Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

"Israels Kampf gegen die Meinungsfreiheit"

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Zu einem Konflikt gehören 2 Parteien. Und mein Freund hatte nicht den Eindruck, dass es darum ging, wer zuerst wo war. Sondern dass es einfach immer um Land und um Wasser ging, in der Region.

Der Kampf um Land entstand bei der Staatsgruendung Israels.
Diesem folgte die ungleiche Wasserverteilung im regenarmen Palaestina.
Wer Steine zu Erdbeeren, Advocados und Ananas verwandelt, der kann es u.a. als Tuechtigkeit verkaufen. In Wahrheit hat es andere Gruende als die der Sicherheit, wenn man den Golan und die Westbank jahrzehntelang besetzt haelt. Aufwendige Bewaesserungsanlagen muessen gespeist werden - und das auf Kosten der Besetzten. Darum geht es seit ueber sechzig Jahren - und nicht seit dreitausend.
 
OP
O
Registriert
29 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
9.716
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
Nun enttaeuschen Sie mich aber, liebe Olivia - und zwar wegen der Beurteilung - oder soll ich sagen "Verurteilung" der beiden Sheen und Blumenthal. So sehen also Neonazis aus? "Suspekt", "unserioes" oder bestenfalls "umstritten" sind alle Israelkritiker, noch mehr jene, die auch als "Nestbeschmutzer" beschimpft werden.
Koennte der ganzen Klo-Geschichte nicht die Absicht Gysis zugrunde liegen, dass dieser die Linke endlich regierungsfaehig machen wollte. Sheen und Blumenthal waren da einfach stoerend.


Liebe Sahar, ich habe diverse Berichte gelesen und Bilder/Videos von dieser Affäre. Und bei den Bildern der etwas glatzköpfigen Herren entstanden für mich Assoziationen.

Und ein Textauszug des Bloggers:

<<Der einzige, der es gewagt hat, einige Suggestiv- oder Absicherungsfragen an Blumenthal zu stellen, war Daniel Bax von der taz.

Ein Beispiel für diesen schrägen Journalismus ist diese Frage: "Sie wollten am 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, in der Berliner Volksbühne für einen Boykott Israels werben. War das eine gezielte Provokation? Darauf Blumenthal: "Nein. Ich betrachte aber auch keinen Tag in meinem Kalender als heilig. Und es empört mich, wenn der Holocaust benutzt wird, um Kritik an Israel zu unterbinden – und dass sich die Kinder und Enkelkinder der Täter anmaßen, Juden wie mich oder David Sheen als Antisemiten zu bezeichnen."<<

Und hier denke ich, dass sich das nicht gehört! Was wäre das für ein Aufschrei, wenn z.B. der kürzlich ermordeten Passagier der mutwillig zum Absturz gebrachten Maschine der GW gedacht würde und dann irgendwer zu einem Boykott der Airlines aufrufen wollte, oder ähnlichem...
So etwas passt nicht! Nicht zu einem Zeitpunkt, wo es um die Opfer geht, die durch Deutschland zu diesen wurden!

Sie wissen, dass ich eine heftige Kritikerin an der Politik von Israel bin. Aber doch bitte alles zu seiner Zeit!
Und die schnodderige Antwort von Blumenthal, dass ihm quasi nichts heilig sei, die spricht nicht gerade eine anständige Sprache. So sehr auch vieles, was er sagen mag, durchaus seine Berechtigung hat oder haben mag.
 
Registriert
9 Jun 2015
Zuletzt online:
Beiträge
366
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Der Kampf um Land entstand bei der Staatsgruendung Israels.
Diesem folgte die ungleiche Wasserverteilung im regenarmen Palaestina.
Wer Steine zu Erdbeeren, Advocados und Ananas verwandelt, der kann es u.a. als Tuechtigkeit verkaufen. In Wahrheit hat es andere Gruende als die der Sicherheit, wenn man den Golan und die Westbank jahrzehntelang besetzt haelt. Aufwendige Bewaesserungsanlagen muessen gespeist werden - und das auf Kosten der Besetzten. Darum geht es seit ueber sechzig Jahren - und nicht seit dreitausend.

