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Das Bad-Bank-Konzept: Inszenierter Konflikt vermutet.

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Ein vermutlich inszenierter Konflikt soll die Durchsetzung des Bad-Bank-Konzeptes erleichtern (Finanzkrise XIV)
Autor: Albrecht Müller | NachDenkSeiten

Gestern kam Spiegel Online mit einem längeren Artikel und der Hauptaussage, die SPD-Fraktion, namentlich die Haushälter und die Parlamentarische Linke (PL), würden Steinbrück zu einem härteren Kurs gegenüber den Banken in Sachen Auslagerung toxischer Papiere drängen (siehe Auszüge in der Anlage). Der haushaltspolitische Sprecher Carsten Schneider wurde mit der Forderung zitiert, die Banken müssten „die Hosen runterlassen“. Die Argumentationsweise und auch die personelle Konstellation sind so schräg, dass ich nicht an einen echten Konflikt glaube. Der Konflikt ist verabredet, weil damit der skandalöse Vorgang als solcher, nämlich den Banken ihre schlechten Risiken zulasten der Steuerzahler abzunehmen, wie selbstverständlich erscheint. So ist das im Leben: Wenn man ein Vorhaben der Detailkritik unterzieht und dann dem Kritisierten auch noch die Möglichkeit gibt, Kompromissbereitschaft zu zeigen (so wird es nämlich kommen), dann erscheint das Vorhaben als solches akzeptabel. Auf die Nutzung dieses einfachen Tricks der Meinungsmache zielt der Konflikt. Albrecht Müller.

Es folgen einige Indizien dafür:

1. Schon die personelle Konstellation der Hauptmatadore spricht gegen einen ernsthaften Konflikt. Der Wortführer der Haushälter in der SPD Fraktion Carsten Schneider sitzt zusammen mit dem Steinbrück-Staatssekretär Jörg Asmussen im Lenkungsausschuss des Soffin. Asmussen und Schneider sind auch schon als gemeinsame Autoren eines Positionspapiers zur Generationengerechtigkeit aufgetreten [PDF - 212 KB]. Man kann getrost davon ausgehen, dass alle wichtigen Entscheidungen zum 480-Milliarden-Rettungsschirm, zur Geheimhaltung der Vorgänge bei der Vergabe der Mittel durch den Soffin und zu den großzügigen Zahlungen an HRE und Commerzbank einvernehmlich zwischen Schneider, Asmussen und damit auch Steinbrück durchgesetzt wurden.
2. Die verbalen Kraftakte („Hosen runterlassen“) täuschen darüber hinweg, dass die Kritiker die Tatsache der Übernahme von Risiken durch die Öffentlichkeit und die Steuerzahler nicht infrage stellen.
3. Im Gegenteil, die Kritiker kündigen in der Person des SPD-Haushaltsexperten Schneider gleich noch an, mehr Mittel für den Bankenrettungsfond Soffin oder andere staatliche Interventionen zur Verfügung zu stellen. Um die Großzügigkeit und zugleich die Arroganz sichtbar zu machen, ist es angebracht, Schneider wörtlich zu zitieren: “Ich bin gern bereit, dafür die Mittel des Soffin deutlich aufzustocken. Auch 80 Milliarden € mehr wären kein Problem, wenn das das Problem löst.“ Schneider persönlich ist bereit, 80 Milliarden € zur Verfügung zu stellen. So klingt das. Donnerwetter. Einfach mal so. Man sollte sich daran erinnern: Zwischen 10 und 20 Milliarden für ein Konjunkturprogramm zu Gunsten der Beschäftigten in der Wirtschaft jenseits der Banken lösten bei den gleichen Personen Wehklagen aus.
4. Nach den Vorstellungen der Kritiker soll es den Banken nicht freiwillig überlassen sein, ob sie eine Bad Bank gründen. Der Finanzminister will freiwillige Lösungen, die Haushälter der SPD wollen alle Banken verpflichten, Schrottpapiere auszulagern. Soll Letzteres eine bessere Lösung sein? Wieso das? Das ist eindeutig ein Scheinkonflikt, so wie auch schon die Klage Merkels und Steinbrücks darüber, dass die Banken nicht bereit sind, die Milliarden des Bundes anzunehmen, nur der Meinungsbildung diente. Die Banken sollten aus der Bittstellerrolle herausgebracht werden, wir Steuerzahler sollten in eine solche Rolle versetzt werden - nach dem Motto: Bitte bitte, liebe Banker, nehmt unsere Milliarden gnädigst an.
5. In dem gesamten Artikel und in den berichteten Positionen der angeblichen Streithähne kommt kein einziges Mal die Frage zur Sprache, wieso wir eigentlich alle Banken am Leben erhalten sollen. Das in den NachDenkSeiten am 7. Januar 2009 ausführlich besprochene Problem der notwendigen Konversion der Finanzwirtschaft wird auch im Zusammenhang dieser wichtigen Frage des Umgangs mit hoch riskanten Papieren in den Bilanzen der Banken nicht angesprochen. Offensichtlich wollen die Verantwortlichen einschließlich der angeblichen Kritiker in der SPD-Fraktion alle Banken retten, konkret die schlechten Risiken auslagern und dann alle einfach weiterwurschteln lassen. Das hat mit einem sachlich richtigen Konzept nichts gemein. Denn es bleibt die wichtige Aufgabe, die Finanzwirtschaft von den spekulativen Elementen zu befreien. Zurzeit läuft offensichtlich alles weiter wie gehabt - an den Aktienmärkten wird spekuliert, es werden wahrscheinlich nach wie vor Derivate gehandelt, den Kunden wird an den Bankschaltern empfohlen, in Immobilien und Fonds einzusteigen. Wenn der haushaltspolitische Sprecher der SPD und die Parlamentarische Linke ihre Kritik am Steinbrück Entwurf mit einem Vorstoß zum Abbau der Casino-Tätigkeit verbunden hätten, dann würden wir Ihnen gerne ihre Kritik abnehmen.

