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Datenschutz - Fluch oder Segen

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jk's meinung

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Ich bin seit einiger Zeit immer wieder am schwanken ob unser Datenschutzverständnis in Deutschland etwas zu krass ist.

Zum einem sind mir die Gefahren durch die ungebremste Sammlung von personenbezogenen Daten durchaus bewusst. Auch der Missbrauch von sensiblen Daten(z.B. Gesundheitsdaten, Religionszugehörigkeit, etc.). Insbesondere die Religion macht mir immer mehr Sorgen, wenn ich so ein paar Threads aus dem Gesellschaftsteil hier so lese.

Auf der anderen Seite gibt es wunderbare Beispiele, was man so alles aus Daten evtl. herausfinden könnte. Dazu mal ein Beispiel.

Die Gesundheitskarte zum Beispiel ist besonders in Verruf geraten, weil sie auch unter anderem zu viele Daten des Patienten sammelt. Aber nehmen wir mal an es würden tatsächlich alle Symptome, Befunde, Diagnosen, Behandlungen und Medikationen zentral aller Patienten gespeichert werden. Welchen Datenschatz würden wir besitzen? Die Forschung könnte relativ schnell sinnlose Behandlungen ausfindig machen. Evtl. werden sehr schnell unnütze Medikamente hervorstechen. Andersherum, könnten sehr gute Behandlungsformen hervorstechen. Mithilfe der Daten könnte man Behandlungspfade entwerfen, welche ihren Namen tatsächlich gerecht werden. Kurz es würde sehr viel Geld und Zeit sparen und das Gesundheitssystem höchst wahrscheinlich effektiver machen.

Jedenfalls bin ich mittlerweile von der Ansicht "Nur so viele Daten erheben wie notwendig und schnellst möglich wieder löschen" abgekehrt und vertrete eher die Meinung, dass die Daten besser vor Missbrauch geschützt und trotzdem erhoben werden sollten. Schließlich geht uns sehr viel Potential verloren und wenn wir es nicht ändern, werden wir wohl oder übel technologisch zurück fallen.

Was denkt ihr?
 

MiaPetra

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Es ist nicht Fluch oder Segen, sondern Fluch und Segen!

Häufig werden die "falschen" Daten gesammelt und gespeichert, während wichtige Daten nicht gespeichert werden dürfen.
Einerseits wird eine Menge Arbeit erforderlich, weil Daten nicht verfügbar sind, andererseits entsteht unsinnige Arbeit, um "überflüssige" Daten zu erheben.

Es ist schon etwas dran an dem sarkastischen Spruch
"Der Computer hilft uns, die Probleme zu lösen, die wir nicht hätten, wenn es keinen Computer gäbe".

Ein Beispiel deutschen "Datenschutzes":
(m.W. in Österreich) werden an Tunneln mit Geschwindigkeitsbegrenzung Kennzeichen einfahrender Autos aufgenommen, und bei der Ausfahrt wird die Fahrzeit berechnet und falls keine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt wird, wird das aufgenommene Kennzeichen automatisch gelöscht, ohne dass es irgendwie weiter "ins Netz" gelangt.

In Deutschland ist diese Methode wegen "Datenschutz" verboten, weil Auto-Kennzeichen kurze Zeit "verdachtsunabhängig" gespeichert werden.
Es muss erst ein konkreter Verdacht festgestellt werden, bevor das Kennzeichen gespeichert werden darf - und sei es nur für wenige Minuten.

Noch so etwas:
Ein Ladenbesitzer hatte den Eingang seines Ladens "videoüberwacht" zufällig war dabei auch ein Fahrradständer im Aufnahmebereich der Kamera. Als von dort ein Fahrrad gestohlen worden war, hat der Eigentümer des gestohlenen Rades die Squenz mit dem Diebstahl erhalten und im Internet einen "privaten Fahndungsaufruf" gestartet.
- Der Ladenbesitzer ist bestraft worden, weil er mit der Aufnahme des Fahrradständers "im öffentlichen Raum" die Persönlichkeitsrechte des Diebes verletzt hat!
 
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Die Gesundheitskarte zum Beispiel ist besonders in Verruf geraten, weil sie auch unter anderem zu viele Daten des Patienten sammelt.

Die wird man zur abgleichenden Datenerfassung benutzen. Im Falle des Notstands.
Es ist doch naiv, zu glauben jemand sorge sich um die "Gesundheit" der Bürger und wolle da irgendwas verbessern.
:D Und sie erzählem einem sogar, es diene der "Diebstahlsicherung".

Die sogenannte Gesundheitskarte ist sowieso gefloppt, viele haben anstatt des geforderten Passfotos Bilder von Filmstars geschickt.
Ich hab das Bild gleich verweigert und es der Kasse auch geschrieben, und eine Woche später kam einen neue gültige Karte ohne Bild.

