Die Migration begann erst in den sechziger Jahren, die sogenannten Gastarbeiter.
Eine unmittelbarere Gefährdung des Preisniveaus ging von den laufenden Tarifverhandlungen des Frühjahrs 1955 aus. Im Bergbau forderten die Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung von 12% und ließen keinen Zweifel an ihrer Bereitschaft, für ihre Forderungen auch zu streiken 164.Unter Vermittlung Erhards und Storchs konnte zwar ein Arbeitskampf verhindert werden, nicht aber ein Tarifabschluß mit einer 9,5%igen Lohnsteigerung 165. Da diese Steigerung über der Produktivitätszuwachsrate des Bergbaus lag, drohte nun eine Erhöhung der Kohlepreise, die wiederum Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen nach sich ziehen mußte; insbesondere der Brotpreis war unmittelbar betroffen. Da Erhard eine Preisstützung durch Subventionen entschieden ablehnte, beschloß die Bundesregierung, die auf dem Kohlepreis lastende Bergarbeiterwohnungsbau-Abgabe von 10% zum 1. Juli 1955 wegfallen zu lassen bzw. bis zu einer entsprechenden gesetzlichen Regelung zu stunden und den Kohlepreis so zu entlasten. Der Bergarbeiterwohnungsbau sollte durch eine zusätzliche Bundesanleihe finanziert werden 166.Für die Zukunft sollten derartige Tarifabschlüsse jedoch vermieden werden. Angesichts nahezu erreichter Vollbeschäftigung und eines sogar drohenden Arbeitskräftemangels plante die Bundesregierung,
durch die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und dadurch gleichzeitig auf künftige Lohnforderungen dämpfend einzuwirken. Bundesarbeitsminister Storch ließ sich überzeugen, seine Zurückhaltung in dieser Frage aufzugeben und den Abschluß eines entsprechenden
Abkommens mit Italien zu fördern, das am 20. Dezember 1955 abgeschlossen wurde 167.
http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/1000/k/k1955k/kap1_1/para2_7.html
Ich glaube nicht, dass sie faul waren.
Ich sagte nicht, dass sie faul gewesen seien. Ich sagte, dass sie gezielt angeworben wurden, um die Löhne zu drücken und die Macht der Gewerkschaften einzuschränken.
Eine Politik, die alle schwarzen Regierungen kontinuierlich betrieben haben, obwohl die schwarzen Politiker wenigstens seit den 80ern ebenso kontinuierlich gegen Ausländer gewettert haben.
Sie haben die Arbeit verrichtet, wofür sich der Einheimische zu schade war.
Auch so ein Märchen.
Man hätte damit rechnen müssen, dass sie Nachwuchs bekommen, ihre Kinder in Schulen schicken und somit die Rückkehr in die Heimat zwangsläufig erschwert wird. Die Kinder sahen Deutschland vermutlich als ihre Heimat an.
Das ist ein Grund dafür, dass die Sozialdemokraten sich auf der Grundlage sozialer Ideen nicht energischer gegen den schwarzen Sklavenhandel vorgingen. Was ein Fehler war, denn sie schadeten damit vor allem ihrer Stammwählerschaft, ihren Mitgliedern und den Gewerkschaften. Es hat lange gedauert, bis sie die Quittung bekamen, und viele von ihnen haben das offensichtlich bis heute nicht begriffen.
Ich kenne das von meinen Kinder 7 und 10. Als wir aus beruflichen Gründen von Bremen nach Stuttgart zogen, haben sie dermaßen rebelliert, als ob es keinen Morgen gäbe.
Verständlich. Du hast ihnen die Wurzeln genommen, ihre Freunde, ihre sozialen Bindungen. Und dabei mussten Deine Kinder nicht mal in eine völlig fremde Kultur umziehen. Wobei Schwaben schon grenzwertig für Nordlichter ist.
Die Kinder der Gastarbeiter hatten und haben es schwerer. Kein Wunder, dass sie noch deutlicher rebellieren, zumal sie meist von erzkonservativen Eltern erzogen werden, in Parallelgesellschaften aufwachsen und ihnen über die Schulen eine Kultur vermittelt wird, die ihnen Fremd ist. Sie suchen verzweifelt nach Wurzeln, und werden dabei zerrissen.
Wer das erkennt, muss sich die Frage stellen, ob diese Politik gut war, ob sie erfolgreich war, und wenn ja, für wen sie erfolgreich ist.
Quandt, Flick, und Konsorten haben sicherlich davon profitiert. Der deutsche Arbeiter, Handwerker, Angestellte auch? Zweifel sind mindestens berechtigt.