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Nein, das wurde damals schon als Kriegsverbrechen verurteilt, sogar in der britischen Gesellschaft. Der Kriegsausgang war im Februar 45 schon entschieden, die Deutschen mussten schon Jugendliche und Alte rekrutieren, die Spritreserven gingen aus. In diesen Tagen ging es im Osten nur noch darum, Städte solange zu halten, bis die Flüchtlinge raus waren.
Die Kriegsverbrechen der Amis, Briten (auch die Atombomben auf Japan) werden heute nur aus propagandistischen Gründen relativiert, weil der Sieger die Geschichtsbücher schreibt. Der will sich als Befreier verewigt sehen.
Der Krieg war nicht erst im Februar 1945 entschieden. Dennoch musste er aber zu Ende gekämpft werden, und den Alliierten war nach den Erfahrungen der Ardennen-Offensive keinesfalls klar, dass der Krieg im Mai 1945 enden würde. Unabhängig davon: Warum sollte denn ein Kriegsgegner auf die wahnwitzige Idee kommen, den Krieg gegen Ende hin zu verlangsamen, statt ihn möglichst schnell zu beenden?
Wenn man etwas weiter ausholt, wird man auch sehen, dass Deutschland den Krieg schon wesentlich früher verloren hatte; über den genauen Zeitpunkt lässt sich trefflich streiten. Schon der Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 (Unternehmen Barbarossa) war eine Dummheit; erstens aus prinzipiellen Erwägungen, zweitens angesichts der Tatsache, dass die Weltmacht (!) Großbritannien zu dem Zeitpunkt eben nicht besiegt war, und drittens im Lichte dessen, wie der Krieg geführt wurde. Denn besiegen hätte man die Sowjetunion wohl können, aber nicht mit den Methoden, die man damals anwandte. Man hätte die Bevölkerung des Gegners für sich gewinnen, und sie nicht wie Untermenschen behandeln sollen.
Dann erklärte man ja noch - völlig irre - den Vereinigten Staaten den Krieg im Dezember 1941 - aber wie hätte man die Vereinigten Staaten denn damals besiegen sollen, ohne Zugriff auf ihr Territorium? Auch diese Kriegserklärung geschah (wie im Juni 1941 im Hinblick auf Großbritannien/ die Sowjetunion) zu einem Zeitpunkt, als absehbar war, dass man den Krieg gegen einen anderen Gegner nicht so einfach gewinnen konnte, denn die Wehrmacht wurde im Dezember 1941 vor Moskau empfindlich zurückgeschlagen.
Wer dann immer noch glaubte, dass Deutschland in diesem Krieg einen Blumentopf gewinnen konnte, musste sich mit Stalingrad (effektiv bereits im Dezember 1942 verloren), spätestens aber mit dem durchschlagenden Erfolg der Operation Bagration und dem Ausbruch der Westalliierten aus der Normandie, also etwa im Juli 1944, eines Besseren belehren lassen.
Trotzdem musste der Krieg von den Alliierten unter hohen Verlusten zu Ende gekämpft werden, und es ist nur natürlich, dass einige der Grausamkeiten, die man in die Welt getragen hatte, auf den Verursacher des Krieges zurückschlagen würden, zumal er sich weigerte, zu kapitulieren und die Niederlage einzugestehen.
So ist das Leben, und das Jammern darüber wirkt auf mich ziemlich weltfremd. Hatte jemand tatsächlich erwartet, die Deutschen würden mit Samthandschuhen angefasst?
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