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Westliche Werte

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Die Frage wurde in anderen Threads öfter mal gestellt, was eigentlich die sogenannten "westlichen Werte" sind. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht und komme auf drei westliche Werte. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. :)

1) Parlamentarische Demokratie
Die spezielle Form der Demokratie, die von den westeuropäischen Staaten und der USA entwickelt wurde. Gewaltenteilung, Parlamente, Pressefreiheit.

2) Kapitalismus
Freie Marktwirtschaft.

3) US-Hegemonie und Gewaltverzicht untereinander.
Jeder westliche Staat hat sich den USA unterzuordnen und alle westlichen Staaten (einschließlich der USA) verzichten auf militärische Gewaltanwendung untereinander. Konflikte müssen diplomatisch gelöst werden.


Als "Wert" würde ich hier eine wertorientierte Einstellung definieren, welche Einfluss auf die Außenpolitik hat. Im Vergleich: China und Russland haben keine außenpolitische Präferenz für ein Regierungssystem. Eine Diktatur wie Weißrussland und eine Demokratie wie Finnland können beide gleich leicht in die "Eurasische Wirtschaftsunion" eintreten. In die EU kann jedoch nur Finnland. Die westlichen Staaten der EU haben hier eine klare Präferenz. Die westliche Außenpolitik ist nicht wertorientiert, jedoch "wert-beeinflusst", wogegen nicht-westliche Staaten kein länderübergreifendes Wertesystem haben, ihre Außenpolitik ist rein interessensorientiert.

Es ist halt eine Frage, was man will.
 

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Wie auch hier schön zu sehen, sind Werte unterschiedlichen Interpretationen, Vorstellungen, Wünschen und Erfahrungen unterworfen. Von ihrer Vergänglichkeit ganz zu schweigen.

Ich sehe den Grund dafür allein darin, dass den allerwenigsten bewusst ist, dass wir einem einzigen universellen Wert folgen: Wohlgefühle im weitesten Sinne. Ich habe auch in diesem Forum schon öfter versucht, diese Tatsache meinen Gesprächspartnern ins Bewusstsein zu schieben. Interessiert hat das bislang kaum jemanden. Obwohl die Zielsetzung bei allen Aktivitäten eine wesentliche Rolle spielt. Die Sozialpsychologie erkennt ein zweites Ziel: Machtstreben. Doch Macht ist nur ein Helfer, der ermöglicht, an Wohlgefühle zu kommen. Die sind nämlich nur mit der BeTEILigung anderer möglich. ...?

zum Gruße
m Naturzustand mag das Streben des Menschen nach Wohlbefinden und Geborgenheit ja zutreffen.
Doch zeig mir mal einen Menschen im Natur gewachsenen Zustand (von Säuglingen abgesehen) . .
Sind sie endlich erwachsen, präsentieren sie sich schon längst dermaßen neurotisch, dh traumatisiert
und Angst besessen, dass sein Hauptantrieb zumeist aus der Angst besetzten Ecke kommen muss.
→ Kampf um Anerkennung, Sicherheitsangste, Xenofobien, autoritäre Karaktere, Schuldkomplexe,,,
Insofern strebt der reale Mensch hauptsächlich nach bloßer Milderung seiner Angstbeklemmungen. .
So finden wir zB bei der „Deutschen Hausfrau“ den Zustand der geringen Angstbedrängtheit,
wenn die Fensterscheiben blitzen, die Wäsche blütenrein, der Hof säuberlich gekehrt,
die Kids'wohl' an + ergezogen..
nur ein Beispiel wo der neurotische Mensch seine „Wohlgefühle“ sucht
Die Welt wimmelt von derlei fremdgesteuerten Programmierungen
von Caligula und Tamerlan, Iwan dem Schrecklichen, Napoleon
und zu Heilmiradolf. . .

Übrigens find ich dass Machtstreben lediglich
den Mangel an Lebensfreude kompensieren soll.
Hitler suchte nicht Wohlgefühle,
sondern Futter für seinen Hass..
betrieb also einen sadistischen Exzess
und hat offenbar die passenden Gefolgsleute gefunden. , .

