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Abbildung Politischer Spektren

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

G

Gelöschtes Mitglied 2801

In jeder Diskussion um politische Maßnahmen und Figuren folgt nahezu automatisch irgendwann die Einordnung in das politische Spektrum, von rechts bis links.
Dabei spielt es keine Rolle, ob über Ökonomie, Außenpolitik, Sicherheit oder Kulturförderung gesprochen wird, das Bedürfnis zu kategorisieren ist allgegenwärtig.

Aber reicht das relativ unscharfe Modell, welches derzeit die weiteste Verbreitung findet noch aus um die politischen Einstellungen vernünftig abzubilden?

Es gibt bereits deutlich differenziertere Modelle, wie beispielsweise das Milieus Modell, welches auf dem Sinus-Modell der Zielgruppenforschung für soziale Milieus basiert.
Dabei wird nicht mehr ausschließlich auf der Achse "links <--> rechts" verortet, sondern zusätzlich die Dimension "autoritär <--> liberal" miterfasst. Es ergibt sich, unter Berücksichtigung weiterer Faktoren ein wesentlich differenzierteres Bild des politischen Spektrums und ermöglicht auch die Erfassung eines beispielsweise wirtschaftlich stark sozialistisch (also links) orientierten Menschen, der aber gleichzeitig für eine restriktive Einwanderungspolitik mit starker staatlicher Kontrolle steht (autoritär). Natürlich kann man diese Kategorisierung sowohl thematisch begrenzt, als auch global (also zusammenfassend) anwenden und damit ein stark ausdifferenziertes Bild eines Politikers oder einer Partei zeichnen.

Wären solche robusteren und informativeren Modelle im öffentlichen Diskurs nicht deutlich besser und förderlich für die politische Vielfalt?

Meiner Ansicht nach schränkt das links-rechts Format in der Wahrnehmung zu sehr ein, denn die politische Botschaft von Politikern und Parteien wird auf diese eindimensionale Kategorisierung reduziert und verhindert damit auch Diskussionen innerhalb der Parteien, weil man die "message" nicht gefährden will.

Ps.: Ich weiß, ein ähnlicher Thread wurde gerade erst eröffnet, ich halte das Thema aber für wichtig und würde es erstmal gerne, wenn möglich, ohne Bewertung der politischen Ausrichtungen diskutieren und rein vom Standpunkt der Frage aus betrachten, ob ein differenzierteres Bewertungssystem, einen breiteren öffentlichen Diskurs bewirken würde.
 

Zentrifug'

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Ja, denn der deutschen Erziehungsmaschinerie geht es darum, zu spalten.
Rasch einzuteilen in Gut (= Links) und Böse (= Rechts).
Und die fremdernannten und fremdbestimmten Guten lassen sich aufhetzen, gegen die Pöhsen, denn die Fremdbestimmten, das sind ja "die Guten".
 

admonitor

Frischling
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Soviel Differenziert ist vll. nicht erwünscht, beide Seiten profitieren von stereotypen Feindbildern. "Völkische" Kräfte sind in der Tendenz tatsächlich eher sozialistisch oder zumindest sozialdemokratisch. Während ein Marktradikalismus letztlich global gedacht werden muss, mit z.B. weltweiter Niederlassungsfreiheit - sonst wäre es kein freier Markt; und damit nicht sozial sein kann.

Im Grunde gibt es vier Pole: Sozialismus vs. Marktradikalismus einerseits und völkisches vs. kosmopolitisches Denken andererseits, nicht alle diese Pole lassen sich versöhnen.
 
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In jeder Diskussion um politische Maßnahmen und Figuren folgt nahezu automatisch irgendwann die Einordnung in das politische Spektrum, von rechts bis links.
Dabei spielt es keine Rolle, ob über Ökonomie, Außenpolitik, Sicherheit oder Kulturförderung gesprochen wird, das Bedürfnis zu kategorisieren ist allgegenwärtig.

Aber reicht das relativ unscharfe Modell, welches derzeit die weiteste Verbreitung findet noch aus um die politischen Einstellungen vernünftig abzubilden?

Es gibt bereits deutlich differenziertere Modelle, wie beispielsweise das Milieus Modell, welches auf dem Sinus-Modell der Zielgruppenforschung für soziale Milieus basiert.
Dabei wird nicht mehr ausschließlich auf der Achse "links <--> rechts" verortet, sondern zusätzlich die Dimension "autoritär <--> liberal" miterfasst. Es ergibt sich, unter Berücksichtigung weiterer Faktoren ein wesentlich differenzierteres Bild des politischen Spektrums und ermöglicht auch die Erfassung eines beispielsweise wirtschaftlich stark sozialistisch (also links) orientierten Menschen, der aber gleichzeitig für eine restriktive Einwanderungspolitik mit starker staatlicher Kontrolle steht (autoritär). Natürlich kann man diese Kategorisierung sowohl thematisch begrenzt, als auch global (also zusammenfassend) anwenden und damit ein stark ausdifferenziertes Bild eines Politikers oder einer Partei zeichnen.