Der Mann hat vermutlich die Reibeflächen zwischen Arabern und Juden im allgemeinen gemeint.
Mit dem, was du sagst, hast du schon Recht.
 

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Liebe Sahar, ich habe diverse Berichte gelesen und Bilder/Videos von dieser Affäre. Und bei den Bildern der etwas glatzköpfigen Herren entstanden für mich Assoziationen.

Und ein Textauszug des Bloggers:

<<Der einzige, der es gewagt hat, einige Suggestiv- oder Absicherungsfragen an Blumenthal zu stellen, war Daniel Bax von der taz.

Ein Beispiel für diesen schrägen Journalismus ist diese Frage: "Sie wollten am 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, in der Berliner Volksbühne für einen Boykott Israels werben. War das eine gezielte Provokation? Darauf Blumenthal: "Nein. Ich betrachte aber auch keinen Tag in meinem Kalender als heilig. Und es empört mich, wenn der Holocaust benutzt wird, um Kritik an Israel zu unterbinden – und dass sich die Kinder und Enkelkinder der Täter anmaßen, Juden wie mich oder David Sheen als Antisemiten zu bezeichnen."<<

Und hier denke ich, dass sich das nicht gehört! Was wäre das für ein Aufschrei, wenn z.B. der kürzlich ermordeten Passagier der mutwillig zum Absturz gebrachten Maschine der GW gedacht würde und dann irgendwer zu einem Boykott der Airlines aufrufen wollte, oder ähnlichem...
So etwas passt nicht! Nicht zu einem Zeitpunkt, wo es um die Opfer geht, die durch Deutschland zu diesen wurden!

Sie wissen, dass ich eine heftige Kritikerin an der Politik von Israel bin. Aber doch bitte alles zu seiner Zeit!
Und die schnodderige Antwort von Blumenthal, dass ihm quasi nichts heilig sei, die spricht nicht gerade eine anständige Sprache. So sehr auch vieles, was er sagen mag, durchaus seine Berechtigung hat oder haben mag.

Liebe Olivia,
der Zeitpunkt waere sicher verhandelbar gewesen, so man das Gespraech ueberhaupt gesucht haette. Der Zeitpunkt, der genehm ist, wird nie kommen.
Aufgrund des Holocaust empfinden wir berechtigte Schuld und Scham. Dazu braucht es m.E. keinen Gedenktag, unsere Geschichte ist allgegenwaertig. Indirekte Leidtragende des Holocaust sind auch die Palaestinenser und es ist abzusehen, dass die naechste Runde in Gaza ausgefochten werden wird.

Bislang war noch kein Zeitpunkt gekommen, Tacheles ueber die Kriegsverbrechen in Gaza zu berichten. Der Zeitpunkt wird auch nicht kommen. Immer wieder hoeren wir nur, dass Hamas die ueber zweitausend Tote zu verantworten hat. Und Leute, die das anders sehen,
bekommen einen Maulkorb verpasst. Ob Blumenthal und Sheens Verhalten nun klug war, mag auf einem anderen Blatt stehen. Nazi - Assoziationen sind jedoch m.E. voellig unangebracht.



Posted by: paul alpha , November 29, 2014
Martin Lejeune hat ein Problem. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort.
Im Sommer 2014, in Gaza. Als Martin Lejeune sich dort zuletzt aufhielt, wurde dieses militärisch hermetisch abgeriegelte Wohngebiet über 50 Tage von der der Israelischen Verteidigungsarmee bombardiert. Dabei starben tausende unschuldige Zivilisten. Unter den Opfern auch die deutsche Familie Kilani. KenFM berichtete.

Martin Lejeune wurde in Gaza zum Augenzeuge brutaler israelischer Kriegsverbrechen.
In dieser Eigenschaft sagte er später vor dem Russell-Tribunal in Brüssel aus. Ein Super-GAU
für die israelische Propaganda, die es geschafft hatte, den Krieg in Gaza und auch das später dazu einberufene Russell-Tribunal in den westlichen Medien nahezu verschwinden zu lassen. Die Welt war damals noch im Fußball-Weltmeisterschaftsrausch.

