I
Iphigenie
Der Kapitalismus kann nicht auf der Straße besiegt werden ! !
Der Kapitalismus kann nicht auf der Straße besiegt werden. Das kann
nur in den Köpfen und den Wegen, die zum Herzen führen, geschehen.
Der Streit zwischen Peter und Redeath im Tröööt [COLOR="Red"]
28. März 2009: Demonstrationen zur Wirtschaftskrise[/COLOR]
und meine Eindrücke auf der Frankfurter Demonstration, haben mich
in meiner Überzeugung bestärkt, dass Zusammenballungen von
politisch sich dünkenden Menschen, die von Polizisten wie Vieh
durch Straßen geleitet werden, politisch völlig sinnlos sind. Es ist ganz
klar, dass das herrschende Regime alle Hebel in Bewegung setzt,
um sich gegen Personen zu abzuschirmen, die seine Macht und Ordnung
in Frage stellen. Und jede Demonstration ist de facto ein Infragestellen
dieser Ordnung und dieser Macht.
Allein die Tatsache, dass Autos nicht mehr so fahren können wie
deren Fahrer wollen, weil irgendwelche Personen auf der Straße,
statt auf den Bürgersteigen zu laufen wünschen, ist einem massiven
Angriff auf die Staatsgewalt gleichzusetzen. Anders formuliert:
Die Demonstranten versuchen das Hausrecht des Hausherrn außer
Kraft zu setzen. Dabei ist es völlig egal, ob sie das mit friedlichen
oder kriegerischen Mitteln tun. Es ist also nur der Logik der
Staatsmacht geschuldet, wenn diese ihre Polizei und ihr Militär
aufrüstet.
Peter schreibt im weiter oben genannten Tröööt an Redeath:
Mir fiel auf der Frankfurter Demonstration auf, dass allerorten Polizisten
mit Videokameras ausgestattet waren (es gab auch Polizeifahrzeuge,
auf denen Kameras installiert waren) Sie filmten alle Menschen
die vorüberzogen. Es ist ganz klar, dass die Staatssicherheit herausfinden
will, wer diese Menschen sind und wie sie heißen. Die Staatssicherheit
will sich die Option offen halten, diese Leute gegebenenfalls
festzunehmen.(falls die Zeiten härter werden). Ich würde auch so
handeln, wenn ich Teil des herrschenden Regimes wäre.
Sie filmten alle Menschen, d. h. es war ihnen egal, ob einer schwarz,
gelb oder weiß gekleidet war. Ich glaube nicht, dass diese
Filmleute unterscheiden können, ob einer Anarchist, Sozialist oder
was auch immer ist. Auch ein Polizist kann das nicht (auch ich kann
das nicht). Alle Demonstranten sind potentielle Feinde des Regimes
und das ist für diese Staatsbüttel das Wesentliche.
Noch eine wichtige Erfahrung habe ich gemacht. Selbstverständlich
weiß ich, für was diese Kampfmaschinen (Polizisten) ausgebildet
werden, die auch alle die gleiche Meinung haben, weil sie alle nach
einem bestimmten Schema unterrichtet werden. Ich weiß, dass sie
ihre Körper hart trainieren müssen und ich weiß auch, dass es ihnen
nichts ausmachen darf, auf Befehl hin notfalls töten zu können.
– Diese Staatssicherheitsroboter haben uns Demonstranten auf
der ganzen Route begleitet. Ich habe das nach einer gewissen Zeit
als Beklemmung wahrgenommen. Ich kam mir wie eingekesselt vor.
Ich spürte ein wenig Aggressivität in mir aufsteigen. Dann hatte
ich ein kleines Erlebnis gehabt, eigentlich nicht der Rede wert,
aber jetzt im Nachhinein ist es eigentlich kennzeichnend für diese
Roboter…Sie liefen links und rechts vom Demonstrationszug und
ließen zwischen sich einen ungefähren Abstand von zwei Metern.
Nun geschah es, dass ich einige Meter zwischen zwei dieser
Kampfroboter mitlief. Auf einmal ergriff mich an der linken Schulter
eine Hand und schubste mich ein wenig grob nach rechts.
„In unserer Reihe hier haben Sie nichts zu suchen!“, sagte eine
grobkörnige Männerstimme (ich hatte auf den Kerl nicht reagiert und
sah ihn auch nicht an). Er kam sich bestimmt vor, als würde er hier
einen Gefangenentransport begleiten. Irgendwie stieg schon ein klein
wenig Wut in mir auf. Nun kann ich mir lebhaft vorstellen, dass
es Demonstranten gibt, die unter Umständen in solch einer Situation
leicht ausrasten. Die Emotionen beider Seiten können sich ja dann
leicht hochschaukeln und in Gewalt auf beiden Seiten münden.
