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Ich lese gerade von Thomasz Konicz - "Krisenideologie" und das Buch hat einen sehr schönen ersten Absatz:
Eine Ideologie, die ein Unrecht rechtfertigen soll, lässt ungefähr so in einem Satz zusammenfassen:
"Es ist richtig dass...aber das ist unvermeidlich weil..."
Es ist richtig, dass es in unserer Gesellschaft sehr Reiche und sehr Arme gibt, aber das ist unvermeidlich weil:
- in einem früheren Leben die Armen sehr schlecht gewesen sind und daher nun ihr Kharma reinigen müssen durch ihre Armut. Würden wir hier eingreifen würde das schlimme Folgen auch für die Betroffenen haben.
- in unserer Gesellschaft alle nach Leistung bezahlt werden. Würden wir hier eingreifen würde das schlimme Folgen auch für die Betroffenen haben.
Oder eher auf die Machtfrage bezogen.
Es ist richtig, dass es in unserer Gesellschaft sehr Mächtige und Machtlose gibt, aber das ist unvermeidlich weil:
- Gott will, dass die von ihm ernannten Könige über sein Volk herrschen.
- Nur Eliten eine Gesellschaft gut regieren können. Die breite Masse (der Pöbel) ist dazu unfähig.
Die Funktion die früher die Religion hatte, Stabilisierung einer Gesellschaft, hat heute die Ideologie. Der Priester der heutigen Gesellschaftsideologie - um im Bild zu bleiben - wäre dann der Sozialwissenschaftler. Gleich dem Priester hat er eine Doppelfunktion, laut die Wohlhabenden an die Armut mahnen während er gleichzeitig die Alternativlosigkeit des Systems an sich beschwört.
Ideologie und Wirklichkeit.
Ist es aber überhaupt möglich für uns, für den Einzelnen, festzustellen. Wo es sich um eine Ideologie und wo es sich um eine Beschreibung der Wirklichkeit handelt?
A: Aber wie kann ich sicher sein, dem Armen nicht Unrecht zu tun, dass er nicht unverdient arm ist?
- Das erkennst du daran, dass seine Armut sich an seiner Sünde bemisst. Das große Rad macht keine Fehler.
- Das erkennst du daran, dass sein Verdienst seiner Leistung entspricht. Der Markt macht keine Fehler.
Lässt sich Ideologie und Wirklichkeit überhaupt voneinander unterscheiden? Oder können wir alle Ideologien erkennen - alle außer der eigenen?
Also das was ich eine "Rechtfertigungs-Ideologie" nenne.Ideologie ist Rechtfertigung. Sie ist das verzerrte, von den Gesellschaftsmitgliedern alltäglich neu reproduzierte Abbild einer irrationalen gesellschaftlichen Realität, die letztendlich nicht gerechtfertigt werden kann.
Eine Ideologie, die ein Unrecht rechtfertigen soll, lässt ungefähr so in einem Satz zusammenfassen:
"Es ist richtig dass...aber das ist unvermeidlich weil..."
Es ist richtig, dass es in unserer Gesellschaft sehr Reiche und sehr Arme gibt, aber das ist unvermeidlich weil:
- in einem früheren Leben die Armen sehr schlecht gewesen sind und daher nun ihr Kharma reinigen müssen durch ihre Armut. Würden wir hier eingreifen würde das schlimme Folgen auch für die Betroffenen haben.
- in unserer Gesellschaft alle nach Leistung bezahlt werden. Würden wir hier eingreifen würde das schlimme Folgen auch für die Betroffenen haben.
Oder eher auf die Machtfrage bezogen.
Es ist richtig, dass es in unserer Gesellschaft sehr Mächtige und Machtlose gibt, aber das ist unvermeidlich weil:
- Gott will, dass die von ihm ernannten Könige über sein Volk herrschen.
- Nur Eliten eine Gesellschaft gut regieren können. Die breite Masse (der Pöbel) ist dazu unfähig.
Die Funktion die früher die Religion hatte, Stabilisierung einer Gesellschaft, hat heute die Ideologie. Der Priester der heutigen Gesellschaftsideologie - um im Bild zu bleiben - wäre dann der Sozialwissenschaftler. Gleich dem Priester hat er eine Doppelfunktion, laut die Wohlhabenden an die Armut mahnen während er gleichzeitig die Alternativlosigkeit des Systems an sich beschwört.
Ideologie und Wirklichkeit.
Ist es aber überhaupt möglich für uns, für den Einzelnen, festzustellen. Wo es sich um eine Ideologie und wo es sich um eine Beschreibung der Wirklichkeit handelt?
A: Aber wie kann ich sicher sein, dem Armen nicht Unrecht zu tun, dass er nicht unverdient arm ist?
- Das erkennst du daran, dass seine Armut sich an seiner Sünde bemisst. Das große Rad macht keine Fehler.
- Das erkennst du daran, dass sein Verdienst seiner Leistung entspricht. Der Markt macht keine Fehler.
Lässt sich Ideologie und Wirklichkeit überhaupt voneinander unterscheiden? Oder können wir alle Ideologien erkennen - alle außer der eigenen?