Wäre Martin Lejeune ein normaler Tourist gewesen, hätten wir in Deutschland wenig bis gar nichts vom Russell-Tribunal und seinen Ermittlungen gegen die israelische Regierung erfahren, nur:
Martin Lejeune ist ein erfahrener Journalist und Reporter, der sich in den letzten Jahren mehrfach in Gaza und Syrien aufhielt, um aus den Kampfzonen über die Folgen der Kriege zu berichten.

Anders gefährlich wurde es für ihn, als er in Berlin Zeuge wurde, wie die beiden jüdischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten David Sheen und Max Blumenthal auf den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN, Gregor Gysi, trafen, und diesen im Paul-Löbe-Haus bis zur Herrentoilette verfolgten.

Gysi hatte im Vorfeld Blumenthal und Sheens geplante Informationsveranstaltung zu den Verbrechen in Gaza verhindert, die ursprünglich in der Volksbühne stattfinden sollte. Lejeune filmte das Wortgefecht zwischen Gysi und den beiden Aktivisten und stellte den Mitschnitt anschließend ins Netz. Der Clip schlug hohe Wellen. International.

Bis heute versucht vor allem Gregor Gysi, die Klo-Affäre klein zu halten. Sheen, Blumenthal und Lejeune passen nicht in das Image, das viele von dem Mann haben. Zum 10-jährigen Todestag von Jassir Arafat stand der bekannteste Linke der Republik noch an dessen Grab in Ramallah, um den seit 1948 unterdrückten Palästinensern sein Mitgefühl und seine Solidarität auszudrücken.

Wenn aber in Berlin die Verbrechen der Israelis, wie zuletzt in Gaza, durch israelische Aktivisten konkret benannt werden sollen, interveniert Gysi und lässt sich von der zionistischen Propaganda instrumentalisieren. Wie passt das zusammen?

Im KenFM-Interview mit dem Journalisten, Reporter und Augenzeugen Martin Lejeune kommen viele Details der Klo-Affäre ans Licht, die mehr als brisant sind, sie werfen Fragen auf, deren Antworten enorme politische Sprengkraft entwickeln könnten. In etwa:

-Wie glaubwürdig ist Die Linke, wenn es um Kriegsverbrechen in GAZA durch die israelische Regierung geht?
-Wie verhält sich Gregor Gysi hinter den Kulissen, wenn man ihn von Außen anweist, ausgerechnet am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, zwei jüdischen Menschenrechtsaktivisten die Möglichkeit zu entziehen, die Verbrechen der israelischen Regierung einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen?
-Stimmt das Bild des Mannes, der sich gern als Kämpfer der Entrechteten und Schwachen darstellt, mit der Wirklichkeit überein, und wie geht es vor allem mit dem Mann weiter, Martin Lejeune, nachdem dieser mit seinen Bemühungen, ein Kriegsverbrechen zu dokumentieren,
in Berlin erneut Zeuge eines Ereignisses wurde, dass er besser nicht mitbekommen hätte?!"

"Zur falschen Zeit am Falschen Ort.
Martin Lejeune packt aus. Ein 90-minütiges Gespräch, das weit hinter die Kulissen der Macht blicken lässt und so manchen „politischen Helden“ vollkommen entzaubert."


Blumenthal "schnoddrige" Antwort kenne ich im Kontext nicht, deswegen kann ich diese nicht deuten.
Vielleicht haelt er bloss nichts von "Gedenktagen" an denen alle Jahre wieder schoene Reden geschwungen werden von Leuten, die besser schweigen wuerden. Brauchen wir einen Gedenktag, um an Unrecht und Antisemtismus unserer unseligen Geschichte erinnert zu werden oder sollten wir nicht auch und immer die richtigen Lehren daraus ziehen, naemlich zu Unrecht nicht zu schweigen, wer immer dieses auch begeht?.
Mir ist ehrlich gesagt jeder Tag gleich "heilig" oder "unheilig".
 
