mehr auf zu weinen, so lange er dort war. Gott möge seinen Sohn beschützen und in gute Hände geben. Er hat das Kind in einen Korb gelegt und nahe bei einer Quelle abgelgt, auf einem freien Feld. Dann stieg er auf, rappelte sich zusammen, wischte die Tränen weg und galoppierte schnell fort."

Elfriede: "Und der Klapperstorch, was war mit dem?"

Richard: "Der kam dann angeflogen, sah das Baby und umkreiste es. Als er wen kommen sah, klapperte er nicht, sondern flog herab und stolzierte um den Korb herum. Nach einer Weile flog er wieder auf. Beim dritten Flug, fing er plötzlich an zu klappern. Er klappert so oft und stark, dass der ältere Mann, der des Wegs kam, auf ihn aufmerksam wurde. Und als der Mann das Baby erblickte, ging er hin, las, was auf dem Stoff stand und weinte. Er nahm das Kind an sich, ging heim, und seine Frau weinte auch: Der Klapperstorch hat uns ein Kind geschenkt."

Elfriede: "Richard, das ist die sinnvollste Geschichte über den Klapperstorch, die ich je gehört habe, doch wie kann man sowas nur träumen?"

Richard: "Ich wollte wissen, warum alle immer vom Klapperstorch reden und doch gar nicht dran glauben. Ich hab gebetet, Gott möge mir eine Antwort geben. Und das ist sie.

Elfriede: "Junge, ich hoffe nur, dass du eines Tages kein Außenseiter in der Schule wirst. So, und jetzt mach deine Hausaufgaben."

Richard: "Ja, Mami. Mach ich."

Er drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und verschwand. Die Mutter jedoch saß noch ne ganze Weile versonnen im Sessel und dachte über den Klapperstorch nach.

Des Einhorns Rätsel

Rosalinde: Du Gernfried, sag mal, hast du die Geschichte vom Einhorn gelesen, das gestern in der Zeitung stand?

Gernfried: Ja, hab ich.

Rosalinde: Und, was meinste dazu?

Gernfried: Ich glaube nicht, dass du das wissen willst, da ich annehme, du stimmst dem zu, was die Lösung sein soll.

Rosalinde: Mag schon sein, doch trotzdem möcht ich gern wissen, wie du dazu stehst.

Gernfried: Und wenn ich es dir sage, bist du wieder drei Wochen deprimiert, zerdepperrst die halbe Küche, weinst dich beim Kaffeekranz aus, und es dauert n halbes Jahr, bis du dich wieder gefangen hast.

Rosalinde: Ach komm, so schlimm wirds schon nicht sein, ist doch nur ein Rätsel.

Gernfried: Es ist mehr als ein Rätsel, es ist n Weltuntergang für viele.

Rosalinde: Nu sei nicht so, geb dirn Ruck, ich versprech auch, nicht auszuflippen.

Gernfried: Na schön, auf deine Verantwortung:

Wer sich aufopfert,
fühlt sich verpflichtet
und ist selbstlos

Wer sich hingibt,
fühlt sich geliebt
und ist selbst

Rosalinde: Ach hättstes doch bloß nicht gesagt, das kann doch nicht dein Ernst sein, Gernfried, wie machst du das nur?

Gernfried: Ich hab dich gewarnt, doch du wolltest ja nicht hören, nu musste halt wieder fühlen.

Gelegentlich mach ich mir Gedanken über Begriffe, Bedeutungen und Legenden, über die im Groß der Allgemeinheit gespottet wird, um ihnen, zumindest für mich selbst, einen plausiblen Sinn zukommen zu lassen.
 
OP
Abe Voltaire

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Gerade in diesen Zeiten muss ich verstärkt an ein älteres Werk denken, dass mir vorkommt, wie ein persönliches Immergrün. Ich hatte es im Osten geschrieben, in MeckPomm, Greifswald oder Stralsund. Um ein "Lied" draus zu machen, hab ich dann wieder zurück im Westen, noch n Refrain zugefügt. Es wird wohl zeitlos bleiben.
____________________________________

Berühmte Ehrlichkeit (2006)

Wenn Wahrheit flieht und Wirklichkeit,
bleibt die berühmte Ehrlichkeit.

Der Pfarrer Glaube heuchelt,
damit Kollekten fließen,
denn würd er Christus folgen,
die Herden ihn verließen.

Der Papst treibt ruchlos Händel
mit jeder Art von Schergen,
so dass er jede Wahrheit
bemäntelt kann verbergen.

