Liebe Sahar, ich habe diverse Berichte gelesen und Bilder/Videos von dieser Affäre. Und bei den Bildern der etwas glatzköpfigen Herren entstanden für mich Assoziationen.
Und ein Textauszug des Bloggers:
<<Der einzige, der es gewagt hat, einige Suggestiv- oder Absicherungsfragen an Blumenthal zu stellen, war Daniel Bax von der taz.
Ein Beispiel für diesen schrägen Journalismus ist diese Frage: "Sie wollten am 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, in der Berliner Volksbühne für einen Boykott Israels werben. War das eine gezielte Provokation? Darauf Blumenthal: "Nein. Ich betrachte aber auch keinen Tag in meinem Kalender als heilig. Und es empört mich, wenn der Holocaust benutzt wird, um Kritik an Israel zu unterbinden – und dass sich die Kinder und Enkelkinder der Täter anmaßen, Juden wie mich oder David Sheen als Antisemiten zu bezeichnen."<<
Und hier denke ich, dass sich das nicht gehört! Was wäre das für ein Aufschrei, wenn z.B. der kürzlich ermordeten Passagier der mutwillig zum Absturz gebrachten Maschine der GW gedacht würde und dann irgendwer zu einem Boykott der Airlines aufrufen wollte, oder ähnlichem...
So etwas passt nicht! Nicht zu einem Zeitpunkt, wo es um die Opfer geht, die durch Deutschland zu diesen wurden!
Sie wissen, dass ich eine heftige Kritikerin an der Politik von Israel bin. Aber doch bitte alles zu seiner Zeit!
Und die schnodderige Antwort von Blumenthal, dass ihm quasi nichts heilig sei, die spricht nicht gerade eine anständige Sprache. So sehr auch vieles, was er sagen mag, durchaus seine Berechtigung hat oder haben mag.
Liebe Olivia,
der Zeitpunkt waere sicher verhandelbar gewesen, so man das Gespraech ueberhaupt gesucht haette. Der Zeitpunkt, der genehm ist, wird nie kommen.
Aufgrund des Holocaust empfinden wir berechtigte Schuld und Scham. Dazu braucht es m.E. keinen Gedenktag, unsere Geschichte ist allgegenwaertig. Indirekte Leidtragende des Holocaust sind auch die Palaestinenser und es ist abzusehen, dass die naechste Runde in Gaza ausgefochten werden wird.
Bislang war noch kein Zeitpunkt gekommen, Tacheles ueber die Kriegsverbrechen in Gaza zu berichten. Der Zeitpunkt wird auch nicht kommen. Immer wieder hoeren wir nur, dass Hamas die ueber zweitausend Tote zu verantworten hat. Und Leute, die das anders sehen,
bekommen einen Maulkorb verpasst. Ob Blumenthal und Sheens Verhalten nun klug war, mag auf einem anderen Blatt stehen. Nazi - Assoziationen sind jedoch m.E. voellig unangebracht.
Posted by: paul alpha , November 29, 2014
Martin Lejeune hat ein Problem. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort.
Im Sommer 2014, in Gaza. Als Martin Lejeune sich dort zuletzt aufhielt, wurde dieses militärisch hermetisch abgeriegelte Wohngebiet über 50 Tage von der der Israelischen Verteidigungsarmee bombardiert. Dabei starben tausende unschuldige Zivilisten. Unter den Opfern auch die deutsche Familie Kilani. KenFM berichtete.
Martin Lejeune wurde in Gaza zum Augenzeuge brutaler israelischer Kriegsverbrechen.
In dieser Eigenschaft sagte er später vor dem Russell-Tribunal in Brüssel aus. Ein Super-GAU
für die israelische Propaganda, die es geschafft hatte, den Krieg in Gaza und auch das später dazu einberufene Russell-Tribunal in den westlichen Medien nahezu verschwinden zu lassen. Die Welt war damals noch im Fußball-Weltmeisterschaftsrausch.