D
 
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zum Gruße
m Naturzustand mag das Streben des Menschen nach Wohlbefinden und Geborgenheit ja zutreffen.
Doch zeig mir mal einen Menschen im Natur gewachsenen Zustand (von Säuglingen abgesehen) . .
Sind sie endlich erwachsen, präsentieren sie sich schon längst dermaßen neurotisch, dh traumatisiert
und Angst besessen, dass sein Hauptantrieb zumeist aus der Angst besetzten Ecke kommen muss.
→ Kampf um Anerkennung, Sicherheitsangste, Xenofobien, autoritäre Karaktere, Schuldkomplexe,,,
Insofern strebt der reale Mensch hauptsächlich nach bloßer Milderung seiner Angstbeklemmungen. .
So finden wir zB bei der „Deutschen Hausfrau“ den Zustand der geringen Angstbedrängtheit,
wenn die Fensterscheiben blitzen, die Wäsche blütenrein, der Hof säuberlich gekehrt,
die Kids'wohl' an + ergezogen..
nur ein Beispiel wo der neurotische Mensch seine „Wohlgefühle“ sucht
Die Welt wimmelt von derlei fremdgesteuerten Programmierungen
von Caligula und Tamerlan, Iwan dem Schrecklichen, Napoleon
und zu Heilmiradolf. . .

Übrigens find ich dass Machtstreben lediglich
den Mangel an Lebensfreude kompensieren soll.
Hitler suchte nicht Wohlgefühle,
sondern Futter für seinen Hass..
betrieb also einen sadistischen Exzess
und hat offenbar die passenden Gefolgsleute gefunden. , .

D
Vom Gegrüßten zurückgegrüßt!

Ein erwachsener Säugling ist mir in der Tat noch nie begegnet.

Der Kampf um Anerkennung ist deshalb alles beherrschend, weil wir immer andere brauchen, um an Wohlgefühle zu kommen. Und wenn wir mal ganz alleine sind, gerade niemanden brauchen aber zufrieden sind, hatten wir andere, die uns geholfen haben, diese Situation und diesen Zustand zu erreichen.

Unsere Ängste, Phobien, Komplexe etc. resultieren einzig aus Wohlgefühleinbußen und Befürchtungen, noch mehr Wohlgefühle zu verlieren oder gar keine mehr zu erreichen. Freilich denken wir dabei nicht an den Oberbegriff "Wohlgefühle", sondern an vieles, was uns Wohlgefühle verschafft oder Unwohlgefühle macht.

Dass Ordnung Wohlgefühle verschafft, ist bekannt. Deshalb findet man auch bei Behördenfuzzys eine Berufszufriedenheit, wenn sie abends ihr Büro verlassen und kein Aktenstapel unter dem Tisch liegt.

"Fremdgesteuerte Programmierungen" haben auch nur mit dem Vermeiden von Unwohlgefühlen und dem Erreichen von Wohlgefühlen zu tun. Da wir Wohlgefühle nur über Gemeinsamkeiten realisieren können (auch unser Körper ist eine Gemeinsamkeit!) und wir uns näher stehen als anderen, finden wir auch nichts dabei, uns mehr Wohlgefühle zu gönnen als anderen und dies so anzustellen, dass die das nicht merken. Aus diesem Umstand resultieren die allermeisten zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen.

Ist das Kompensieren eines Mangels an Lebensfreude etwas anderes als ein Bemühen um Wohlgefühle? Hass entsteht, wenn andere Wohlgefühle verunmöglichen oder Unwohlgefühle aufzwingen. Es reicht auch, wenn man sich das eine oder das andere einbildet. Und mit Einbildungen ist nahezu alles möglich.
 
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zum Gruße
maßgebend für den der handelt ist der Wert
den er dafür hält dh an den er glaubt.
nehmen wir mal den Wert Liebe:
Einer züchtigt seine Kinder weil er sie liebt
ein Anderer sprengt sich ins Paradis weil er den Profeten liebt
noch ein Anderer rottet die Juden aus weil er die arische Rasse liebt usw

d'lieb

D

selbstredend gibts weitaus mehr Liebe als Zwietracht
denn sonst wäre die Menschheit schon längst aus gestorben. , .


Nun finde ich ja in deinen posts einige und manchmal mehrere gute denkansätze. Hier begehst du einen entscheidenden gedankenfehler. Es ist wichtig eine absolute trennschärfe anzulegen zwischen dem was dem menschen gegeben ist werte zu schaffen und dem, was wir dann als wert allgemeinen akzeptieren in der jeweils unterschiedlich ausgestallteten art.

So sind mut, liebe eigenschaften, empfindungen, die den menschen dazu befähigen, werte zu schaffen....
Das, was hier in diesem post so angerissen wird geht in die übliche schiene der lamento-werverlust-debatte. Wobei die lamentierer weder das mit den befähigungen, noch das mit den werten "verstanden" haben....demnach kannst du das ei so unter den tisch fallen lassen.......
 