Wären solche robusteren und informativeren Modelle im öffentlichen Diskurs nicht deutlich besser und förderlich für die politische Vielfalt?

Meiner Ansicht nach schränkt das links-rechts Format in der Wahrnehmung zu sehr ein, denn die politische Botschaft von Politikern und Parteien wird auf diese eindimensionale Kategorisierung reduziert und verhindert damit auch Diskussionen innerhalb der Parteien, weil man die "message" nicht gefährden will.

Ps.: Ich weiß, ein ähnlicher Thread wurde gerade erst eröffnet, ich halte das Thema aber für wichtig und würde es erstmal gerne, wenn möglich, ohne Bewertung der politischen Ausrichtungen diskutieren und rein vom Standpunkt der Frage aus betrachten, ob ein differenzierteres Bewertungssystem, einen breiteren öffentlichen Diskurs bewirken würde.

Welchem Zweck dient denn eine möglichst differenzierte Klassifizierung
der in Gemeinschaften vertretenen Menschengruppen?

Solange die wesentliche Zielsetzung aller BeTEILigten nicht bekannt ist,
Aufklärung darüber unterdrückt wird, aus welchen Gründen auch immer,
nützt jedes politische Handeln mehr den jeweils Unabhängigeren von Gemeinsamkeiten
als der überwiegenden (schweigenden) Mehrheit.

Dass Gemeinschaften sich grundsätzlich wie Pyramiden organisieren,
und die wesentlichen Faktoren dazu kaum bekannt sind,
macht wenige immer unabhängiger und Benachteiligte immer größer in der Zahl
aber immer ohnmächtiger, abhängiger. Daraus resultieren all unsere Konflikte,
die uns zwingen, Politiker zu engagieren, um sie nicht in die Eskalation zu treiben.

Weil aber auch unseren politischen Kräften nicht bewusst ist,
was läuft, weil die wesentliche Zielsetzung fehlt,
beschäftigt man sich mit einem aufwändigen,
möglichst klugen Diffenzieren, Kategorisieren, Klassifizieren,
um im Grund zum Scheitern verurteilte Ma§nahmen
zu vereinfachen, zu beschleunigen.

Dööfer geht's kaum.
Sowas sollte man nicht noch unterstützen
durch Denkleistungen vorbei am Wesentlichen,
mit dem sich inzwischen sogar die UN beschäftigt ...
 

Smoker

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Wären solche robusteren und informativeren Modelle im öffentlichen Diskurs nicht deutlich besser und förderlich für die politische Vielfalt?

Am besten wäre es wenn man sich gegenseitig zuhören würde. Wenn man sich nicht abgrenzen würde, weder durch Parteien noch von Spektren oder Ideologien. Aber daß es mal soweit kommt ist leider illusorisch.
 

Ophiuchus

Putinversteher
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Am besten wäre es wenn man sich gegenseitig zuhören würde. Wenn man sich nicht abgrenzen würde, weder durch Parteien noch von Spektren oder Ideologien. Aber daß es mal soweit kommt ist leider illusorisch.

Saßen nicht schon Gysi und Gauweiler an einem Tisch und konnten bei Wahrung ihrer Ansichten das Gegenüber respektvoll behandeln ?
 
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In jeder Diskussion um politische Maßnahmen und Figuren folgt nahezu automatisch irgendwann die Einordnung in das politische Spektrum, von rechts bis links.
Darunter leide ich auch öfters, wenn ich ein Argument zu einem Einzelaspekt bringe.

Die Frage ist doch, wer ordnet da wen oder was ein, und warum?

Es gibt bereits deutlich differenziertere Modelle, wie beispielsweise das Milieus Modell, welches auf dem Sinus-Modell der Zielgruppenforschung für soziale Milieus basiert.
Dabei wird nicht mehr ausschließlich auf der Achse "links <--> rechts" verortet, sondern zusätzlich die Dimension "autoritär <--> liberal" miterfasst. Es ergibt sich, unter Berücksichtigung weiterer Faktoren ein wesentlich differenzierteres Bild des politischen Spektrums
So etwas erfordert aber auch das differnzierte, und somit komplexere Mitdenken, derer, die darüber diskutieren. Diese müßten sich dafür auch genügend Zeit nehmen (können).

und ermöglicht auch die Erfassung eines beispielsweise wirtschaftlich stark sozialistisch (also links) orientierten Menschen, der aber gleichzeitig für eine restriktive Einwanderungspolitik mit starker staatlicher Kontrolle steht (autoritär).
Folgendes meine ich rein sprachlich, aber eine solche Idee ist nicht neu. Es gibt da den Begriff des "National-Sozialismus".
(Daß ein Herr H. unter dieser Überschrift viel Unheil angerichtet hat, war hoffentlich ein Einzelfall, und hat wenig bis gar nichts mit dem Begriff zu tun.)

