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Eigentlich ist es mir ein wichtiges Anliegen, den Wissenschafts-Anspruch sogenannter Psychologen hin und wieder mit blanker Satire zu bedenken. Also schrieb ich eine Kurzgeschichte. Alle Phantasie wird auch hier gewöhnlich von der Realität eingeholt, ich musste mir also gar nicht so viel ausdenken. Zur Erinnerung: es gibt keinen einzigen staatlich anerkannten Intelligenztest , und da die menschliche Intelligenz viele Dimensionen umfasst, ist der Versuch, diese mit einem Zahlenwert zu quantifizieren, ausgesprochen lächerlich. Sozusagen zwangsneurotisch.
Hatten Psychologen eigentlich schon mal einen veritablen Nutzen gebracht, der über den Nutzen eines gewöhnlichen Seelsorgers ( z.B. Pastors) hinausging ?
Hochbegabt
Mich beschlich schon seit langem das Gefühl, ich sei intelligenter als meine Kollegen, manchmal , wenn ich mal wieder einen Fehler in deren Programmcode suchen musste, dachte ich geradezu: so schlecht kann man doch gar nicht programmieren. Aber es ging offenbar.
Deshalb entschloss ich mich eines Tages, meinen IQ messen zu lassen, dazu vereinbarte ich telefonisch einen Termin bei der Psychologin Dr. Kotz-Meier. Als ich dort ankam, klingelte ich mehrmals , aber niemand reagierte, die Tür war jedoch nur angelehnt und ich lief über einen dunklen Flur in den einzigen beleuchteten Raum.
„Guten Tag, das was schon der erste Test“… begrüßte mich eine Frau im weißen Kittel und zwei kluge Rattenaugen funkelten mich hinter dicken Brillengläsern an.
„Nehmen sie doch einfach Platz“…. hm, vor ihrem wuchtigen Schreibtischpult waren vier kleine Kinderstühle aufgestellt in verschiedenen Farben, offenbar war diese Dame auf die Behandlung von Zwergen spezialisiert. „Nun, welche Farbe werden sie sich aussuchen ?“
Ich nahm den blauen, und konnte gerade noch über die Kante ihres Schreibtischs gucken…. sie hatte da einen Computer, ein Telefon, ein paar Fach-Zeitschriften (wozu offenbar auch „Play-Girl“ zählte ) und ein paar Drähte rumliegen.
Sie sah mein verdutztes Gesicht und meinte, ich soll mir keine Sorgen machen, bei einem IQ-Test könne man nicht viel falsch machen. „Wissen sie, die Ermittlung eines IQ’s erfolgt nach streng wissenschaftlichen Maßstäben und unter strikter Einhaltung von Ursache-Wirkungsketten, dennoch werden die angewandten Verfahren ständig weiterentwickelt. Auch von mir…. Sie dürfen auch bitte nicht annehmen, dass das Ergebnis unbedingt reproduzierbar sein müsste, denn ihre Intelligenz ist ja ein dynamischer Prozess… heute schaffen sie vielleicht 130 und morgen nur noch 90. Wenn sie mit dem Ergebnis also nicht zufrieden sein sollten, können sie gern wiederkommen, sie würden dann einen Treuebonus kriegen. Vielleicht brauchen sie es ja für den Job. Wenn sie wollen, können wir ihr Gehirn auch vorher nochmal kurz …. ähm…stimulieren.“
„Nein, nein danke“, stotterte ich, „machen sie sich doch bitte keine so große Mühe.“
„Na gut, also dann…“ … Sie holte aus ihrem Schreibtisch eine Art Tisch-Ventilator, der offenbar zu einem Glücksrad mit den Nummern 1 bis 50 umgebaut war. „Sie dürfen also dreimal drehen, dann müssen sie aber noch die ermittelten Zahlen addieren. Seien sie aber bitte vorsichtig… wenn sie meine IQ-Maschine beschädigen und Nägel rausfallen, dann müssen wir den Test abbrechen.“
Ich gab dem IQ-Rad also dreimal einen kleinen Stubs und es stoppte jedes mal bei der 50. Die Psychologin wirkte jetzt etwas irritiert. „Ja, ähm… sie arbeiten wohl im Casino, oder was ?“ schimpfte sie. „150 !!!“ , triumphierte ich, „ das schaffen sie niemals!“.
„Es ist so, wie es ist. Wie ich schon sagte, unsere Intelligenz ist dynamisch. Und früher hätte ich das auch geschafft. Beim Studium in den USA entwickelten wir in einem wirklich ambitionierten Projekt die ‚weiße Folter‘, Waterboarding und so, wissen sie, das war noch wirkliche Forschung. Hierzulande ist man ja meistens nur mit aberwitzigen Test-Fragebögen beschäftigt, die die Leute gewöhnlich wie Lottoscheine ausfüllen… sie malen einfach Strickmuster oder spielen darauf Schiffe-Versenken“.
„Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen“, seufzte sie, „..aber ich hab noch viel zu tun, muss heute noch schnell ein psychologisches Gutachten zusammenschreiben, das morgen bei Gericht sein muss. … Und von ihnen krieg ich jetzt 300 €“.