Wäre Martin Lejeune ein normaler Tourist gewesen, hätten wir in Deutschland wenig bis gar nichts vom Russell-Tribunal und seinen Ermittlungen gegen die israelische Regierung erfahren, nur:
Martin Lejeune ist ein erfahrener Journalist und Reporter, der sich in den letzten Jahren mehrfach in Gaza und Syrien aufhielt, um aus den Kampfzonen über die Folgen der Kriege zu berichten.
Anders gefährlich wurde es für ihn, als er in Berlin Zeuge wurde, wie die beiden jüdischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten David Sheen und Max Blumenthal auf den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN, Gregor Gysi, trafen, und diesen im Paul-Löbe-Haus bis zur Herrentoilette verfolgten.
Gysi hatte im Vorfeld Blumenthal und Sheens geplante Informationsveranstaltung zu den Verbrechen in Gaza verhindert, die ursprünglich in der Volksbühne stattfinden sollte. Lejeune filmte das Wortgefecht zwischen Gysi und den beiden Aktivisten und stellte den Mitschnitt anschließend ins Netz. Der Clip schlug hohe Wellen. International.
Bis heute versucht vor allem Gregor Gysi, die Klo-Affäre klein zu halten. Sheen, Blumenthal und Lejeune passen nicht in das Image, das viele von dem Mann haben. Zum 10-jährigen Todestag von Jassir Arafat stand der bekannteste Linke der Republik noch an dessen Grab in Ramallah, um den seit 1948 unterdrückten Palästinensern sein Mitgefühl und seine Solidarität auszudrücken.
Wenn aber in Berlin die Verbrechen der Israelis, wie zuletzt in Gaza, durch israelische Aktivisten konkret benannt werden sollen, interveniert Gysi und lässt sich von der zionistischen Propaganda instrumentalisieren. Wie passt das zusammen?
Im KenFM-Interview mit dem Journalisten, Reporter und Augenzeugen Martin Lejeune kommen viele Details der Klo-Affäre ans Licht, die mehr als brisant sind, sie werfen Fragen auf, deren Antworten enorme politische Sprengkraft entwickeln könnten. In etwa:
-Wie glaubwürdig ist Die Linke, wenn es um Kriegsverbrechen in GAZA durch die israelische Regierung geht?
-Wie verhält sich Gregor Gysi hinter den Kulissen, wenn man ihn von Außen anweist, ausgerechnet am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, zwei jüdischen Menschenrechtsaktivisten die Möglichkeit zu entziehen, die Verbrechen der israelischen Regierung einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen?
-Stimmt das Bild des Mannes, der sich gern als Kämpfer der Entrechteten und Schwachen darstellt, mit der Wirklichkeit überein, und wie geht es vor allem mit dem Mann weiter, Martin Lejeune, nachdem dieser mit seinen Bemühungen, ein Kriegsverbrechen zu dokumentieren,
in Berlin erneut Zeuge eines Ereignisses wurde, dass er besser nicht mitbekommen hätte?!"
"Zur falschen Zeit am Falschen Ort.
Martin Lejeune packt aus. Ein 90-minütiges Gespräch, das weit hinter die Kulissen der Macht blicken lässt und so manchen „politischen Helden“ vollkommen entzaubert."
Blumenthal "schnoddrige" Antwort kenne ich im Kontext nicht, deswegen kann ich diese nicht deuten.
Vielleicht haelt er bloss nichts von "Gedenktagen" an denen alle Jahre wieder schoene Reden geschwungen werden von Leuten, die besser schweigen wuerden. Brauchen wir einen Gedenktag, um an Unrecht und Antisemtismus unserer unseligen Geschichte erinnert zu werden oder sollten wir nicht auch und immer die richtigen Lehren daraus ziehen, naemlich zu Unrecht nicht zu schweigen, wer immer dieses auch begeht?.
Mir ist ehrlich gesagt jeder Tag gleich "heilig" oder "unheilig".