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Banken suchen sichere Anlagemöglichkeiten

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Eisbär

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Hier mal ein hochinteressanter Artikel über die Ursachen von niedrigen Kapital-Renditen aus dem Mainstream. Ich habe seit längerem den starken Eindruck, das ein Umdenken stattfindet. Die richtigen Zusammenhänge werden zunehmend erkannt und erstmals richtig darauf reagiert. Ohne die Liquiditätskosten auf Zentralbankeinlagen, welche Seitens der EZB seit immerhin 5 Jahren erhoben werden, sähe die Lage heute in vielen Gemeinden dramatisch aus. An einem Kurswechsel ist nicht zu denken, das wäre gar nicht mehr finanzierbar.

Hier der neue Artikel aus süddeutsche.de::

Ist die EZB gar nicht schuld an den niedrigen Zinsen?

Banken, Versicherungen und Sparer sehen einen Schuldigen, der für die niedrigen Zinsen verantwortlich ist: die Europäische Zentralbank (EZB).

Doch Fachleute diskutieren gerade, ob nicht die ökonomischen Umstände dafür verantwortlich sind; Ein zu hohes Angebot an Ersparnissen steht zu wenig Nachfrage nach Krediten gegenüber.
• Gründe dafür liegen in der Demografie, einem gewachsenen Sparwille und der Digitalisierung.

Für Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis ist die Sache klar: "Lieber Herr Draghi", schrieb er vor Kurzem in einem offenen Brief an den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB). "Was Sie tun, ist falsch. Sie haben den Zins abgeschafft. Es ist Zeit umzukehren." So wie Schleweis denken in Deutschland viele Banken und Versicherungen, viele Sparer und Versicherte. Die EZB war es, die den Zins auf null gesenkt, die Finanzmärkte mit Geld überschwemmt und die Sparer um ihre Erträge gebracht*hat.

Doch was wäre, wenn gar nicht Mario Draghi schuld wäre? Wenn er ein Opfer der ökonomischen Umstände wäre und gar nicht anders könnte? Wenn es so etwas wie einen natürlichen Zins gäbe, an dem sich die Notenbank orientieren*muss?

Genau diese Diskussion wird derzeit unter Fachleuten geführt, und sie nimmt gerade Fahrt auf. Immer häufiger taucht das Konzept des "natürlichen Zinses" auf, das der schwedische Ökonom Knut Wicksell bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Er definierte den natürlichen Zins als jene Rate, bei der der Gütermarkt im Gleichgewicht und das Preisniveau stabil sind. Es ist demnach ein Zins, der um konjunkturelle Einflüsse, Schwankungen der Preise und Eingriffe der Notenbanken bereinigt*ist.

Ein hohes Angebot an Ersparnissen steht einer niedrigen Nachfrage nach Krediten gegenüber
Der Grundgedanke ist, dass der natürliche Zins sich in einer Volkswirtschaft durch einen komplizierten Prozess aus Angebot und Nachfrage bildet. Das Angebot sind die Ersparnisse der Bürger, die Nachfrage sind die Kredite, die vor allem Unternehmen aufnehmen, um zu investieren. Der natürliche Zins vermittelt zwischen beidem, er gleicht Angebot und Nachfrage aus. Er ist, so die Annahme, in den vergangenen Jahren deshalb gesunken, weil das Angebot gestiegen ist und die Nachfrage nachgelassen*hat.

Das hat zunächst einmal demografische Ursachen. Die Generation der Babyboomer, die langsam in die Rente kommt, konsumiert heute weniger und spart mehr als frühere Generationen, auch weil sie fürchtet, dass die staatliche Rente künftig nicht mehr reicht. Auch in den USA sparen die Bürger heute fast ein Zehntel ihres Einkommens, vor zehn Jahren lag die Sparquote noch im negativen*Bereich.
Auf der anderen Seite fragen Unternehmen nicht mehr so viel Kredite nach wie früher. Ökonomen erklären sich dies damit, dass die digitalisierte Wirtschaft weit weniger kapitalintensiv ist. Ein Konzern wie Facebook braucht nur ein Verwaltungsgebäude und nicht ein weltweites Netz von Fabriken wie ein*Automobilkonzern.

