Ich bin seit Jahren Frührentner, darf maximal 450€ hinzuverdienen. Die Tätigkeiten die ich da noch ausüben könnte stellen mich jedoch bezüglich Arbeitsinhalt, Arbeitszeit, Anreiseweg + Auswärts Arbeitszeiten ganz und gar nicht zufrieden. Vollzeitjobs darf ich ja nicht annehmen, denn wenn das ne Weile gut geht und dann sagen wir nach 6 Monaten alles vorbei ist, gelte ich als wieder erwerbsfähig und kann meine Frührente vergessen, dann heißt es Hartz IV beantragen. So blöd werde ich aber nicht sein.
Mit BGE dagegen könnte ich einen solchen Schritt wagen. Sofern dieses BGE hoch genug ist, für den Ernstfall.
Überleg mal was du da sagst.
Nimm irgendwen, der heute HartzIV bekommt und sich 100€ dazu verdienen darf, mit nem 1€ Job oder so arbeitet der also 100 Stunden im Monat.
Was glaubst du macht genau dieser heutige HartzIV-Empfänger, wenn er vom BGE 1000€ bekommt und dann ein Jobangebot für 150€ im Monat bei Vollzeit.
Der nimmt das, was sonst? Der hat dann doch ganz exakt dieselben Arbeitsbedingungen, nur unterm Strich 200€ oder so mehr in der Tasche.
Nimm einen Billigarbeiter von heute, der mit Vollzeit 1100€ netto verdient, der dann 1000€ B GE bekommt und einen Job für 150€ angeboten bekommt.
Klar, da wird es Leute geben die das ablehnen, aber mit letzter Sicherheit wird es mehr Leute geben die sowas annehmen als es Jobs gibt.
Oder mit anderen Worten: Nahezu ALLE Billigjobs, die heute Mindestlohn bezahlen, werden mit BGE nur noch 150€ im Monat bezahlen.
Woher willst du als Rentner einen Job nehmen, wenn MILLIONEN von jungen kräftigen Leuten Schlange stehen um sich 150€ im Monat zum BGE dazu zu verdienen?
Was glaubst du wen die Firmen da einstellen werden?
Mindestlohn? Vergiss es, der gilt heute schon in 1000 Ausnahmefällen nicht.
In kurz: BGE ist ein gigantisches Geschenk an die Arbeitgeber, die sich um die 90% vom Lohn sparen, aber für dich kommt dabei NICHTS rum.
Wieso denn das. Wer BMW fahren will, kann doch auch mit BGE noch zusätzlich arbeiten.
Klar kann er, aber seine Steuern müssen ja das BGE für die Arbeitslosen finanzieren, da kann er sich auch mit BGE plus Job keinen BMW mehr leisten.
Wie schon mehrfach gesagt, die Gesamt-Kaufkraft steigt durch das BGE nicht, ergo wird alles was die Armen mehr bekommen beim Mittelstand weniger.
Kann ja sein. Doch vor 1989 ging das mit Hochlöhnen in der Alt BRD auch, nur fehlt heute der wirtschaftliche und politische Wille dazu.
Nein, das kann NICHT sein, denn hohe Löhne für einen Teil der Bevölkerung kann es NUR DANN geben, wenn es Billiglöhner gibt, die mehr Zeug herstellen als sie an Lohn bekommen und seit es die DDR nicht mehr gibt MUSS es diese Billiglöhner halt in ganz Deutschland geben, zumindest solange du den Kapitalismus nicht abschaffen willst.
Und leider hast Du, wenn wir uns di noch bestehenden sozialistischen Länder anschauen, absolut Recht, was die Lohnentwicklung betrifft. Mir ist kein noch sozialistisches Land der Erde bekannt, dessen Politik und Wirtschaft ich uneingeschränkt übernehmen oder als Vorbild betrachten würde.
Da machst du nu den typischen Fehler, den sonst eigentlich nur die GANZ Rechten machen, nämlich du verwechselst Kommunismus mit Sozialismus.
Vollkommen klar und zigfach am praktischen Beispiel gescheitert funktioniert die autoritäre Version des Sozialismus nicht, aber genau diese autoritäre Version ist halt kein Sozialismus, auch wenn sie sich vielfach so nennt, es ist Kommunismus.
Korrekt, so wie ursprünglich definiert und wie auch von Marx beschrieben muss Solzialismus liberal sein, sprich links-liberal und dafür gibt es mindestens ein leuchtendes Beispiel, wo das seit JahrHUNDERTEN superprima funktioniert, ohne BGE, ohne Mindestlohn, ohne autoritäre Bevormundung, dafür mit Volksbefragungen, sprich direkter Demokratie zu ALLEM .................. und das ist die Schweiz.
Klar, die Schweiz ist auch noch kein echter Sozialismus, denn dazu müsste die Schweiz neben der Politik auch noch die Arbeit demokratisieren, aber wenn man sich anschaut wie gut die Dinge in der Schweiz laufen und sich dann obendrauf noch vorstellt, dass das NOCH besser würde, wenn man die direkte Demokratie auch noch an den Arbeitsplatz bringt, dann wird sonnenklar, dass es ein BGE nicht braucht.