Ich gab ihr das Geld gleich in die Hand. „Cash ist immer am besten“, strahlte die Psychologische und steckte es in die Kitteltasche. „Und wenn sie wollen , gebe ich ihnen noch einen kleinen Elektro-Schock oder erstelle ihnen ein Horoskop. Würde dann aufs Haus gehen.“
Hatten Psychologen eigentlich schon mal einen veritablen Nutzen gebracht, der über den Nutzen eines gewöhnlichen Seelsorgers ( z.B. Pastors) hinausging ?
Hochbegabt
Mich beschlich schon seit langem das Gefühl, ich sei intelligenter als meine Kollegen, manchmal , wenn ich mal wieder einen Fehler in deren Programmcode suchen musste, dachte ich geradezu: so schlecht kann man doch gar nicht programmieren. Aber es ging offenbar.
Deshalb entschloss ich mich eines Tages, meinen IQ messen zu lassen, dazu vereinbarte ich telefonisch einen Termin bei der Psychologin Dr. Kotz-Meier. Als ich dort ankam, klingelte ich mehrmals , aber niemand reagierte, die Tür war jedoch nur angelehnt und ich lief über einen dunklen Flur in den einzigen beleuchteten Raum.
„Guten Tag, das was schon der erste Test“… begrüßte mich eine Frau im weißen Kittel und zwei kluge Rattenaugen funkelten mich hinter dicken Brillengläsern an.
„Nehmen sie doch einfach Platz“…. hm, vor ihrem wuchtigen Schreibtischpult waren vier kleine Kinderstühle aufgestellt in verschiedenen Farben, offenbar war diese Dame auf die Behandlung von Zwergen spezialisiert. „Nun, welche Farbe werden sie sich aussuchen ?“
Ich nahm den blauen, und konnte gerade noch über die Kante ihres Schreibtischs gucken…. sie hatte da einen Computer, ein Telefon, ein paar Fach-Zeitschriften (wozu offenbar auch „Play-Girl“ zählte ) und ein paar Drähte rumliegen.
Sie sah mein verdutztes Gesicht und meinte, ich soll mir keine Sorgen machen, bei einem IQ-Test könne man nicht viel falsch machen. „Wissen sie, die Ermittlung eines IQ’s erfolgt nach streng wissenschaftlichen Maßstäben und unter strikter Einhaltung von Ursache-Wirkungsketten, dennoch werden die angewandten Verfahren ständig weiterentwickelt. Auch von mir…. Sie dürfen auch bitte nicht annehmen, dass das Ergebnis unbedingt reproduzierbar sein müsste, denn ihre Intelligenz ist ja ein dynamischer Prozess… heute schaffen sie vielleicht 130 und morgen nur noch 90. Wenn sie mit dem Ergebnis also nicht zufrieden sein sollten, können sie gern wiederkommen, sie würden dann einen Treuebonus kriegen. Vielleicht brauchen sie es ja für den Job. Wenn sie wollen, können wir ihr Gehirn auch vorher nochmal kurz …. ähm…stimulieren.“
„Nein, nein danke“, stotterte ich, „machen sie sich doch bitte keine so große Mühe.“
„Na gut, also dann…“ … Sie holte aus ihrem Schreibtisch eine Art Tisch-Ventilator, der offenbar zu einem Glücksrad mit den Nummern 1 bis 50 umgebaut war. „Sie dürfen also dreimal drehen, dann müssen sie aber noch die ermittelten Zahlen addieren. Seien sie aber bitte vorsichtig… wenn sie meine IQ-Maschine beschädigen und Nägel rausfallen, dann müssen wir den Test abbrechen.“
Ich gab dem IQ-Rad also dreimal einen kleinen Stubs und es stoppte jedes mal bei der 50. Die Psychologin wirkte jetzt etwas irritiert. „Ja, ähm… sie arbeiten wohl im Casino, oder was ?“ schimpfte sie. „150 !!!“ , triumphierte ich, „ das schaffen sie niemals!“.
„Es ist so, wie es ist. Wie ich schon sagte, unsere Intelligenz ist dynamisch. Und früher hätte ich das auch geschafft. Beim Studium in den USA entwickelten wir in einem wirklich ambitionierten Projekt die ‚weiße Folter‘, Waterboarding und so, wissen sie, das war noch wirkliche Forschung. Hierzulande ist man ja meistens nur mit aberwitzigen Test-Fragebögen beschäftigt, die die Leute gewöhnlich wie Lottoscheine ausfüllen… sie malen einfach Strickmuster oder spielen darauf Schiffe-Versenken“.
„Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen“, seufzte sie, „..aber ich hab noch viel zu tun, muss heute noch schnell ein psychologisches Gutachten zusammenschreiben, das morgen bei Gericht sein muss. … Und von ihnen krieg ich jetzt 300 €“.
Ich gab ihr das Geld gleich in die Hand. „Cash ist immer am besten“, strahlte die Psychologische und steckte es in die Kitteltasche. „Und wenn sie wollen , gebe ich ihnen noch einen kleinen Elektro-Schock oder erstelle ihnen ein Horoskop. Würde dann aufs Haus gehen.“