Vor etwa fünf Jahren tauchte das Konzept des "natürlichen Zinses" in der Diskussion um die Geldpolitik auf. Richtig Karriere macht der Begriff seit Anfang dieses Jahres, in dem die Zinsen noch einmal stark gesunken sind, weil die Notenbanken die Zinswende abgesagt haben. Inzwischen notiert in Europa ein Drittel aller Staatsanleihen im negativen Bereich, weltweit sind es Papiere im Wert von 15 Billionen Dollar. Die Welt versinkt in einem Ozean von fallenden und negativen Zinsen, und in dieser Welt spült es den Begriff vom "natürlichen Zins" nach oben. Auch auf dem Treffen internationaler Notenbanker am vorletzten Wochenende in Jackson Hole spielte er eine wichtige*Rolle. (…) https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ezb-natuerlicher-zins-1.4583083



Der Text geht noch weiter, aber die Grundaussage, das der Kapitalmarktzins von Angebot & Nachfrage auf den Märkten Abhängig ist, deckt sich völlig mit den Aussagen der Freiwirtschaftslehre. Welche gewaltige Kraft hinter solchen Marktverhältnissen steht, hat mir die Tage unverhofft ein Bekannter offenbart, der in der Baubranche tätig ist.

Ich hatte erzählt, das die Kreditzinsen aufgrund des Überangebots von Ersparnissen stark gesunken sind, und die Bauunternehmer sich die Zinsen der Sparer in die Tasche stecken. Immerhin haben sich die Preise für Immobilien in den letzten Jahren locker verdoppelt. Eigentlich müssten neue Bauunternehmen wie Pilze aus dem Boden schießen, das Angebot vergrößern, und die Preise normalisieren. Ich hatte mich gewundert das dieser Trend noch nicht, oder kaum zu beobachten ist. Mein Bekannter sagte das läge am Fachkräftemangel. Er verdient seit ein paar Monaten plötzlich 2 Eure mehr die Stunde, sein Chef hat die freiwillig(!), ohne das diesbezüglich ein Wort gefallen wäre auf die Lohnabrechnung gesetzt. Begründung: „Damit ihr mir nicht abhaut!“

Sinkende Zinsen sorgen also für höhere Löhne, sofern Investitionen dank Liquiditätskosten trotzdem stattfinden. Zwei Euro mehr die Stunde ist schon eine Ansage, ohne das auch nur ansatzweise dafür „gekämpft“ worden wäre. Den „Klassenkampf“ gibt es demnach gar nicht. Ist alles eine Sache von Angebot und Nachfrage unter den richtigen Rahmenbedingungen. Wenn das die Kommunisten & Gewerkschaften wüssten..
 

Smoker

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Es ist ziemlicher Unsinn daß niedrigzinsen gut für die einfachen Bürger sind. Durch die Negativzinsen findet eine Erhöhung der Inflation statt. Das wollte Draghi auch erreichen damit. Die Möglichkeiten Geld einzunehmen aus Vermögen hingegen ist quasi nicht mehr gegeben. Und immer wenn die Inflation höher ist als die Zinsen einer Anlage, dann ist letztere keine Sparmaßnahme mehr sondern nur noch Geldvernichtung. Man spart sich also Arm, ums mal überspitzt zu sagen. Zwar kann der Staat die Länder und Kommunen jetzt durch umschuldung und Neuverschuldung viel sparen, aber was bringt mir das als Bürger? Bei der Regierung? NIX.
 

New York

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Dem Normalverbraucher ist halt schwer zu vermitteln das seien Verluste durch Gebühren auf der anderen Seite durch sinkende Preis mehr als ausgeglichen werden.


Sinkende Preise?
Erzählst uns nicht Du immer, dass wir eine Inflation von 6 % hätten!

BG, New York
 

Woppadaq

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Ich hatte erzählt, das die Kreditzinsen aufgrund des Überangebots von Ersparnissen stark gesunken sind, und die Bauunternehmer sich die Zinsen der Sparer in die Tasche stecken. Immerhin haben sich die Preise für Immobilien in den letzten Jahren locker verdoppelt. Eigentlich müssten neue Bauunternehmen wie Pilze aus dem Boden schießen, das Angebot vergrößern, und die Preise normalisieren. Ich hatte mich gewundert das dieser Trend noch nicht, oder kaum zu beobachten ist. Mein Bekannter sagte das läge am Fachkräftemangel. Er verdient seit ein paar Monaten plötzlich 2 Eure mehr die Stunde, sein Chef hat die freiwillig(!), ohne das diesbezüglich ein Wort gefallen wäre auf die Lohnabrechnung gesetzt. Begründung: „Damit ihr mir nicht abhaut!“

Sinkende Zinsen sorgen also für höhere Löhne, sofern Investitionen dank Liquiditätskosten trotzdem stattfinden. Zwei Euro mehr die Stunde ist schon eine Ansage, ohne das auch nur ansatzweise dafür „gekämpft“ worden wäre. Den „Klassenkampf“ gibt es demnach gar nicht. Ist alles eine Sache von Angebot und Nachfrage unter den richtigen Rahmenbedingungen. Wenn das die Kommunisten & Gewerkschaften wüssten..