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Westliche Werte sind auf jedenfall etwas anders als ein hochschwangeres Mädchen zu erstechen und anschließend anzuzünden weil sie aufgrund einer
kruden Familienehre eben nicht in diese passt!
 

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`*´

dem Rückgrüßenden grußwärts

Vom Gegrüßten zurückgegrüßt!

Ein erwachsener Säugling ist mir in der Tat noch nie begegnet.

Der Kampf um Anerkennung ist deshalb alles beherrschend, weil wir immer andere brauchen, um an Wohlgefühle zu kommen. Und wenn wir mal ganz alleine sind, gerade niemanden brauchen aber zufrieden sind, hatten wir andere, die uns geholfen haben, diese Situation und diesen Zustand zu erreichen.

Unsere Ängste, Phobien, Komplexe etc. resultieren einzig aus Wohlgefühleinbußen und Befürchtungen, noch mehr Wohlgefühle zu verlieren oder gar keine mehr zu erreichen. Freilich denken wir dabei nicht an den Oberbegriff "Wohlgefühle", sondern an vieles, was uns Wohlgefühle verschafft oder Unwohlgefühle macht.

Dass Ordnung Wohlgefühle verschafft, ist bekannt. Deshalb findet man auch bei Behördenfuzzys eine Berufszufriedenheit, wenn sie abends ihr Büro verlassen und kein Aktenstapel unter dem Tisch liegt.

"Fremdgesteuerte Programmierungen" haben auch nur mit dem Vermeiden von Unwohlgefühlen und dem Erreichen von Wohlgefühlen zu tun. Da wir Wohlgefühle nur über Gemeinsamkeiten realisieren können (auch unser Körper ist eine Gemeinsamkeit!) und wir uns näher stehen als anderen, finden wir auch nichts dabei, uns mehr Wohlgefühle zu gönnen als anderen und dies so anzustellen, dass die das nicht merken. Aus diesem Umstand resultieren die allermeisten zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen.

Ist das Kompensieren eines Mangels an Lebensfreude etwas anderes als ein Bemühen um Wohlgefühle? Hass entsteht, wenn andere Wohlgefühle verunmöglichen oder Unwohlgefühle aufzwingen. Es reicht auch, wenn man sich das eine oder das andere einbildet. Und mit Einbildungen ist nahezu alles möglich.

Um an Wohlgefühle durch den Anderen zu gelangen,
sollten wir nicht um seine Anerkennung kämpfen,
sondern siehn lieben!

Das würde ich etwas anders formulieren -
unsere Ängste & Neurosen bewirken geradezu Wohlfühleinbußen..
Dei Brechung des kindlichen Eigenwillens in der „schwarzen Pädagogik“
lässt dieses als Erwachsener nur noch reaktiv seine Ängste reduzieren,
wenn „alles in Ordnung“ ist, um dann noch weiter zu misstrauen,
ob diese Ordnung auch wirklich zufriedenstellend sei ., .

Lasst uns doch unterscheiden zwischen den eigentlichen Wohlgefühlen
- der natürlichen ungebremsten Lebensfreude
- und einer Art Sekundärfreude
ob der scheinbaren Anerkennung der „Anderen“

D
 

Diskursant

Deutscher Bundeskanzler
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Nun finde ich ja in deinen posts einige und manchmal mehrere gute denkansätze. Hier begehst du einen entscheidenden gedankenfehler. Es ist wichtig eine absolute trennschärfe anzulegen zwischen dem was dem menschen gegeben ist werte zu schaffen und dem, was wir dann als wert allgemeinen akzeptieren in der jeweils unterschiedlich ausgestallteten art.

So sind mut, liebe eigenschaften, empfindungen, die den menschen dazu befähigen, werte zu schaffen....
Das, was hier in diesem post so angerissen wird geht in die übliche schiene der lamento-werverlust-debatte. Wobei die lamentierer weder das mit den befähigungen, noch das mit den werten "verstanden" haben....demnach kannst du das ei so unter den tisch fallen lassen.......

zum Gruße
Das eigentliche Kriterium für Werthaftigkeit im Menschen bezogenen Sinne
liegt darin ob eine Handlung eine Haltung dem Gedeihen der Menschengemeinschaft im Ganzen dient.
Daran sind alle Partialwerte (Tugenden), wie Mut, Liebe, Aufrichtigkeit, , , zu bemessen.