Wenn Wahrheit flieht und Wirklichkeit,
bleibt die berühmte Ehrlichkeit.

Politiker erkaufen
sich Stimmen um zu reden,
irgendwelche Phrasen,
ohne Taten, die bewegen.

Der Schutzmann ist bestechlich,
will er der Not entfliehen,
auch weil er am Verbrechen
oft mit dran will verdienen.

Wenn Wahrheit flieht und Wirklichkeit,
bleibt die berühmte Ehrlichkeit.

Statt Wissen zu vermitteln,
tun Lehrer Kinder leeren,
drum sind sie später, jugendlich,
nicht mehr zu bekehren.

Statt nach der Untersuchung
sie wirkungsvoll zu heilen,
verschreibt der Arzt Placebos,
damit Patienten bleiben.

Wenn Wahrheit flieht und Wirklichkeit,
bleibt die berühmte Ehrlichkeit.

Um des Käufers Namen
im Kalender zu verwalten,
zimmert der Schreiner Schränke,
die kurze Zeit nur halten.

Wie sie doch so ehrlich
umschleichen ihre Sünden,
und sich oft beklagen,
weil wir sie nicht verstünden.

Wenn Wahrheit flieht und Wirklichkeit,
bleibt die berühmte Ehrlichkeit.
 
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Abe Voltaire

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Göttin Mutter Natur (2020)
(Sierra Madre Del Sur)

Wo sind die Bäume,
durch die ich als Wald bin gerannt,
und die Wege, die ich ging,
hab ich auch nicht wieder erkannt.

Ich schau hoch und seh keine Felder heute mehr blühn,
in den Herzen der Menschen wird es nie wieder grün.

Es ruft:
Göttin, Göttin Mutter Natur,
Göttin, Göttin Mutter.

Es ruft:
Göttin, Göttin Mutter Natur,
Göttin, Göttin Mutter.

Wo sind die Kinder,
die einst auf den Wiesen gespielt,
und die Freude, das Lachen,
welches früher Frohsinn erzielt.

Die Erinnerung brennt, mit dem Wunsch auf noch eine Chance,
dass die Menschen es singen, dies Lied in neuem Glanz.

Es ruft:
Göttin, Göttin Mutter Natur,
Göttin, Göttin Mutter.

Es ruft:
Göttin, Göttin Mutter Natur,
Göttin, Göttin Mutter.

Es ruft:
Göttin, Göttin Mutter Natur,
Göttin, Göttin Mutter.

____________________________
(Es war noch Januar, hatte gerade neuere Bilder aus der Gegend, wo ich aufgewachsen war gesehen, und weil damals beim Schützenfest oft "Sierra Madre del sur" gesungen wurde, kam mir der Gedanke, ich fass das beides mal zusammen. Ich lies mir den Titel von Ronny übersetzen und dachte dann, das geht doch auch in "deutsch". Der ganze Text ist silbentechnisch auf die Melodie abgefasst, so dass es genauso gesungen werden kann wie Ronnys Original.)
 

gert friedrich

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Kinderherz II

Friederich ist ein kluger Mann,
er geht schaffen wann er kann,
es gibt wenig was ihn ehrt,
für ihn ist nur das Geld was wert.
So zog er von Zuhause fort
um zu sein am andre'n Ort,
als er entschied zu gehen,
war ihr Bäuchlein schon zu sehen.

Der Mann mit seinem blonden Haar,
entschied zu gehen vor einem Jahr.
In seinem Job ist er der Herr,
was er sucht sind Arbeiter.
Doch eines Tages die Frau am Telefon
weisst du schon ? Du hast ein Sohn.

Und dem Mann am andren Ende
dem zitterten nervös die Hände,
so sagt er dann auch zu der Frau:
"Ich habe mein Job du weisst's genau".
Da sagt die Frau laut voller Zorn:
"Ich hab's gewusst,du bist kein Mann,
weil ich nicht auf dich zählen kann."

Die Frau in ihrem Haus,
sie hält die Situation nicht aus,
sie greift erneut zum Telefon
um zu sehen wo ihre Kinder wohn.
Der Mann,er fährt gestresst nach Haus
und ruht sich dort ein wenig aus.
auf der Couch da liegt er nun
und glaubt, er hätte nichts mehr zu tun.

Doch das Gespräch die Wirkung zeigt,
er hat sein Leben voll vergeigt,
und über Nacht man glaubt es kaum,
erwacht er starr aus einem Traum.
So entschied der Mann am Morgen,
ich werde für die Kinder sorgen,
so macht er sich dann auf dem Weg,
und steht jetzt nun am Bahnsteigsteg.
Der Fuchs

Es ist kein Mensch denn "nur" ein Tier,
und dennoch fragt was sagt das dir?
Ein Wesen nett und klein und innerlich sehr rein,
natürlich lebt es oft im Hain.