So ist das ganze ein unwürdiges Spiel zur Verwirrung der Öffentlichkeit und zur Erleichterung der Auslagerung schlechter Risiken auf den Steuerzahler. Siehe dazu auch „Steinbrücks Osterhasen für seine Freunde“.

Anlage:

SPD-Fraktion drängt Steinbrück zu härterem Kurs
Banken sollen Schrottpapiere auslagern dürfen - freiwillig. So will es Finanzminister Steinbrück. Doch ausgerechnet die SPD-Fraktion hält wenig von dem Konzept. Die Banken müssten schlicht dazu gezwungen werden, fordern Haushaltspolitiker. Auch der linke Flügel fürchtet zu laxe Regeln (…)

Finanzminister Steinbrück: Zwang oder Freiwilligkeit?
Bereits am Mittwoch will Finanzminister Peer Steinbrück ein Konzept im Kabinett verabschieden lassen, mit dem künftig Privatbanken sogenannte Schrottpapiere in Zweckgesellschaften auslagern können. Ein eigenes Modell für die angeschlagenen Landesbanken soll später folgen. Dazu soll am Mittwoch eine Absichtserklärung vom Kabinett beschlossen werden.
Gegen Steinbrücks Modell für die Privatbanken formiert sich unterdessen bei SPD-Haushaltsexperten und der Parlamentarischen Linken der Sozialdemokraten (PL) Widerstand. Der zentrale Unterschied vom Ansatz Steinbrücks und dem der Haushälter: Die Frage, ob die Banken gezwungen werden sollen, eine Bad Bank zu gründen. Während der Finanzminister auf freiwillige Lösungen setzt, wollen die Haushälter alle Banken verpflichten, Schrottpapiere auszulagern.

In einem Positionspapier der Arbeitsgruppe Haushälter der SPD-Bundestagsfraktion, das SPIEGEL ONLINE vorliegt, heißt es: “Die Konstruktion einer Bad Bank lässt sich nur rechtfertigen, wenn eine hinreichend breite Teilnahme der Banken und eine nahezu vollständige Auslagerung der toxischen Papiere sicher gestellt ist” (…)
Quelle: SPIEGEL
 
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Die neoliberalen Zauberlehrlinge....

Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im März 2009: Real - 22%zum Vorjahr
Pressemitteilung Nr.173 vom 11.05.2009 Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im März 2009: Real – 22% zum Vorjahr

Rohstahlproduktion im April 2009 um 53,1% niedrigerals im Vorjahr
Pressemitteilung Nr.175 vom 11.05.2009 - Rohstahlproduktion im April 2009 um 53,1% niedriger als im Vorjahr

Steinbrücks "Bad Bank" kommt - die Solidargemeinschaft der Steuerzahler muss blechen!

Bad Banks



Leistung ohne Gegenleistung ???


Wie ist die allgemeine Meinung - wurde die Krise in D durch die Agenda 2010 verschärft?
Bad Bank - Fluch oder Segen?
Ist das der Weg aus der Krise?

Oder wäre eine Kaufkraftsteigerung am Binnenmarkt durch gesetzlichen Mindestlohn (8 €/Std.) und kräftige Lohnerhöhung , die bessere Alternative?

Ich sehe, die Liste der Fragen wird immer länger und länger aber das handeln der politischen Obrigkeit augenscheinlich immer verzweifelter.

Die Agenda 2010 erinnert mich an den Zauberlehrling.