Registriert
20 Mai 2013
Zuletzt online:
Beiträge
3.897
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht

Diese Bemerkung sollte man mal herausstellen, aus dem Text.

Der Nahostkonflikt dreht sich um Gebietsansprüche und nicht um die Religion an sich.

So isses. Und diese schlichte Tatsache sollte auch einmal in den Köpfen des Westen Anklang und Wiederhall finden, wenn über den NO-Konflikt gestritten und gerungen wird.
 

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Der Mann hat vermutlich die Reibeflächen zwischen Arabern und Juden im allgemeinen gemeint.
Mit dem, was du sagst, hast du schon Recht.

Danke, Prinz, das mag sein. Ich weiss es jedenfalls sehr zu schaetzen, von dir ein "Recht" zu bekommen.
 
OP
O
Registriert
29 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
9.716
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
Liebe Olivia,
der Zeitpunkt waere sicher verhandelbar gewesen, so man das Gespraech ueberhaupt gesucht haette. Der Zeitpunkt, der genehm ist, wird nie kommen.
Aufgrund des Holocaust empfinden wir berechtigte Schuld und Scham. Dazu braucht es m.E. keinen Gedenktag, unsere Geschichte ist allgegenwaertig. Indirekte Leidtragende des Holocaust sind auch die Palaestinenser und es ist abzusehen, dass die naechste Runde in Gaza ausgefochten werden wird.

Bislang war noch kein Zeitpunkt gekommen, Tacheles ueber die Kriegsverbrechen in Gaza zu berichten. Der Zeitpunkt wird auch nicht kommen. Immer wieder hoeren wir nur, dass Hamas die ueber zweitausend Tote zu verantworten hat. Und Leute, die das anders sehen,
bekommen einen Maulkorb verpasst. Ob Blumenthal und Sheens Verhalten nun klug war, mag auf einem anderen Blatt stehen. Nazi - Assoziationen sind jedoch m.E. voellig unangebracht.

Und Gysi hat das Gespräch mit denen nun einmal nicht gesucht. Ist er jetzt "Israel-hörig". Nein. Weiß er nicht um die Verbrechen? Doch, weiß er.
Wären die zwei Männer eine Bereicherung gewesen, d.h., dass sie Neues hätten berichten können? Oder wären die nur zur "Stimmungmache" gut gewesen?

Wenn die Zwei ein besonderes Sendungsbewusstsein besitzen, dann hätten sie sicherlich einen Saal mieten können



Posted by: paul alpha , November 29, 2014
Martin Lejeune hat ein Problem. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort.
Im Sommer 2014, in Gaza. Als Martin Lejeune sich dort zuletzt aufhielt, wurde dieses militärisch hermetisch abgeriegelte Wohngebiet über 50 Tage von der der Israelischen Verteidigungsarmee bombardiert. Dabei starben tausende unschuldige Zivilisten. Unter den Opfern auch die deutsche Familie Kilani. KenFM berichtete.

Martin Lejeune wurde in Gaza zum Augenzeuge brutaler israelischer Kriegsverbrechen.
In dieser Eigenschaft sagte er später vor dem Russell-Tribunal in Brüssel aus. Ein Super-GAU
für die israelische Propaganda, die es geschafft hatte, den Krieg in Gaza und auch das später dazu einberufene Russell-Tribunal in den westlichen Medien nahezu verschwinden zu lassen. Die Welt war damals noch im Fußball-Weltmeisterschaftsrausch.

Wäre Martin Lejeune ein normaler Tourist gewesen, hätten wir in Deutschland wenig bis gar nichts vom Russell-Tribunal und seinen Ermittlungen gegen die israelische Regierung erfahren, nur:
Martin Lejeune ist ein erfahrener Journalist und Reporter, der sich in den letzten Jahren mehrfach in Gaza und Syrien aufhielt, um aus den Kampfzonen über die Folgen der Kriege zu berichten.