Sein Fell ist glänzend braun und rot,
doch der Mensch bringt ihm den Tod
doch das kleine Wesen so zart
aber kämpft dennoch sehr hart.
Der Fuchs er gilt als schlau
und lebt darum in seinem Bau,
und er sieht die Welt,
doch weisst du was ihm dort gefällt ?

Nein das weisst du nicht,
denn er sagt es vielen nicht,
sein Aussehen ist nicht gross,
in der Natur ein schweres Los.
Doch wird der Fuchs auch stets obsiegen,
denn er ist nur schwer zu kriegen.

Der Fuchs wer denkt er ist zu klein,
der gehe mal in seinem Hain.
Dort siehst du was er kann,
denn er steht dort immer seinen Mann.
🦊 🦊 🦊 🦊
 
OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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Gesänge um Magdalena im Gebet
(Strophen 1-2 - 2010 / Strophen 3-5 - 2011)

.
<- Erster Gesang ->

Oh Magdalena

Oh Mutter aller Gebenedeiten
Hohepriesterin aller Marien
Weisheit des Himmels und der Erde
Spende Licht für alles Blinde
Lass Augen leuchten zur Erkenntnis

Oh Magdalena

Oh Schwester aller Verbannten
Zeig den Faden den du nahmst
Um auf den Pfaden zu wandeln
Die dich aufnahmen um keinen Preis
Lass wallen dein holdes rotes Haar

Oh Magdalena

Sieh auf all deine Getreuen
Die den Kelch zu leeren gezwungen
Gib ihnen Gnade ihr Herz zu weichen
Dass sie wandeln ihre Schmerzen in Güte
Balsam lass einziehen in ihre Wunden

Oh Magdalena

<- Zweiter Gesang ->

Oh Magdalena

Im Nebel gefangen um deiner nicht zu verlieren
Bleiben wir deine Töchter und harren aus
Es wird kommen der Tag den wir bereiten
Bis dahin du gewährst uns allen Schutz
Keine Fremden Lichter die uns von dir führen

Oh Magdalena

Deiner gedenken wir in jeder Stunde
Du sitzt zur rechten deines Gefährten
Unser Vater der neben dir weilt
Noch sehnen wir die Zeit der Wiederkehr
Die Nebel werden sich lichten am rechten Tag

Oh Magdalena

Das Geschenk der Liebe hast du offenbart
Gabst uns das Licht es zu finden
Gesalbt hast du einst unseren Vater
Gesegnet habt ihr unsere Pfade
Deine Töchter danken dir für deinen Mut

Oh Magdalena

<- Dritter Gesang ->

Oh Magdalena

Zu jeder Stunde es uns dürstet
Nach dem Sinn den wir erkannten
Weshalb Vater uns die Lehre zeigte
Damit wir sahen weshalb er kam
Um zu leuchten ins Herz des Dschungels

Oh Magdalena

Die Götter welche sich einst erhoben
Wovon einer sich zu uns Menschen wandte
Um uns eine schwere Glocke aufzusetzen
Die uns unterjochen sollte zu allen Zeiten
Wovon geschrieben steht in altem Buche

Oh Magdalena

Vater war gekommen uns zu öffnen
Damit wir blicken ins Herz des Lichtes
Dass wir sehen dass Gott nicht Gott
Sondern einer der Götter die Gott schuf
Uns führte in die Irre aus der Vater uns half

Oh Magdalena

<- Vierter Gesang ->

Oh Magdalena

Geboren war die Sprache der Worte
In jener Zeit des Alten hohen Turmes
Um zu wirren der Menschen Verstehen
Die Sprache ohne Worte kehrt wieder
Wie vor dem Turm als alle sich verstanden

Oh Magdalena

Drei Töchter gingen schon voran ins Licht
Eine die alles erlernen und erkennen muss
Vermitteln und eine Brücke sein die Zweite
Die Dritte welche die Alte Sprache in sich trägt
Spende uns Mut und Kraft ihnen beizustehn

Oh Magdalena

Der Spott ist groß wie das Erkennen schwach
Nicht eine Sprache der Worte ist der Weg
Tapfer bleiben sie auf dem Pfad des Leuchtens
Uns zur Wende wird gereichen das Licht
Wo sich Herz und Herz finden ohne Wort