Nun bin ich gespannt, ob ihr das auch so differenziert sehen könnt; oder ob ich damit vorschnell in eine Schublade gesteckt werde.
 

Ophiuchus

Putinversteher
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Darunter leide ich auch öfters, wenn ich ein Argument zu einem Einzelaspekt bringe.
Die Frage ist doch, wer ordnet da wen oder was ein, und warum?

Ordnung ist doch eine schöne Sache , sie macht vieles einfach(er) !

Nur dass mit dem Links /Rechts das funktioniert nicht mehr !

Was ist an einer SPD links / was an einer CDU rechts ?

Ist eine blaue Pettry die das was sie für Antisemitismus hält verurteilt und den Staat Israel über den grünen Klee lobt nun links oder rechts ?

In meinen Augen keines von beiden , sie biedert sich Merkel an um gesellschaftsfähig zu werden !

Es zählt eigentlich nur noch, welche konkrete Zielgruppe soll im Moment angesprochen werden ( und das kann in der heutigen kurzlebigen Zeit morgen schon eine andere sein ) !
 
OP
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Am besten wäre es wenn man sich gegenseitig zuhören würde. Wenn man sich nicht abgrenzen würde, weder durch Parteien noch von Spektren oder Ideologien. Aber daß es mal soweit kommt ist leider illusorisch.

Ich glaube nicht, dass man auf Kategorisierung und Skripte wirklich nachhaltig verzichten kann, dafür sind sie ein viel zu bedeutender Bestandteil unserer Psyche.
Aber eine vernünftige Erweiterung einfacher Skripte wäre wohl möglich.
 
OP
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Gelöschtes Mitglied 2801

Darunter leide ich auch öfters, wenn ich ein Argument zu einem Einzelaspekt bringe.

Die Frage ist doch, wer ordnet da wen oder was ein, und warum?


So etwas erfordert aber auch das differnzierte, und somit komplexere Mitdenken, derer, die darüber diskutieren. Diese müßten sich dafür auch genügend Zeit nehmen (können).


Folgendes meine ich rein sprachlich, aber eine solche Idee ist nicht neu. Es gibt da den Begriff des "National-Sozialismus".
(Daß ein Herr H. unter dieser Überschrift viel Unheil angerichtet hat, war hoffentlich ein Einzelfall, und hat wenig bis gar nichts mit dem Begriff zu tun.)

Nun bin ich gespannt, ob ihr das auch so differenziert sehen könnt; oder ob ich damit vorschnell in eine Schublade gesteckt werde.

Differenzierte Herangehensweise ist durchaus möglich, das braucht im Endeffekt vor allem aber erstmal die Bereitschaft.
Ehrlich gesagt verstehe ich diesen provokativen Ansatz nicht wirklich, da er inhaltlich irrelevant ist.
 
OP
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Welchem Zweck dient denn eine möglichst differenzierte Klassifizierung
der in Gemeinschaften vertretenen Menschengruppen?

Solange die wesentliche Zielsetzung aller BeTEILigten nicht bekannt ist,
Aufklärung darüber unterdrückt wird, aus welchen Gründen auch immer,
nützt jedes politische Handeln mehr den jeweils Unabhängigeren von Gemeinsamkeiten
als der überwiegenden (schweigenden) Mehrheit.

Dass Gemeinschaften sich grundsätzlich wie Pyramiden organisieren,
und die wesentlichen Faktoren dazu kaum bekannt sind,
macht wenige immer unabhängiger und Benachteiligte immer größer in der Zahl
aber immer ohnmächtiger, abhängiger. Daraus resultieren all unsere Konflikte,
die uns zwingen, Politiker zu engagieren, um sie nicht in die Eskalation zu treiben.

Weil aber auch unseren politischen Kräften nicht bewusst ist,
was läuft, weil die wesentliche Zielsetzung fehlt,
beschäftigt man sich mit einem aufwändigen,
möglichst klugen Diffenzieren, Kategorisieren, Klassifizieren,
um im Grund zum Scheitern verurteilte Ma§nahmen
zu vereinfachen, zu beschleunigen.

