Zitat aus der Süddeutschen über Neuverschuldung:
Die deutschen KfW-Kredite und die bisher geplanten europäischen Corona-Hilfen haben eine gemeinsame schädliche Nebenwirkung, kritisiert Peter Bofinger, Professor für Volkswirtschaftslehre und bis 2019 langjähriger Wirtschaftsweiser der Bundesregierung. Beide führen dazu, dass Unternehmen wie Staaten neue Schuldenberge auftürmen, die später hinderlich sind, wenn nach der Pandemie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder gestartet und neu investiert werden soll. Bofinger empfiehlt zwei*Alternativen.
SZ: Herr Bofinger, was bereitet Ihnen die größten wirtschaftlichen Sorgen in dieser Corona-Pandemie?
Peter Bofinger: Das große Problem der Corona-Krise ist, dass durch den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stillstand jetzt neue riesige Schulden im Wirtschaftssystem aufgebaut werden. [/b] Wir haben Unternehmen, die laufende Zahlungen begleichen müssen. Aber ihre Einnahmen brechen weg. Durch das Kurzarbeitergeld sind sie etwas entlastet. Aber insgesamt baut Corona eine sehr große Verschuldungswelle*auf. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/peter-bofinger-coronavirus-verschuldung-1.4873116
Die Hauptwirkung der Medien-Panik ist eine gigantische Neuverschuldung! Zinswirtschaft ist Abhängig von einer permanent steigenden Gesamtverschuldung. Ohne steigende Schulden, keine Kapital-Gewinne, keine steigenden Guthaben. In den letzten Jahren ist die Verschuldung sogar gesunken, was eine Welle von niedrig Löhnen und finanziellem Ausbluten des Mittelstandes zur Folge hatte. Können leistungslose Kapitaleinkommen nicht mehr durch Wachstum finanziert werden, geht das sofort zu Lasten der Arbeitseinkommen und Sozialleistungen.
Das ist in diesen Tagen vor allem deshalb so Widersinnig, weil Geld und materieller Wohlstand in einem nie dagewesenen Überfluss produziert worden ist. Die Zinsen sind wegen des krassen Überangebots an Geld und allen Arten von materiellen Gütern, sogar in den negativen Bereich geschwenkt.
Unsere Wirtschaft ist erwachsen geworden! Markt technisch sind sinkende Zinsen, Gewinne und Schulden eine völlig normale Entwicklung, welche für die Wirtschaft und Produktivkräfte auch sehr begrüßenswert ist.
Aber eben nicht für´s Kapital! Überfluss ist für Kapitaleinkommen tödlich! Der gefürchtete Kapitalismus offenbart in Zeiten des Überflusses seine ganze Erbärmlichkeit und stirbt einen sanften Tod.
Was also tun um das zu verhindern?
Das ist im Prinzip sehr einfach!
Die Verschuldung muss im großen Stil angeheizt werden. Genau das ist die wesentliche Folge der Corona-Panik in den Medien weltweit.
ntv: Deutschlands Schulden steigen drastisch
Die Verschuldung der Bundesrepublik explodiert aufgrund der Corona-Rettungspakete. Am Ende des Jahres wird die Staatsverschuldung voraussichtlich bei über 75 Prozent liegen. Das verstößt eindeutig gegen den in den europäischen Maastricht-Verträgen festgelegten Höchstwert. https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschlands-Schulden-steigen-drastisch-article21706341.html
Hunderte Mrd an Neuverschuldung! Corona ist ein weiteres Rettungspaket für den sterbenden Kapitalismus, und reiht sich nahtlos in Abwrackprämien, Dieselskandale und überdimensionierten Bahnhof & Flughafen-Baustellen ein.
Nicht falsch verstehen, persönlich bin ich froh, das man bisher von Rüstung & Krieg in Europa abzusehen scheint. Vielleicht sind einfach nur die Versuche gescheitert.
Auch wenn ich mich wiederhole: Wenn die Zentralbank ihre Liquiditätskosten auf 4 bis 5% im Jahr erhöht und auf das Bargeld ausweitet, hat der Kindergarten schnell geschlossen. Ruhe, Zeit, Wohlstand und Seelenfrieden! Wäre das nicht mal ne Abwechslung?