Oh Magdalena

<- Fünfter Gesang ->

Oh Magdalena

Noch immer suchen sie den Heiligen Gral
Dabei sie dich stets weiter verleugnen
Nicht wissend, dass sie ihn nie finden
Solange sie nicht werden deiner bewusst
In deinem Schoße er ruht bis zum Tag

Oh Magdalena

Zum Schutze des Vaters die Pfade verwirrt
Dunkelheit wird erleuchten geblendetes Licht
Wer das Schiff vom Onkel nicht erkennt
Der bahnet sich keinen Weg zum sehenden Ziel
Bleibt unter dem Joch des Irrtums gefangen

Oh Magdalena

Wer nicht erkennet die Zeiten der Mühsal
Den reinen Wein statt des kranken Wassers
Wo werden sie ankommen ohne Gewissheit
Den Kelch zu fühlen, welch kein irden Ding
Zur Offenbarung scheint es dennoch zu früh

Oh Magdalena
 
OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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Das letzte Mal als ich "Sauerkraut" aß, da wohnte ich noch bei Oma. Und wenn Oma irgendwo hinging und nicht alleine sein wollte, bin ich mit gegangen. Ob Kirche, Feier oder Feste. Oma & Opa neutralisierten das Verbot von "Vater" und Mutter dadurch ständig.

Ein Erlebnis zum Sauerkraut als "Nebensache" hab ich mal dichterisch verarbeitet. Es war ein Polterabend, wo ich mit Oma war.

Das Missgeschick (2000)

Dort, an jenem Polterabend,
der mein erster war, wollt ich
eigentlich nicht so viel trinken,
doch ich ließ mich selbst im Stich.
Meine Blase ließ vermelden,
dass sie sich entleeren muss,
doch mein Magen kam zuvor
mit seinem schnellen Refluktus.

Deshalb sagte mir das Brautpaar:
"Komm wir fahren dich nach Haus,
dieser Zustand ist zwar halb so wild,
wir machen uns nichts draus,
doch wir kennen deinen Alten
und wie der so reagiert,
ist für alle kein Geheimnis."
"Alles klar, hab schon kapiert."

Und so machten wir uns auf den Weg,
wie könnt es anders sein,
durch verschlafene Gebiete,
in rasantem Tempo. Fein
war das sicherlich in keinem Fall,
doch wer will uns was tun,
die Polente nicht und ganz bestimmt
auch nicht son Suppenhuhn.

Nach ner halben Stunde kamen wir
schon an die Kreuzung. Als
ich ausstieg, sagte er zu ihr:
"Du, ich glaube jedenfalls,
wenn ich ihn so gehen seh,
kann er niemals betrunken sein."
Nach fünfzig, siebzig Metern,
ließ ich mich selbst zur Türe ein.

Weil der Fluss sich wieder meldete,
ging ich zum zweiten Tor,
und entriegelte das Schlösschen,
setzte mich schnell hin und fror.
Danach fühlte ich mich freier,
und ich wollt die Spülung ziehn.
Doch da war keine. Vor Unglauben
fiel mir der Deckel hin.

Der darauf hin auch noch zerbrach,
ich fluchte: "Was ist hier los?"
Dann halt nicht, dacht ich mir,
auch egal - die Müdigkeit war groß.
Es verging eine gewisse Zeit,
bis ich dann kam ins Bett,
und ich schlief mit dem Gedanken
ein, der Abend war sehr nett.

Beim Mittagstisch, am nächsten Tag,
fragte Opa: "Warum gibt
es heute denn kein Sauermuß?"
Oma wusste, wie ers liebt.
Und als sie ihm darauf sagte:
"Schlecht geworden über Nacht",
und mich dabei schräg anblickte,
wusste ich, was ich gemacht.

Ja, da ist mir doch tatsächlich
dieses Missgeschick passiert,
in den Trog fürs Sauerkraut
hab ich versehntlich uriniert.
Dass auch noch die hintre Notdurft
mit dabei war, hörte ich,
als Oma mich beiseite nahm
und fragte: "Schämst du dich nicht?"

(Lass dich nicht von der Schreibe irritieren. Es ist so geschrieben, wie es gesprochen wurde)
 
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In Welch einem verstaubten Zirkus wir uns doch heute befinden.....


Der schwarze Mann (2016)

Beim Blättern in den Bildern meines Lebens,
verharre ich vor jenem schwarzen Mann,
ihn wiedersehen blieb für mich vergebens,
ist so etwas, das ich nicht verstehen kann,
er war so gütig und so voller Liebe,
die Geschichten um ihn waren gar nicht wahr,
warum bekommen Schwarze so viel Hiebe,
in diesem Thema bleibt vieles unklar.

