[COLOR="#008080"]Wenn wir wollten könnten wir die Sache noch komplizierter machen, die Frage ist wozu? Es ging darum wann das erste Evangelium aufgezeichnet wurde und das war etwa 70 nach Christus. Nicht 300 nach Christus. Es gibt kein weiteres Buch auf dieser Erde, das von so vielen unterschiedlichen Menschen unabhängig voneinander aufgeschrieben wurde und trotzdem eine so verhältnismäßig große Einheitlichkeit aufweißt. Einzigartig.
Das Buch der Bücher, von Gott selbst inspiriert.
Du darfst anderer Auffassung sein, das ändert nichts.[/COLOR]
So wirklich groß ist nicht einmal die Einheitlichkeit der Evangelisten bei zentralen Ereignissen, vom AT mal ganz zu schweigen. Die Bergpredigt als eine der theologisch bedeutendsten Predigten taucht ausschließlich bei Matthäus im Vollen auf und sonst nur deutlich abgewandelt und reduziert in Lukas Feldrede.
Die Zahl der kanonischen Schriften ist nichtmal zwischen den Kirchen einheitlich. Nimm die Offenbarung des Johannes. Da die Ostkirchen an der Authenzität zweifelten, ist diese Schrift dort nicht Kanon. Gleichzeitig ist der Verfasser des Johannesevangeliums auch Verfasser der Offenbarung, keiner der anderen 3 Evangelisten hat ich mit diesem doch extrem wichtigen Thema in ähnlicher Form auseinandergesetzt.
Des weiteren darf man nicht vergessen, dass die noch immer eher geringe Einheitlichkeit eben aus den Konzilen stammt, die viele Schriften als häretisch verworfen haben. Dies wiederum geschah aber eben aus politischen Gründen, die römischen Kaiser hatten keine Lust auf ewige dogmatische Streitereien der Christen und haben gerade im 4. Jahrhundert ddie Konzile erzwungen. Man sieht an den Frühchristen, dass die Überlieferung extrem variierte, sowohl was die wahre Natur Jesu anging, die Dreifaltigkeit, den Taufbefehl....
Deswegen hast du ja die ganzen Varianten zu der Zeit, wie die Gnotiker, die Arianer und so weiter. Vor Athanasius Osterbrief 367 war das ein reines Chaos. Die Bibel in ihren heutigen Versionen ist nunmal ein politisches Produkt.