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Saudi-Arabien im Zeitalter des Internets

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OP
imho

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Albanien zählte zum Ostblock

Da bist Du falsch informiert. Im albanischen Rundfunk wurde gleichermaßen gegen die amerikanischen und die sowjetischen Imperialisten gewettert. Es hab Handelsbeziehungen mit China, ansonsten war Albanien weitgehend isoliert.
 
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Da bist Du falsch informiert. Im albanischen Rundfunk wurde gleichermaßen gegen die amerikanischen und die sowjetischen Imperialisten gewettert. Es hab Handelsbeziehungen mit China, ansonsten war Albanien weitgehend isoliert.

Da muss ich Dir leider widersprechen, imho. Albanien gehörte zu den 8 Warschauer - Pakt - Staaten.
 
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Ist mir bekannt. Es war aber Gründungsmitglied des Warschauer - Pakts und bis in die 90`er Jahre kommunistisch geprägt. Also noch 22 Jahre nach 1968.

Natürlich war Albanien kommunistisch - aber blockfrei.

Mir ging es darum, darzustellen, wie isoliert Albanien war. Freunde von mir waren mit einer Reisegruppe dort. Es gab eine strenge Kleidungsordnung für die Frauen, sie durften keine Hosen tragen und weder Mini- noch Maxiröcke. Die Männer durften keine langen Haare haben; obwohl sie sich die Haare hatten schneiden lassen, wurden ihnen nach Grenzübertritt die Haare noch kürzer geschnitten. Der Reisebus musste an der Grenze bleiben; zur Weiterfahrt gab es einen landeseigenen Bus. Die Fremdenführer durften kein einziges privates Wort mit ihnen wechseln. Auf Fragen antworteten sie immer nur mit Zitaten von Enver Hoxha. Das war 1974.

So hielten die Herrschenden fremde Einflüsse fern.
 
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Natürlich war Albanien kommunistisch - aber blockfrei.

Mir ging es darum, darzustellen, wie isoliert Albanien war. Freunde von mir waren mit einer Reisegruppe dort. Es gab eine strenge Kleidungsordnung für die Frauen, sie durften keine Hosen tragen und weder Mini- noch Maxiröcke. Die Männer durften keine langen Haare haben; obwohl sie sich die Haare hatten schneiden lassen, wurden ihnen nach Grenzübertritt die Haare noch kürzer geschnitten. Der Reisebus musste an der Grenze bleiben; zur Weiterfahrt gab es einen landeseigenen Bus. Die Fremdenführer durften kein einziges privates Wort mit ihnen wechseln. Auf Fragen antworteten sie immer nur mit Zitaten von Enver Hoxha. Das war 1974.

So hielten die Herrschenden fremde Einflüsse fern.

Vielen Dank für diese Erfahrungsberichte. Ehrlich gesagt habe ich mich bisher nie für Albanien interessiert. Das Land fühlte sich in seiner bisherigen Geschichte aber anscheinend der kommunistischen Gesellschaftsordnung näher verbunden, als den westlichen Werten. Die Blockfreiheit bedeutet für mich keine fehlende Zugehörigkeitspolitik zu einer Ideologie. Siehe Kuba.

Es ging mir um Deine Verneinung zu dem Post von [MENTION=709]Che[/MENTION], dass Albanien zum Ostblock gehört hat.
 
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Che

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Da bist Du falsch informiert. Im albanischen Rundfunk wurde gleichermaßen gegen die amerikanischen und die sowjetischen Imperialisten gewettert. Es hab Handelsbeziehungen mit China, ansonsten war Albanien weitgehend isoliert.

Nein falsch informiert bin ich nicht, nur missverständlich ausgedrückt habe ich mich aufgrund der Assoziierung Ostblock/Kommunismus.
Du hast mit deiner Präzisierung natürlich recht.
Albanien hatte einen Stalinisten als Diktator, einen überaus konsequenten, der sogar mit der SU brach, als die aus seiner Sicht zu "locker" wurde.

Das führt aber von deinem Thema weg.
Es war nicht das italienische TV, das einen Umschwung bewirkte, sondern Hoxhas Tod und der Tod der SU.
 
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Nein falsch informiert bin ich nicht, nur missverständlich ausgedrückt habe ich mich aufgrund der Assoziierung Ostblock/Kommunismus.
Du hast mit deiner Präzisierung natürlich recht.
Albanien hatte einen Stalinisten als Diktator, einen überaus konsequenten, der sogar mit der SU brach, als die aus seiner Sicht zu "locker" wurde.

Das führt aber von deinem Thema weg.
Es war nicht das italienische TV, das einen Umschwung bewirkte, sondern Hoxhas Tod und der Tod der SU.

Der Niedergang des ideologischen Widersachers soll also das System zu Fall gebracht haben. Eine interessante These.

Wären die Menschen mit ihrer Regierung zufrieden gewesen, hätte sich gar nichts verändert. Es müssen Einflüsse von außen gekommen sein, die zeigten, dass andere Menschen besser leben. Das ist der Punkt.

Ich erinnere mich noch, dass Franz-Josef Strauß das Land bereiste. Das ist bei mir nur deshalb hängen geblieben, weil davon berichtet wurde, dass er mit dem eigenen Pkw einreisen durfte. So etwas war sehr ungewöhnlich, vielleicht sogar einmalig. Es gab in Albanien fast keine Pkw und schon gar keine privaten. Ein eigenes Auto war unvorstellbar.