Einmal pro Jahr kam er zu diesem Feste,
das in unsrer Gegend Stünzel hieß,
von der ganzen Welt hatte er das beste
Eis, von dem er mich oft kosten ließ,
und ich brauchte nie etwas bezahlen,
weil ich kleine Dinge für ihn tat,
sah sein Gesicht in Freude strahlen,
wenn er mich um Kleinigkeiten bat.

Drei, vielleicht vier mal hab ich ihn gesehn,
und doch bleibt die Erinnerung intensiv,
es sind so die kleinen Wunder, die geschehn,
die man nicht mit Gebeten herbei rief,
das Abenteuer auf dem Mississippi,
Onkel Toms Hütte oder die Bill Cosby Show,
Magnum, Das A Team oder sonst irgendwie
eine andre Sendung, ließ mich fragen, wo.

Und dann, wenn Opa mit mir hinfuhr,
morgens sehr früh mit seinem Trecker,
zeigte ich ihm hetzend und ziemlich stur,
waren auch andre Sachen ziemlich lecker,
als erstes den Ort, wo es mich drängend hinzog,
zum Eiswagen mit dem fremden schwarzen Mann,
und er lachte schon als ich um die Ecke bog,
wie es nur ein Mensch mit gutem Herzen kann.

Sanobub stand auf seinem Wagen
die Sahne war Güte erster Klassen,
nie kam ein bessres in meinen Magen,
wieso tun viele die Schwarzen hassen.
 

Piranha

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Gedichte? Selbstgeschrieben? Oje, das ist laaaaaaange her.
Gaaaaaanz früher mal (da war ich noch auf der Schule) habe gerne kleine, witzige Geschichten geschrieben, die ich dann so lange behauen habe, bis sich die Zeilen hinten reimten, aber das wäre noch nicht mal als Amateur durchgegangen, das ging gerade mal unter Freunden und Familie als kleiner Schmunzler.

Schnell 30+ Jahre vorgespult, vor ein paar Jahren habe ich meine Frau gefragt was sie sich zum Geburtstag wünscht, denn wie das halt so ist, wenn man schon 15 Jahre verheiratet ist und sich auch ohne besondere Anlässe eh alles kaufen kann was man gerne hätte, da gehen einem die Ideen aus.
Richtig überrascht war ich, als sie geantwortet hat: "Ein Gedicht", insbesondere wo sie überhaupt nicht wusste, dass ich ganz viel früher mal kleine Gedichte geschrieben habe.
Dazu kommt noch, dass ich nicht besonders gut italienisch kann und meine Frau noch weniger deutsch, weswegen wir unter uns englisch sprechen.

Klar wollte ich meiner Frau ihren Wunsch erfüllen, insbesondere weil sie ausnahmsweise mal einen tatsächlichen Wunsch hatte und nicht das Übliche "gar nichts, ich hab eh schon alles", aber woher nimmt man die Inspiration für ein Gedicht, wenn man noch nie ein guter Dichter war, dann auch noch in einer Sprache dichten soll, die nicht die eigene Muttersprache ist und am Ende noch nicht mal ein Thema hat über das man schreiben soll?
Aber wenn einen der Ehrgeiz packt, dann gibt es kaum Irgendwas was nicht möglich wäre und so ist dieses Gedicht zustande gekommen:

A poem she said
as if that were an easy thing,
but my poems are bad
I'm not the poetry king.

Let alone my rhyming skills
even a good topic I don't know,
so as the 2nd line fills
this is going pretty slow.

Romantic would be good
I can bet on that,
it would get her in a good mood
but where my rhyming is slim my romantic is flat.

Should I write funny stuff
or some serious matter,
fun one never has enough
but a message might be better.

A few random things
floating around in my mind,
comparing eyes to diamond rings
but my poetry is blind.

So we are in the sixth line
still no clue what to write,
it seems to go fine
yet the content isn't bright.

My dearest my dearest I'm trying,
but I can't get the lyrics flying.
My honey my honey what do I do?
I don't have the slightest clue.

My sweetie my sweetie I'm at a loss,
you said poem and you're the boss;
but I'm not Goethe and will never be,
because Goethe is dead and I'm just me.

So happy birthday love of my life,
I can't write poems but I love you being my wife.
 
OP
Abe Voltaire

Abe Voltaire

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Gedichte? Selbstgeschrieben? Oje, das ist laaaaaaange her.
Und doch hast du es geschafft. Ich hab 1992 begonnen. Doch auch nur so für mich. Bis dann eines Tages das Internet da war. Da konnten es auch noch einige andere lesen. Doch in Buchform oder so ist nicht drin. Ich hab was gegen "Lektoren".

