Nein das ist halt passiert weil man unter seinen Verhältnissen lebt.
Wenn diejenigen bei denen sich das Kapital durch den Zinseszins akkumuliert, ihren Gewinn wieder reinvestieren würden, bräuchte der Staat sich nämlich nicht verschulden.
Die Staatsverschuldung resultiert ausschließlich aus den Ausgaben für den Ausgleich nicht stattgefundenen Wachstums, als da wären aufgestockte Dumpinglöhne, Steuergeschenke an die Wirtschaft, Abwrackprämie, Bankenrettung usw. usw.
Würde also die exponentiell vervielfachte Geldmenge entsprechend reinvestiert, bräuchte der Staat sich gar nicht verschulden und könnte seine Aufgaben aus Steuern und Abgaben bezahlen.
Das Problem ist der Zins denn diejenigen die ihre Überschüssen anlegen und bei denen sich das Geld dank Zinseszins versammelt, die konsumieren nämlich im Verhältnis zum Umfang ihrer Vermögen zu wenig, was aber auch klar ist, denn der Bedarf läßt sich eben im Gegensatz zur Geldmenge nicht exponentiell vervielfachen.
Und so wird der Staat sich weiter verschulden bis er die Zinsen nicht mehr aufbringen kann und dann ist das System am Ende, Griechenland läßt grüßen.
Interessant nur, dass der Staat seine Einnahmen in den vergangene 50 Jahren stetig gesteigert hat und diese dann sofort in neue Wohltaten umgesetzt hat.
Denn selbst, wenn man die Legitimität von wirtschaftlichen Nachfragesteigerungen akzeptiert, muss man sich doch fragen ob die Ausgaben für die Förderung von Kunst, der mehrheitlich sinnlosen Universitätsfächer, der Minderheiten, der Entwicklungshilfe, der Kirchenförderung und so weiter und so fort nicht eher ihre Rolle gespielt haben.
Immer neue staatliche Programme wurden aufgelegt um die gestiegenen Einnahmen und damit auch gestiegenen Möglichkeiten zur Verschuldung unters Volk zu bringen und im Gegenzug Wählerstimmen zu sichern.
Ganz sicher hat ein Mangel an realwirtschaftlichem Fortschritt die heutige Situation nicht erzeugt. Vielmehr waren es die Versprechen und Lügen der Politiker auf die die Menschen nur zu gerne heringefallen sind.
Denn wie erkannte H.L. Mencken so schön. "Der außergewöhnliche Mann betrachtet etwas als schön, weil es wahr ist. Der einfache Mann betrachtet etwas, dass er schön findet als wahr". Genau das ist, was der einfach Wähler mit jedem politischen Versprechen gemacht hat und somit die unermessliche Verschwendung von Steuergeld ermöglicht hat.