Denn was wäre der Mensch ohne den Menschen. ?
Nämlich gar kein Mensch. , .

d'garkein

D
 

Selters

Die alte Mitte
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Ich würde die Einschätzung als wesentlichen Teil des westlichen Wertesystems betrachten,
dass es keine absolut gültige Werte gibt, also die Relativierung von Werten
und damit deren Ignoranz.
 
OP
Söldner
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In der Realität gibt es nur einen Wert dem sich der Westen verpflichtet fühlt und der ihn verbindet,das ist das Geld und davon soviel wie möglich.
Aber das ist kein ethischer Wert, würde ich sagen, das fällt unter Interesse. Und es stellt sich die Frage, inwieweit das, die westlichen Staaten von anderen unterscheidet. Man könnte sagen, dass die USA nur an Geld interessiert ist, während Russland sich für Geld und Macht interessiert. Macht um eigene Sicherheit/Freiheit/Prestige auf Kosten von Sicherheit/Freiheit/Prestige der anderen zu erlangen. Die Frage ist, ob dieser Ansatz viel hergibt. Und ob das verschiedenen Wertesystemen entspringt oder einfach einer anderen Interessenlage.

In der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776, im Wesentlichen verfasst von Thomas Jefferson , sind die Menschenrechte, zusammen mit dem aus ihnen abgeleiteten Prinzip der Volkssouveränität, in einem einzigen, aber inhaltsschweren Satz zusammengefasst, der so berühmt ist, dass es genügt, die ersten Worte zu zitieren: »Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: dass alle Menschen gleich geschaffen sind - dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind - dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören«
Das hinderte die USA aber nicht die Anzahl der Sklaven von anfänglich etwa einer halben Million in den darauffolgenden hundert Jahren auf 4 Mill. zu erhöhen.Selbst nach dem offiziellen Ende der Sklaverei wurden mit dem Convict-Lease-System bis in das 20.Jahrhundert zahlreiche ehemalige Sklaven in Zwangsarbeit gehalten.Als letzter US-amerikanischer Bundesstaat schaffte Alabama diese Form der Bestrafung im Jahre 1928 offiziell ab. In unterschiedlichen Ausprägungen bestand Convict Leasing aber bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs fort.
Ein ähnliches Zwangsarbeitssystem bestand in Großbritannien und wird wieder etabliert.
Wie bereits geschrieben, besteht "Der Westen" im eigentlichen Sinne erst seit 1945 und damit auch die "westlichen Werte".

Wie man Hiroshima,Nagasaki,Son My und My Lei mit dem westlichen Wertesystem vereinbaren will bleibt schleierhaft.Ebenso die mit Lügen begründeten Kriege der Neuzeit.
Das ist etwa so sinnig wie die Frage, wie die Sowjetunion die "sozialistischen Werte" mit dem Gulag in Einklang bringen will. Ich schrieb bereits im Eingangsposting, dass die westliche Politik nicht werteorientiert ist, sonder werte-beeinflusst. Ähnlich wie es bei der Sowjetunion wohl auch war. Allerdings, wenn man als "westliche Werte" einmal die drei Werte nimmt, die ich genannt habe, sehe ich nicht wo Hiroshima, oder My Lei gegen diese Werte verstoßen.


Selbst die immer wieder beschworene parlamentarische Demokratie gilt nur dann wenn sie den Kapitalinteressen nicht entgegen steht.Als 1979 in Grenada eine linke Regierung an die Macht kam wurde sofort militärisch interveniert.Ähnliches geschah 1973 in Chile als eine demokratisch gewählte Regierung gestürzt wurde die den USA nicht genehm war
Grenada und Chile gehören aber nicht der westlichen Welt an. Die westlichen Werte gelten hauptsächlich (wenn nicht ausschließlich) für den Umgang "westlicher" Staaten miteinander. Nicht für den Umgang mit "nicht-westlichen" Staaten. Das macht auch Sinn, ein ethischer Wert wird in der Regel nur angewendet gegenüber Leuten, die diesen Wert teilen.