Das alles ist mit Saudi-Arabien nicht vergleichbar. Das Land ist nicht annähernd so abgeschottet. Albanien hatte ich nur als extremstes Beispiel genannt, von dem ich wenigstens einige spärliche Informationen habe.

Bei Saudi-Arabien vermute ich als stabilisierenden Faktor Denkverbote. Man weiß zwar, dass es eine andere Welt gibt und bereist sie gerne, aber diese Welt ist verlockend und böse. Zu Hause will man das nicht. Das Internet mit seinen Bildern dürfte die Gesellschaft spalten, weil man erlebt, dass für manche solche Denkverbote nicht gelten.
 

Che

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Bei Saudi-Arabien vermute ich als stabilisierenden Faktor Denkverbote. Man weiß zwar, dass es eine andere Welt gibt und bereist sie gerne, aber diese Welt ist verlockend und böse. Zu Hause will man das nicht. Das Internet mit seinen Bildern dürfte die Gesellschaft spalten, weil man erlebt, dass für manche solche Denkverbote nicht gelten.

Der saudische kategorische Imperativ lautet dass alles, was die Stabilität der Monarchie sichert, Vorrang hat, und was deren Stabilität garantiert ist der Wahhabismus - also die puritanisch-fundamentalistischste Version des sunnitischen Islams.
Das konservative Establishment dort, das die westlichen Annehmlichkeiten in ihren Palästen in vollen Zügen geniesst aber gleichzeitig dem Staat den Wahhabismus auferlegt hat weiss selbst nur zu genau, dass die Legitimität des Königshauses sehr fragwürdig ist - es gibt keine Einheit in der saudischen Nation.
Allein der Bevölkerungsanteil von 15% (extrem unterdrückten) Schiiten spricht da eine deutliche Sprache.

Damit die saudische Gesellschaft auf eine Reformstrasse kommen könnte, müsste zwingend der wahhabitische Einfluss zurückgedrängt werden. Das geht aber nicht weil genau der der entscheidende Faktor der Machtbasis Sauds ist.

Kurzum und richtig: Denkverbote sind stabilisierender Faktor !
Alles, was eine Attraktion für das saudische Volk darstellen könnte, muss ferngehalten werden.
 
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imho

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Redwing

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Bringen wir es doch auf den Punkt: Saudi Arabien ist eine totalitäre, anachronistische, teils gar barbarische Diktatur, die vom Westen bekrochen und beliefert wird, weil sie besagtem verlogenen, stets mit zweierlei Maß messenden Westen in den Arsch kriecht - und umgedreht. Sollte die Regierung das irgendwann einmal nicht mehr tun, dann wird Saudi Arabien sicher ganz flux zum "Schurkenstaat". ;-) Mit Ägypten arrangiert sich der zur Zeit des "arabischen Frühlings" noch schnell Solidarität geheuchelte Westen ja auch wieder zunehmend, obwohl da nun die gleiche Scheiße wie unter Barak nur in olivgrün herrscht.
 

sahar

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Kurz vor der Eröffnung dieses Threads, am 30. 1. gab es einen bemerkenswerten Auftritt einer saudi-arabischen Vertreterin bei einer Sitzung des UN-Sichheitsrats, die jetzt erst Aufmerksamkeit in den Medien fand. Die Frau trug kein Kopftuch.

https://link.brightcove.com/service...e&secureConnections=true&width=480&height=270

ab 2:19:20

Sind die Freiräume im Internet vielleicht nur Teil einer Öffnung?

Schon moeglich, doch das Bemerkenswerteste dabei ist gewiss nicht das fehlende Kopftuch.
 

sahar

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Dass eine Frau für Saudi-Arabien gesprochen hat, ist nicht neu, wohl aber, dass sie dies ohne Kopftuch tat.


Mag sein. Dennoch finde ich es sehr viel bedeutungsvoller, dass Frau aus Saudi - Arabien eine Stimme bekommt auf internationaler Buehne, als die Tatsache, dass sie dies ohne Kopftuch tut.
Ob neu oder nicht, alltaeglich ist so ein Auftritt gewiss nicht.

Ob mit oder ohne Kopftuch, die Stimme macht das Gewicht aus.
 

Redwing

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Hm, mittelalterlich und teils US-kriechend sicher - ja, und das ist eine Schande -, aber etwa eine gönnerhafte Diktatur: http://www.t-online.de/nachrichten/...nig-salman-verschenkt-28-milliarden-euro.html ?

Ich meine, ich weiß ja nicht genau, was da so abgeht, aber wenn das Volk gut versorgt ist, dann doch geschissen auf die westliche Pseudo-Demokratie, die dem Volk vorgaukeln will, es wäre seine freie Entscheidung, von oben abgezockt und verarscht zu werden. :cool: Das Resultat zählt! Aber ich zweifle doch an, daß der Wohlstand dort gerecht verteilt ist und jedem diese großmännischen Taten zugutekommen.
 
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Das Ironie an Saudi Arabien ist ja das das Autofahren ein Traum sein koennte, da die Strassen durch das Fahrverbot fuer Frauen nicht uebervoll sind, die Maenner Saudi Arabiens gerade diesen Traum aber durch die weltfuehrende Inkompetenz im Auto fahren torperdieren.
 

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