Das die versuchen Gegenmaßnahmen zu treffen ist logisch, aber an einer alten Weisheit kommen sie auch damit nicht vorbei : Die Nachfrage bestimmt den Preis ! Den versuch einen "Flüchtling" in eine blaue Latzhose zu stecken, einen Schraubenzieher in die Hand zu drücken wird bei den Anforderungen heutzutage bei weiten nicht ausreichen. Das Prinzip klappt vielleicht bei den Bandarbeitern, wo es zwar stressig zur Sache geht durch die Akkordarbeit, aber theoretisch jeder gesunde Mensch nach max. zwei Tagen Einarbeitung durchführen kann. Anders sieht es da schon bei den Schichtführern aus, die dafür zuständig sind, die komplexen Maschinen und Bänder am laufen halten sollen.
Um solche handwerklichen-Fachleute bemühen sich aktuell alle Unternehmen in der Region ... da kann Herr Becker sich auf den Kopf stellen !
Wir bekommen aktuell keine Schlosser mehr her ... Wartezeiten von einem halben Jahr sind normal. Für sicherheitsrelevante Aufträge, müssen wir Firmen aus 200 KM Entfernung beauftragen und machen keinen Muckser wenn die Hardcore Rechnung dann auf dem Tisch liegt.
Kennst du welche aus dem Gewerk Schlosser ? Schick sie zu uns runter, die sollen sich selbstständig machen und wir versorgen sie mit arbeit auf Jahre hinweg ! Gesucht werden Spezialisten, die sich mit Obertürschließern, Brandschutztüren auskennen und mit Drehtüren.
Elektriker die mit BUS-Systemen klar kommen. Klimatechniker, Aufzugstechniker ...
Herr Becker möchte uns kostengünstige Anlernkräfte vorbeischicken ? Wir werden die Verantwortlichen haftbar machen, wenn es Probleme gibt ...
Persönlich setzten wir auf den Fachmann, mit dem wir schon seit Jahren zusammenarbeiten ... auch wenn wir inzwischen lange Wartezeiten in kauf nehmen müssen und die Kosten für seinen Einsatz deutlich steigen ! Letztendlich ist das trotzdem bei weitem Kostengünstiger als der Pfusch von irgendwelchen Bastlern.
Das es Dienstleister wie die BO-Gruppe gibt, ist höchstwahrscheinlich die Zukunft. Trotzdem benötigen sie vorab gute Leute um sich etablieren zu können. Mit Dumping Preisen alleine werden die nach all den Erfahrungen die wir damit gemacht haben, keine wichtigen Aufträge an Land ziehen können, für die wir in Fürsorgepflicht stehen !
Woher nehmen, wenn nicht stehlen ? Wenn es kaum noch junge Fachleute gibt auf dem Markt, dann müssen die Geld in die Hand nehmen und entsprechende Gehälter bezahlen, damit die überhaupt geeignete Mitarbeiter finden.
Das "Problem" ist Hausgemacht.
Durch die Drückung der Stundenlöhne im Handwerk hatte man die Handwerksberufe für Neueinsteiger "unattraktiv" gemacht und damit man die Tariflöhne überhaupt niedrig halten kann,
wurden eben die "Christlichen Gewerkschaften" mit Segen der Regierung zugelassen.
Wären die Arbeitgeberverbände gezwungen gewesen weiterhin mit den "traditionellen Gewerkschaften" Tarifverträge auszuhandeln, stände der Tarif-Ecklohn beim SHK Handwerk sicherlich nicht bei aktuell (Berlin!) 13,72€ sondern vermutlich bei knappen 20,-€ ^^
Aber wenigstens hat der Gesetzesgeber viele Tarifverträge als "Allgemeinverbindlich" erklärt, so das es den Betrieben schwer gemacht wird, dieses Minimum zu unterschreiten, auch wenn Sie sich selbst nicht mehr als "Tarifpartner" sehen.
Der aktuell erzielbare hohe Stundenverrechnungssatz den die Betriebe einfordern hat leider nichts mit dem Lohn der an die Angestellten gezahlt wird zu tun....
Kenne in Berlin Betriebe, die nen Stundenverrechnungssatz von 54,16 € für nen normalen Monteur aufrufen und den Angestellten eben "nur" den Ecklohn zahlen ^^
Es wurde eindeutig im Handwerk versäumt auszubilden!
Leider kommt aus den Schulen auch nur sehr wenig "Potential" an ausbildungsreifen Jugendlichen nach,
Wir haben daher mittlerweile schon angefangen, Erwachsene Dreißigjährige "auszubilden" ^^
Das was da durch die "Beschäftigungsprogramme" nun an "Langzeitarbeitslosen/Flüchtlingen" subventioniert auf den Markt geworfen wird,
werden einige Betriebe als "Helfer" einstellen (Kost ja fast gar nix ^^), zum Leidwesen der Handwerksgesellen, die sich dann damit auf den Baustellen rumärgern dürfen!
Verantwortlich
wird dann der Geselle sein, der die am Arsch hat ^^
in Jedem Arbeitsvertrag steht "Eigenverantwortliche Tätigkeit"!
Dientsleister wie die "B&O"Gruppe machen es mit Quantitaet, weniger mit Qualitaet.....oft sind ja die Eigenen Wohnungsbau-Gesellschaften die besten Kunden,
und bei Anderen "Kunden" bietet man dann eben nen niedrigen Preis an, den kein normaler Handwerksbetrieb der "normale Löhne" zahlt mithalten kann.
Wenn es dann kaum noch "normale Handwerksbetriebe" gibt, dann kann man auch irgendwann den Lohn diktieren.