Nein, was eine Leitwährung vor allen Dingen braucht, ist Vertrauen, die von dir genannten Zutaten sind Voraussetzung für das Vertrauen. Spätestens seit 9/11 wird die Leitwährung Dollar aber zunehmend als Wirtschaftswaffe und politisches Druckmittel missbraucht, was naturgemäss dazu geführt hat, dass das globale Vertrauen sukzessive abgenommen hat und mittlerweile erschöpft ist.
Dieses System des US-Dollars als globale Reservewährung im Ölhandel, denn darauf wurde sie gebaut, hält die Nachfrage nach dem Dollar bis dato künstlich hoch. Dies ermöglicht den USA das Drucken von Dollars zu einem Preis von fast nichts, um höhere Militärausgaben und Verbraucherausgaben für Importe zu finanzieren. Es gibt keine theoretische Grenze für die Menge an Dollars, die gedruckt werden kann. Deshalb wurde die USA mit der Zeit auch immer weiter deindustrialisiert - ihre das BIP ebenso künstlich hochhaltendenden Exportschlager sind mittlerweile Dollar und Schulden !
Ein parasitäres System !
Solange die USA keine ernsthaften Herausforderer hatten und die anderen Staaten Vertrauen in den US-Dollar hatten, funktionierte das System, aber jetzt sieht es anders aus - es sind gerade die Herausforderer, die kein Vertrauen mehr haben und eine Alternative zum Petrodollar anstreben, und selbst das Land, mit dessen Hilfe in den 70ern das Petrodollarsystem geschaffen wurde, ist bereit von Bord zu gehen - von den Saudis ist die Rede, sie verlangen von ihrer asiatischen Kundschaft jetzt nicht mehr die Bezahlung in Dollar, ganz im Gegenteil sogar...
Hier kommt der rote Faden, der dieses Thema mit dem Krieg in der Ukraine (aber nicht nur diesen) verbindet und die eigentliche Grundlage dafür ist. Die Parallele zwischen der Schaffung der afghanischen Mujaheddin (aus denen Al-Qaeda und Taliban wurden), Extremisten also als Proxy gegen die Sovjets, und dem Wiederaufbau des ukrainischen Ultranationalismus mit den Erben Hitlers ukrainischer Partner jetzt, als neuer Proxy gegen die Russen als Nachfolger der Sovjets, ist unübersehbar.
Dazu zitiere ich mal Zbigniew Brzesinski, Präsidentenberater aller POTUSse über 30 Jahre, Bilderberger- und CFR-Mitglied, aus seinem Buch "the grand chessboard" oder auf Deutsch "die einzige Weltmacht":
Der eurasische Balkan ist als potenzieller Wirtschaftsraum von weitaus größerer Bedeutung: In der Region gibt es eine enorme Konzentration von Erdgas- und Erdölvorkommen sowie wichtige Mineralien, darunter Gold. (...)
Amerikas globale Vormachtstellung hängt unmittelbar davon ab, wie lange und wie effektiv seine Vorherrschaft auf dem eurasischen Kontinent aufrechterhalten werden kann. Eine Macht, die Eurasien beherrscht, würde zwei der drei fortschrittlichsten und wirtschaftlich produktivsten Regionen der Welt kontrollieren. Der größte Teil des materiellen Reichtums der Welt befindet sich ebenfalls dort, sowohl in den Unternehmen als auch unter dem Boden.
(...)
Um die Kontrolle über den Kontinent zu bewahren, müssen Absprachen verhindert und die Sicherheitsabhängigkeit unter den Vasallen aufrecht erhalten werden, die Tributpflichtigen beschützt und gefügig gehalten werden und die Barbaren davon abgehalten werden, sich zusammenzutun.
Dazu diente 9/11 und der "Krieg gegen den Terror" !
Vorbei, der Bogen ist jetzt überspannt ! Weder Putins Russland, noch Xis China sehen sich als tributpflichtige Vasallen und akzeptieren keinen Hegemon !
Die Kriege im Irak und in Afghanistan waren beides Ressourcenkriege, die der amerikanischen Öffentlichkeit wie immer und auch aktuell wieder unter falschen Vorwänden verkauft wurden. Amerikas Imperium mit mehr als 700 Militärbasen in mehr als 130 Ländern dient als globaler Ölschutzdienst, nicht als nationales Militär, das die amerikanischen Bürger schützen - denn das Öl ist und war das Schmiermittel für Wohlstand und Ersatzstütze des Dollars nachdem er vom Gold losgelöst wurde..
Die Fundamente des amerikanischen Imperiums bröckeln nun, da die aufstrebenden Nationen nicht länger bereit sind, ihr Leben und ihren neu gefundenen Reichtum für die Unterstützung des US-Konsumenten aufzuwenden.
Sie haben auch keine Lust mehr, die Kriegstreiberei der US-Kriegsmaschinerie zu tolerieren.
Wie alle scheiternden Imperien werden auch die USA unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen, vor allem durch die Entstehung wendigerer Volkswirtschaften. Die Versuche, eine regionale Vorherrschaft in Zentralasien zu erlangen programmierten zunehmende Spannungen mit Russland und/oder China und führte die beiden zusammen. Diese Reibung war der Auslöser für den aktuellen, (noch?) sehr begrenzten Krieg, aber vor allem war es Dank der sich als kontraproduktiv erweisenden "Sanktionen" (der totale Wirtschaftskrieg) der Auslöser für den Frontalangriff auf den Petrodollar in russisch-chinesischer Gemeinschaft, der mit Ausnahme der US-Vasallen schon lange freudig erwartet und jetzt begrüsst wird.
Isoliert ist nicht Russland, sondern die NATO-Gemeinschaft !