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Ich möchte euch bitten, sofern ihr an diesem Thema ernsthaft Interesse habt, euch intensiv mit folgendem auseinander zu setzen und mir eure sicht, wie der text gemeint ist, wissenschaftlich schildert.
Im folgenden Text geht es darum, das nach der französischen Revolution, der Heilige Bund der europäischen Mächte geschlossen wurde.
Auch, das in der Nachfolgezeit. Da der rechtmässige Kaiser des HRR um das Reich, durch Napoleons Feldzüge, nicht vollkommen zerfallen zu lassen nach Österreich ging.
Folgend kam es durch eine fehlerhafte, dem Geisst der Zeit nicht angepasste Verfassung, die in der Zeit danach, aus unterscheidlichsten ründen, bis 1848 vielzählige Aufstände zur folge hatte und 1849 eine liberal demokratische verfassung hinterliess. Die kaum dem Wunsch entsprach, den die Revolution forderte. In den Nachfolgenden Jahren übernahm immer mehr das reiche egoistische Bürgertum die Macht.
Der Schreiber ist Bayrischer Minister und seine Bücher haben alle gegenwärtigen politischen Strömungen maßgebend beeinflusst.
Schon Seid längerer Zeit hat sich die Richtung der Geister von der Geschichte abgewendet. Es ist als verzweifele man an der Welt, wie sie war, und wie sie geworden ist, und als suchte man auf einem anderen als auf historischem Boden die Fundamente zu einem Neubau, - die Grundlagen zu einer ganz neuen Welt. Diese richtung der Zeit, wenn sie fortdauern sollte, würde uns jedoch einer wahrhaft trostlosen und ganz bodenlosen Zukunft entgegenführen. Denn was es heisst sich von seiner Vergangenheit abwenden, - mit ihr gänzlich brechen, beweißt der Abgrund, welchen ein großer Nachbarstaat jenseits des Rheins zugeeilt ist.
Die Geschichte eines Volkes und seiner Einrichtungen ist nich bloß interessant. Sie ist auch nützlich, und zumal für die Lenker der Staaten ganz unentbehrlich. Denn wer einen Staat lenken will, muß vor Allem den Boden kennen, auf welchem er wirken soll. Er muß nicht blo? den physischen Boden kennen, sondern vor Allem auch den geistigen also historischen Boden, auf welchem der Staat herangewachsen und, wenn auch nicht immer gro´ß, doch jedenfalls dasjenige geworden ist, was er in der Gegenwart ist.
So wenig der einzelne Mensch ohne die kenntnis seiner Jugendgeschichte richtig erkannt und gewürdigt werden kann, eben so wenig und weit weniger noch ein ganzes Volk oder der Staat. Denn jeder Staat steht, wenn er auch noch so weit vorrangeschritten ist, immer noch mit einem Fuß in der Vergangenheit, und hat in ihr seine Wurzeln und seinen festen halt. Wie der Einzelne, so ist auch der Staat mehr oder weniger des Resultat seiner eigenen Geschichte, welche wie die Natur gewissen Regeln und Gesetzen unterworfen ist, die zu erforschen eben so wichtig und für das Wohl der Staaten noch weit wichtiger ist, aös die Erforschung der Geheimnisse der Natur. Denn daß manchen Staaten vorangeeilt, andere zurückgeblieben sind, ist keine Ungunst des Schicksals und kein blinder Zufall. Das Warum aber, d.h. die tiefere Einsicht in die Gründe dieses Voranschreitens oder Zurückbleibens, lehrt einzig und allein die Geschichte. Auch lehrt die Geschichte, wie die Staaten voranzuschreiten haben, wenn sie nicht zurückbleiben und zuletzt ganz untergehen sollen.
Besonders belehrend ist zu dem Ende die Verfassungsgeschichte, nicht bloß die Geschichte der Staatsverfassung, sondern mehr noch die Geschichte der mit dem Grund und Boden selbst zusammenhängenden Einrichtungen, aus denen mehr oder weniger die Staatsverfassung selbst hervorgegangen ist. Dahin gehören nun vor Allem die Marken und die damit zusammenhängenden bäuerlichen und bürgerlichen Verhältnisse, also die Verfassung der Marken, der Dörfer und der Städte, sodann die grundherlichen Verhältnisse mit der damit zusammenhängenden hofverfassung, endlich noch die Geschichte der öffentlichen Gewalt selbst. Alle diese Verhältnisse, so verschiedenartig sie auch an und für sich sind, hängen dennoch aufs Innigste mit einander zusammen, und die Einen können nicht ohne die Anderen klar gemacht und verstanden werden. Daher gebe ich, als Einleitung für das Ganze, im vorliegenden Werke die Grundideen alles dieser Verhältnisse und Einrichtungen, denen später noch einzelne Werke über die Markenverfassung und deren Geschichte, über die hof- Dorf- und Stadtverfassung und deren Geschichte, so wie über die Geschichte der öffentlichen Gewalt selbst nachfolgen sollen.