Das mit den steigenden Löhnen im Baubereich kann ich bestätigen. Dass es keinen Klassenkampf gäbe, nicht wirklich. Der Hauptwiderspruch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber bleibt ja, ohne Gewerkschaften wird im Ernstfall auf Kosten des Arbeitnehmers gespart.
 
OP
Eisbär

Eisbär

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Smoker schrieb:
Es ist ziemlicher Unsinn daß niedrigzinsen gut für die einfachen Bürger sind. Durch die Negativzinsen findet eine Erhöhung der Inflation statt. Das wollte Draghi auch erreichen damit. Die Möglichkeiten Geld einzunehmen aus Vermögen hingegen ist quasi nicht mehr gegeben. Und immer wenn die Inflation höher ist als die Zinsen einer Anlage, dann ist letztere keine Sparmaßnahme mehr sondern nur noch Geldvernichtung. Man spart sich also Arm, ums mal überspitzt zu sagen. Zwar kann der Staat die Länder und Kommunen jetzt durch umschuldung und Neuverschuldung viel sparen, aber was bringt mir das als Bürger? Bei der Regierung? NIX.

Jeder schuldenfreie Arbeitnehmerhaushalt ist praktisch Nettozinszahler. Man zahlt grundsätzlich mehr Zinsen über die Zinsanteile in Mieten, Steuern und Konsumgütern, als ein paar hunderttausend Euro Sparguthaben einbringen.

Durch sinkende Kapitalmarktzinsen profitieren 80 bis 90% der Privathaushalte und Sparer ERHEBLICH! Eingesparte Zinszahlungen verbleiben als Kaufkraft zwingend bei den Produktivkräften.

 

Woppadaq

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Es ist ziemlicher Unsinn daß niedrigzinsen gut für die einfachen Bürger sind. Durch die Negativzinsen findet eine Erhöhung der Inflation statt. Das wollte Draghi auch erreichen damit.

Niedrigzinsen werten das Geld ab? Macht wenig Sinn, find ich.

Die Möglichkeiten Geld einzunehmen aus Vermögen hingegen ist quasi nicht mehr gegeben.

Und Schuldenmachen war noch nie so billig wie heute, ja.

Einen Grund mehr, warum das mit der Schwarzen Null eigentlich Blödsinn ist.

Und immer wenn die Inflation höher ist als die Zinsen einer Anlage, dann ist letztere keine Sparmaßnahme mehr sondern nur noch Geldvernichtung. Man spart sich also Arm, ums mal überspitzt zu sagen. Zwar kann der Staat die Länder und Kommunen jetzt durch umschuldung und Neuverschuldung viel sparen, aber was bringt mir das als Bürger? Bei der Regierung? NIX.

Wenn der Staat und die Kommunen sparen wollen, bringt es dir tatsächlich nix.
 
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Eisbär

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Woppadaq schrieb:
Das mit den steigenden Löhnen im Baubereich kann ich bestätigen. Dass es keinen Klassenkampf gäbe, nicht wirklich. Der Hauptwiderspruch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber bleibt ja, ohne Gewerkschaften wird im Ernstfall auf Kosten des Arbeitnehmers gespart.

Danke, solche Bestätigungen sind Wasser auf die Mühlen.

Ich meinte entweder ein vernünftiges Geld & Wirtschaftssystem, in dem Wettbewerb, Angebot & Nachfrage funktionieren wie sie sollen, oder eben der Klassenkampf. Beides zugleich geht nicht.
 

Pommes

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Sinkende Preise?
Erzählst uns nicht Du immer, dass wir eine Inflation von 6 % hätten!

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Sinkende Preise bei einer Bargeldbesteuerung 6% Inflation bei gegenwärtigen Bedingungen, nachlesbar bei Focus Money
 

Pommes

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Es ist ziemlicher Unsinn daß niedrigzinsen gut für die einfachen Bürger sind.