Und da du das eine hinbekommen hast, wirst du es auch noch schaffen, eines in Deutsch und eines in Italienisch zu würfeln. Schreib wie du es sprichst und dann wird das schon.;)
 

zwei2Raben

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Steingleichnis

Stehe am Teich,
Steiniger Strand unter meinen Füßen,
Wasser spiegelglatt,
Vögel leise singen,
Alle Steine anders.
Sammle Einige auf,
betrachte sie näher.
Manche Gesichter,
andere Tiere und Pflanzen.
Ich kann die Steine sortieren, in Reihen anordnen,
hell nach dunkel, kantig zu glatt oder nach ihren Farben.
Mir fallen noch andere Reihen ein, auch noch andere Formen.

Wähle einen der Steine aus,
werfe ihn hoch und weit in den Teich,
verwandle ihn
in ein Wellenmuster.
Inhaltsangabe und kurze Deutung des Steingleichnisses

Das Steingleichnis entstand im Herbst 2021 in Anlehnung an vedische und biblische Gleichnisse. Es gibt den Kern der Dialektik, also die Systematik der Erkenntnis der Wirklichkeit wieder und steht somit symbolisch für die Wahrheit die uns zur Verfügung steht.

Zunächst, nach der Betrachtung des Strandes und des Teiches, wählt der Protagonist einige Steine aus, um sie zu ordnen. Dabei kann er normalerweise nicht alle Möglichkeiten berücksichtigen, sondern legt eine oder mehrere Skalen fest, welche begrenzte Ordnung ermöglichen. Nachdem einige Reihen gebildet sind, wird ein Stein für die Transformation ausgewählt. Dieser Stein tritt in eine duale Beziehung zu den anderen Steinen. Er unterliegt nicht mehr der Ordnung, sondern liegt am Ende am Grund des Sees und kann nicht mehr leicht zurückgeholt werden. Wenn der Protagonist viele Steine geworfen hätte, so wäre das kreisrunde Wellenmuster unkenntlich geworden.

Die vedische Dialektik besteht aus vier Universalprinzipien, Vielheit, Polarität, Dualität und Monismus. Die Dialektik von Hegel und Fichte nennt die Polarität der sich ergänzenden Gegenteile gleich Abstraktion, die Dualität der sich widersprechenden Gegenteile gleich Konkretion und bildet aus diesen die Argumentation aus These, Antithese und Synthese. Eine vollständige duale Synthese entsteht in drei Schritten aus den dualen Vorschlüssen These und Antithese. Zuerst müssen die beiden in polare Thesen und Antithesen überführt werden und eine polare Synthese gebildet. Im letzten Schritt wird die polare Synthese in eine duale Entscheidung überführt. Diese nennen wir in der europäischen Geistesgeschichte Synthese und ignorieren damit meist die Schichtfolge dieses Prozesses. Auch ist die Synthese kein Kompromiss, denn dieser wird nur anhand der Mittel aber nicht tief inhaltlich gebildet.

Aus der unüberschaubaren Vielheit der Steine im Gleichnis wird in zwei Schritten am Ende ein Stein ausgewählt, für die Transformation. So beschreibt es die Elemente der Erkenntnis und bringt sie in ein einfaches bildhaftes Muster.

Am Ende der Kette steht die Einzigkeit (Monismus), welche wieder in die Vielheit übergehen kann, durch Auslöschung. Doch damit beginnt ein neuer Erkenntnisweg. Der Teich steht für diese Einzigkeit, wahlweise auch der Teich mitsamt dem steinigen Strand. Doch beim Monismus endet das Gleichnis aus gutem Grund. Normalerweise meiden wir Menschen den Monismus oder nennen ihn Gott.

In dieses Muster lassen sich alle Erkenntnis, Entscheidungen, Sachverhalte dieser Welt einordnen. Die Hauptvertreter der dialektischen Logik sind Sokrates, Kant, Hegel, Fichte, Kierkegaard, Marx. Nach dieser Vorstellung ist die Wahrheit in schlüssigen Argumentationen aus den Sachverhalten zu erkennen. Wir müssen uns nur die erforderliche Mühe dazu geben.

