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Freya Barschel kritisiert Tatort: "Das war nicht abgesprochen"
Der Fall Barschel war gestern auch Thema des sonntäglichen "Tatort", was zu folgendem interessanten Interview mit der Witwe Barschel geführt hat:
Der Fall Barschel war gestern auch Thema des sonntäglichen "Tatort", was zu folgendem interessanten Interview mit der Witwe Barschel geführt hat:
Frau Barschel, möchten Sie den Tatort kommentieren?
Nein, ich kann ihn nicht kommentieren, ich habe ihn nicht gesehen.
Sie wissen aber, worum es ging?
Ja, ich weiß, worum es geht. Ich hab auch jemanden gefragt, aber der fand ihn stinklangweilig.
Das deckt sich mit einem Großteil der Kommentare in den Medien. Oft heißt es auch, dass es nicht in Ordnung ist, einen ungelösten Fall zum Gegenstand eines fiktiven Films zu machen. Wie sehen Sie das?
Das hat Herr Breinersdorfer, den ich als Drehbuchautor sehr schätze, ja schon damals gemacht mit dieser bayerischen Polizistin, die zu Tode gemobbt worden ist ("Die Hoffnung stirbt zuletzt", 2001; Anm. d.R.). Damals erzählte er mir auch, dass er das mit den Eltern abgesprochen hat. Dies jetzt ist mit mir aber nicht abgesprochen worden. In keinster Weise wurde gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Den hat er einfach gemacht.
Wären Sie denn einverstanden gewesen?
Nein, bestimmt nicht. Das muss ja nicht sein, zumal das eben nicht abgeschlossen ist. Ich habe ein paar Vorberichte in Zeitungen gelesen und da habe ich nur gemerkt, dass die meisten gar keine Ahnung hatten. Die haben sich dann zum Beispiel selbst in ihrem Artikel widersprochen.
Im Tatort sind die Selbstmord- und die Mordtheorie mit offenem Ende gleichwertig nebeneinander vertreten. Sie gehen aber in jedem Fall nicht von Selbstmord aus?
Sicher nicht, von Anfang an nicht. Das ist ja auch eindrucksvoll widerlegt worden. Deswegen verstehe ich nicht, warum die Journalisten das nicht begreifen. Die schreiben einfach immer von damals ab. Da werden ja die neuesten Erkenntnisse gar nicht mit eingeholt.
Welche neuen Erkenntnisse?
Zum Beispiel werden viele Erkenntnisse von dem Brandenburger (renommierter Schweizer Toxikologe Professor Hans Brandenberger; Anm.d.R.) nicht einbezogen. Und der ist ja nun wirklich ganz und gar neutral an die Sache herangegangen, weil er sich mit dem Fall vorher gar nicht beschäftigt hatte.
Vielleicht wird der Fall ja gelöst, wenn die möglicherweise Beteiligten sterben. Dann findet man vielleicht Unterlagen oder irgendjemand hat noch etwas hinterlassen?
Das hoffe ich ja auch. Davon muss man vielleicht auch ausgehen, dass sowas mal passieren kann. Von einer Stelle, von der man es nicht erwartet hat. Manchmal kann man gar nicht so dumm denken, wie es dann kommt.
Wie erklären Sie sich, dass neue Erkenntnisse nicht einbezogen werden?
Da steckt wohl auch die Angst dahinter, dass es aufgelöst werden kann. Das will keiner. In jedem Fall ist das eine politische Entscheidung.
Warum will das jetzt immer noch keiner?
Das ist zu gefährlich. Da könnte ja vielleicht etwas herauskommen, was anderen noch Lebenden schaden könnte.
http://www.derwesten.de/panorama/le...ort-das-war-nicht-abgesprochen-id7195612.html
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