.Das jüngste Beispiel ist Griechenland.Da befürchtet man einen Wahlsieg von Syriza und gab von Seiten der EU schon mal kund das es dann mit weiteren "Hilfen" für Griechenland nicht zum Besten stehen werde wenn Syriza gewinnen sollte.Allein schon die Tatsache das man eine zunehmende Anzahl der griechischen Bevölkerung lieber verelenden lässt nur um den Reichen dieser Welt zu helfen ihr Vermögen zu bewahren und noch zu steigern stellt die Frage,ob ein solches Verhalten mit den vielbeschworenen Werten vereinbar ist.
Und gegen welchen der drei von mir genannten Werte verstößt dieses Verhalten? Sorry, wenn ich dauernd nachhake, aber zum moralisieren habe ich den Thread nicht gestartet, sondern zur Diskussion/Analyse der sog. westlichen Werte.

Innerhalb dieser sogenannten Wertegemeinschaft gibt es dazu noch Unterschiede.Bisher wurde nicht bekannt und es ist gut vorstellbar das Folter von den europäischen Wertehaltern nicht praktiziert wird sondern nur auf ihrem Gebiet toleriert wird,sofern sie von den Wertehochhaltern in Übersee praktiziert wird.
Gibt es denn einen nicht-westlichen Staat, der KEINE Folter praktiziert? Ich kann mühelos drei westliche Staaten benennen, die keine Folter praktizieren, kannst du dasselbe für nicht-westliche Staaten (ohne auf irgendwelche winzigen Inselchen oder so zurückzugreifen)?
 
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Söldner
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Hätt ich Dir gleich sagen können: Ausser Geld, und Macht durch Geld gibts keine.
Sicher. Aber wenn ich wen will, der mir sagt wie die Welt funktioniert, frage ich die Zeugen Jehovas. Hier bin ich für interessante Diskussionen. Dein Weltbild interessiert mich nicht so wirklich.

Dem muss ich klar widersprechen. Ein Regierungschef von einem kleinen Inselstaat, der eine klare Ethik besitzt und vertritt ist jedem Schwätzer, (der nach Deiner Formulierung nicht rein interessenorientiert wäre) klar überlegen.
Aber das ist keine länderübergreifende Ethik. Ein Inselstaat ist eben nur ein Staat. Meine Aussage war keineswegs, dass nicht-westliche Staaten keine ethischen Werte haben, sondern, dass sie kein länderübergreifendes Werte-System haben (nach dem Untergang des Kommunismus jedenfalls nicht mehr).

Westliche Werte sind auf jedenfall etwas anders als ein hochschwangeres Mädchen zu erstechen und anschließend anzuzünden weil sie aufgrund einer kruden Familienehre eben nicht in diese passt!
Insofern ein interessanter Beitrag, als er mir grade etwas bewusst macht. Ein Wert ist nicht notwendig ein moralischer Wert. Die Nationalsozialisten hatten Werte, sie waren nicht ausschließlich an Geld interessiert und sie teilten diese Werte teilweise mit anderen faschistischen Staaten. Das macht sie nicht notwendig besser als einen Staat der keine Werte hat. Ein gläubiger Mensch ist nicht notwendig besser oder moralischer als ein Atheist.

Insofern sind die islamistischen Staaten ein Beispiel für ein staaten-übergreifendes Wertesystem. Die interessante Frage ist, inwieweit diese Werte ihre Politik beeinflussen - im Prinzip dürfen islamische Staaten nicht gegeneinander Krieg führen, also ethisch gesehen, wenn ich das richtig sehe.
 
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Söldner
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Ich würde die Einschätzung als wesentlichen Teil des westlichen Wertesystems betrachten, dass es keine absolut gültige Werte gibt, also die Relativierung von Werten und damit deren Ignoranz.
Das würde bedeuten, die westl. Staaten sind der Meinung, dass Demokratie nur unter ganz bestimmten Umständen ein gutes Regierungssystem ist aber nicht immer/absolut. Es gibt auch Umstände, unter denen die Einführung von Demokratie schlecht wäre. Gleiches gälte für die anderen westlichen Werte.

Ehrlich gesagt sehe ich das genau anders. Die Idee, dass ein Autokrat wie Putin für Russland im Moment die bestmögliche Regierung darstellt, besser als jede mögliche Form von Demokratie - das ist fast schon Ketzerei für einen überzeugten Anhänger westlicher Werte. Von der Idee her sind westliche Werte absolute Werte.
 