Wenn so etwas wie die Gesundheitskarte dem Bürger angeboten wird, dann ist es eine Sache, zu der kann man ja oder nein sagen.
Wenn sie flächendeckend verpflichtet wird, dann verletzt sie die Freiheit des Einzelnen.
Übrigens gibt es kein Gesetz, das die Gesundheitskarte vorschreibt.
Die Kassen haben aber die Erlaubnis, die Notwendigkeit einer Gesundheitskarte zu suggerieren.

Jedenfalls bin ich mittlerweile von der Ansicht "Nur so viele Daten erheben wie notwendig und schnellst möglich wieder löschen" abgekehrt und vertrete eher die Meinung, dass die Daten besser vor Missbrauch geschützt und trotzdem erhoben werden sollten. Schließlich geht uns sehr viel Potential verloren und wenn wir es nicht ändern, werden wir wohl oder übel technologisch zurück fallen.

Jeder sollte seine Daten vor Missbrauch schützen, da gibt es ne Menge Aufklärungsbedarf.
Ich denke der Staat spielt da ne schlechte Rolle wenn er sagt, er fordere Daten nur um die Schafe zu beschützen.
Der Staat sagt selbst, er will überwachen.
Der Staat kann gerne technologisch zurück fallen, das juckt glaub ich auch niemanden.
Oder ?

.



.
 
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Tooraj

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Es ist nicht Fluch oder Segen, sondern Fluch und Segen!

Häufig werden die "falschen" Daten gesammelt und gespeichert, während wichtige Daten nicht gespeichert werden dürfen.
Einerseits wird eine Menge Arbeit erforderlich, weil Daten nicht verfügbar sind, andererseits entsteht unsinnige Arbeit, um "überflüssige" Daten zu erheben.

Es ist schon etwas dran an dem sarkastischen Spruch
"Der Computer hilft uns, die Probleme zu lösen, die wir nicht hätten, wenn es keinen Computer gäbe".

Ein Beispiel deutschen "Datenschutzes":
(m.W. in Österreich) werden an Tunneln mit Geschwindigkeitsbegrenzung Kennzeichen einfahrender Autos aufgenommen, und bei der Ausfahrt wird die Fahrzeit berechnet und falls keine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt wird, wird das aufgenommene Kennzeichen automatisch gelöscht, ohne dass es irgendwie weiter "ins Netz" gelangt.

In Deutschland ist diese Methode wegen "Datenschutz" verboten, weil Auto-Kennzeichen kurze Zeit "verdachtsunabhängig" gespeichert werden.
Es muss erst ein konkreter Verdacht festgestellt werden, bevor das Kennzeichen gespeichert werden darf - und sei es nur für wenige Minuten.

Noch so etwas:
Ein Ladenbesitzer hatte den Eingang seines Ladens "videoüberwacht" zufällig war dabei auch ein Fahrradständer im Aufnahmebereich der Kamera. Als von dort ein Fahrrad gestohlen worden war, hat der Eigentümer des gestohlenen Rades die Squenz mit dem Diebstahl erhalten und im Internet einen "privaten Fahndungsaufruf" gestartet.
- Der Ladenbesitzer ist bestraft worden, weil er mit der Aufnahme des Fahrradständers "im öffentlichen Raum" die Persönlichkeitsrechte des Diebes verletzt hat!

Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist ein hohes Gut, das keinesfalls so leichtfertig in Frage gestellt werden sollte. In Zeiten zunehmender Digitalisierung und Ausweitung elektronischer Datenauswertung zu allen möglichen Zwecken, die mitunter gar nicht absehbar waren, kommt diesem Bürgerrecht eine hohe Bedeutung zu.

So ist es z.B. nachvollziehbar und wichtig, dass die elektron. Gesundheitskarte in ihrer ursprünglichen Konzeption weitgehend scheiterte, denn sensible Patientendaten gehören in die Arztpraxis und nicht etwa in die Hände irgendwelcher IT-Dienstleister. ( Wesentliche Informationen, die einer medizin. Notfall-Versorgung dienen, wie z.B. Blutgruppe, Unverträglichkeiten, Allergien hätten ggf. dennoch drauf gehört. )

Rechtspopulistische Parteien hingegen, wie z.B. die polnische PiS, zuweilen auch die dt. CDU/CSU, sicher auch die AfD, betreiben immer wieder Forderungen nach Aushebelung des Datenschutzes und befördern damit eine Entwicklung hin zum Überwachungs- und Polizeistaat.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-parlament-beschliesst-neues-polizeigesetz-a-1072342.html
 
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Diese gesamte Hysterie um die Video und Kameraüberwachung dient wohl nur um die Verkaufszahlen zu erhöhen.
Bereits Köln hat gezeigt das es kaum verwertbares Material gibt.
Nachdem was man sonst bei Berichten zu Diebstählen sieht habe ich jetzt einen mir bekanten Geschäftsinhaber die Frage gestellt, wozu brauchst du Kameras wenn man dann nichts erkennen kann.

Auch persönlich hat es mich , besser meine Frau udn auch noch eine Bekannte erwischt , sie wurde beide beim Disconter bestohlen (gut auch leichtsinnig). Ergebnis nach 1. 5 Jahren Benachrichtigung von der Staatsanwltschaft trotz Einsicht in die Videos des Disconters und der Kamera am Geldautomaten können wir nichts erkennen und stellen die Ermittlung ein.