Im übrigen würde ich, wenn ich auf der Seite des Regimes stünde,
auch als Demonstranten verkleidete Polizisten einsetzen, die
dann Feuerwerkskörper auf die Kollegen werfen und
damit einen „berechtigten“ Kampfeinsatz auslösen.
Ich werde mich jedenfalls nie wieder in solch eine Situation begeben,
ich werde nie wieder demonstrieren. So etwas ist völlig sinnlos.
Man begibt sich damit nur unnötig in Gefahr, zumal ich aus
der Massenpsychologie her weiß, dass sich ein Mensch in einer
Masse ganz anders verhält, als wenn er allein ist.
Deshalb werde ich Einzelkämpferin bleiben…das Regime wird wohl
schlecht einen dieser Kampfroboter hinter mich stellen können,
wenn ich beispielsweise meine selbstverfassten Flugblätter in
Hausbriefkästen einwerfe oder bei Hugendubel auslege oder in
einem Fahrstuhl mit Tesa an die Innenwand befestige. Ich
werde auch versuchen einen Freundeskreis aufzubauen, also
eine kleine Gruppe (nicht größer als sechs Personen – die passen
in jedes Zimmer ), die sich mit politischen Fragen beschäftigt,
Texte liest und Aktionen im Stadtteil vorbereitet und durchführt.
Auf diese Weise kommt man niemals mit irgendwelchen Prügelorgien
in Konflikt. Da kann es einem höchstens passieren, dass
der Staatssicherheitsdienst mal morgens an die Tür klopft…… Aber gut:
Das Leben ist nicht ungefährlich und wird in Zukunft auch nicht
einfacher werden
grüße
Iphi:happy:
Der Kapitalismus kann nicht auf der Straße besiegt werden. Das kann
nur in den Köpfen und den Wegen, die zum Herzen führen, geschehen.
Der Streit zwischen Peter und Redeath im Tröööt [COLOR="Red"]
28. März 2009: Demonstrationen zur Wirtschaftskrise[/COLOR]
und meine Eindrücke auf der Frankfurter Demonstration, haben mich
in meiner Überzeugung bestärkt, dass Zusammenballungen von
politisch sich dünkenden Menschen, die von Polizisten wie Vieh
durch Straßen geleitet werden, politisch völlig sinnlos sind. Es ist ganz
klar, dass das herrschende Regime alle Hebel in Bewegung setzt,
um sich gegen Personen zu abzuschirmen, die seine Macht und Ordnung
in Frage stellen. Und jede Demonstration ist de facto ein Infragestellen
dieser Ordnung und dieser Macht.
Allein die Tatsache, dass Autos nicht mehr so fahren können wie
deren Fahrer wollen, weil irgendwelche Personen auf der Straße,
statt auf den Bürgersteigen zu laufen wünschen, ist einem massiven
Angriff auf die Staatsgewalt gleichzusetzen. Anders formuliert:
Die Demonstranten versuchen das Hausrecht des Hausherrn außer
Kraft zu setzen. Dabei ist es völlig egal, ob sie das mit friedlichen
oder kriegerischen Mitteln tun. Es ist also nur der Logik der
Staatsmacht geschuldet, wenn diese ihre Polizei und ihr Militär
aufrüstet.
Peter schreibt im weiter oben genannten Tröööt an Redeath:
siehe mein posting an Iphi, den größten Mist hat der schwarze Block in Rostock veranstaltet, dazu auch der link zur graswurzelrevolution und dort haben die sich absolut feige verhalten, selbiges letztes Jahr zum 1.5 in Berlin, wie gesagt, hab ich die Randale nicht direkt mitbekommen, wir standen auf der Turmseite.
Alles ganz einfach ... macht doch eure eigene Scheiße und eure eigenen Demos, könnt ihr euch wunderbar prügeln, mir völlig egal und die Schuld immer nur bei den Polizisten zu suchen ist mittlerweilen so dermaßen daneben, da fällt einem eh nix mehr zu ein. Einfach nur politisch hohl. Wer auf Demos geht mit dem offensichtlichen Ziel Randale zu machen, wird immer einen Grund finden.
Siehe Horst Stowassers Kommentar, den ich noch für sehr zurückhalten halte.
Zum Rest ... könnte dich weiter trietzen und du würdest in deiner Argumentation weiter einknicken ... macht keinen Sinn, so what, träum weiter.