Das ist eben kein Unsinn denn wenn die Wirtschaft für ihre Kredite weniger Zinsen zahlt macht sich das für dich als Verbraucher natürlich an der Ladenkasse bemerkbar, die Wirtschaft gibt ihre Kapitalkosten nämlich im Warenpreis an den Verbraucher weiter.

Durch die Negativzinsen findet eine Erhöhung der Inflation statt.

Das hätte ich gerne näher erklärt.



Zwar kann der Staat die Länder und Kommunen jetzt durch umschuldung und Neuverschuldung viel sparen, aber was bringt mir das als Bürger? Bei der Regierung? NIX.

Die Steuergelder die der Staat vorher zur Zinsentilgung hat aufwenden müssen, kann er nun sinnvoller einsetzen.
 
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nur eine einlage ist sicher :
griechenlands werdpapiere.
waere nicht gerade 3wk zeit so wuerde ich jeden bedengenslos raten diese einzukaufen.
warum?
weil griechenland das EINZIGE eu land ist welches jede summe gedruckter bonds DECKEN KANN...
unzwar mit SACHWERT... und nicht irgendwelchen daemlichen wirtschafts und konjuktur werte!.. wie es sonst wo in eu ueblich ist und welche ohnehin GEFAELCHT SIND!
 

Woppadaq

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Danke, solche Bestätigungen sind Wasser auf die Mühlen.

Ich meinte entweder ein vernünftiges Geld & Wirtschaftssystem, in dem Wettbewerb, Angebot & Nachfrage funktionieren wie sie sollen, oder eben der Klassenkampf. Beides zugleich geht nicht.

Ich glaub, das mit den "Klassenkampf" wird überbewertet. Im Prinzip geht es darum, dass du als einzelner Arbeiter kein nennenswerter Marktteilnehmer bist, als Gewerkschaftsmitglied aber schon. Es muss schon ein extremer Mangel herrschen, damit du als einfacher Arbeiter deine Lohnvorstellungen durchdrücken kannst.

Es hindert übrigends niemand die Arbeitgeber daran, eigene Bündnisse zu schmieden, um ihre Interessen durchzusetzen. Sei es durch Lobbyismus, oder durch Standardisierungsgremien etc.
 

Smoker

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Das ist eben kein Unsinn denn wenn die Wirtschaft für ihre Kredite weniger Zinsen zahlt macht sich das für dich als Verbraucher natürlich an der Ladenkasse bemerkbar, die Wirtschaft gibt ihre Kapitalkosten nämlich im Warenpreis an den Verbraucher weiter.

Glaubst du noch an den Osterhasen? Wenn für Unternehmer was billiger wird, wächst lediglich der Gewinn. Ich bin selbst Unternehmer und mir würde es im Traum nicht einfallen meine Preise zu senken wenn ich einen Kredit billiger bekomme.


Das hätte ich gerne näher erklärt.

https://www.focus.de/finanzen/exper...lle-fast-unausweichlich-macht_id_5707164.html an sonsten mal einen Ökonomen fragen, oder selber googeln. :)


Die Steuergelder die der Staat vorher zur Zinsentilgung hat aufwenden müssen, kann er nun sinnvoller einsetzen.

Ja das wird der Staat sicher sinnvoll einsetzen... gaaaaanz bestimmt. Staaten sind ja bekannt dafür ihre Mittel immer so effizient wie möglich einzusetzen. xD
 

Pommes

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Glaubst du noch an den Osterhasen? Wenn für Unternehmer was billiger wird, wächst lediglich der Gewinn. Ich bin selbst Unternehmer und mir würde es im Traum nicht einfallen meine Preise zu senken wenn ich einen Kredit billiger bekomme.

Ja ich bin auch Unternehmer aber bei mir sitzt mir die Konkurrenz im Nacken und wenn die ihre Kredite billiger kriegen reichen sie's an den Kunden weiter und wenn ich dann nicht mit ziehe, na ja kennst du ja, Arschkarte mit Goldrand, wa.





Der Focus Schreiberling hat null Ahnung der widerspricht sich schon gleich im ersten Satz.