Die Vorstellung, dass damit die Welt monokausal erklärt würde, führte zum Geniestreit des 19.Jahrhunderts. Denn das ganzheitliche und hellsichtige Denken können ja nicht einfach hinweggefegt werden. Ohne Genialität keine große Kunst, Musik, Dichtung. Ein Caspar David Friedrich ist ja nicht kausal zu erklären oder auch nur zu erkennen. Dieser berechtigte Einwand teilte die Vertreter der Geisteswissenschaft im 19. Jahrhundert in die Dialektiker und die Genialisten. Zu den Hauptvertretern der Letzten gehören Schopenhauer, Darwin, Steiner und einige weitere geniale Denker und Künstler. Diese wollten das Genie erhalten, mit ihnen die große Kunst und waren der Meinung, dass die Begründung letztlich zweitrangig ist.

Wenn man jedoch bedenkt, dass die Fülle der Steine zwar abzählbar, aber unüberschaubar bleibt, kann man die beiden Strömungen harmonisieren, da niemals alle Sachverhalte in polare Gegensätze aufgeteilt werden können, so bleibt immer der geniale Anteil der Wirklichkeit und ihrer Erkenntnis übrig. Sie muss sich durch Qualität und nicht durch Begründung legitimieren. Heutige Politiker und reiche Eliten folgen weitgehend dieser Weltdeutung und lassen dann einfach alle Begründungen weg. Wozu Gründe, wenn es Spritzen und Gewinne gibt?

Die transparente Verbindung der Anteile aus Prämissa, Diversa, Abstrakta und Konkreta mit allen legitimen Anforderungen aus der Biologie, Bedürfnisse und Fähigkeiten geben den Rahmen der Vernunft wieder, in dem wir uns Menschen zu bewegen haben. Auf Genialität können wir nur ausnahmsweise zurückgreifen.

Wenn wir im letzten Schritt die Universalprinzipien den Gehirnschaltungen von Kahneman zuordnen, haben wir ein komplettes Gerüst der Wirklichkeit geschaffen, mit dem wir Lügen erkennen. Näher als so kommen wir der Wahrheit nie. Sie ist jedoch ausreichend, um legitime Beurteilungen, Entscheidungen fällen und andererseits in dem, was widersteht, vier Lügenklassen unterscheiden zu können.

Im Gegensatz zu dem, was uns ständig in der Propaganda begegnet, ist dieser Anteil der Wahrheit vollkommen ausreichend. Wahrheit ist nackt, kann aber nicht zur Sicherheit missbraucht werden. Jede Verwendung mit falscher Motivation scheitert krachend. Das ist es, was wir gerade erleben.
 
OP
Abe Voltaire

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Beim Blättern in den Bildern meines Lebens (Teil 8)

Die erste Zensur (2021)

Beim Blättern in den Bildern meines Lebens,
da schau ich vor mir auf ein Blatt Papier,
doch Worte schreiben war mir nicht erstrebens-
wert, verkrampft saß ich wie ein stummes Tier,
es hallten die Worte zum ersten Diktat,
die Lehrerin war freundlich, leider auch stur,
doch weil ich sie mochte, was man nicht oft hat,
brachte mir dies im Guten die erste Zensur.

Toll gemacht, sehr gut, so las ich dann in Rot,
die zweite Eins ließ lange auf sich warten,
und jeder Aufsatz war für mich stets ein kleiner Tod,
Schreiben war als Kind für mich noch kein Garten,
immer wieder dacht ich an die erste Eins zurück,
die erste Arbeit, die ich einst geschrieben,
doch alles hoffen, beten, sehnen brachte mir kein Glück,
es ist bei dieser einen Eins geblieben.

Es hat zwar gute Arbeiten gegeben,
doch nie wieder war diese Eins dabei,
das sind Aspekte in meinem Leben,
so rätselhaft wie von Kolumbus das Ei,
für ne Drei im Aufsatz wurd ich hoch gelobt,
ich nutzte ein Wort vom Hörspiel TKKG,
denn niemand sah den Sturm, der in mir tobt,
als Eltern hatt ich nur Ach und Weh.

Als zwei ganze Jahrzehnte vergangen,
da kam ich erst zu meiner zweiten Eins,
als ich fünf Einser im Zeugnis sah prangen,
fühlt ich mich als Erhardt, den Erhardt vom Heinz,
neun Jahre hatte ich fleißig geschrieben,
Lieder, Gedichte und nur ganz für mich,
sie hatten mich ins Fach Deutsch getrieben,
und seit dem schreib ich auch manchmal für dich.

Heute im Alter sind Worte wichtig,
weil Verräter sie internal verdrängen,
ob gut, ob schlecht, ist beides nichtig,
solange sie deutsch, in allen Gesängen.
 