Anders gefährlich wurde es für ihn, als er in Berlin Zeuge wurde, wie die beiden jüdischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten David Sheen und Max Blumenthal auf den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN, Gregor Gysi, trafen, und diesen im Paul-Löbe-Haus bis zur Herrentoilette verfolgten.

Gysi hatte im Vorfeld Blumenthal und Sheens geplante Informationsveranstaltung zu den Verbrechen in Gaza verhindert, die ursprünglich in der Volksbühne stattfinden sollte. Lejeune filmte das Wortgefecht zwischen Gysi und den beiden Aktivisten und stellte den Mitschnitt anschließend ins Netz. Der Clip schlug hohe Wellen. International.

Bis heute versucht vor allem Gregor Gysi, die Klo-Affäre klein zu halten. Sheen, Blumenthal und Lejeune passen nicht in das Image, das viele von dem Mann haben. Zum 10-jährigen Todestag von Jassir Arafat stand der bekannteste Linke der Republik noch an dessen Grab in Ramallah, um den seit 1948 unterdrückten Palästinensern sein Mitgefühl und seine Solidarität auszudrücken.

Wenn aber in Berlin die Verbrechen der Israelis, wie zuletzt in Gaza, durch israelische Aktivisten konkret benannt werden sollen, interveniert Gysi und lässt sich von der zionistischen Propaganda instrumentalisieren. Wie passt das zusammen?

Im KenFM-Interview mit dem Journalisten, Reporter und Augenzeugen Martin Lejeune kommen viele Details der Klo-Affäre ans Licht, die mehr als brisant sind, sie werfen Fragen auf, deren Antworten enorme politische Sprengkraft entwickeln könnten. In etwa:

-Wie glaubwürdig ist Die Linke, wenn es um Kriegsverbrechen in GAZA durch die israelische Regierung geht?
-Wie verhält sich Gregor Gysi hinter den Kulissen, wenn man ihn von Außen anweist, ausgerechnet am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, zwei jüdischen Menschenrechtsaktivisten die Möglichkeit zu entziehen, die Verbrechen der israelischen Regierung einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen?
-Stimmt das Bild des Mannes, der sich gern als Kämpfer der Entrechteten und Schwachen darstellt, mit der Wirklichkeit überein, und wie geht es vor allem mit dem Mann weiter, Martin Lejeune, nachdem dieser mit seinen Bemühungen, ein Kriegsverbrechen zu dokumentieren,
in Berlin erneut Zeuge eines Ereignisses wurde, dass er besser nicht mitbekommen hätte?!"

"Zur falschen Zeit am Falschen Ort.
Martin Lejeune packt aus. Ein 90-minütiges Gespräch, das weit hinter die Kulissen der Macht blicken lässt und so manchen „politischen Helden“ vollkommen entzaubert."


Blumenthal "schnoddrige" Antwort kenne ich im Kontext nicht, deswegen kann ich diese nicht deuten.
Vielleicht haelt er bloss nichts von "Gedenktagen" an denen alle Jahre wieder schoene Reden geschwungen werden von Leuten, die besser schweigen wuerden. Brauchen wir einen Gedenktag, um an Unrecht und Antisemtismus unserer unseligen Geschichte erinnert zu werden oder sollten wir nicht auch und immer die richtigen Lehren daraus ziehen, naemlich zu Unrecht nicht zu schweigen, wer immer dieses auch begeht?.
Mir ist ehrlich gesagt jeder Tag gleich "heilig" oder "unheilig".

Den Zusammenhang zu Blumenthals Antwort hatte ich beschrieben. Es war anlässlich eines Interviews der taz, wo er eben keinen Tag unpassend finden würde, sprich, ihm keiner "heilig" sei.

Ich denke nicht, dass Gysi sich hat beeinflussen lassen. Es ist doch durchaus möglich, dass ihm diese zwei "Kritiker" einfach widerstrebten? Nicht der grundsätzlichen Kritik wegen sondern der Art derer.

Gregor Gysi sieht Probleme immer sehr differenziert und ist absolut kein Schwarz-Weiß-Denker.

Aus Gregor Gysis Rede "Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel" am 14. April 2008

<<Die folgende Überlegung ist dem Begriff des Krieges gewidmet. Denn immer, wenn Linke sich zum Staat Israel äußern, müssen sie auch Stellung nehmen zu den Kriegen, an denen Israel beteiligt ist. Über Israel sprechen und die stetige Präsenz seiner Vorgeschichte und Geschichte, ist eben auch eine Gewaltgeschichte, die nicht ausgeblendet werden darf. […]

Um es kurz zu machen: Ich sehe keine Möglichkeit, konkrete Konfliktbeurteilungen mit abstrakten Vorentscheidungen auf irgendeine rational akzeptable Weise verträglich zu gestalten.

Ich würde stattdessen ganz dezidiert darauf bestehen wollen, dass alte linke Vorlieben, immer schon im Voraus genau zu wissen, wer prinzipiell der Gute und wer ebenso prinzipiell der Böse ist, endlich hinter uns gelassen werden müssen. Vielmehr sollte uns ausschließlich interessieren, wie Konfliktsituationen so bearbeitet und in stabilere Zustände geführt werden können, dass der Weg der militärischen Auseinandersetzung nicht bzw. nicht wieder beschritten wird. […]
Die Solidarität mit Israel sollte zugleich immer auch eine kritische sein. Israel hat in seiner Geschichte des öfteren das Völkerrecht verletzt, am vielleicht Einschneidensten im Sechs-Tage-Krieg mit der Annexion Westjordanlands und den Golan-Höhen und durch die Siedlungspolitik. […]

Es hat Unrecht begangen und begeht es noch heute. Darunter leiden besonders die Palästinenserinnen und Palästinenser, die glauben dürfen, einen Teil jener Schuld auszugleichen, die Deutsche ausgleichen müssten. Daran zu erinnern, dass das Völkerrecht auch von Israel respektiert werden sollte und muss, das sollte und muss die Linke schon leisten.
Wenn man wie Israel Jahrzehnte lang fremde Territorien besetzt, verwaltet, nicht nur militärisch kontrolliert, trägt man auch die Verantwortung dafür, wenn es dort keine ausreichende Anzahl von Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern, Kultureinrichtungen und Arbeitsplätzen gibt. Auch das können und müssen wir sagen. […]<<
 
Registriert
20 Mai 2013
Zuletzt online:
Beiträge
3.897
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Zuletzt bearbeitet:

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Ich moechte nun nicht weiter hinterfragen, Olivia, weshalb die Art von Blumenthal und Sheen Gysi "widerstrebt" haben koennte.
Ansonsten kann ich mit dem Rest Ihres Beitrags leben.
Danke fuer den lebhaften Austausch unserer unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema. Selten, dass ich Ihre Sichtweise nicht teilen kann, es ist eine neue und spannende Erfahrung.
 

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
man könnte nun durchaus an folgender Quelle zweifeln, RT Deutsch, deutscher Ableger eines russischen TV-Senders...

veranlaßt aber durch [MENTION=2436]sahar[/MENTION]s ausgedehnten Beitrag über den Vorfall G. Gysi/Lejeune/Blumenthal/Sheen, den auch ich erinnerte, stieß ich auf dieses Interview..


was haltet Ihr davon?

http://www.siegener-zeitung.de/sieg...ommen-087cf68f-8ad2-4908-bd2f-d7a0291ff032-ds


An welcher Quelle wird hier gezweifelt und wie wird der Zweifel begruendet?
Ein "russischer Sender" sagt eine Menge aus - vor allem natuerlich Unwahrheiten.
Ein Interview mit einem 'deutschen" Sender waere sicher nicht abgelehnt worden - so man darum gebeten haette.
Stattdessen zogen die "deutschen" Medien Verleumdung vor.
Normalerweise nennt man Verleumder von Israelis : Antisemiten".
Bei den beiden "boesen israelischen Buben" traut man sich was - da dreht man den Spiess ganz einfach um.
So einfach ist das.
 