Dööfer geht's kaum.
Sowas sollte man nicht noch unterstützen
durch Denkleistungen vorbei am Wesentlichen,
mit dem sich inzwischen sogar die UN beschäftigt ...

Na, habe ich dein fragiles kleines Ego mal wieder gekränkt weil ich keinen Hehl daraus gemacht habe, dass ich auch deine neueste Behauptung für eine Lüge halte?
 
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Ja, denn der deutschen Erziehungsmaschinerie geht es darum, zu spalten.
Rasch einzuteilen in Gut (= Links) und Böse (= Rechts).
Und die fremdernannten und fremdbestimmten Guten lassen sich aufhetzen, gegen die Pöhsen, denn die Fremdbestimmten, das sind ja "die Guten".

Lächerlicher Blödsinn.

Ich gebe M. recht; das alte Schema ist spätestens nach dem Untergang der sozialistischen Systeme funktionsuntüchtig geworden. Das Einzige, wofür es noch zu gebrauchen ist, ist die Denunziation - siehe Post 2. Eine Realität ist schon längst nicht mehr wahrzunehmen. Nötig wären neue Kriterien, aber, wie M. schon aufgezegt hat, wäre die Kategorien weitaus ausfeilter zu konstruieren. Aber diese wären dann auch nicht an handhabbar und eingängig.

Außerdem gibt es Chiffren, die zwar neu sind, aber genauso inhaltsleer und nichtssagend, dafür aber ähmlich denunziatorisch.. Ich führe als Beispiel an: Eliten, Gutmenschen, Juden, Rothschild.
 
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OP
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Gelöschtes Mitglied 2801

Lächerlicher Blödsinn.

Ich gebe M. recht; das alte Schema ist spätestens nach dem Untergang der sozialistischen Systeme funktionsuntüchtig geworden. Das Einzige, wofür es noch zu gebrauchen ist, ist die Denunziation - siehe Post 2. Eine Realität ist schon längst nicht mehr wahrzunehmen. Nötig wären neue Kriterien, aber, wie M. schon aufgezegt hat, wäre die Kategorien weitaus ausfeilter zu konstruieren. Aber diese wären dann auch nicht an handhabbar und eingängig.

Grundsätzlich glaube ich, dass die Menschen durchaus das Ptenzial haben auch etwas komplexere Systeme zu verstehen und zu gebrauchen.
Die entscheidende Frage liegt wohl darin, wer dieses Umdenken anstoßen kann. Bei Politik und Medien sehe ich recht wenig Antrieb dazu. Es hat ja auch durchaus Vorteile mit einfachen Kategorien zu arbeiten. Es müsste eher aus einer streitfähgien Intellektuellen Elite stammen.
 
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So etwas erfordert aber auch das differnzierte, und somit komplexere Mitdenken, derer, die darüber diskutieren. Diese müßten sich dafür auch genügend Zeit nehmen (können).


Folgendes meine ich rein sprachlich, aber eine solche Idee ist nicht neu. Es gibt da den Begriff des "National-Sozialismus".
(Daß ein Herr H. unter dieser Überschrift viel Unheil angerichtet hat, war hoffentlich ein Einzelfall, und hat wenig bis gar nichts mit dem Begriff zu tun.)

Nun bin ich gespannt, ob ihr das auch so differenziert sehen könnt; oder ob ich damit vorschnell in eine Schublade gesteckt werde.

Eine Birne wird nicht zur Feige, wenn man sie so nennt, und ein faschistische Ideologiekonstrukt nicht zum Sozialismus. Derartige Benennungen sind nur das Kleingeld für Doofe.
 
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Soviel also zum Thema "differenzierte Betrachtung", ich hatte es ja schon befürchtet.

Zum geforderten Differenzierung gehört auch, die Idee eines "nationalen Sozialismus" separat von dem betrachten zu können, was ein Herr H. unter dieser Überschrift angerichtet hat.

Bei Wikipedia findet man zum Thema "Nationalsozialismus (Begriffserklärung)" u.a. einen Link zur Seite über Ferdinand Lassalle; daraus:
"Lassalles Idee des Sozialismus war genossenschaftlich und preußisch-nationalstaatlich orientiert. Damit geriet er in einen Gegensatz zu der von Karl Marx und Friedrich Engels dominierten Lehre, die revolutionär und internationalistisch ausgerichtet war."