Die vorliegenden Grundideen zu einer solchen Geschichte habe ich schon vor längerer Zeit niedergeschrieben. "text wegenrelevanz ausgelassen"
Was ich aber vor Allem wünsche, das ist, daß bei jedem Leser dieses Buches der Eindruck zurückbleiben möge, daß auch die Geschichte keinen Stillstand, vielmehr einen steten Fortschritt kenne, und wie gefährlich es sei, den Gang der Geschichte hemmen oder gar mir Gewalt aufhalten zu wollen, und daß auch die Geschichte, wie die Natur gewissen Gesetzen underworfen sei, welche nicht ohne Gefahr verletzt werden dürfen, und welche zu erforschen die Aufgabe eines jeden historikers seins ollte. Denn ohne eine möglichst vollständige kenntnis dieser Gesetze, unter welchen sich die Vergangenheit bis auf unsere Tage entwickelt und gebildet hat, fehlt jeder Maßstab zur gerechten Würdigung der Vergangenheit, zur richtigen Beurteilung der Gegenwart, und der feste Anhaltspunkt zu einem sicheren Blick in die Zukunft. Große Staatsmänner sind daher von jeher auch große historiker gewesen. Erst seitdem man mit der Geschichte gebrochen, haben manche Staatsmänner geglaubt den sicheren Boden der Geschichte verlassen, - der Geschichte selbst gänzlich entbehren zu können. Wohin aber diese Treiben, zumal seid dem Verhängnisvollen jahre 1815 geführt hat, beweißt die gegenwärtige schwierige Weltlage, welche großenteils das Resultat der Unkenntniß jener Gesetze, - das Produkt großer Mißgriffe ist.
Möge eine höhere Hand uns aus diesem Labyrinth glücklich erlösen und dadurch großes Unglück verhüten.
v. Maurer 1853
Im folgenden Text geht es darum, das nach der französischen Revolution, der Heilige Bund der europäischen Mächte geschlossen wurde.
Auch, das in der Nachfolgezeit. Da der rechtmässige Kaiser des HRR um das Reich, durch Napoleons Feldzüge, nicht vollkommen zerfallen zu lassen nach Österreich ging.
Folgend kam es durch eine fehlerhafte, dem Geisst der Zeit nicht angepasste Verfassung, die in der Zeit danach, aus unterscheidlichsten ründen, bis 1848 vielzählige Aufstände zur folge hatte und 1849 eine liberal demokratische verfassung hinterliess. Die kaum dem Wunsch entsprach, den die Revolution forderte. In den Nachfolgenden Jahren übernahm immer mehr das reiche egoistische Bürgertum die Macht.
Der Schreiber ist Bayrischer Minister und seine Bücher haben alle gegenwärtigen politischen Strömungen maßgebend beeinflusst.
Schon Seid längerer Zeit hat sich die Richtung der Geister von der Geschichte abgewendet. Es ist als verzweifele man an der Welt, wie sie war, und wie sie geworden ist, und als suchte man auf einem anderen als auf historischem Boden die Fundamente zu einem Neubau, - die Grundlagen zu einer ganz neuen Welt. Diese richtung der Zeit, wenn sie fortdauern sollte, würde uns jedoch einer wahrhaft trostlosen und ganz bodenlosen Zukunft entgegenführen. Denn was es heisst sich von seiner Vergangenheit abwenden, - mit ihr gänzlich brechen, beweißt der Abgrund, welchen ein großer Nachbarstaat jenseits des Rheins zugeeilt ist.
Die Geschichte eines Volkes und seiner Einrichtungen ist nich bloß interessant. Sie ist auch nützlich, und zumal für die Lenker der Staaten ganz unentbehrlich. Denn wer einen Staat lenken will, muß vor Allem den Boden kennen, auf welchem er wirken soll. Er muß nicht blo? den physischen Boden kennen, sondern vor Allem auch den geistigen also historischen Boden, auf welchem der Staat herangewachsen und, wenn auch nicht immer gro´ß, doch jedenfalls dasjenige geworden ist, was er in der Gegenwart ist.