Registriert
20 Mai 2013
Zuletzt online:
Beiträge
3.897
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
An welcher Quelle wird hier gezweifelt und wie wird der Zweifel begruendet?
Ein "russischer Sender" sagt eine Menge aus - vor allem natuerlich Unwahrheiten.
Ein Interview mit einem 'deutschen" Sender waere sicher nicht abgelehnt worden - so man darum gebeten haette.
Stattdessen zogen die "deutschen" Medien Verleumdung vor.
Normalerweise nennt man Verleumder von Israelis : Antisemiten".
Bei den beiden "boesen israelischen Buben" traut man sich was - da dreht man den Spiess ganz einfach um.
So einfach ist das.
Damit kein Missverständnis aufkommt, ich stellte die Frage "Was haltet Ihr davon" und machte keine Feststellung. Ob man diesem Medium Seriosität nachsagen kann, will und kann ich tatsächlich nicht beurteilen, denn dieser Sender und sein deutscher Ableger waren mir bis heute noch nicht bekannt.
Ich dachte, hier finden nicht nur Diskussionen statt, sondern auch ein informativer Ausstausch, der bereichern kann.
 
Registriert
9 Jun 2015
Zuletzt online:
Beiträge
366
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Damit kein Missverständnis aufkommt, ich stellte die Frage "Was haltet Ihr davon" und machte keine Feststellung. Ob man diesem Medium Seriosität nachsagen kann, will und kann ich tatsächlich nicht beurteilen, denn dieser Sender und sein deutscher Ableger waren mir bis heute noch nicht bekannt.
Ich dachte, hier finden nicht nur Diskussionen statt, sondern auch ein informativer Ausstausch, der bereichern kann.

Dein hoffnungsfroher Optimismus ehrt dich sehr...:)):))
 
OP
O
Registriert
29 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
9.716
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
Ich moechte nun nicht weiter hinterfragen, Olivia, weshalb die Art von Blumenthal und Sheen Gysi "widerstrebt" haben koennte.
Ansonsten kann ich mit dem Rest Ihres Beitrags leben.
Danke fuer den lebhaften Austausch unserer unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema. Selten, dass ich Ihre Sichtweise nicht teilen kann, es ist eine neue und spannende Erfahrung.

Liebe Sahar, noch ein paar Anmerkungen:

Nun gibt es wohl zu jeder Meinung eine Gegenmeinung. So auch zu der Qualität von Berichterstattern. Ich habe mir das Video noch einmal angesehen und fand darin Journalisten, die auf mich keinen guten Eindruck machten. Keiner von ihnen. Und eines noch stieß mir besonders auf: Der Hinweis auf die deutsche Familie, die getötet worden sei. Das ist in meinen Augen so eine ganz besondere Form des Sensationsjournalismus: „Wenigstens hierzu können Sie doch was sagen….“ Dabei sind alle gleich-wertig: Tot nämlich.

Und wenn Gysi es nicht geschafft hätte, die Toilettentür vor ihm, der da reindrängte, zuzumachen, was hätte der dann getan? Ihn am Kragen gepackt und geschüttelt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jakob Augstein zum Simon-Wiesenthal-Zentrum fährt und dort rumrandaliert, weil man ihn einen Antisemiten nennt…

Genauso verhält es sich mit den Ansichten über Lejeune.
<<Der taz-Korrespondent Pascal Beucker, der als erster auf Lejeunes Blogbeitrag aufmerksam machte, schrieb bei Facebook: „Es gibt Journalisten, die als Kriegsberichterstatter arbeiten. Und es gibt schreibende Kombattanten.“ Martin Lejeune gehöre zur letzteren Gruppe.<<