"Als Hauptinitiator und Präsident der ersten sozialdemokratischen Parteiorganisation im deutschen Sprachraum, des 1863 gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), zählt er [Lasalle] zu den Gründervätern der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD),"

Zur Differenzierung gehört auch die Feststellung, daß "National-Sozialismus" und "Faschismus" grundsätzlich ziemlich wenig meiteinander zu tun hatten.

Ja, ein wenig provozierend war es sicherlich, den Begriff des "National-Sozialismus" einzubringen, aber provozierend in Bezug auf die geforderte differenzierte Betrachtung.
Ich kann nichts dafür, daß der Begriff "verbrannt" ist. Die ursprünglichen Ideen des Herrn Lasalle passen nun mal mMn zu dem, was Metadatas kategorisieren wollte.

Disclaimer (leider nötig für diejenigen, die nicht differenziert genug denken können oder wollen): Meine Äußerungen sollen keinesfalls die schrecklichen Taten des Herrn H. beschönigen o.ä., genausowenig wie die Vorstellungen heutiger "Neo-Nazis".
 

Pommes

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Dabei spielt es keine Rolle, ob über Ökonomie, Außenpolitik, Sicherheit oder Kulturförderung gesprochen wird, das Bedürfnis zu kategorisieren ist allgegenwärtig.

Aber reicht das relativ unscharfe Modell, welches derzeit die weiteste Verbreitung findet noch aus um die politischen Einstellungen vernünftig abzubilden?

Es gibt bereits deutlich differenziertere Modelle, wie beispielsweise das Milieus Modell, welches auf dem Sinus-Modell der Zielgruppenforschung für soziale Milieus basiert.
Dabei wird nicht mehr ausschließlich auf der Achse "links <--> rechts" verortet, sondern zusätzlich die Dimension "autoritär <--> liberal" miterfasst. Es ergibt sich, unter Berücksichtigung weiterer Faktoren ein wesentlich differenzierteres Bild des politischen Spektrums und ermöglicht auch die Erfassung eines beispielsweise wirtschaftlich stark sozialistisch (also links) orientierten Menschen, der aber gleichzeitig für eine restriktive Einwanderungspolitik mit starker staatlicher Kontrolle steht (autoritär). Natürlich kann man diese Kategorisierung sowohl thematisch begrenzt, als auch global (also zusammenfassend) anwenden und damit ein stark ausdifferenziertes Bild eines Politikers oder einer Partei zeichnen.

Wären solche robusteren und informativeren Modelle im öffentlichen Diskurs nicht deutlich besser und förderlich für die politische Vielfalt?

Meiner Ansicht nach schränkt das links-rechts Format in der Wahrnehmung zu sehr ein, denn die politische Botschaft von Politikern und Parteien wird auf diese eindimensionale Kategorisierung reduziert und verhindert damit auch Diskussionen innerhalb der Parteien, weil man die "message" nicht gefährden will.

Ps.: Ich weiß, ein ähnlicher Thread wurde gerade erst eröffnet, ich halte das Thema aber für wichtig und würde es erstmal gerne, wenn möglich, ohne Bewertung der politischen Ausrichtungen diskutieren und rein vom Standpunkt der Frage aus betrachten, ob ein differenzierteres Bewertungssystem, einen breiteren öffentlichen Diskurs bewirken würde.

Den Eliten ist das Spektrum egal, die mögen es wenn sich das Volk um rechts oder links streitet, das Machtinstrument ist nämlich nicht das Dogma sondern der Zinseszins.
Hier mal'n Spruch von einem der es wissen sollte:
Mir ist egal, welche Marionette auf dem englischen Thron sitzt und das britische Weltreich regiert. Ich kontrolliere die Geldmenge. Und wer die britische Geldmenge kontrolliert, kontrolliert auch das britische Empire.
Zitat: Rothschild
 
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Na, habe ich dein fragiles kleines Ego mal wieder gekränkt weil ich keinen Hehl daraus gemacht habe, dass ich auch deine neueste Behauptung für eine Lüge halte?

Ich glaube, man sagt SICHENTBLÖDEN dazu, wenn man nicht auf die gestellte Frage antwortet
und stattdessen was erfindet, was nicht den Tatsachen entspricht,
nur einem Hirn, dem DAS WICHTIGSTE fehlt, das ich auch in einem aktuellen Post
der Diskussion „Frieden ist machbar ..." kurz näher angerissen habe
mit den drei absoluten Garanten jedweden Projektmanagements,
die Du vermutlich nicht so schnell zusammensuchen kannst über's Internet,
um damit dein Chauffeurwissen aufzumöbeln.

Wer sich nicht mehr zu helfen weiß, behauptet einfach Unwahrheiten.
Das ist schon lange so. Deshalb fällt auch dir keine knackige Definition für Wahrheit ein ...
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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