Mir fiel auf der Frankfurter Demonstration auf, dass allerorten Polizisten
mit Videokameras ausgestattet waren (es gab auch Polizeifahrzeuge,
auf denen Kameras installiert waren) Sie filmten alle Menschen
die vorüberzogen. Es ist ganz klar, dass die Staatssicherheit herausfinden
will, wer diese Menschen sind und wie sie heißen. Die Staatssicherheit
will sich die Option offen halten, diese Leute gegebenenfalls
festzunehmen.(falls die Zeiten härter werden). Ich würde auch so
handeln, wenn ich Teil des herrschenden Regimes wäre.
Sie filmten alle Menschen, d. h. es war ihnen egal, ob einer schwarz,
gelb oder weiß gekleidet war. Ich glaube nicht, dass diese
Filmleute unterscheiden können, ob einer Anarchist, Sozialist oder
was auch immer ist. Auch ein Polizist kann das nicht (auch ich kann
das nicht). Alle Demonstranten sind potentielle Feinde des Regimes
und das ist für diese Staatsbüttel das Wesentliche.
Noch eine wichtige Erfahrung habe ich gemacht. Selbstverständlich
weiß ich, für was diese Kampfmaschinen (Polizisten) ausgebildet
werden, die auch alle die gleiche Meinung haben, weil sie alle nach
einem bestimmten Schema unterrichtet werden. Ich weiß, dass sie
ihre Körper hart trainieren müssen und ich weiß auch, dass es ihnen
nichts ausmachen darf, auf Befehl hin notfalls töten zu können.
– Diese Staatssicherheitsroboter haben uns Demonstranten auf
der ganzen Route begleitet. Ich habe das nach einer gewissen Zeit
als Beklemmung wahrgenommen. Ich kam mir wie eingekesselt vor.
Ich spürte ein wenig Aggressivität in mir aufsteigen. Dann hatte
ich ein kleines Erlebnis gehabt, eigentlich nicht der Rede wert,
aber jetzt im Nachhinein ist es eigentlich kennzeichnend für diese
Roboter…Sie liefen links und rechts vom Demonstrationszug und
ließen zwischen sich einen ungefähren Abstand von zwei Metern.
Nun geschah es, dass ich einige Meter zwischen zwei dieser
Kampfroboter mitlief. Auf einmal ergriff mich an der linken Schulter
eine Hand und schubste mich ein wenig grob nach rechts.
„In unserer Reihe hier haben Sie nichts zu suchen!“, sagte eine
grobkörnige Männerstimme (ich hatte auf den Kerl nicht reagiert und
sah ihn auch nicht an). Er kam sich bestimmt vor, als würde er hier
einen Gefangenentransport begleiten. Irgendwie stieg schon ein klein
wenig Wut in mir auf. Nun kann ich mir lebhaft vorstellen, dass
es Demonstranten gibt, die unter Umständen in solch einer Situation
leicht ausrasten. Die Emotionen beider Seiten können sich ja dann
leicht hochschaukeln und in Gewalt auf beiden Seiten münden.
Im übrigen würde ich, wenn ich auf der Seite des Regimes stünde,
auch als Demonstranten verkleidete Polizisten einsetzen, die
dann Feuerwerkskörper auf die Kollegen werfen und
damit einen „berechtigten“ Kampfeinsatz auslösen.
Ich werde mich jedenfalls nie wieder in solch eine Situation begeben,
ich werde nie wieder demonstrieren. So etwas ist völlig sinnlos.
Man begibt sich damit nur unnötig in Gefahr, zumal ich aus
der Massenpsychologie her weiß, dass sich ein Mensch in einer
Masse ganz anders verhält, als wenn er allein ist.
Deshalb werde ich Einzelkämpferin bleiben…das Regime wird wohl
schlecht einen dieser Kampfroboter hinter mich stellen können,
wenn ich beispielsweise meine selbstverfassten Flugblätter in
Hausbriefkästen einwerfe oder bei Hugendubel auslege oder in
einem Fahrstuhl mit Tesa an die Innenwand befestige. Ich
werde auch versuchen einen Freundeskreis aufzubauen, also
eine kleine Gruppe (nicht größer als sechs Personen – die passen
in jedes Zimmer ), die sich mit politischen Fragen beschäftigt,
Texte liest und Aktionen im Stadtteil vorbereitet und durchführt.
Auf diese Weise kommt man niemals mit irgendwelchen Prügelorgien
in Konflikt. Da kann es einem höchstens passieren, dass
der Staatssicherheitsdienst mal morgens an die Tür klopft…… Aber gut:
Das Leben ist nicht ungefährlich und wird in Zukunft auch nicht
einfacher werden
grüße
Iphi:happy: