Das habe ich in meinen 2 Jahren in der Kinderarbeit ganz anders erlebt:
- obwohl für alle genug Bastelmaterial da war, haben sich die Kids besitzgierig drum gestritten.
- AUf einer Wanderung haben die sich mit Ruten aus Zweigen gegenseitig geschlagen, bis ich ihnen gesagt habe: "Mit solchen Ruten oder mit Faustkampf beginnt es, später werden grausame Waffen entwickelt und eingesetzt, mit denen dann Erwachsene Kriege anzetteln, unter denen dann KInder wie ihr zu leiden haben". Erst dann haben die damit aufgehört.
Ich wusste nicht, dass man heute schon mit Neugeborenen bastelt.
Dass Du mit Säuglingen wandern gegangen bist,
halte ich dann aber doch für ein wenig übertrieben.
„Gartenkinder“ wandeln bereits den erlebten Frust
zwischen wohlwollender Fürsorge und Kontakten
immer mehr sich selbst wohlwollenden Selbsfürsorgern
um in Kämpfe um Vorteile, die auch schon Kleingruppen provozieren.
Ich sehe mein Wissen nicht in Zweifel gezogen.
Der Überlebenskampf ist es, der uns zu Egoisten macht. Das Kleinkind braucht die Fürsorge der Mutter, kann ohne diese nicht leben. ALso schreit es bei jeder Gelegenheit nach ihr und lässt ihr keine Ruhe. Da muss eher die Mutter mal zu anderen Menschen oberflächlich sein, um für ihr Kind genug Kraft zu haben.
Der Überlebenskampf entsteht durch fehlschlagende Sozialisierung,
wenn Individuen oft genug mit ihrem Lebensmühen gescheitert sind.
Und für die spielt bereits ein unkluges Erwartungsmanagement
eine destruktive Rolle, das durch oberflächliches Wahrnehmen anderer
mit unzutreffenden (zu egoistischen) Wertungen und Erinnerungen entsteht.
Oder die Rolle des Diktators, der dem Volk das Paradies verspricht, so es dem Diktator bedingungslos folgt. Anderenfalls droht Zuchthaus oder soziales Elend!
Na ja, das ist mir nun ein wenig zu kindergartenmäßig plakatiert.
Ich habe für dein Ausmalen hier in den schrillsten Farben
keine Konturbildchen skizziert.
Würde sich die Menschheit konstruktiv damit beschäftigen, hätte ein Diktator keine Chance mehr, der Anreiz, in die Politik zu gehen wäre dahin. Daher können die Mächtigen an dieser Aufarbeitung gar nicht interessiert sein.
Ich glaube, Du unterschätzt,
wieviele Ohnmächtige es unter den Mächtigen gibt.
Genaugenommen sind auch die Mächtigsten ganz oben
abhängig vom Wohlwollen ihrer Untertanen.
Nur lassen sie diese Erkenntnis kein bisschen aufkommen.
Ich weiß, dass auch Menschen, die viel Macht haben,
sich lieber ein friedliches Miteinander und Nebeneinander wünschen,
weil sie Angst haben vor dem Aneinandervorbei und Gegeneinander,
das bisher in allen Gesellschaften irgendwann eskalieren musste,
um Überlebende mit bisschen Sein und nichts Haben zufrieden zu stellen.
Und dabei hat es auch oft genug die Mächtigen erwischt.
Oft sogar noch in Zeiten relativen Friedens.