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Ich würde die Einschätzung als wesentlichen Teil des westlichen Wertesystems betrachten,
dass es keine absolut gültige Werte gibt, also die Relativierung von Werten
und damit deren Ignoranz.

zum Gruße
westlicherseits erscheint Scheinwertigkeit nach Kritereien der Profitabilität . , -
Die Verdinglichung des natürlichen Lebens in der westlichen Wertewelt,
müssen wir mit Nachdruck als die Degenerierung christlicher Ethik verurteilen. ,.

dem Wahn wehret

D
 
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Söldner
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So hälts der Zeuge Jehovas auch mit seinem "Wachturm".
Man muss schon an sie glauben, an die sogenannten westlichen Werte. ;)
.
Sorry, aber auch launige Kommentare interessieren mich nicht sonderlich. Die kann ich selbst nach Belieben produzieren. Damit möchte ich die "Diskussion" zwischen dir und mir zu diesem Thema abschließen.
 
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Sorry, aber auch launige Kommentare interessieren mich nicht sonderlich.

Wen interessiert was Dich interessiert. :giggle:


Die kann ich selbst nach Belieben produzieren. Damit möchte ich die "Diskussion" zwischen dir und mir zu diesem Thema abschließen.

Ich hab Dich nur gespiegelt: Deine "westlichen Werte" hälst Du von der Idee her für absolut.
Die Zeugen Jehovas halten ihre Werte noch für absoluter.

Und jetzt ? :kopfkratz:

.
 

zwei2Raben

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Seid ihr mittlerweile auf irgendwelche westlichen Werte gestoßen?
Ich dache, Nachfragen kostet nichts...
:winken::giggle::eek::dance::p
 
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Seid ihr mittlerweile auf irgendwelche westlichen Werte gestoßen?
Ich dache, Nachfragen kostet nichts...
:winken::giggle::eek::dance::p
Ja, ein Zusammenfassungsmodus wäre nicht schlecht ...

dem Rückgrüßenden grußwärts
Herrlich! Darauf fiel mir jetzt nichts mehr ein.

Um an Wohlgefühle durch den Anderen zu gelangen,
sollten wir nicht um seine Anerkennung kämpfen,
sondern siehn lieben!
Liebe ist nichts weiter als ein intensiver Wohlgefühl-Cocktail. Also sollten wir vor allem dafür sorgen, dass andere uns genügend "zurücklieben" können. Und dazu so intelligent vorfühlen, dass dies möglich wird. Es müssen sich ja nicht Elefanten mit Mäusen paaren. (Was hier abgeht, sind nichts anderes als mitunter üble Verrenkungen dazu und darum herum.)

Das würde ich etwas anders formulieren -
unsere Ängste & Neurosen bewirken geradezu Wohlfühleinbußen..
Dei Brechung des kindlichen Eigenwillens in der „schwarzen Pädagogik“
lässt dieses als Erwachsener nur noch reaktiv seine Ängste reduzieren,
wenn „alles in Ordnung“ ist, um dann noch weiter zu misstrauen,
ob diese Ordnung auch wirklich zufriedenstellend sei ., .
Die Brechung von Eigenwillen beginnt bereits, wenn Mama uns die Brustwarze wegzieht und wir lernen müssen, dass es auch noch was anderes gibt als das Herumpaddeln in einer kräftigenden Soße dunkler Wohlgefühle. Ich kann mir nur denken, was Du mit "schwarzen Pädagogen" meinst. Die gibt es überall. Selbst Pädagogen folgen dem fundamentalen Programm der Evolution - und wissen nichts davon, weil ihnen ein Verhalten ohne dieses Bewusstsein im Hinterkopf in der großen Masse rascher Wohlgefühle verschafft. Sie gehen ja immernoch von dem aus, von dem die allermeisten ausgehen. Und das unterhält alle Ausbeutungssysteme, die wir grundsätzlich nur unter "Vernunftunwesen" finden.

Lasst uns doch unterscheiden zwischen den eigentlichen Wohlgefühlen
- der natürlichen ungebremsten Lebensfreude
- und einer Art Sekundärfreude
ob der scheinbaren Anerkennung der „Anderen“

D
Gerne. Doch sollte man dazu wissen, was den Unterschied ausmacht, was ihn bewirkt, und wie man allzu große Unterschiede verhindert! Vor allem die, die sich daraus ergeben ...!! Darum geht es mir. Nachdem Wissenschaftler bereits Landmaschinen entwickeln, deren Reifen sich je nach Beanspruchung "intelligent" verhalten und Luft nachpumpen oder ablassen, um die Wohnreiche von Regenwürmern nicht zu zerstören, bin ich echt gespannt, wie lange es dauert, bis einer der vielen Diskursanten, Debattösen und Tacheleopathen dieses Diskussionsforums sich mal herbei lässt zu zeigen, dass er nicht allwissend ist und bereits weiß, was andere besser wissen. Weil sie sich wesentlich intensiver damit beschäftigt haben. Von dem sie nichts wissen wollen und das kundtun, indem sie mir sagen, sie hätten Angst vor Augenkrebs ... Wie schnell kann eine andere [MENTION=1]Wortkampfarena[/MENTION], noch interessantere Features bieten, die das ermöglichen, was sich viele "Hobbymeinungsforscher" wünschen aber nirgends finden, und "Politik sind wir" in Schamröte versinken lassen ...??
 
