wenn dem so ist, dann wäre es gut zu wissen wem polen treu ergeben ist.
es wäre sicher auch interessant zu überlegen, vorausgesetzt man wüßte wer es ist, was dessen weitere pläne sind
da trabst se wieder, die nachtigall
Woher kommt die Redewendung »Nachtigall, ich hör dich trapsen«?
»Des Knaben Wunderhorn«, eine von 1805 bis 1808 veröffentlichte dreibändige Volksliedersammlung von Achim von Arnim und Clemens Brentano, erschien während einer Kontroverse Heidelberger Romantiker. Auch zwischen den Herausgebern herrschte Streit, wie exakt man die alten deutschen Liedtexte belassen müsse. Brentano warf Arnim vor, seine Lyrik sei dichterisch zu stark bearbeitet und somit keine authentische Poesie mehr. Wie sehr der volkstümliche Charakter verändert werden kann, ist in Philologenkreisen bis heute umstritten.
Das Beispiel aus dem Lied der »Frau Nachtigall« zeigt, dass der Volksmund da weniger zimperlich ist. Die ersten beiden Strophen beginnen mit den Zeilen »Nachtigall, ich hör dich singen« und »Nachtigall, ich seh dich laufen«. Die Berliner machten daraus in ihrem Jargon »Nachtijall, ick hör dir trapsen«.
Seit 1878 ist diese Verballhornung belegt, wobei »trapsen« lautes, schwerfälliges Gehen meint. Im übertragenen Sinne: Ein Sachverhalt ist noch nicht ausgesprochen, liegt aber verdammt nahe. Eine ähnliche Bedeutung hat das im 16. Jh. nachgewiesene »etwas läuten hören«. Wie die Ursprungsform »Er hat’s läuten hören, weiß aber nicht, wo die Glocken hängen« zeigt, fehlt bei dieser Ahnung noch das letzte Stück Gewissheit. Der Oldie unter den sinnverwandten Sprichwörtern ist »den Braten riechen«, eine Redewendung, die schon seit der Antike mit variierenden Bedeutungen verwendet wird.
Das Wort »verballhornen« bezeichnet übrigens das Scheitern bei der Verbesserung eines Textes. Der Duden nennt es »verschlimmbessern«. Namensgeber war der Buchdrucker Johann Balhorn der Jüngere, der 1586 das Lübecker Stadtrecht korrigieren wollte. Seine Neuauflage enthielt mehr Fehler als das Original.