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Durch Dorf getriebene Säue

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Durch Dorf getriebene Säue

In den ersten beiden Jahrzehnten meines Lebens gab es (hier im Westen der Republik) auf dem Mediensektor für die meisten Bürger überwiegend die Lokalzeitung, die wichtigsten überregionalen Zeitungen, ein paar Illustrierte, die Radiosender des jeweiligen Bundeslandes, manche erreichten auch den einen oder anderen Sender des Nachbarbundeslandes, bundesweit ausstrahlende Sender wie Deutschlandfunk, dann gab es ARD, ZDF und meistens nur das 3. Programm des eigenen Bundeslandes. Das war es so ziemlich für die meisten Bürger. Ich hoffe, ich habe jetzt nichts wichtiges vergessen. Bei den visuellen Medien mit laufenden Bildern galt das ARD als eher links bzw. sozialdemokratisch, das ZDF galt als konservativ. Die regionalen 3. Programme waren vermutlich meistens politisch so ausgerichtet wie das Bundesland, in dem sie ausgestrahlt wurden.
Ob man das nun Meinungspluralität nennen mag oder nicht, die Fernsehsender waren politisch jedenfalls so geschnitten, dass sich dort in Summe in etwa auch die Anschauungen der Bevölkerung in seiner prozentualen Verteilung widerspiegelten.
Boulevardjournalismus und populistischer Massenaktionismus in seiner extremem Form fand dort aber kaum statt.
Die Privatisierung unserer Medienlandschaft, wie sie vor ein paar Jahrzehnten während der Regierung Kohl/Genscher aktiv vorangetrieben wurde, führte sehr schnell zu einer Art Skandaljournalismus. Bestimmte Themen wurden seither zeitweise so massiv in den Vordergrund gepuscht, dass man denken mochte, es gäbe während dieser Zeit keine anderen Themen. Seither wird mehrmals im Jahr von den Medien irgendeine Sau durchs Dorf getrieben und überlagert den Rest des Weltgeschehens beinahe völlig, lässt den Rest während dieser Zeit zur Nebensache werden. Das Volk lässt sich immer mit treiben, diskutiert und polemisiert, lässt sich in Rage bringen wie ein Blatt im Wind, als sei der Mensch nicht mehr Herr seiner selbst, sondern Spielball des jeweiligen Skandals, der jeweiligen von den Medien (oder wem auch immer) gekürten Topnachricht.
Das Typische, Markante dieser Säue, die in gebührendem Abstand immer wieder durchs Dorf gejagt werden, ist nach meiner Erfahrung, dass die Sachlichkeit wie auch die ganze Wahrheit dabei meist auf der Strecke bleibt, weil die emotionale Getriebenheit solches verhindert. Ein paar Jahre später liest man dann meist auf der 3. Seite der einen oder anderen Zeitung oder noch weiter hinten ein paar Absätze zum ehemaligen Skandal, die das eine oder andere relativieren, was während der emotionalen Hitzephase des Themas übersehen wurde oder übersehen werden wollte. Der Unterhaltungseffekt ist längst passe, das Thema hat seine Pflicht und Schuldigkeit längst getan. Wen interessiert da noch die Wahrheit?
 

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