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Aber das ist kein ethischer Wert, würde ich sagen, das fällt unter Interesse. Und es stellt sich die Frage, inwieweit das, die westlichen Staaten von anderen unterscheidet. Man könnte sagen, dass die USA nur an Geld interessiert ist, während Russland sich für Geld und Macht interessiert. Macht um eigene Sicherheit/Freiheit/Prestige auf Kosten von Sicherheit/Freiheit/Prestige der anderen zu erlangen. Die Frage ist, ob dieser Ansatz viel hergibt. Und ob das verschiedenen Wertesystemen entspringt oder einfach einer anderen Interessenlage.
Das die USA nicht an Macht interessiert wären halte ich für ein Gerücht.Es gibt in dieser Interessenlage,Geld und Macht, wohl keine gravierenden Unterschiede zwischen Groß-und Mittelmächten allerdings geht es hier beim Thema um westliche Werte.Nach dem Selbstverständnis der westlich orientierten Staaten gehört Russland nicht dazu.

Wie bereits geschrieben, besteht "Der Westen" im eigentlichen Sinne erst seit 1945 und damit auch die "westlichen Werte".
Das sehe ich anders.Siehe meine Beispiele "Französische Revolution" bzw. die Unabhängigkeitserklärung der USA.Diese Werte haben einen historischen Bezug der nicht erst nach 1945 zur Geltung kommt.Ob diese Werte jemals in die Praxis umgesetzt wurden steht allerdings auf einem anderen Blatt.


Das ist etwa so sinnig wie die Frage, wie die Sowjetunion die "sozialistischen Werte" mit dem Gulag in Einklang bringen will. Ich schrieb bereits im Eingangsposting, dass die westliche Politik nicht werteorientiert ist, sonder werte-beeinflusst. Ähnlich wie es bei der Sowjetunion wohl auch war. Allerdings, wenn man als "westliche Werte" einmal die drei Werte nimmt, die ich genannt habe, sehe ich nicht wo Hiroshima, oder My Lei gegen diese Werte verstoßen.
Wo liegt denn der Unterschied zwischen werteorientiert und wertebeeinflusst?Außer das es zwei Worte für den selben Inhalt sind kann ich keinen Unterschied entdecken.Wenn ich mich von bestimmten Werten beeinflussen lasse dann orientiere ich mich doch daran oder besser sollte mich daran orientieren.
Nun wenn man die Menschenrechte ausklammert muss man wohl zu der Schlussfolgerung kommen,das Hiroshima,Nagasaki,My Lei etc. keinerlei Bezug zu den westlichen Werten haben.Das finde ich allerdings etwas sehr einfach gedacht, immerhin werden ja die Menschenrechte immer dann propagiert wenn man es als nützlich erachtet.



Grenada und Chile gehören aber nicht der westlichen Welt an. Die westlichen Werte gelten hauptsächlich (wenn nicht ausschließlich) für den Umgang "westlicher" Staaten miteinander. Nicht für den Umgang mit "nicht-westlichen" Staaten. Das macht auch Sinn, ein ethischer Wert wird in der Regel nur angewendet gegenüber Leuten, die diesen Wert teilen.
Welcher Welt gehören diese und andere Staaten denn dann an?In einem Punkt haben Sie Recht,es deckt sich auch mit meinen Beobachtungen.Die "westlichen Werte" gelten nun wirklich nicht für alle,das durften einige Staaten bitter erfahren.Da denke ich an Ägypten um nur ein Beispiel zu nennen.Da wagte es die Mehrheit der Wähler doch eine religiöse Partei zu wählen.Da sie sich aber (nach westlichen Sinn) falsch entschieden gab es nach dem Militärputsch keinerlei Sanktionen oder andere Maßnahmen der "Wertegemeinschaft" um ihren Unwillen über die Verletzung rechtstaatlicher Normen auszudrücken.Auch die Verurteilung von über 600 Ägyptern zum Tode fand keine Resonanz bei den Werteverfechtern.