OP
Abe Voltaire

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Der Dinge Lauf (2022)

Einmal schrieb ich etwas auf,
ich nutzte Farben für die Fabel,
so strahlte hell der Dinge Lauf,
nahm die Miste auf die Gabel.

Fünf Jahre sind seither vergangen,
und ich sehe wie es heut gebricht,
kann auch keiner was anfangen,
mit dem was meine Seele spricht.

Doch will ich zweifelnd es nun zeigen,
auf dass es einen vielleicht zwickt,
einen Tanz auf diesen Reigen
zu wagen, bis er ihn pickt.

(2017) Farben

Eines Tages trafen sich die Farben Gelb, Rot und Blau, um eine Diskussion abzuhalten. Es war sonniger Tag, die Wiesen waren frisch und der Himmel klar. Für einen kühlen Schatten sorgte das Pavillon, in dem sich die drei Farben niederließen. Ach, sie verstanden sich blendend. Selbst nach einem kleinen Marathon von 3 Stunden, waren sie noch immer guter Dinge.

Da tauchte auf dem Feldweg eine fremde Farbe auf. Sie war Grün. Die heitere Diskussion hatte sie angelockt und somit näher kommen lassen. Fröhlich wie die drei heimischen Farben waren, luden sie die Fremde ein, mit zu diskutieren. Grün nahm gerne an und setzte sich. Doch bereits nach einer halben Stunde war die gesellige Runde hitziger geworden. Rot unterbrach mit einem Stop. "Grün, ich verstehe kein Wort, von dem, was du da faselst, kannst du dich nicht mal normal ausdrücken?" Grün war entsetzt über diese Bosheit, wollte aufstehen und wieder ihres Weges gehen, doch Gelb und Blau standen ihr bei. "Nun mal halblang mit den Gemütern", entgegnete Gelb besonnen, "ich verstehe zwar auch nicht alles, doch zumindest soviel, dass ich begreife, was Grün gesagt hat. Daher seh ich keine Veranlassung, weshalb du dich jetzt so aufführen musst, Rot." Blau nickte nur zustimmend.

Unterdessen war von dem Lärm eine weitere Farbe aufgetaucht und beäugte die vier Farben aus sicherer Entfernung. Nun trat sie näher und schmunzelte in Richtung Rot, denn sie hatte gehört, was Gelb vorhin alles gesagt hatte. Doch jetzt war es Blau, die nervlich zu Eis erstarrte und beharrlich zu schweigen begann. Verdutzt über die Gemütswandlung von Blau, sah nun Gelb auf und erblickte, wer da denn herangekommen war und ein grelles Lachen entschlich ihrer Kehle. "Willkommen Orange, willkommen. Setz dich doch zu uns." Nach einigem schüchternen Zögern nahm Orange doch an und setzte sich. "Ich hatte eher den Eindruck, zu stören", meinte Orange zaghaft. "Papperlapapp", sagte Gelb, "du kommst genau richtig, um Rot den Kopf zu waschen, dass Grün genauso verständlich ist wie du, und ich Blau zeigen kann, dass du genauso verständlich bist wie Grün."

"Was ist denn hier los?" Lila hatte den Kopf ins Pavillon geschoben und Gelb erblasste. Die große Heiterkeit im Nu wie weggewischt.

Grabesstille. Betretenes Schweigen.

Rot kapiert nichts von dem, was Grün sagt und Grün versteht nur noch wenig von Rot.
Blau kapiert nichts von dem, was Orange sagt und Orange versteht nur noch wenig von Blau.
Gelb kapiert nichts von dem, was Lila sagt und Lila versteht nur noch wenig von Gelb.

In diese Stille tapste lärmend Braun hinein und fing an zu donnern: "Blau, Gelb und Rot, mit vereinten Erkenntnissen könnt ihr mich gemeinsam voll verstehen. Das geht, ihr dürft nur nicht so egoistisch auf der Stelle treten. Und wenn ihr mich verstanden habt, dann wird es euch ein Leichtes sein, auch einzeln einander zu verstehen. Nur müsst ihr endlich mit eurem gefixten Egoismus aufhören, denn diese Eigenschaft ist nur hinderlich. Rot, nicht Grün ist verantwortlich dafür, dass du sie nicht verstehst sondern deine Einstellung, Rot bleiben zu wollen. Ihr drei habt alle die Chance, eines Tages Braun zu werden wie ich. Ihr könnt das jetzt nicht sehen, doch ich habe in jungen Jahren mal als Blau angefangen, später wurde ich Lila."

Damit setzte sich Braun in die hinterste Ecke und fing an zu meditieren.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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