Nein, keinesfalls, das meine ich nicht. Die Indianer haben sich zwar gegenseitig ausgerottet, aber es wären natürlich etwa soviele geblieben, wie sie zur Zeit der Ankunft der Europäer waren. Die Indianer waren geistig stehen geblieben und es war ein Gleichgewichtszustand eingetreten.
Ich schreibe dies, weil die verbreitete Romantik vollkommen fehl am Platze ist. Frey schrieb, dass die eine Willkommenskultur gehabt hätten, das war aber keineswegs so. Die Tlaxcalteken kooperierten mit den Weißen nur, weil der Vertrag auf gegenseitige Ausrottung mit den Azteken sie dazu zwang. Sie wussten, dass wenn auch nur ein einziger Azteke überleben würde, er nur das eine Ziel hätte, möglichst viele Tlaxcalteken umzubringen. Die Verträge wurden mit Blut vor den Göttern geschlossen und es gab keine Möglichkeit sie zu ändern. Auch wenn beide Seiten es gewollt hätten. Die Verzweiflung der Tlaxcalteken als Gastfreundschaft zu deuten, damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Beruhigungsmittel haben in einer Internet-Diskussion kienen Platz, jedenfalls nicht solange um uns herum Genozid läuft.
Diese Weisheit habe ich aus meinen Büchern, man kann das aber alles auch im Internet finden, manchmal etwas verklausuliert, weil man sich scheut so etwas offen auszudrücken. Ich habe diese Scheu aber nicht mehr, sondern bin der Meinung, dass man über die Grausamkeiten reden muss, welche das Leben unerträglich machen. Wir neigen dazu, zu glauben, dass der Kapitalismus die einzige Art ist, wie sich Menschen gegenseitig quälen, nur weil wir von uns und von den Römern diese Art der Dekadenz und Menschenverachtung kennen und sie uns mitunter normal vorkommt. Manche Völker haben es nämlich auch geschafft friedlich miteinander umzugehen. Das setzt aber geistige Beweglichkeit, Bildung, Wahrheit und Diplomatie voraus.
Heute ist der Kapitalismus geistig stehen geblieben und hält MByte/s und Modellpflege für Fortschritt. Gebumst, gezeugt, abgetrieben und drohnengemordet wird alles aus Verzweiflung und geistigem Stillstand. Das wird auf jeden Fall in der Ausrottung enden. Wir sollten nicht denken, dass wir dem entgehen, wenn wir nur mehr Händis produzieren oder auf einer weiteren Insel Urlaub machen, genauso wie die Indianer nicht hätten denken sollen, dass sie überleben würden wenn sie eine weitere 10^5 zuckende Herzen in die Sonne halten. Bei uns sind es eben 10^7€/Ballkünstler.
Der Weg ist 1. Eigene Bedürfnisse wahrnehmen, Wahrheit und gewaltfreie Sprache. 2. Fremde Bedürfnisse wahnehmen, Empathie, Bildung und umverteilungsneutrales Geld. 3. Faire Wirtschaft und Bodenverteilung, Diplomatie und Abrüstung. Außerdem müssen grausame Götter hinausgeworfen werden.
Sonst erleiden wir das gleiche Schicksal.