„Menschen und Völker müssen die Gelegenheit haben, ihre Geschichte zu erzählen“, schrieb Superintendent Bruckhoff. Er fügte noch hinzu: „Das wird immer auch einseitig sein“.
Das ist auch völlig korrekt. Einseitigkeit ist kein Straftatbestand und vom Grundgesetz her nicht verboten. Oder sollen etwa Ausstellungen über das Leid der Juden im Holocaust vorher von Neonazis genehmigt werden? Ohne die Kenntnis vom Leid des anderen und ohne eine Anerkennung der anderen Seite des Konflikts werden Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten keine Chance haben. Deshalb sind solche Ausstellungen nicht nur zu begrüßen, sondern auch dringend notwendig.
Aus „Der Semit die andere jüdische Stimme“
Interessanter Artikel:

http://der-semit.de/ist-die-nakba-ausste...sches-machwerk/

Und so sollte es auch sein. Aber „Kritik“ und „Kritik“ ist ja auch nicht ein und dasselbe. Nehmen wir mal die Herren Broder und Sarrazin, die meiner Meinung nach zu Recht als polarisierend und aufwieglerisch angesehen werden! Sie hetzen gegen Muslime. Und bedienen sich der „Sippenhaftungen“. Und genau so gibt es auch die andere Seite. Und nicht jede Kritik ist auch eine wirklich seriöse. Schon gar nicht dann, wenn sie lediglich die Toten/Opfer der einen Seite benennt ohne auch die anderen zu nennen. Seriosität ist immer – wie Sie das sagen – dass „jeder Toter einer zu viel ist“.


Die Aussagen in meinem Intro treffen zu: Netanjahu unterdrückt die Meinungsfreiheit. Und solche „Vorgaben“ schwappen leider nach Deutschland. Falsch verstandene „Gefälligkeitsübungen. Genau so, wie sie gegenüber den USA gang und gäbe sind. Das trübt dann einen klaren Blick.

Und ich wiederhole noch einmal: Ich halte es für geschmacklos und unangebracht, angesichts der Erinnerungen zur Progromnacht 1938 wenn da zwei jüdische Journalisten kommen, um diese Schuld zu schmälern suchen. Nicht explizit so ausgedrückt. Aber de facto käme es ja darauf hinaus. Denn sie wollten im Grunde genommen hingehen und die Schuld Israels, die es zweifelsohne hinsichtlich der Palästinenser auf sich lädt, aufzuzeigen. Wozu zu diesem Anlass?
Das war nicht der richtige Zeitpunkt!
 

sahar

Premiumuser +
Registriert
30 Jan 2015
Zuletzt online:
Beiträge
3.529
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Damit kein Missverständnis aufkommt, ich stellte die Frage "Was haltet Ihr davon" und machte keine Feststellung. Ob man diesem Medium Seriosität nachsagen kann, will und kann ich tatsächlich nicht beurteilen, denn dieser Sender und sein deutscher Ableger waren mir bis heute noch nicht bekannt.
Ich dachte, hier finden nicht nur Diskussionen statt, sondern auch ein informativer Ausstausch, der bereichern kann.


Gerne, ein informativer Austausch waere wuenschenswert. Das Video zeigt nichts, was ich zu den Herren Blumenthal und Sheen bereits sagte. So viel zu meinem Beitrag zum Thema. Zu Martin Lejeune liesse sich noch einiges sagen, fuer alle, denen dieser Name nichts sagt.
 
Registriert
20 Mai 2013
Zuletzt online:
Beiträge
3.897
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Aber de facto käme es ja darauf hinaus. Denn sie wollten im Grunde genommen hingehen und die Schuld Israels, die es zweifelsohne hinsichtlich der Palästinenser auf sich lädt, aufzuzeigen. Wozu zu diesem Anlass?
Das war nicht der richtige Zeitpunkt!
Von allem verkomplizierenden und vertünchenden Denken und Tun abweichend und verkürzend (Less is more), könnte es einen falschen Zeitpunkt überhaupt und je geben, auf nachweisbares Unrecht hinzuweisen? Nein, ich denke nicht. Es kann niemals zu früh, niemals zu spät sein, für solches Engagement, wenn es die Wahrheit abbildet und betreibt. Ein "passender Zeitpunkt" gibt es dafür nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 0 « (insges. 0)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Unsere Islampolizei
Recht und Ordnung heißen bei den Msolems Kalifat und Scharia. Ist das so...
Schadstoffe in...
☠️Das tägliche Gift: Pestizide überall‼️ 👉 und wie man sie einfach los wird. Wenn Sie...
Unterwerfung als Spektakel
Oben