falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, geht es gar nicht so direkt um die Kaltmiete, sondern mehr um die Nebenkosten die die Sache immer weiter in die Höhe treiben, weil die Großkonzerne über ihre Töchter die Preise frei festlegen und der Mieter dort kein Mitspracherecht hat, wenn dann die Kaltmiete "nur" 10% über den staatlichen leigt tut das sein übriges
Ich stimme Dir voll zu. Als ehemaliger Hausverwalter bei einem Großkonzern eines amerikanischen Investors mit Sitz in Berlin gebe ich Dir recht. Um eine gewisse "soziale Kompetenz" zu belegen, werden die Nettokaltmieten allenfalls nur alle paar Jahre erhöht, was meist recht "moderat" ausfällt und sich meist auch an den obersten Rändern der Tabellen der Jobcenter orientiert, damit die Gelder auch sicher sind. Hier muß der Mieter ja schriftlich zustimmen, macht er es allerdings nicht, wird er automatisch verklagt. In dem Unternehmen in dem ich gearbeitet habe, ist das bei knapp 200000 Wohnungen regelrecht industriell mechanisiert und automatisiert. Diese Hausverwaltung verwaltete verschiedene Eigentümer, die jeweils in verschiedenen Städten ihre Wohnungen hatten. Diese Eigentümer, mit teilweise merkwürdigen Phantasienamen ausgestattet haben ihre Sitze auf Zypern, aufgrund der Steuervorteile. Richtig abkassiert wird hier über die Nebenkosten, indem beispielsweise Kosten aufgeführt werden, die gar nicht erbracht wurden, wie Schneeräumen im Winter ohne Schnee, Hausmeisterleistungen ohne das hier ein HM irgendwann mal auftauchte, wobei der Hm-Service auch zum eigenen Unternehmen gehört. Renovierungen passieren spärlich, Schimmelmeldungen und Beseitigungen dauern, auch weil die sogenannten "Property-Manager" mit viel zu vielen Objekten kämpfen müssen und überlastet sind, viel zu lange. Mietschulden entstehen teilweise auch diesen Nebenkosten, können dann auch nur schwer eingeklagt werden, auch weil diese teilweise von Vorverwaltungen durch Eigentümerwechsel zustande kamen, veraltet sind und man sie nicht einfach so ausbuchen will, trotz Verjährung, weil die "doofen" Mieter das ja erst schriftlich beantragen müssen und die Chance vielleicht doch noch besteht, das sie das ja zahlen könnten. Im Übrigen würde ich Jedem empfehlen, sich als Mieter schlau zu machen, in Mietervereine zu gehen und auch keine Scheu zu haben, den Klageweg zu bestreiten. Sich selbst zu informieren ist auch nicht der übelste Weg, denn wenn man seine Rechte kennt und entsprechend reagiert, kann man durchaus auch dagegenhalten. Man sollte sich auch nicht zu 100 % auf die Mietervereine verlassen und selber auch am Ball bleiben, denn deren Motivation und auch Fachwissen ist nicht immer so hoch, das tendiert von Stadt zu Stadt. Aber man darf mich auch ruhig via PN anschreiben, ich helfe auch gerne weiter...
Es hilft vielleicht auch schon so, wenn man Jedem klar macht: Eine "fristlose Kündigung" bedeutet nicht, das man an dem Termin schon ausziehen muß, denn der Vermieter muß das erst im Klageweg bestätigen und dann auch
immer einen Gerichtsvollzieher beauftragen. Aber selbst am Räumungstag kann der Rausschmiß verhindert werden, wenn man seine Rechte kennt.