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Der Vogel vom Hamburger Institut für Sozialforschung:
Manche mögen dieses vom Reemtsma-Erben gestiftete Institut ja für "links" halten.
Dann empfehle ich dieses Interview eines der Vertreter dieses Instituts in der Zeit zur Lektüre. Der "Sozialforscher" Professor Berthold Vogel gibt da schon die Parolen für die kommenden "Sozialskonflikte" aus. Gedacht ist an einen weiter geschürten Konflikt zwischen dem "Mittelstand" und den ganz armen Schweinen in diesem System, dessen Verschärfung in den Medien anscheinend schon in Arbeit ist.
Auszüge aus der ZEIT vom 12.3.2009:
Es war nach diesem HIS-Professor also nicht die schlagartig in den 80er Jahren einsetzende neoliberale Interessenpropaganda verantwortlich für diese "Mentalität", sonder so ganz unschuldige und zufällige "Aufsteigergesellschaften", im "langen Aufschwung entstanden", den der Professor wohl geträumt haben muss, wo gab es hier seit wann denn einen langen Aufschwung? Vermutlich kennt dieser Prof. auch die INSM oder Bertelsmann nicht und deren Einfluss auf die Medien oder den Einfluss der Medien überhaupt.
Der Interviewer fragt sehr berechtigt und naheliegend, ob es in dieser Krise nicht zu einer Wiederbelebung der Ideen des Wohlfahrtsstaates kommen könnte, wie etwa nach der Großen Depression der 30er Jahre. Antwort:
Dass im Vergleich zu den 70er Jahren für Wohlfahrt "Personal und Geld" fehlen würden, ist eine dreckige Lüge angesichts der Aberhunderte von Milliarden für das Bankensystem. Und Personal fehlt schon gleich gar nicht, das beste Konjunkturprogramm bestünde ja gerade darin, dieses Personal einzustellen. Darauf kommt der Vogel aber nicht.
Zufall? Nein, so dumm kann er nicht sein.
Wieder die naheliegende und sinnvolle Frage des Journalisten:
Was der Professor hier erzählt, das wird so gewollt und bald von den Medien umgesetzt werden.
Das ist dann der Gipfel, den Wohlfahrtsstaat als eine Mittelschichtsveranstaltung zu verunstalten und dessen Nutzen für die Armen zu bestreiten.
Was sich hier ganz "wissenschaftlich" als Lagebeschreibung und Analyse tarnt, ist in Wahrheit eine Agenda für die uns ja schon lange bekannten neoliberalen Interessen: auch in dieser Krise den Mittelstand gegen die Armen und die eigentlichen Opfer der Krisen auszuspielen.
Und so ein Vogel lehrt am Hamburger Institut für Sozialforschung! Dass er außerdem in der Uni St. Gallen auftritt, braucht weniger zu verwundern.
Manche mögen dieses vom Reemtsma-Erben gestiftete Institut ja für "links" halten.
Dann empfehle ich dieses Interview eines der Vertreter dieses Instituts in der Zeit zur Lektüre. Der "Sozialforscher" Professor Berthold Vogel gibt da schon die Parolen für die kommenden "Sozialskonflikte" aus. Gedacht ist an einen weiter geschürten Konflikt zwischen dem "Mittelstand" und den ganz armen Schweinen in diesem System, dessen Verschärfung in den Medien anscheinend schon in Arbeit ist.
Auszüge aus der ZEIT vom 12.3.2009:
Quelle: http://www.zeit.de/2009/12/Interview-VogelVogel: Im langen Aufschwung entstanden überall in Europa Aufsteigergesellschaften. Und die haben diese Mentalität permanenter Unruhe. Nach dem Motto: Ich muss ständig an mir arbeiten, um nach vorne zu kommen!
Es war nach diesem HIS-Professor also nicht die schlagartig in den 80er Jahren einsetzende neoliberale Interessenpropaganda verantwortlich für diese "Mentalität", sonder so ganz unschuldige und zufällige "Aufsteigergesellschaften", im "langen Aufschwung entstanden", den der Professor wohl geträumt haben muss, wo gab es hier seit wann denn einen langen Aufschwung? Vermutlich kennt dieser Prof. auch die INSM oder Bertelsmann nicht und deren Einfluss auf die Medien oder den Einfluss der Medien überhaupt.