Ja das wird der Staat sicher sinnvoll einsetzen... gaaaaanz bestimmt. Staaten sind ja bekannt dafür ihre Mittel immer so effizient wie möglich einzusetzen. xD

Das tut doch gar nichts zur Sache, Fakt ist das die Schuldenuhr rückwärts läuft und weniger Steuern für Zinsen aufgewandt werden müssen.
Das sollte nem Geschäftsmann eigentlich einleuchten.
 

Woppadaq

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Der Focus Schreiberling hat null Ahnung der widerspricht sich schon gleich im ersten Satz.

Null Ahnung ist noch nett ausgedrückt. Als Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH und Vorsitzender des Ludwig-von-Mises-Institut Deutschlands hat er ein extremes Interesse an Inflationsangst.
 

Pommes

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Null Ahnung ist noch nett ausgedrückt. Als Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH und Vorsitzender des Ludwig-von-Mises-Institut Deutschlands hat er ein extremes Interesse an Inflationsangst.

Volltreffer und versenkt!
 
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Woppadaq schrieb:
Ich glaub, das mit den "Klassenkampf" wird überbewertet. Im Prinzip geht es darum, dass du als einzelner Arbeiter kein nennenswerter Marktteilnehmer bist, als Gewerkschaftsmitglied aber schon.

Der heutige Zinsgeld-Kapitalismus hat aus meiner Sicht grundlegende Konstruktionsfehler an entscheidenden Stellen, so das wir echten freien Wettbewerb noch nie kennengelernt haben. Man hat sich mittlerweile sogar an zunehmender Monopolisierung gewöhnt. Viele Hersteller haben ihre Marktanteile an wenige kapital schwere Platzhirsche verloren, immer mehr Produktionskapazitäten landen bei immer weniger Unternehmen. Das ist aber ein absolutes NO-GO in jeder freien Marktwirtschaft! Höchste Zeit also, das man die anstößigen und altbekannten Systemfehler, u.a. im heutigen Geldsystem, endlich zur Kenntnis nimmt, sowie öffentlich und unschädlich macht.

Bis dahin hat es keinen Sinn, die in Folge einer fehlerhaften Wirtschaftsordnung auftretenden wirtschaftlichen Symptome und gesellschaftlichen Schieflagen mit Interessenverbänden, Politik, Idealismus, Kommunismus oder Religion anzugehen. Das wurde immer wieder erfolglos versucht. Gemessen an der Wirtschaftsleistung bleibt den Produktivkräften seit Einführung der DM immer weniger. Man wurde im Laufe der Jahrzehnte immer dreister um seinen vollen Arbeitsertrag betrogen.

Trotz aller Bemühungen waren die Löhne im Verhältnis zur Arbeitsleistung nie niedriger als heute. Die materiellen Unterschiede zwischen den wenigen reichen und vielen fleißigen Privathaushalten nie größer. Nie größer ist heute auch die Abhängigkeit von den Arbeitsplätzen, welche ja immer weniger Unternehmen zur Verfügung stellen.

Man kann es mittlerweile durchaus so sehen, das Klassenkämpfe überbewertet sind. Denn zum kämpfen braucht es gleich starke Gegner. Wie aber soll ein Arbeitnehmer denn heute um höhere Löhne kämpfen, wenn es immer weniger und gleichzeitig mächtigere Konkurrenten gibt, welche Betriebsräte, Arbeitnehmerverbände und Gewerkschaften längst gekauft haben? Erschwerend kommt hinzu, das z.B. Streikerfolge von Gewerkschaften IMMER zu lasten anderer Arbeitslöhne gehen, niemals zu lasten des Kapitals. Wäre das der Fall, würde es einfach zum Geldstreik, zu Investitionsblockaden kommen, die viel wirksamer sind und weitaus mehr Schaden beim "Gegner" anrichten, als jede Arbeitsniederlegung.

Es muss schon ein extremer Mangel herrschen, damit du als einfacher Arbeiter deine Lohnvorstellungen durchdrücken kannst.

Vollbeschäftigung reicht völlig aus, um Arbeitnehmer Mangelware werden zu lassen, was ihnen eine ausreichend starke Machtposition verschafft. Damit orientieren sich Arbeitslöhne ständig am oberen Limit. Das so etwas selbstverständlich funktioniert, zeigt sich heute schon ansatzweise im Baugewerbe. Es braucht nicht mal gekämpft werden, die Angst der Arbeitgeber bei gleichzeitigen Gewinnaussichten reicht völlig aus, um Arbeitslöhne ansteigen zu lassen.

