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Der Tag, auf den Günther Bonin und Sören Dede mehr als zwei Jahre ihres Lebens hingearbeitet haben, beginnt mit einer schlechten Nachricht. Die beiden Männer stehen auf dem Parkplatz einer Recyclinganlage in Schwerin. Vor ihnen der Chef der Anlage. Das sei jetzt blöd, sagt der, aber seine Plastikschmelzmaschine sei kaputt. Dede guckt ungläubig, Bonin lacht wie jemand, der keine Lust mehr hat, sich zu ärgern. „Was für ein Wahnsinn“, sagt er.
Bonin, 65, Umweltaktivist aus München, und Dede, 43, Folienhersteller aus Hamburg, haben sich mit deutscher und kambodschanischer Bürokratie herumgeschlagen, unzählige E-Mails und Briefe geschrieben, sich im Dickicht von Vorschriften verheddert, deren Existenz sie nicht einmal erahnten. Und das alles, um vier Tonnen Plastikabfälle aus Kambodscha nach Deutschland zu bringen. Nun stehen sie vor der Frage, wie gut ihre gute Sache eigentlich noch ist.
Ausgebremstes Projekt: Müllimporteure scheitern an Bürokratie - WELT | https://www.welt.de/politik/deutschland/plus231038949/Ausgebremstes-Projekt-Muellimporteure-scheitern-an-Buerokratie.html
Die Frage hätten sich die Herren vorher stellen können. Aber so sind sie, die Aktivisten: Erst mal aktiv werden, dann (falls vorhanden) das Hirn einschalten und über die Folgen nachdenken.
Es ist ja nun nicht so, dass es in Deutschland keine Plastikabfälle gäbe. Wie man auf die Idee kommen kann, dass es ökonomisch und vor allem ökologisch sinnvoll sein kann, das Zeug um die halbe Welt zu schippern, wird mir ein Rätsel bleiben. Aber gut, ich bin nicht allwissend, vielleicht ist ja wirklich etwas dran. Aber darüber macht sich ein halbwegs intelligenter Mensch Gedanken, bevor er loslegt.