Doch, das kannte ich schon.
Ich bin ja einer von denen, die begriffen haben, dass öffentlich-rechtliche Medien um Grössenordnungen objektiver berichten als alle privaten und alternativen Medien zusammen.
Im Prinzip gibt es 2 Dinge, die "die andere Seite" nicht begreifen will.
1) Kapitalismus ist die Idee auf Kredit Maschinen zu kaufen, mit denen man dann so viel Zeug herstellen kann, dass der Verkauf von dem Zeug mehr einbringt als die Zinsen auf den Kredit kosten.
Will heissen, ohne Schulden funktioniert Kapitalismus nicht, der gesamte Kapitalismus ist ausschliesslich auf schuldenfinanziertem Wachtum aufgebaut.
Der Haken daran ist halt, dass das nicht funktionieren kann, einfach weil man MEHR Zeug nur an Leute verkaufen kann, die MEHR Geld haben.
Mehr Geld haben die Verbraucher aber nur, wenn man ihnen höhere Löhne bezahlt und wenn man ihnen so viel höhere Löhne bezahlt, dass sie die höhere Produktion kaufen können, dann reicht der Gewinn der noch über bleibt nicht für die Zinsen auf den Investitionskredit.
Aus diesem Grunde MUSS im Kapitalismus für JEDE Investition in mehr Produktion irgendwo auf der Welt irgendwer Pleite gehen, einfach weil wenn einer mit derselben oder weniger Arbeitskraft mehr Zeug zu günstigeren Kosten herstellen kann, dann wird irgendein anderer Hersteller auf seinem Zeug sitzen bleiben.
Machbar war Kapitalismus in den 60ern und 70ern, als mächtige Gewerkschaften derartig saftige Lohnerhöhungen durchgesetzt haben, dass die Nachfrage nach immer mehr Gütern noch schneller stieg als die Industrie die Produktion erhöhen konnte, denn dadurch stieg neben der Produktivität durch Automatisierung auch noch der Bedarf an Arbeitskräften.
Gleichzeitig wurde die Industrie nicht fertig mit investieren, will heissen, die Industrie hat schneller Kredite aufgenommen als sie Profite machen konnte, sprich die Industrie war der natürliche Schuldner-Gegenpol zu den Ersparnissen der Privatleute.
Dummerweise stösst aber ein derartig rapides Wachstum in einer endlichen Welt recht schnell an die Grenzen der Ressourcen, darum war in den 80ern Ende mit rapidem Wachstum und seitdem ist der Gewinn des Einen immer gleichzeitig die Pleite eines Anderen.
Was dann die neoliberalen Schwachköpfe nicht begreifen wollen ist, dass völlig egal wie sehr sich ALLE anstrengen, es MUSS IMMER am unteren Ende Verlierer geben die Pleite machen, nicht weil die nicht mit Geld umgehen können oder was, sondern weil wie im Spiel "Reise nach Jerusalem" nicht genug Kaufkraft existiert um die Produktionskapazitäten auszulasten.
Zu behaupten wer Pleite geht ist nur zu faul oder zu doof, das ist wie beim Mensch-ärger-dich-nicht hinterher zu behaupten die Verlierer sind alle schlechte Spieler.
2) Schuldgeld heisst, es MUSS für jeden Euro Guthaben auch einen Euro Schulden geben.
Schulden machen aber nur Leute, die irgendwas wollen und nicht genug Geld dazu haben.
Wenn man erwarten will, dass alle die Schulden machen das nur tun sollten, weil sie in den Aufbau von irgendwas investieren wollen, was hinterher mehr einbringt als die Zinsen auf die Schulden kosten, der hat das Prinzip nicht begriffen.
WENN nämlich alle Schulden immer nur zu Profit führen sollen, WER macht dann die Schulden die diesen Profiten gegenüber stehen müssen?
Wer fordert, dass Schulden zurückgezahlt werden sollen, der fordert gleichzeitig AUCH, dass Guthaben wieder ausgegeben werden müssen, einfach weil man die Schulden nicht verringern kann, wenn man nicht auch die gegenüberliegenden Guthaben verringert.
Aber so weit reicht die Logik der neoliberalen Schwachköpfe dann wieder nicht.
Klar, man kann die Reichen nicht zwingen ihr Geld auszugeben, darum muss man die Reichen so hoch besteuern, dass sie es lieber ausgeben als Steuern zu bezahlen.
Alternativ kann man die Armen beschenken, aber DAS ist ja Teufelswerk, oder?
Was soll daran eigentlich so schlimm sein?
Man stelle sich vor, ALLE Staaten der Eurozone nehmen bei der EZB eine Million Schulden pro Einwohner auf, drucken davon Geld und versenden das in Kartons verpackt an die ärmsten 50% der Bevölkerung, also 2 Mio. pro Nase für 41 Mio. Menschen.
Das wären in Deutschland 82 Bio. € neue Staatsschulden, zu den 2 Bio. die wir schon haben also 84 Bio.
Davon würden die Armen nicht reich, weil das SOFORT in Inflation versickern würde, aber es hätte einen SEHR praktischen Nebeneffekt.
Am nächsten Tag hätten wir nämlich einen Inflationsschub von so etwa 1000:1, die 84 Bio. neue Staatsschulden wären in Kaufkraft und Steuereinnahmen gerechnet nur noch 84 Mrd., sprich die Staatsschulden hätten sich im Verhältnis zum BIP über Nacht auf weniger als 1/2000 von heute verringert, ALLE Reichen hätten über Nacht 99,9% ihrer Vermögen verloren und wir könnten ab morgen ALLE nur noch von dem leben, was wir erarbeiten, sprich die die tatsächlich arbeiten hätten dann "die Früchte ihrer Arbeit" und reiche Faulenzer hätten nichts mehr.
Den Gedanken finde ich persönlich jetzt nicht wirklich furchterregend.