Vollbeschäftigung lässt sich recht einfach und nachhaltig, durch ausreichende Liquiditätskosten erreichen, wie die Freiwirte das vorschlagen. Dadurch bleibt die nachfragewirksame Geldmenge der EZB ständig im Umlauf und fragt ununterbrochen Güter und Dienstleistungen nach. Für Unternehmer bedeutet das eine ununterbrochene Absatzgarantie! Unter solchen Voraussetzungen wird sich die bisherige Entwicklung umkehren. Marktanteile werden sich unter immer mehr neugegründete Unternehmen verteilen. Man kommt durch Liquiditätskosten, welche die Bedingungen bei Kreditverträgen wirtschaftsfreundlich verändern, immer an ausreichend finanzielle Mittel. Wer, wie viele Marktanteile behalten darf und wer nicht, entscheidet natürlich nach wie vor der Konsument.

Das unter solchen Voraussetzungen recht schnell Vollbeschäftigung erreicht ist, dürfte einleuchtend sein. Monopole, Marktvermachtungen, Konzerne und Globalplayer zerschlägt man einfach und wirksam durch freien Wettbewerb, der durch ausreichende Liquiditätskosten überhaupt erst möglich wird.

Es hindert übrigends niemand die Arbeitgeber daran, eigene Bündnisse zu schmieden, um ihre Interessen durchzusetzen. Sei es durch Lobbyismus, oder durch Standardisierungsgremien etc.

Jep, solche Konstrukte werden aber nur durch Vorteile der Teilnehmer aufrecht gehalten. Einseitige Vorteile bedeuten aber immer auch Nachteile bei Marktteilnehmern die nicht dazu gehören. Die kommen aber durch Liquiditätskosten immer an ausreichend finanzielle Mittel, um sich zu wehren.
Unterschätzen darf man auch nicht den Egoismus der Teilnehmer solcher Bündnisse. Letztendlich versucht jeder so viel wie möglich für sich herauszuholen. Hat jemand die besseren Ideen, Patente, oder die schwereren Eier in der Hose, wird man ganz schnell ausscheren und versuchen durch höhere Löhne an mehr oder bessere Mitarbeiter zu kommen, was eben noch mehr Vorteile einbringt.
Durch Liquiditätskosten ist nicht mehr Geld & Kapital entscheidend, um an Marktanteile zu kommen, sondern neben Innovationen, Wagemut, Fleiß und guten Ideen vor allem gut ausgebildete Arbeitnehmer. Die sind im Freigeldland jedoch immer knapp, während Geld im Wettbewerb keine entscheidende Rolle mehr spielt.
 
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Der heutige Zinsgeld-Kapitalismus hat aus meiner Sicht grundlegende Konstruktionsfehler an entscheidenden Stellen, so das wir echten freien Wettbewerb noch nie kennengelernt haben. Man hat sich mittlerweile sogar an zunehmender Monopolisierung gewöhnt. Viele Hersteller haben ihre Marktanteile an wenige kapital schwere Platzhirsche verloren, immer mehr Produktionskapazitäten landen bei immer weniger Unternehmen. Das ist aber ein absolutes NO-GO in jeder freien Marktwirtschaft! Höchste Zeit also, das man die anstößigen und altbekannten Systemfehler, u.a. im heutigen Geldsystem, endlich zur Kenntnis nimmt, sowie öffentlich und unschädlich macht.

Bis dahin hat es keinen Sinn, die in Folge einer fehlerhaften Wirtschaftsordnung auftretenden wirtschaftlichen Symptome und gesellschaftlichen Schieflagen mit Interessenverbänden, Politik, Idealismus, Kommunismus oder Religion anzugehen. Das wurde immer wieder erfolglos versucht. Gemessen an der Wirtschaftsleistung bleibt den Produktivkräften seit Einführung der DM immer weniger. Man wurde im Laufe der Jahrzehnte immer dreister um seinen vollen Arbeitsertrag betrogen.

Trotz aller Bemühungen waren die Löhne im Verhältnis zur Arbeitsleistung nie niedriger als heute. Die materiellen Unterschiede zwischen den wenigen reichen und vielen fleißigen Privathaushalten nie größer. Nie größer war heute auch die Abhängigkeit von den Arbeitsplätzen, welche ja immer weniger Unternehmen zur Verfügung stellen.