Der_Zauberlehrling
....Und sie laufen! Naß und nässer
Wird’s im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör’ mich rufen! –
Ach da kommt der Meister!
Herr, die Noth ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd’ ich nun nicht los......

Ja, wie werden die D die Agenda 2010 wieder los?

Steinbrück plant gigantische Neuverschuldung 14. Mai 2009, 06:38 Uhr

319 Milliarden weniger - Steuerausfälle reißen gigantisches Loch


Womit möchte die Bundesregierung die Bad Banks" finanzieren?
 
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Ja nun ist doch gekommen die Bad Bank , die Genesungsstätte für kriminelle Banker ... !?!

Die Merkel tut gerade so, als ob die Wirtschaftskrise, von Wirtschafts-kriminellen verursacht, eine natürliche Abfolge der Wirtschaft sei. Die Ruhe im Land und die politischen Missbildungen der deutschen Bevölkerung tragen dazu bei, dass „Otto Normalverbraucher“ sich mehr um seine Existenz als Arbeitnehmer für die Zukunft sorgt, als sich um die wirklichen Ursachen der Krise zu kümmern. Die Wirtschafts- bzw. Finanzkrise wurde gemacht. Sie stellt keine natürliche Abfolge im Weltwirtschaftsprozess dar. Die Banker kann man getrost unter Kriminelle subsumieren und gehören daher vor die Schranken der Justiz.

In diesem Zusammenhang ist es unglaublich, dass inmitten der Krise diese Banker weiterhin lustig und unerkannt ihre Boni kassieren, während der Steuerzahler für ihre Verbrechen aufkommen muss.

Das sollte eine Herausforderung für die Bürger sein, und nicht ein paar Euro mehr an Lohnforderung. Die Demokratie steht auf dem Spiel und die Rechtsradikalen nutzen die Gelegenheit, das bisherige politische Parteiengefüge kräftig aufzumischen. Das sollte jedem Warnung genug sein! Die Wirtschaftskrise wurde provoziert durch die gigantische Gier von so genannten Eliten, die glaubten, man könne die Welt bis zum Exzess verarschen, weil die Menschen im Grunde „blöd“seien und sich mehr oder weniger um Fressen und Sex kümmerten. Da ist was Wahres dran. Nur, die Politik hat zu verhindern, dass Menschen in existentielle Nöte durch ein paar wenige geraten.

Die Demokratie steht auf dem Spiel !

Frech, unverschämt und dreist forderten nun diese Pleite- und Crimebanker die staatliche Sondermülldeponie für giftige Wertpapiere, im Volksmund „Bad Bank“ genannt; nein kein wirklicher Kurort für Bürger, sondern eher Genesungsstätte für kriminelle Banker und bekommen sie auch noch !

Die Maßnahmen der Politik nimmt kaum mehr noch Rücksicht auf demokratische Grundregeln, noch auf das Rechtsempfinden von Bürgern, wenn es um die Finanz- und Wirtschaftskrise geht. Bezahlen werden es die Bürger nach den Bundestagswahlen, und ich sage voraus: am ehesten die kleinen Leute, Rentner und Menschen, die wenig haben und für die das Überleben jetzt schon ein täglicher Kampf ist !

Wenn nicht die Demokratie in Kürze vollends den Bach runtergehen soll, sollten die Gesetzgeber jetzt handeln.
 
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Nehmen wir mal an, ganz fiktiv selbstverständlich,
der Söldner bekommt für seinen Sold beim heimatlichen Bäcker kein Brot mehr.
Er wird sich vielleicht eines freipressen und geht zum Metzger und bekommt dort für seinen Sold keine Wurst mehr...

Ob er am nächsten Tag in der Kaserne stramm steht und mit dem Panzer zum Autohändler fährt,
wenn er ohnehin im Zweifel war, ob sein Herr und Gebieter noch klar der Sinne ist? Möglicherweise.

Es ist deren Geld, das war es doch immer.
Also sind es auch deren Schulden.
:p
 

opppa

Schaf im Wolfspelz
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Das ist doch nur noch reine Augenwischerei!

Wenn die Banken ihre Anteile an der (jeweiligen) Bad Bank streng nach dem Niederstwertprinzip ganz ehrlich in ihre Bilanzen aufnehmen, könnte man sich den ganzen (Schei***...äh) Quatsch doch einfach schenken und die Verluste (über das Stammkapital hinaus) auch direkt ausweisen.

Aber so weit ist es mit der Ehrlichkeit wohl doch nicht her!

So können die Folgen eben aussehen, wenn Firmen durch ReGIERungen erlaubt wird, die Bewertungsspielräume an die vereinte Gier von Aktionären und Managern "anzupassen"!
 

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