Und gegen welchen der drei von mir genannten Werte verstößt dieses Verhalten? Sorry, wenn ich dauernd nachhake, aber zum moralisieren habe ich den Thread nicht gestartet, sondern zur Diskussion/Analyse der sog. westlichen Werte.
Wie schon geschrieben,man muss nur die Frage von Menschenrechten und Gerechtigkeit weglassen dann kann man getrost bei der Diskussion über Werte auf Moral verzichten.Ursprünglich ist ja der Begriff "Werte" positiv besetzt aber es würde mich nicht wundern wenn auch in diesem Fall das Neusprech siegt.

Gibt es denn einen nicht-westlichen Staat, der KEINE Folter praktiziert? Ich kann mühelos drei westliche Staaten benennen, die keine Folter praktizieren, kannst du dasselbe für nicht-westliche Staaten (ohne auf irgendwelche winzigen Inselchen oder so zurückzugreifen)?

Es geht doch,laut Thema,um westliche Werte.Die Werte der Demokratien also.Das es Staaten gibt die foltern wird wohl niemand bestreiten aber diese sind ja eigentlich nicht mit den westlichen Demokratien vergleichbar.Oder doch?
 

zwei2Raben

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Satzbildungen mit westlichen Werten

Seine Augen wurden feucht, als er die westlichen Werte sah: „Damit werden wir die Selbstdenker vernichten.“

Frei nach Ludwig Uhland: Da sah man zur östlichen wie zur westlichen je einen halben Wert herniedersinken.

„Wenn Du nicht abhaust, mach ich dich westlicher Wert…“ (Diese Formulierung gibt es auch mit „Rechtsstaat“)

Mein westlicher Wert ist 20 cm lang, es ist eindeutig der westlichste.

Je westlicher die Werte desto schöner die Wertesten.

Der westliche Werter löste eine Suizitwelle aus.

Er klinkte seine westlichen Werte aus und vernichtete unter Ausstoß von westen Flüchen die Hochzeitsgesellschaft.

westliche Werte sind an ihren gelben Streifen leicht zu erkennen, Bienen haben nur braune.

Er gab ihr einen Klapps auf den westlichsten Wertesten.
 

nachtstern

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Der westliche Werter löste eine Suizitwelle aus.

ick "leih" dir mal n "D" ^^

aber davon ab:

Üb immer Treu und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab,
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab

Dann wirst du wie auf grünen Au´n
Durch´s Pilgerleben geh´n
Dann kannst du sonder Furcht und Grau´n
dem Tod ins Auge seh´n.

Dann wird die Sichel und der Pflug
In deiner Hand so leicht,
Dann singest du beim Wasserkrug,
Als wär dir Wein gereicht.

Dem Bösewicht wird alles schwer,
Er tue was er tu,
Ihm gönnt der Tag nicht Freude mehr,
Die Nacht ihm keine Ruh.

Der schöne Frühling lacht ihm nicht,
Ihm lacht kein Ährenfeld,
Er ist auf Lug und Trug erpicht,
Und wünscht sich nichts als Geld.

Der Wind im Hain, das Laub im Baum
Saust ihm Entsetzen zu,
Er findet, nach des Lebens Raum
Im Grabe keine Ruh.

Dann muß er in der Geisterstund
aus seinem Grabe gehn
und oft als schwarzer Kettenhund
vor seiner Haustür stehn

Die Spinnerinnen, die, das Rad
im Arm, nach Hause gehn
erzittern wie ein Espenblatt
wenn sie ihn liegen sehn

Und jede Spinnestube spricht
von diesem Abenteuer
und wünscht den toten Bösewicht
ins tiefste Höllenfeuer

Der Amtmann, der die Bauern schund
in Wein und Wollust floß
trabt nachts, mit seinem Hühnerhund
im Wald auf glühendem Roß

Oft geht er auch am Knotenstock
als rauher Brummbär um
und meckert oft als Ziegenbock
im ganzen Dorf herum

Der Pfarrer, der aufs Tanzen schalt
und Filz und Wucherer war
steht nachts als schwarze Spukgestalt
um zwölf Uhr am Altar

Paukt dann mit dumpfigen Geschrei
die Kanzel, daß es gellt
und zählet in der Sakristei
sein Beicht- und Opfergeld

Drum übe Treu und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab,
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab!

Dann suchen Enkel deine Gruft
Und weinen Tränen drauf,
Und Sonnenblumen, voll von Duft,
Blüh'n aus den Tränen auf.
 

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