Man kann es mittlerweile durchaus so sehen, das Klassenkämpfe überbewertet sind. Denn zum kämpfen braucht es gleich starke Gegner. Wie aber soll ein Arbeitnehmer denn heute um höhere Löhne kämpfen, wenn es immer weniger und gleichzeitig mächtigere Konkurrenten gibt, welche Betriebsräte, Arbeitnehmerverbände und Gewerkschaften längst gekauft haben? Erschwerend kommt hinzu, das z.B. Streikerfolge von Gewerkschaften IMMER zu lasten anderer Arbeitslöhne gehen, niemals zu lasten des Kapitals. Wäre das der Fall, würde es einfach zum Geldstreik, zu Investitionsblockaden kommen, die viel wirksamer sind und weitaus mehr Schaden beim "Gegner" anrichten, als jede Arbeitsniederlegung.



Vollbeschäftigung reicht völlig aus, um Arbeitnehmer Mangelware werden zu lassen, was ihnen eine ausreichend starke Machtposition verschafft. Damit orientieren sich Arbeitslöhne ständig am oberen Limit. Das so etwas selbstverständlich funktioniert, zeigt sich heute schon ansatzweise im Baugewerbe. Es braucht nicht mal gekämpft werden, die Angst der Arbeitgeber bei gleichzeitigen Gewinnaussichten reicht völlig aus, um Arbeitslöhne ansteigen zu lassen.

Vollbeschäftigung lässt sich recht einfach und nachhaltig, durch ausreichende Liquiditätskosten erreichen, wie die Freiwirte das vorschlagen. Dadurch bleibt die nachfragewirksame Geldmenge der EZB ständig im Umlauf und fragt ununterbrochen Güter und Dienstleistungen nach. Für Unternehmer bedeutet das eine ununterbrochene Absatzgarantie! Unter solchen Voraussetzungen wird sich die bisherige Entwicklung umkehren. Marktanteile werden sich unter immer mehr neugegründete Unternehmen verteilen. Man kommt durch Liquiditätskosten, welche die Bedingungen bei Kreditverträgen wirtschaftsfreundlich verändern, immer an ausreichend finanzielle Mittel. Wer, wie viele Marktanteile behalten darf und wer nicht, entscheidet natürlich nach wie vor der Konsument.

Das unter solchen Voraussetzungen recht schnell Vollbeschäftigung erreicht ist, dürfte einleuchtend sein. Monopole, Marktvermachtungen, Konzerne und Globalplayer zerschlägt man einfach und wirksam durch freien Wettbewerb, der durch ausreichende Liquiditätskosten überhaupt erst möglich wird.



Jep, solche Konstrukte werden aber nur durch Vorteile der Teilnehmer aufrecht gehalten. Einseitige Vorteile bedeuten aber immer auch Nachteile bei Marktteilnehmern die nicht dazu gehören. Die kommen aber durch Liquiditätskosten immer an ausreichend finanzielle Mittel, um sich zu wehren.
Unterschätzen darf man auch nicht den Egoismus der Teilnehmer solcher Bündnisse. Letztendlich versucht jeder so viel wie möglich für sich herauszuholen. Hat jemand die besseren Ideen, Patente, oder die schwereren Eier in der Hose, wird man ganz schnell ausscheren und versuchen durch höhere Löhne an mehr oder bessere Mitarbeiter zu kommen, was eben noch mehr Vorteile einbringt.
Durch Liquiditätskosten ist nicht mehr Geld & Kapital entscheidend, um an Marktanteile zu kommen, sondern neben Innovationen, Wagemut, Fleiß und guten Ideen vor allem gut ausgebildete Arbeitnehmer. Die sind im Freigeldland jedoch immer knapp, während Geld keine entscheidende Rolle mehr spielt.
... hat mit Zinsen und den üblichen intelligenzbeleidigendem VT-Shizz nix zu tun, sondern liegt im Großen und Ganzen alleine an der alles erstickenden Überregulierung und Bürokratie ...
 

Pommes

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Geschlecht
... hat mit Zinsen und den üblichen intelligenzbeleidigendem VT-Shizz nix zu tun, sondern liegt im Großen und Ganzen alleine an der alles erstickenden Überregulierung und Bürokratie ...

Blödsinn, da wird nix überreguliert, Geld das die Banken liquide halten müssen, können se nicht mehr in Umlauf bringen, die ganz banale von Keynes beschriebene Liquiditätsfalle, Abhilfe schafft nur eine fetzige Bargeldsteuer.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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