Der Interviewer fragt sehr berechtigt und naheliegend, ob es in dieser Krise nicht zu einer Wiederbelebung der Ideen des Wohlfahrtsstaates kommen könnte, wie etwa nach der Großen Depression der 30er Jahre. Antwort:
Quelle: http://www.zeit.de/2009/12/Interview-Vogel?page=2Vogel: Ich kann mir das kaum vorstellen. Im Vergleich zu den 1970er Jahren fehlen Personal und Geld – und es fehlen die passende kollektive Mentalität und die Legitimation für Politik und Wirtschaft. Schauen Sie sich doch die Krisendebatte in diesem Wahljahr an: Da geht es um das richtige Ausmaß der Steuersenkungen bei gleichzeitiger Hyperverschuldung, also um eine weitere Beschneidung der öffentlichen Ressourcen.
Dass im Vergleich zu den 70er Jahren für Wohlfahrt "Personal und Geld" fehlen würden, ist eine dreckige Lüge angesichts der Aberhunderte von Milliarden für das Bankensystem. Und Personal fehlt schon gleich gar nicht, das beste Konjunkturprogramm bestünde ja gerade darin, dieses Personal einzustellen. Darauf kommt der Vogel aber nicht.
Zufall? Nein, so dumm kann er nicht sein.
Wieder die naheliegende und sinnvolle Frage des Journalisten:
Da fallen also die alten Wachstumsbranchen weg und das soll ausgerechnet der Grund für den Verzicht auf einen erneuten "New Deal" sein? Dafür hat der Vogel keinen Grund genannt, es ist Behauptung und Propaganda.ZEIT: Es kann aber auch anders kommen. Historisch gesehen – in den siebziger Jahren in Deutschland oder auch im amerikanischen New Deal der Dreißiger –, wurde die Rolle des Staates rapide und auf Dauer ausgeweitet. Warum soll das in der jetzigen Krise keine Möglichkeit sein?
Vogel: Ich glaube schon, dass die Gesellschaft im Augenblick staatsbedürftig ist. Nur kann der Staat die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen: ... Doch die wahre Frage ist schwieriger: Wie kann man eine Gesellschaft gestalten, wenn die alten Wachstumsbranchen wegbrechen und die alten Wachstumspfade versperrt sind? Vielleicht lautet die Frage sogar: Wie kann man jenseits von ökonomischen Evolutionsvorstellungen gesellschaftliches Wohl erreichen?
Was der Professor hier erzählt, das wird so gewollt und bald von den Medien umgesetzt werden.
Quelle: http://www.zeit.de/2009/12/Interview-Vogel?page=3ZEIT: Sie meinen, ausgerechnet in der Krise wird jetzt auf faule Arbeitslose und moralisch zweifelhafte Sozialhilfeempfänger geschimpft werden?
Vogel: Möglich. Diejenigen, die noch etwas besitzen, werden alles tun, um sich von diesen ärmeren Gruppen abzugrenzen – und zugleich alle Ressourcen für das eigene Milieu mobilisieren. Das ist ja im Grundsatz auch nichts Neues. Der Wohlfahrtsstaat hat den Mittelschichten schon immer mehr genützt als den Armen.
Das ist dann der Gipfel, den Wohlfahrtsstaat als eine Mittelschichtsveranstaltung zu verunstalten und dessen Nutzen für die Armen zu bestreiten.
Was sich hier ganz "wissenschaftlich" als Lagebeschreibung und Analyse tarnt, ist in Wahrheit eine Agenda für die uns ja schon lange bekannten neoliberalen Interessen: auch in dieser Krise den Mittelstand gegen die Armen und die eigentlichen Opfer der Krisen auszuspielen.
Und so ein Vogel lehrt am Hamburger Institut für Sozialforschung! Dass er außerdem in der Uni St. Gallen auftritt, braucht weniger zu verwundern.