Der Verlag Antaios (vormals: Edition Antaios) ist ein seit 2000 von Götz Kubitschek geleiteter deutscher Buchverlag mit Sitz auf dem Rittergut Schnellroda, Gemeinde Steigra. Wissenschaftler ordnen den der „Konservativen Revolution“ verschriebenen Kleinverlag einem Netzwerk der Neuen Rechten zu; er wird bisweilen als „Hausverlag“ des Instituts für Staatspolitik (IfS) bezeichnet. ...
Zum Gründerkreis gehörte u.a. Karlheinz Weißmann, einer der Hauptvertreter der Neuen Rechten in Deutschland und 2003 Mitbegründer der Zeitschrift Sezession. ...
Der Ökonom Arne Schimmer, NPD-Kader und Mitarbeiter der Parteizeitung Deutsche Stimme, war von 2003 bis 2004 Lektor bei der Edition Antaios. Das Vertragsverhältnis endete, so Kubitschek, nachdem Schimmer 2004 für die NPD Sachsen als Mitarbeiter in den Sächsischen Landtag wechselte. Mathias Brodkorb vom Informationsportal Endstation Rechts zeigte später auf, dass der Verlag durch „Rezensionen und diskursive[] Artikel“ in der rechtsextremen, NPD-nahen Zeitschrift Hier & Jetzt unter dem Chefredakteur Schimmer in der Szene präsent sei. Der Extremismusforscher Uwe Backes resümierte 2012 auch in Anbetracht der Positionierung gegenüber Andreas Molau (Deutsche Stimme), dass Kubitschek mit dem Verlag eine „elitäre Distanz“ zur NPD pflege. ...
Im Februar 2014 entfernte der deutsche Ableger des Internetversandhändlers Amazon.com die zwölf neuesten Bücher des Verlags aus seinem Angebot. ...
2004 beschrieb der Fachjournalist für Rechtsextremismus Anton Maegerle die Edition Antaios in einem Tribüne-Aufsatz zu Ultrarechten Think Tanks als „Vorfeldorganisation“ der Wochenzeitung Junge Freiheit. Sie werde ferner durch das Institut für Staatspolitik mitfinanziert. Laut den Publizisten Stephan Braun, Alexander Geisler und Martin Gerster (2007) nehme sich die Edition des Erbes der „Konservativen Revolution“ an und publiziere überwiegend Studien des IfS. Sie bilde mit dem IfS und der Jungen Freiheit ein „arbeitsteilig organisertes Dreieck“. Der Verlag sei darauf ausgelegt, die „neurechte ideologische Basis“ zu festigen.
Helmut Kellershohn (2004) und Martin Langebach (2015) bezeichnen die Edition Antaios als „Hausverlag“ des IfS. Kellershohn führte 2010 aus: Der Edition „verblieb die Aufgabe, Arbeitsergebnisse, die im Kontext dieses Netzwerks entstehen und insbesondere aus der Arbeit des Instituts resultieren sollten, zu publizieren und durch ein eigenes Verlagsprogramm zu erweitern und abzurunden.“
Bereits 2002 wies der Rechtsextremismusforscher Hajo Funke darauf hin, dass die Neue Rechte ein „ideologisch[es] und organisatorisch[es] Netz“ spinne, zu dem nicht nur die „Publikationsreihe“ Edition Antaios und die bereits genannten Institutionen gehörten, sondern auch u.a. das Studienzentrum Weikersheim und die Burschenschaft Danubia München.[28] Der Politikwissenschaftler Rainer Benthin hielt diese Neue Rechte 2008 im engeren Sinne für „eine intellektuelle oder kulturelle Variante“, die im „rechtsradikalen Bewegungskontext“ verbunden sei, u.a. über zentrale Foren wie das IfS mit der Zeitschrift Sezession und dem Verlag Edition Antaios. 2004 zählte auch der Extremismusforscher Armin Pfahl-Traughber den Verlag zur Neuen Rechten, die er wiederum dem intellektuellen Rechtsextremismus zuordnet. Laut dem Politikwissenschaftler Elmar Vieregge verfolge das Projekt IfS mit Sezession und Edition Antaios eine „grundlegende[] Veränderung des politischen Klimas in Deutschland nach ‚Rechts‘“.