Aber die Jugendlichen haben ihn, wenn schon nicht bedroht, so doch herausgefordert! Es handelt sich um eine gezielte Provokation, auf die reagiert werden muss. Sonst erlauben sich diese Jugendlichen immer mehr...
Natürlich sollte darauf reagiert werden. Die Frage ist, wie?
Kinder und Jugendliche testen gerne die Grenzen aus, besonders dann, wenn sie ein erhebliches Erziehungsdefizit haben, bei dem das Wort Respekt ein Fremdwort war.
Früher hatten die Verantwortlichen, die direkt mit so oder einer ähnlichen Situation konfrontiert waren, die staatlichen Organe "im Rücken". Respektloses Verhalten wurde gemeinsam nicht geduldet, wissend, dass das über kurz oder lang ausufert und man irgendwann nicht mehr Herr der Lage ist. Das würde auch diametral einem geordneten System gegenüberstehen - Chaos wäre die Folge - und das ist gewünscht.
Härtere Konsequenzen sind "OUT", wenn sie überhaupt erfolgen, weil es für denjenigen zum Tanz auf dem Drahtseil wird.
Das Resultat daraus:
Kaum jemand will noch Berufe mit direktem Kontakt zum Bürger erlernen, da selbst der Verweis, untermauert durch das Hausrecht, schon angezweifelt wird. Diesen Fall hatten wir jetzt, als eine Lehrerin mich fragte, was passieren würde, wenn sie dem Verweis nicht folge. Man sitzt also zwischen zwei Stühlen.
Ich werde mir das nicht antun und das Hausrecht konsequent weiter einsetzen. Wer die Grenzen überschreitet, fliegt raus.
Der Busfahrer hätte nach der Verwarnung sofort von diesem Hausrecht Gebrauch machen können und darf auch bei Verweigerung Gewalt anwenden. Das darf jeder, der das Hausrecht nutzt.
Allerdings darf man bei den eingesetzten Mitteln nicht überziehen. Obwohl ich den Busfahrer verstehen kann, hätte ich die Fahrt zunächst für beendet erklärt und die Polizei geholt. Damit wäre er, mit Rücksicht auf seine Stelle, auf der sicheren Seite gewesen.
Feststellen kann man nur, dass diese Weicheierei hierzulande die Respektlosigkeit ausarten lässt - und das ist gewollt. Der Umgang mit "Kunden" wird also immer schwieriger.
Der Staat hat sich, von höherer Stelle verordnet, die Zähne gezogen.