Es geht ja "nur" um private Dinge, aber wenn es um die Überwachung vom Internet und Handys geht wedren wir wohl nie erfahren was läuft.
 
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Zum einem sind mir die Gefahren durch die ungebremste Sammlung von personenbezogenen Daten durchaus bewusst. Auch der Missbrauch von sensiblen Daten(z.B. Gesundheitsdaten, Religionszugehörigkeit, etc.). Insbesondere die Religion macht mir immer mehr Sorgen, wenn ich so ein paar Threads aus dem Gesellschaftsteil hier so lese.

Auf der anderen Seite gibt es wunderbare Beispiele, was man so alles aus Daten evtl. herausfinden könnte. Dazu mal ein Beispiel.

Die Gesundheitskarte zum Beispiel ist besonders in Verruf geraten, weil sie auch unter anderem zu viele Daten des Patienten sammelt. Aber nehmen wir mal an es würden tatsächlich alle Symptome, Befunde, Diagnosen, Behandlungen und Medikationen zentral aller Patienten gespeichert werden. Welchen Datenschatz würden wir besitzen? Die Forschung könnte relativ schnell sinnlose Behandlungen ausfindig machen. Evtl. werden sehr schnell unnütze Medikamente hervorstechen. Andersherum, könnten sehr gute Behandlungsformen hervorstechen. Mithilfe der Daten könnte man Behandlungspfade entwerfen, welche ihren Namen tatsächlich gerecht werden. Kurz es würde sehr viel Geld und Zeit sparen und das Gesundheitssystem höchst wahrscheinlich effektiver machen.

Jedenfalls bin ich mittlerweile von der Ansicht "Nur so viele Daten erheben wie notwendig und schnellst möglich wieder löschen" abgekehrt und vertrete eher die Meinung, dass die Daten besser vor Missbrauch geschützt und trotzdem erhoben werden sollten. Schließlich geht uns sehr viel Potential verloren und wenn wir es nicht ändern, werden wir wohl oder übel technologisch zurück fallen.

Was denkt ihr?

Hier sind wir recht eng beieinander. Ich finde einigermaßen befremdlich, wie irrational Daten behandelt werden und sehe das Problem bereits im Ansatz in Verbindung mit der Abneigung unserer Beamten und Politiker sich besser kontrollieren zu lassen. Will man die Daten technologisch nutzen, würde das eine andere Einstellung zu deren Behandlung führen und eine weit robustere Kontrolle des Staates und aller darin Beschäftigter.
 

MiaPetra

Deutscher Bundeskanzler
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Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist ein hohes Gut, das keinesfalls so leichtfertig in Frage gestellt werden sollte. ...
In der Konsequenz: der Dieb muss geschützt werden !?

Auch die Täter in der U-Bahn haben ein Recht darauf, bei ihren Taten nicht aufgenommen zu werden?

Wart's ab, bis jemand aus Deiner Familie bestohlen oder gar zusammengeschlagen wird!
 
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Das Thema ist gut und sollte weiter erörtert werden
Beim NDR habe ich heute gelesen das neben dem HBF Hamburg und Köln und anderen wichtigen Bahnhöfen die DB
mehr Viedeokamaras installieren will.
Ist das jetzt Schutz oder Überwachung?

Der Zweite Punkt wäre natürlich wie ihr das seht
die ihr ja tagtäglich in Foren und Sozialmedien schreibt

Ich persönlich habe aus Sicherheitsgründen nichts dagegen wenn von mir Aufnahmen in Bahnhöfen Bussen oder Bahnen gemacht werden
wenn gewisse Richtlilien eingehalten werden aber welche

Zum 2.Punkt.
Ich bin sehr vorsichtig geworden wenn ich mich
in Öffentlichen Medien bewege

MfG Geraldo
 

Iles9

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Krankenkarten, positiv wäre, nicht immer den Mediplan, Befunde mitzuschleppen und besser Abstimmung unter den
verschiedenen Ärzten. Negativ wer kann auf die Daten noch zugreifen. Wenn anonym zur med. Forschung wäre gut,
aber wehe eine Versicherung oder AG bekommt sowas in die Hand.
Videoüberwachung genauso. Überwachung in Parkhäusern, Bhf, Bahn, Bus damit habe ich auch kein Problem, wenns
nach kurzer Zeit wieder gelöscht wird. Aber wenn nicht und wer hat Zugriff. Weil man hier keinem trauen kann,
und die Summe der vielen gesammelten Daten über jeden, bin ich auch dagegen das auf alle Bereiche auszubauen.
Ich denke die wissen eh schon viel mehr als wir nur ahnen können.
Ein Bekannter hatte sich vor kurzem das erste mal bei Face..... angemeldet und gewundert was diese Plattform schon
alles über ihn wusste, wer so zu seinem Bekanntenkreis gehörte....das ist echt erschreckend.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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