So wenig der einzelne Mensch ohne die kenntnis seiner Jugendgeschichte richtig erkannt und gewürdigt werden kann, eben so wenig und weit weniger noch ein ganzes Volk oder der Staat. Denn jeder Staat steht, wenn er auch noch so weit vorrangeschritten ist, immer noch mit einem Fuß in der Vergangenheit, und hat in ihr seine Wurzeln und seinen festen halt. Wie der Einzelne, so ist auch der Staat mehr oder weniger des Resultat seiner eigenen Geschichte, welche wie die Natur gewissen Regeln und Gesetzen unterworfen ist, die zu erforschen eben so wichtig und für das Wohl der Staaten noch weit wichtiger ist, aös die Erforschung der Geheimnisse der Natur. Denn daß manchen Staaten vorangeeilt, andere zurückgeblieben sind, ist keine Ungunst des Schicksals und kein blinder Zufall. Das Warum aber, d.h. die tiefere Einsicht in die Gründe dieses Voranschreitens oder Zurückbleibens, lehrt einzig und allein die Geschichte. Auch lehrt die Geschichte, wie die Staaten voranzuschreiten haben, wenn sie nicht zurückbleiben und zuletzt ganz untergehen sollen.
Besonders belehrend ist zu dem Ende die Verfassungsgeschichte, nicht bloß die Geschichte der Staatsverfassung, sondern mehr noch die Geschichte der mit dem Grund und Boden selbst zusammenhängenden Einrichtungen, aus denen mehr oder weniger die Staatsverfassung selbst hervorgegangen ist. Dahin gehören nun vor Allem die Marken und die damit zusammenhängenden bäuerlichen und bürgerlichen Verhältnisse, also die Verfassung der Marken, der Dörfer und der Städte, sodann die grundherlichen Verhältnisse mit der damit zusammenhängenden hofverfassung, endlich noch die Geschichte der öffentlichen Gewalt selbst. Alle diese Verhältnisse, so verschiedenartig sie auch an und für sich sind, hängen dennoch aufs Innigste mit einander zusammen, und die Einen können nicht ohne die Anderen klar gemacht und verstanden werden. Daher gebe ich, als Einleitung für das Ganze, im vorliegenden Werke die Grundideen alles dieser Verhältnisse und Einrichtungen, denen später noch einzelne Werke über die Markenverfassung und deren Geschichte, über die hof- Dorf- und Stadtverfassung und deren Geschichte, so wie über die Geschichte der öffentlichen Gewalt selbst nachfolgen sollen.
Die vorliegenden Grundideen zu einer solchen Geschichte habe ich schon vor längerer Zeit niedergeschrieben. "text wegenrelevanz ausgelassen"
Was ich aber vor Allem wünsche, das ist, daß bei jedem Leser dieses Buches der Eindruck zurückbleiben möge, daß auch die Geschichte keinen Stillstand, vielmehr einen steten Fortschritt kenne, und wie gefährlich es sei, den Gang der Geschichte hemmen oder gar mir Gewalt aufhalten zu wollen, und daß auch die Geschichte, wie die Natur gewissen Gesetzen underworfen sei, welche nicht ohne Gefahr verletzt werden dürfen, und welche zu erforschen die Aufgabe eines jeden historikers seins ollte. Denn ohne eine möglichst vollständige kenntnis dieser Gesetze, unter welchen sich die Vergangenheit bis auf unsere Tage entwickelt und gebildet hat, fehlt jeder Maßstab zur gerechten Würdigung der Vergangenheit, zur richtigen Beurteilung der Gegenwart, und der feste Anhaltspunkt zu einem sicheren Blick in die Zukunft. Große Staatsmänner sind daher von jeher auch große historiker gewesen. Erst seitdem man mit der Geschichte gebrochen, haben manche Staatsmänner geglaubt den sicheren Boden der Geschichte verlassen, - der Geschichte selbst gänzlich entbehren zu können. Wohin aber diese Treiben, zumal seid dem Verhängnisvollen jahre 1815 geführt hat, beweißt die gegenwärtige schwierige Weltlage, welche großenteils das Resultat der Unkenntniß jener Gesetze, - das Produkt großer Mißgriffe ist.
Möge eine höhere Hand uns aus diesem Labyrinth glücklich erlösen und dadurch großes Unglück verhüten.
v. Maurer 1853