Das Problem erkenne ich auch. Dies kann man nur mit Pressevielfalt lösen und keine Macht Konzentrationen in den Medien. Zumindest staatlich finanzierte Medien müssten bedacht neutral berichten. Nur sind gewisse Fernsehsender leider unterwandert und man macht als Journalist nur Karriere, wenn man das Lied vom Brotgeber singt. Lustig finde ich auch immer, wenn eine Räubergeschichte dergestalt präsentiert wird, welche auf anonymen Quellen basiert. Dann weiß man zumindest, dass man mit dieser Nachricht sehr vorsichtig umgehen muss. Schrumpfende Auflagen und Internet erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf diese Medien und somit steigt die Gefahr von Fake News. Zudem leben wir im Zeitalter vom Rudeljournalismus. Jeder schreibt dem anderen ab und recherchiert gar nicht mehr selber.
BG, New York
Die Motive für Journalismus kannst Du im Grunde auf zwei herunterbrechen: finanzielle und ideologische.
Nach dem Niedergang der Zeitungen werden wir den Niedergang des Fernsehens erleben, weil junge Menschen solche Medien nicht mehr nutzen.
Die Zeit der Verleger, die ihre Meinung in ihren Zeitungen wiederfinden wollten, ist vorbei; dies gilt analog für die elektronischen Medien. Um überhaupt noch Geld mit Medien verdienen zu können, muss man das liefern, was die Kunden haben wollen. Mir fiel auf, dass Zeitungen nach Eigentümerwechsel ihre politische Ausrichtung beibehielten. So befinden sich inzwischen eher linke und eher rechte Zeitungen im selben Konzern. Niemand wagt es, seine Stammleser zu verprellen, weil er weiß, wie schwer es wäre,
nach einem Richtungswechsel neue zu gewinnen. Dies gilt in noch stärkerem Ausmaß für spendenfinanzierte Internetmedien. Wobei bei denen ein verdeckter Großspender die Richtung vorgeben kann und die vielen Kleinspender nur Makulatur sein könnten.
Bei den gebührenfinanzierten Medien weiß man wenigstens, wer sie bezahlt. Die kommerziellen Medien sind ein wichtiger Korrektor, so lange sie sich gegenseitig überprüfen. Sparmaßnahmen auf beiden Seiten lassen diesen Korrekturfaktor schwinden. "Freie" Internetmedien können dies kaum ausgleichen, weil sie sich weitestgehend auf das Kommentieren beschränken; ohne die Informationen, die die anderen generieren, ginge ihnen schnell der Stoff aus.
Gute Informationen kosten viel Geld. Korrespondenten vor Ort sind sehr teuer aber unersetzlich. Reporter vor Ort kann keine Internetrecherche ersetzen. Das Interner hat die Illusion erzeugt, man könnte sich gut und kostenlos informieren.